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Sind wir veraltet?

Ein Thema von Codehunter · begonnen am 26. Jun 2023 · letzter Beitrag vom 29. Sep 2023
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Codehunter

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#11

AW: Sind wir veraltet?

  Alt 26. Jun 2023, 16:59
aber ich kann mich jahrelang darauf konzentrieren, die Software zu verbessern und zu erweitern, statt immer nur eine neue Version von sich selbst zu erstellen.
So gesehen könnte der Hype, alle paar Jahre das System, die Programmiersprache bzw. die Entwicklungsumgebung zu wechseln, glatt eine Erfindung der Mitbewerber sein. (Fire And Motion)
Genau das ist mein Eindruck von Windows. Seit Inkarnation 7 kommen ständig irgendwelche Veränderungen, die ich aber nicht in die Kategorie Verbesserung einsortieren würde. Manches taugt noch nicht mal mehr für die Kategorie Selbstzweck. So oft hab ich mich gefragt: Was machen die da eigentlich?

Zurück zu Delphi und meiner Eingangsfrage: Ein Aspekt in dem Golem-Meinungsartikel ist ja, dass sich (junge?) Programmierer gern dem Hype-Programming hingäben und daher weniger Interesse an leicht patinierten Sprachen wie Delphi hätten. Der Autor geht gar soweit zu sagen, die Erwähnung solcher Sprachen in Lebensläufen wäre Karrieregift.

Tatsächlich erlebe ich bei unseren Partnerfirmen immer wieder, dass die gut eingerittene Systeme sterben lassen und dem nächsten Trend hinterher laufen. Dabei bindet das viele Resourcen und die eigentlichen Produkte stagnieren, verlieren sogar Fähigkeiten oder werden von den Kunden wegen schlechter UX nicht akzeptiert. Ich habe es sogar schon erlebt, dass fünf Jahre Entwicklung in ein so schlechtes Produkt mündeten, dass die Kunden rebellierten und die Migration verweigerten.

Neues allein um des Neuen willen ohne Mehrwert, wer hat da wirklich was davon?
Ich mache grundsätzlich keine Screenshots. Schießen auf Bildschirme gibt nämlich hässliche Pixelfehler und schadet der Gesundheit vom Kollegen gegenüber. I und E zu vertauschen hätte den selben negativen Effekt, würde aber eher dem Betriebsklima schaden
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dummzeuch
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#12

AW: Sind wir veraltet?

  Alt 26. Jun 2023, 17:13
Neues allein um des Neuen willen ohne Mehrwert, wer hat da wirklich was davon?
Die Konkurrenz, die einfach abwartet, dass eine Firma sich durch solche Praxis selbst zugrunde richtet. Und die neuen hippen Entwickler, die dafür ein hohes Gehalt kassieren, obwohl ihre Projekte niemals irgendwo eingesetzt werden.

Wenn dann die "old school" Programmierer ("die gegen jede Neuerung sind und nur blockieren") "endlich" in den Ruhestand gehen, ist der Laden nach einiger Zeit pleite, weil die Software, die bisher für Einkommen sorgte, nicht mehr gepflegt werden kann.

(Ich klinge wie ein verbitterter alter Sack, vermutlich bin ich das inzwischen auch. Es wird Zeit, dass bei uns endlich mal ein junger, unverbrauchter Mensch, frisch von der Uni und ausgestattet mit dem Wissen über die neuesten Trends in der Softwareentwicklung das Ruder übernimmt. Unsere Software müsste endlich unbedingt nach Rust portiert werden und natürlich eine Anbindung per Cloud und App bekommen.)
Thomas Mueller
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Bemi

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#13

AW: Sind wir veraltet?

  Alt 26. Jun 2023, 17:27
Ich habe gestern ein uralt Lenovo IdeaPad U450 von Win10 befreit, und ein "Bunsenlab" aufgespielt. Die Bedienung ist ein Krampf!
Software zu installieren und wieder zu deinstallieren, wenn's 'ned gefällt auch. Alles ist irgendwie anders.
Aber eigentlich geht es doch auch ohne Microsoft und auch alles als Webanwendung. Wenn da nicht wäre...

Videoschnitt mit Grass Valley Edius 8.5, MPeg4 Streams mit TS-Doctor schneiden. DVD/BR Authoring, und die vielen durchspielten Nächte.

Ich brauche Windows noch.
Michael
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Codehunter

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#14

AW: Sind wir veraltet?

  Alt 26. Jun 2023, 17:50
Neues allein um des Neuen willen ohne Mehrwert, wer hat da wirklich was davon?
Wenn dann die "old school" Programmierer ("die gegen jede Neuerung sind und nur blockieren") "endlich" in den Ruhestand gehen, ist der Laden nach einiger Zeit pleite, weil die Software, die bisher für Einkommen sorgte, nicht mehr gepflegt werden kann.

(Ich klinge wie ein verbitterter alter Sack, vermutlich bin ich das inzwischen auch. Es wird Zeit, dass bei uns endlich mal ein junger, unverbrauchter Mensch, frisch von der Uni und ausgestattet mit dem Wissen über die neuesten Trends in der Softwareentwicklung das Ruder übernimmt. Unsere Software müsste endlich unbedingt nach Rust portiert werden und natürlich eine Anbindung per Cloud und App bekommen.)
Interessanterweise habe ich genau das erlebt, vor einigen Jahren. Ich kam sozusagen als Frischfleisch ins Team weil man sich wegen der Rente in Sichtweise bei einigen Programmierern Gedanken machte. Ich konnte vorher Delphi und machte weiter mit Delphi, insofern nix Karrieregift.

Was ich aber vorfand war grausam unlesbarer Bestandscode. Allein der Versuch von Refaktorierung war ein K(r)ampf. Sowohl mit der IDE als auch mit den "alten Hasen". Einfach nur eine Programmiersprache zu beherrschen reicht noch lange nicht, um ein gutes Produkt zu bauen. Du brauchst das historische Wissen, warum manche Dinge so unfassbar schräg programmiert wurden. Du brauchst das fachspezifische Wissen um die Probleme die deine Software lösen soll. Große Firmen wie Microsoft haben dafür Manager, die nur fürs Denken und Erklären bezahlt werden. Dort braucht der Programmierer im Wesentlichen ein Lastenheft. Je kleiner aber die Firma, umso mehr Verantwortung haben die einzelnen Programmierer. Geht dann einer in Rente oder fällt aus anderen Gründen aus, ist das Chaos vorprogrammiert.

Ist das am Ende nicht die eigentliche "technische Schuld", um das Buzzword mal aufzugreifen? Der Wissenstransfer zwischen den Entwicklern? Vielleicht ist es genau das, was Open Source Software langfristig erfolgreicher macht. Die Wege sind manchmal länger, weil die quasidemokratischen Prozesse zu vielen Parallelentwicklungen führen (siehe Wildwuchs an Linux-Distributionen). Andererseits kann man dann aus vielen Lösungen die besten auswählen und macht das Gesamtkonstrukt am Ende besser.
Ich mache grundsätzlich keine Screenshots. Schießen auf Bildschirme gibt nämlich hässliche Pixelfehler und schadet der Gesundheit vom Kollegen gegenüber. I und E zu vertauschen hätte den selben negativen Effekt, würde aber eher dem Betriebsklima schaden
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#15

AW: Sind wir veraltet?

  Alt 26. Jun 2023, 18:20
Wenn der Wildwuchs aber zu groß wird, dann wird es wieder schwer rauszufinden was davon nun "gut" ist.

Siehe z.B. die unmassen an Forks, zu manchen Projekten, wobei viele Forks nur eine nutzlose veraltete und nie wieder aktualisierte Kopie ist und es so das Finden ungemein schwerer macht.
$2B or not $2B
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#16

AW: Sind wir veraltet?

  Alt 26. Jun 2023, 18:51
Neues allein um des Neuen willen ohne Mehrwert, wer hat da wirklich was davon?
Was ich aber vorfand war grausam unlesbarer Bestandscode. Allein der Versuch von Refaktorierung war ein K(r)ampf. Sowohl mit der IDE als auch mit den "alten Hasen".
Ich habe vor 16 Jahren, als ich meinen aktuellen Job antrat (Mein Gott! Ist das schon so lange her?!), genau dasselbe Problem gehabt. Ich musste erstmal eine vernünftige Sourcecode-Verwaltung einführen und an vielen Stellen seltsame Konstrukte im Sourcecode zu verstehen versuchen. Ich hatte zum Glück noch den Hauptentwickler griffbereit, so dass ich mir mit dem Aufräumen einige Jahre Zeit lassen konnte. (Es war auch nicht wirklich so schlimm, wie sich das jetzt anhört, einiges war sicherlich dem "Not developed here/by me"-Syndrom geschuldet.) Ich habe mich seitdem bemüht, eine Struktur in die Entwicklung zu bringen (Bibliotheken in Projekte einbinden statt Units oder Sourcecode aus anderen Projekten zu kopieren(!)) und seltsame Konstrukte mit Kommentaren zum "Warum" zu versehen (und sinnlose oder gar falsche Kommentare einfach zu löschen). Aber manchmal komme ich mir vor wie Sisyphus, denn wir haben ein paar Spezis, die immernoch genau so arbeiten wollen wie früher bzw. wollen, dass die Entwickler so arbeiten wie früher (Projektleiter: "Das haben wir doch für ein früheres Projekt schon mal gemacht, kopieren Sie doch einfach den Sourcecode und passen Sie ihn an!").

Im Job davor war es ähnlich. Da gab es einen Entwickler, der Sourcecode-Verwaltung für Teufelszeug hielt...

Auf der anderen Seite warte ich täglich darauf, dass jemand kommt und meint, wir sollten endlich von Subversion auf das "viel modernere und flexiblere" git umsteigen (welches bei einem zentralen Repository im LAN kaum Vorteile gegenüber SVN hat, aber darüber kann man ewig diskutieren). Das wird vermutlich spätestens dann passieren, wenn wir einen Entwickler frisch von der Uni einstellen, immer vorausgestzt wir finden überhaupt nochmal einen, der Delphi als Entwicklungswerkzeug akzeptiert.

Einfach nur eine Programmiersprache zu beherrschen reicht noch lange nicht, um ein gutes Produkt zu bauen. Du brauchst das historische Wissen, warum manche Dinge so unfassbar schräg programmiert wurden. Du brauchst das fachspezifische Wissen um die Probleme die deine Software lösen soll. Große Firmen wie Microsoft haben dafür Manager, die nur fürs Denken und Erklären bezahlt werden. Dort braucht der Programmierer im Wesentlichen ein Lastenheft. Je kleiner aber die Firma, umso mehr Verantwortung haben die einzelnen Programmierer. Geht dann einer in Rente oder fällt aus anderen Gründen aus, ist das Chaos vorprogrammiert.

Ist das am Ende nicht die eigentliche "technische Schuld", um das Buzzword mal aufzugreifen? Der Wissenstransfer zwischen den Entwicklern?
Nicht nur zwischen Entwicklern. Es gibt da ja auch noch die "Fachabteilungen". Auch die müssen miteinander und mit den Entwicklern reden. Wenn das nicht klappt, geht sehr viel Energie durch Reibung verloren. Es wird Softwareentwicklern ja gerne nachgesagt, sie seien introvertiert und könnten/wollten nicht kommunizieren. Ja, solche Leute gibt es, aber nein, das ist nicht auf Softwareentwickler beschränkt, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.

Vielleicht ist es genau das, was Open Source Software langfristig erfolgreicher macht. Die Wege sind manchmal länger, weil die quasidemokratischen Prozesse zu vielen Parallelentwicklungen führen (siehe Wildwuchs an Linux-Distributionen). Andererseits kann man dann aus vielen Lösungen die besten auswählen und macht das Gesamtkonstrukt am Ende besser.
Äh, nein. Zumindest UIs unter Linux sind ein graus (und das beschränkt sich nicht nur auf Linux, ich sage nur: "Thunderbird"). Da ist selbst der Mist, den Microsoft seit Windows 8 produziert hat, besser. Und was habe ich davon, wenn ich unter 50 E-Mail Clients aussuchen kann, die alle Mist sind? Es wäre was anderes, wenn ich mir für jede Kategorie von Programmen jeweils die Kombination von Features auswählen könnte, die ich gerne hätte, aber das geht ja leider nicht, man kann nur Programme auswählen.
Thomas Mueller

Geändert von dummzeuch (27. Jun 2023 um 12:33 Uhr)
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#17

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  Alt 26. Jun 2023, 18:54
Wenn der Wildwuchs aber zu groß wird, dann wird es wieder schwer rauszufinden was davon nun "gut" ist.

Siehe z.B. die unmassen an Forks, zu manchen Projekten, wobei viele Forks nur eine nutzlose veraltete und nie wieder aktualisierte Kopie ist und es so das Finden ungemein schwerer macht.
Regelt das nicht irgendwann die Community? Abstimmung mit den Füßen... Wo es gut ist sind bei Open Source meistens auch mehr Nutzer. Beispiel: Libre Office vs. Open Office. In dem Fall war es noch nicht mal die Technik sondern das Management, das bei Open Office verk***t hat. Das selbe gibts auch bei den Sourcen. Wenn mal was hoffnungslos verfrickelt ist, dann wandern irgendwann die Entwickler ab - Beispiel: X-Server.

In der Hinsicht ist es bei der kommerziellen Entwicklung oftmals schwieriger. Dort gewinnt nicht immer der beste Code oder das beste Programm, sondern derjenige der am lautesten schreit oder mehr Vitamin B im Management hat.
Ich mache grundsätzlich keine Screenshots. Schießen auf Bildschirme gibt nämlich hässliche Pixelfehler und schadet der Gesundheit vom Kollegen gegenüber. I und E zu vertauschen hätte den selben negativen Effekt, würde aber eher dem Betriebsklima schaden
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#18

AW: Sind wir veraltet?

  Alt 26. Jun 2023, 19:15
Zumindest UIs unter Linux sind ein graus (und das beschränkt sich nicht nur auf Linux, ich sage nur: "Thunderbird"). Da ist selbst der Mist, den Microsoft seit Windows 8 produziert hat, besser. Und was habe ich davon, wenn ich unter 50 E-Mail Clients aussuchen kann, die alle Mist sind? Es wäre was anderes, wenn ich mir für jede Kategorie von Programmen jeweils die Kombination von Features auswählen könnte, die ich gerne hätte, aber das geht ja leider nicht, man kann nur Programme auswählen.
Ja und nein. Thunderbird ist ein treffendes Beispiel für undurchdachtes UI, von dem man sich aber basisdemokratisch einfach nicht lösen kann, weil es einfach viele "laute" Einzelmeinungen gibt. Andererseits ist Outlook in seinen diversen Geschmacksrichtungen auch zum Davonlaufen. In den 30 Jahren wo ich Emails schreiben muss, gab es genau einen einzigen richtig guten Mailclient: Opera M2 bis Version 12.18. Und dann passierte dort genau das worum es hier auch geht: Irgendwer in der Firma entschied, es müsste alles anders werden. Schwupp war der Mailclient abgekündigt und der Opera Browser ist heutzutage nur noch ein Schatten seiner selbst. Hauptsache man war dem Hype gefolgt und war auf die Chromiumengine umgestiegen.

Andererseits gibt es inzwischen auch Linux-Communities die sich genau um das Thema UI sehr viele Gedanken machen. Sei es KDE Plasma, sei es Linux Mint Cinnamon. Da kannst du einen langjährigen Windows- oder Mac-User davor setzen und der kommt sofort klar. Libre Office bietet inzwischen sogar mehrere UIs, einmal klassische Toolbars, einmal Ribbons, dadurch nehmen sie verschiedene Generationen von Office-Nutzern mit.

Also kannst du nicht so pauschal sagen, bei OSS sind alle UIs schlecht.
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Geändert von Codehunter (26. Jun 2023 um 19:18 Uhr)
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jaenicke

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AW: Sind wir veraltet?

  Alt 26. Jun 2023, 23:35
Heute morgen erschien auf Golem.de der Artikel 40 Jahre Arbeit und nichts als technische Schulden.
Ich sehe einiges in dem Beitrag anders und finde insbesondere, dass Delphi wenig mit den anderen dort genannten kurzlebigen Frameworks usw. zu tun hat.

Beim dem Satz wollte ich dann schon aufhören zu lesen:
Zitat:
Bekanntermaßen setzte Apple Flash und Silverlight ein Ende, als es den Support in seinen Browsern einstellte.
Wie kommt man auf so einen Unfug? Wenn man etwas nicht weiß, sollte man lieber gar nichts dazu schreiben oder vorher recherchieren...

Ich persönlich bin seit jahrzehnten ein Verfechter von OpenSource Anwendungen, wie LibreOffice, Gimp, InkScape, usw., welche alle Multiplatform laufen.
Ich nutze InkScape auch, aber nicht weil ich es so gut finde, sondern weil es dafür kaum Alternativen gibt. Die Bedienung von Gimp und InkScape finde ich aber absolut schrecklich. Und so geht es mir leider mit vielen Lösungen aus der Linux-Welt und noch mehr unter Linux selbst.

Ich nutze zwar Linux mittlerweile mehr, allerdings nur, weil ich nicht nur Kenntnisse zu Windows haben möchte. Als angenehm empfinde ich die Arbeit damit allerdings absolut nicht. Zwar ärgere ich mich über das kastrierte Möchtegern-Startmenü von Windows 11 sehr, aber das ist noch gar nichts gegen Linux und auch dessen Hauptmenü. Das sieht in verschiedenen Desktopumgebungen zwar unterschiedlich aus, aber an das von Windows 10 kommt keine davon ansatzweise heran. Ich finde es auch unmöglich, dass Microsoft bis heute noch nicht alles in den neuen Einstellungen drin hat, was vorher in der Systemsteuerung drin war, auch wenn es mittlerweile schon ganz gut geworden ist, aber wenn ich dann etwas unter Linux einstellen muss, dann merke ich erst, wie gut es mir mit dem Mischmasch unter Windows eigentlich geht...

Und bezogen auf die Eingangsfrage "Sind wir veraltet?":
Das Gefühl habe ich jedesmal, wenn ich mit Linux arbeite. Einfach von der Oberfläche, der Benutzerführung, allem. Ich weiß, dass das nicht objektiv ist. Aber ich habe immer das Gefühl, insbesondere bei Desktopumgebungen, die auf dieses typische "grau in grau" setzen.

Libre Office bietet inzwischen sogar mehrere UIs, einmal klassische Toolbars, einmal Ribbons, dadurch nehmen sie verschiedene Generationen von Office-Nutzern mit.
Wobei die Ribbons dort nicht ganz so gut umgesetzt sind wie bei MS Office. Aber es war auf jeden Fall ein Riesenfortschritt. Ich fand es allerdings sehr schade, dass man da nur schlecht kopiert hat, statt eine noch bessere Alternative zu den klassischen Toolbars zu suchen. Denn auch wenn die Ribbons aktuell die deutlich beste Lösung sind, finde ich sie noch nicht wirklich optimal. Klar, damit geht es viel schneller als früher. Mir würde aber eine flexiblere kontextangepasstere Lösung deutlich besser gefallen. Von der Idee her wie die kontextabhängigen Ribbon-Reiter, nur noch flexibler und intelligenter.

Seit Inkarnation 7 kommen ständig irgendwelche Veränderungen, die ich aber nicht in die Kategorie Verbesserung einsortieren würde. Manches taugt noch nicht mal mehr für die Kategorie Selbstzweck. So oft hab ich mich gefragt: Was machen die da eigentlich?
Ich empfand einiges absolut als Verbesserung, sei es der Abschied von der Systemsteuerung (wenn man es denn auch richtig durchgezogen und nicht über so viele Jahre verschleppt hätte) oder das Startmenü von Windows 10, das im Vergleich zu Windows 7 rein objektiv deutlich funktionaler und besser war. Dazwischen der erste Versuch in Windows 8 war noch nicht ausgereift und nicht schön. Warum man das dann in Windows 11 so verhunzen musste, verstehe ich allerdings auch nicht.

Ich verstehe auch nicht, warum selbst kleine Tools wie der Taschenrechner durch neue Apps ersetzt werden mussten, die objektiv schlechter funktionieren. Alleine schon, dass man beim Start einer solchen App darauf warten muss, dass die externen Festplatten aus dem Standby aufwachen, bis diese starten, ist schon ein No-Go. Von Verschlimmbesserungen wie dem neuen Skype und ähnlichem gar nicht zu reden...
Sebastian Jänicke
AppCentral
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Der schöne Günther

Registriert seit: 6. Mär 2013
6.176 Beiträge
 
Delphi 10 Seattle Enterprise
 
#20

AW: Sind wir veraltet?

  Alt 27. Jun 2023, 09:03
"Please remind me of how we are moving forward"

https://twitter.com/jmmv/status/1671670996921896960
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