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Gendering in Jobangeboten

Ein Thema von stahli · begonnen am 28. Nov 2021 · letzter Beitrag vom 7. Apr 2022
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stahli

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#1

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 13. Dez 2021, 09:35
Gendersprache ist nicht nur nervig, sondern einfach auch nicht zielführend.

Inzwischen werden schon Formulierungen wie "Kinderinnen", "Witwer*Innen", "...der nächste freie mitarbeitende...", "...der studierende...", "...der Preis tragende" usw. verwendet.

Das sind doch schöne Beispiele, wie versucht wird, einen zu vermittelnden Inhalt irgendwie in neue sprachliche Regeln zu verpacken, ohne das überhaupt ansatzweise zu überdenken.

Selbst wenn man das nicht für nervig hält, sollte man doch an einem Nutzen einer solchen Änderung zweifeln. Wem ist durch so etwas geholfen?
Stahli
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DeddyH

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#2

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 13. Dez 2021, 09:51
Möglicherweise denke ich mal wieder zu simpel, aber würde es nicht einfach genügen, im Deutschen die bestimmten/unbestimmten Artikel wie im Englischen ("the", "a") zu vereinheitlichen, meinetwegen in "mööp"? Überspitzt ausgedrückt würde aus "der Apfel/die Apfelin" dann einfach mööp Apfel, das hätte keine männliche/weibliche/sächliche Ausprägung mehr. IMHO wäre das immer noch einfacher zu lesen als die ganzen Sternchen oder Doppelpunkte, und niemand müsste sich mehr Gedanken machen, ob er/sie andere versehentlich sprachlich diskriminiert. Nebenbei wäre die deutsche Sprache damit auch für Nicht-Deutschsprachige viel einfacher zu erlernen.
Detlef
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Dieser Tag ist längst gekommen
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TigerLilly

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#3

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 13. Dez 2021, 11:10
Gendersprache ist nicht nur nervig, sondern einfach auch nicht zielführend.
Ich kann respektieren, dass DU das nervig findest, sol sein, aber die Verallgemeinerung ist schlicht falsch. Hier sind ein paar Studien angeführt:
https://orf.at/stories/3113790/

Zitat:
"Kinderinnen"
Das ist ein bekannter Fake:
https://www.presseportal.de/pm/133833/4510590

würde es nicht einfach genügen, im Deutschen die bestimmten/unbestimmten Artikel wie im Englischen ("the", "a") zu vereinheitlichen, meinetwegen in "mööp"? Überspitzt ausgedrückt würde aus "der Apfel/die Apfelin" dann einfach mööp Apfel
Ja, in Schweden wurde das zB mit Erfolg gemacht.
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stahli

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Delphi 11 Alexandria
 
#4

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 13. Dez 2021, 11:53
@DeddyH

Suche mal nach "ens gendern".
Hier wird aber deutlich, dass das auch keine Lösung ist, weil die individuellen Befindlichkeiten halt damit auch nicht abgedeckt werden: https://youtu.be/VDFiSajLwTY

Die Artikel "der, die das" lassen sich nicht eindeutig begründen sondern sind historisch gewachsen.
Darauf könnte man von mir aus verzichten und alles mit "das" oder was auch immer bezeichnen.
Dann hätten wir das Arzt und das Bäcker und das Serienmörder, ohne Unterscheidung nach Hautfarbe, Größe oder Geschlecht.
Ok, von mir aus. Das wäre machbar und da könnte ich auch mitgehen.

Von den Gendervertretern wird dann angebracht, dass das ja aber ein gravierender Einschnitt in die Sprache wäre. Na sowas. :-/

Die Alternative, einfach die weiblichen Formen weg zu lassen, ist natürlich auch wieder nicht in Ordnung. Wenn es aber nur einen Begriff für die Mitglieder einer Gruppe gibt, dann ist doch eigentlich alles in Ordnung.

Erst durch das Hervorheben einer weiblichen Sonderform kommen überhaupt unlösbare Probleme ins Spiel. Einerseits sollen sie (auch sprachlich) gleichbehandelt werden - aber man muss sie "sprachlich" explizit hervorheben. Dafür kann es keine Lösung geben.


@TigerLilly

Ich kenne "Kinderinnen" als sprachliches Versehen eines Politikers. Da ich nicht dabei war, kann ich nicht beschwören, dass es tatsächlich so war. Es ist aber sehr plausibel, weil man sich einfach bestimmte Regeln abspeichert, um etwas auszudrücken.
Eine Regel ist, dass man oft Pause Innen anhängen oder das das generische Hauptwort noch einmal incl. "und" wiederholen und dann "innen" anhängen muss.

Wenn Herr Scholz wieder "Unsere Bürgern n Bürger...." sagt hat er die Sprachform offenbar schon verinnerlicht und etwas verkürzt - ist ja sonst auch anstrengend. Ob dadurch mehr Zuhörer Frauen vor ihrem geistigen Auge sehen, ist wohl aber zu bezweifeln.
Selbst gehört habe ich die Bezeichnung "Fahrradfahrer Innenmaße" beim einstellen eines Sattels.

Wie gesagt, die Abschaffung unterschiedlicher Artikel könnte ich nachvollziehen. Das wäre sicherlich machbar. Dann muss aber die Genderfraktion auch damit klar kommen, dass Frauen nicht explizit zusätzlich zur allgemeinen Form genannt werden. Vermutlich gäbe das auch einen Aufschrei, dass die weibliche Form doch keinesfalls abgeschafft werden dürfe.


@Uwe

Das sehe ich so nicht.
Wenn es Probleme gibt, dann müssen die auch besprochen werden.
Dafür braucht es kein stellvertretendes Thema, das nur Kontroversen erzeugt.
Ich bin absolut für Gleichberechtigung, nehme die aber auch so wahr.
Diese ganzen Diskussionen um die Gendersprache, Manspreading, Mansplaining, kultureller Aneignung, Catcalling usw. führen nur dazu, dass ich diese ganzen Gruppen nicht ernst nehmen kann.

Ich bin weiterhin für Gleichberechtigung und auch entsprechende Weiterentwicklungen aber auf einer sachlichen Basis.
Stahli
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Geändert von stahli (13. Dez 2021 um 11:56 Uhr)
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Rollo62

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#5

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 13. Dez 2021, 13:18
Ich fürchte Ihr bewegt euch zu sehr an der Oberfläche, denn das ist es wohin die Reise wirklich geht:
https://correctiv.org/faktencheck/20...ht-abschaffen/
https://www.24hamburg.de/niedersachs...-91154433.html

Das Ändern von Textbüchern ist nur der Anfang, wenn die humorlosen Genderbanden losgelassen werden,
da wird sicher in jeder Ecke ein neuer Skandal gefunden.

Es gibt halt schon viel zu viele "Ultra-Gender-Warrier" die jetzt vor nichts mehr halt machen müssen,
und egal worum es geht einen Skandal wittern müssen.
Dann werden Papa, Mama und drei Kinder Möhre jetzt schon als nicht mehr normal gelten, und müssen aus der Werbung genommen werden, wenn nicht Mindestens eine Patchwork Möhren-Avocado Familie mit brasilianischem Migratonshintergrund auftauchen, um uns regionale Produkte zu verkaufen.

Es gibt viele Leute die da ziemliche Traumwelten durchsetzen wollen, und wo sich schon kaum noch einer traut zu sagen das es wohl Unsinn ist.
Das ist grenzdebil, und nicht mehr ganz meine Welt.

Ich höre auch dauernd den Gesang von "wir müssen die Sichtbarkeit" erhöhen.
Seit ich denken kann waren Leute vom home/bi Geschlecht in meinem Bekanntenkreis mit dabei,
und es kamen alle gut miteinander klar, ohne irgendwelche Vorurteile ( ja die 80er haben viel ins Rollen gebracht ).
Damals hat sich da niemand groß drüber aufgeregt, und viele haben nur Homo gespielt, um die ältere Generation zu schockieren, was wir damals durchaus lustig fanden.
Allerdings war mein erstes Negativ-Erlebnis als wir per Zufall bei einem Christopher-Street Day in San Fransicso aufliefen.
Damals war ich natürlich etwas unreflektierter, und für mich wären Flitzer und Nudisten auf der Hauptstrasse völlig OK gewesen.

Aber wie ich dort den Karneval von "Leder-Bondage" Homos, mit heaushängendem Gemächten und viel zu eindeutigen Gesten gesehen habe, da hatte ich mich schon damals vor >30 Jahren gefragt:
"Muss das denn wirklich Alles sein ?"
Das war schon weit über geschmacklos hinaus, ich möchte gar nicht wissen wie es da heute so aussieht.

Über mangelnde Sichtbarkeit kann sich doch hier eigentlich niemand mehr Beschweren, das nehme ich
den Leuten nicht wirklich ab, im Gegenteil, da wird womöglich oft nur die Opferrolle zelebriert.
Ich möchte manchmal auch über "zuviel Sichtbarkeit" nachdenken, wenn ich so die FreeHugs Scene, Riesenposter mit PaulchenPanther-Kostüm, Glöööckler und Co. und auch generell die deutschen Fernsehlandschaft so ansehe.
Da sehe ich schon zunehmend einen Zwang möglichst irre Dinge zu machen und möglichst Anders zu sein,
nur um noch etwas mehr Aufmerksamkeit zu erhaschen, und Youtube, Facebook und Co befeuern das natürlich.
Muss denn heutzutage wirklich jeder Wahnsinnige und Durchgeknallte seine eigene TV-Show bekommen ?

Mir persönlich wäre selbst das immer noch relativ egal, und ich bleibe da entspannt,
weil ich mir den Unsinn der mich nicht interessiert halt gar nicht erst ansehen.

Anders wird es dann aber schon wenn ich das Alles meiner kleinen Tochter erklären muss,
wenn da wieder halbnackte Menschen Ihren abstrakten Karneval feiern, oder zwei Homos im TV sich abknutschen, sonstige Diverse in Shows frenetisch gefeiert werden.
Naturgemäß werden unsere Kinder zu sowas hingezogen ( so wie wir damals auch), und versuchen nachzuahmen was sie dort sehen, denn das ist ja "normal".

Das ist natürlich eine starke Beeinflussung, wo ich sicher bin das unsere Gesellschaft das sicher nicht möchte.
Darüber traut sich aber keiner zu reden, sondern lieber über *innen oder :innen, aber der Zug geht wohl ziemlich in die falsche Richtung wenn schon Aldi Shitstorms wegen Möhren bekommt.
Das auch die Leute anscheinend komplett humorlos geworden sind scheint mir dabei keine gute Entwicklung
zu sein, denn wer nicht mehr über sich selbst und Andere lachen kann und darf,
der ist schon fast verknöchert.

Früher hätte ich sowas Spießiges sicher nie gesagt, aber heute mit etwas größerer Weltsicht auch auf andere Kulturen, fände ich etwas mehr Strenge um die gröbsten Ausuferungen einzufangen durchaus sinnvoll.
Unsere Eltern und Großeltern hatten doch nicht mit allem Unrecht, das sollte bitte mal Jeder für sich selbst überprüfen

Und versteht mich bitte nicht falsch, ich habe nichts wenn Jeder macht was er gerne will.
Aber wenn mir plötzlich Alle nur noch Ihren Lebenstil bei jeder Gelegenheit um die Ohren hauen müssen,
dann bin ich damit nicht einverstanden.

Geändert von Rollo62 (13. Dez 2021 um 13:29 Uhr)
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#6

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 13. Dez 2021, 14:05
Zitat:
Aldi Shitstorms wegen Möhren
...das mußte ich echt googlen. Da fällt mir nichts mehr ein.
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TiGü

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#7

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 13. Dez 2021, 15:30
Zitat:
Aldi Shitstorms wegen Möhren
...das mußte ich echt googlen. Da fällt mir nichts mehr ein.
Es gibt keinen "Shitstorm"!
Das sind entrüstet-gespielte Reaktionen von konservativen kleinen Tageszeitungen und Blogs, die volle Kanne einen Clickbait-Artikel [1] von irgend so einer schnell zusammengeklickten Lifestyle-Seite [2] auf dem Leim gegangen sind.
In den sozialen Medien stößt sich daran kein queerer Mensch.
Einfach mal quer lesen, was die Autorin noch so schreibt, um die Wichtigkeit und Relevanz einordnen zu können [3].

[1] https://www.wmn.de/buzz/neues-aldi-m...onell-id324985
[2] https://www.wmn.de/
[3] https://www.wmn.de/autor/mona-schaeffer
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Rollo62

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#8

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 13. Dez 2021, 15:54
Es gibt keinen "Shitstorm"!
Gut,
aber es geht doch darum das uns eine Minderheit immer öfters solche Schwachsinnsdiskussionen über Möhren und sonstwas auferlegt.
"Mann" steht dann immer moralisch schlecht da, wenn er sagt:

Eine normale Möhrenfamilie finde ich ganz gut, ich habe auch so kleine Möhrchen zu Hause,
und früher hatten meine Eltern auch mal sowas.

Zack, schon ist man ein frauen- und diversenfeindlicher alter, weisser Mann
(ach, schon vergessen, bin ich ja auch ... siehe weiter unten )
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#9

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 22. Dez 2021, 11:02
Das wäre ein zielorientierter Ansatz, dem ich zustimmen würde. Aber...

Wie gesagt, die Abschaffung unterschiedlicher Artikel könnte ich nachvollziehen. Das wäre sicherlich machbar. Dann muss aber die Genderfraktion auch damit klar kommen, dass Frauen nicht explizit zusätzlich zur allgemeinen Form genannt werden. Vermutlich gäbe das auch einen Aufschrei, dass die weibliche Form doch keinesfalls abgeschafft werden dürfe.
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Uwe Raabe

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#10

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 13. Dez 2021, 11:22
Gendersprache ist nicht nur nervig, sondern einfach auch nicht zielführend.
...
Selbst wenn man das nicht für nervig hält, sollte man doch an einem Nutzen einer solchen Änderung zweifeln. Wem ist durch so etwas geholfen?
Der Nutzen ist schlichtweg der, dass es die Aufmerksamkeit und die Diskussion auf Probleme lenkt, die Einigen bisher überhaupt nicht bewusst waren. Allein dieser Thread ist ein schlagender Beweis, dass Gendersprache eben doch zielführend ist.
Uwe Raabe
Certified Delphi Master Developer
Embarcadero MVP
Blog: The Art of Delphi Programming
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