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Gendering in Jobangeboten

Ein Thema von stahli · begonnen am 28. Nov 2021 · letzter Beitrag vom 7. Apr 2022
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jaenicke

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Delphi 11 Alexandria
 
#41

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 30. Nov 2021, 15:18
Find's irgendwie peinlich, wie man sich über sowas einen Kopf machen kann bzw. sich daran stört...
Da ist jetzt nicht eindeutig welche Richtung gemeint ist.

Aber der Thread ist ja entstanden, weil in dem Stellenangebot doppelt gegendert wurde. Einmal den Begriff selbst gendern und dann noch die Genderangabe dahinter finde ich auch seltsam.

Ansonsten finde ich es bei solch einzelnen Begriffen nicht störend, sehe aber eben auch keinen Vorteil darin. Bei Fließtexten finde ich es aber schlecht zu lesen und ja, da empfinde ich es als störend.

Ich empfinde es aber wie gesagt vor allem deshalb als problematisch, weil so getan wird als wären damit quasi alle Probleme gelöst. Einfach mal alles gendern und schon ist die Welt schön. Und das sehe ich nicht so.
Sebastian Jänicke
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TigerLilly

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Delphi 11 Alexandria
 
#42

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 30. Nov 2021, 15:29
Ich empfinde es aber wie gesagt vor allem deshalb als problematisch, weil so getan wird als wären damit quasi alle Probleme gelöst. Einfach mal alles gendern und schon ist die Welt schön. Und das sehe ich nicht so.
Da bin ich vollkommen bei dir. Aber um ehrlich zu sein, kenne ich niemanden, der das tut. Andererseits ist das ein sehr beliebtes (Schein)Argument gegen gendern an sich.
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jaenicke

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Delphi 11 Alexandria
 
#43

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 30. Nov 2021, 15:43
Aber um ehrlich zu sein, kenne ich niemanden, der das tut.
Nein, es sagt niemand so. Aber es kommt halt bei vielen so rüber.
Sebastian Jänicke
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freimatz

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#44

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 30. Nov 2021, 16:24
Ich empfinde es aber wie gesagt vor allem deshalb als problematisch, weil so getan wird als wären damit quasi alle Probleme gelöst. Einfach mal alles gendern und schon ist die Welt schön. Und das sehe ich nicht so.
Ich sags mal zynisch: Nein es sind nicht alle Probleme gelöst. Aber man hat dann nicht das Problem, wegen einer Stellenanzeige eine Anzeige wegen Diskriminierung zu bekommen bezüglich AGG.
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stahli

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Delphi 11 Alexandria
 
#45

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 30. Nov 2021, 16:34
Das ist ja auch ein interessanter Gedanke:

Wenn jemand "Programmierer" sucht, ist der womöglich absolut offen und stellt queere Trans-Menschen genau so ein, wie CIS-Männer. Da ist vielleicht eine perfekte und familiäre Arbeitsatmosphäre und super Bezahlung.

Andererseits kann in einer Anzeige und auf der HP alles perfekt gegendert und beschrieben sein - incl. bunte Fähnchen usw... Tatsächlich ist es dann der letzte Laden mit Ausbeutung ohne Ende - und komische Typen werden eh nicht eingestellt (Weibsvolk vielleicht in die Buchhaltung oder so).


!!! Das ist natürlich nicht auf das Inserat hier bezogen. Ich will nur zeigen, was solche Formulierungen u.U. wert sind. !!!
Stahli
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#46

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 30. Nov 2021, 16:40
Aber man hat dann nicht das Problem, wegen einer Stellenanzeige eine Anzeige wegen Diskriminierung zu bekommen bezüglich AGG.
Das ist schon klar.
Kritisiert wurde aber auch lediglich die Dopplung.

Ich vermute allerdings, dass die rechtliche Regelung das festlegt, weil dafür das Gendern der Berufsbezeichnung nicht ausreicht.
Sebastian Jänicke
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stahli

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#47

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 30. Nov 2021, 16:48
"(m,w,d)" kann ich noch akzeptieren. Im Grunde ist aber zu sehen wie Cookie-Warnungen. Schreibt man halt hin, macht aber wenig Sinn.

Alles darüber hinaus kritisiere ich schon ganz klar.
Stahli
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Rollo62

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#48

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 30. Nov 2021, 17:26
Aber man hat dann nicht das Problem, wegen einer Stellenanzeige eine Anzeige wegen Diskriminierung zu bekommen bezüglich AGG.
Das ist schon klar.
Kritisiert wurde aber auch lediglich die Dopplung.

Ich vermute allerdings, dass die rechtliche Regelung das festlegt, weil dafür das Gendern der Berufsbezeichnung nicht ausreicht.
Da fängt aber genau das Problem für mich an, wenn ich als der weltoffenste Mensch (Programmierer sind in der Regel sowieso weltoffen) plötzlich eine echte Abmahnung bekomme,
nur weil ein dämliches (..,d ) in der Stellenanzeige fehlt.

Alle Erklärungen die ich dann vorbringe warum ich kein (...,d) schreibe ( Programmierer=Gattungsbegriff, alte Schule, Lesefluss, Sprachästhetik, etc. ) spielen dann plötzlich keine Rolle mehr, ich muss blechen.

Ich kenne Firmen die VOR allen Texten, auch in Stellenanzeigen, einen Disclaimer schalten, so in der Art:
"Wir verzichten aus sprachlichen Gründen auf das Gendern, aber meinen natürlich mit "der Mensch" alle Menschen jeglichen Geschlechts."
Nur um sich vor Abmahner*innen zu schützen, ich finde schon das dies etwas in die falsche Richtung geht.

Da drehen sich mir persönlich der Magen*innen, die Mag*innen, der Gemagte und die Gemagt*innen um,
und plötzlich bin ich der Diskriminierte, als "Old-School Verfechter", oder nur weil ich es nicht "besser" kann
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stahli

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#49

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 30. Nov 2021, 17:39
Die diversen () Gendergruppen sind sich ja nicht mal untereinander einig, was nun wie gelten soll.

Außerdem gibt es die gegensätzlichen Ziele, dass Frauen zum Einen sichtbar gemacht (also besonders hervorgehoben) werden sollen und zum Anderen (gegenüber dem Rest) gleich behandelt werden sollen (wofür sie ja als Frauen nicht explizit ausgewiesen werden dürften).

Es ist schon sehr absurd.
Stahli
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Delphi 11 Alexandria
 
#50

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 30. Nov 2021, 19:23
@Stahli: "Bürgerinnen" sind z.B. "weibliche Bürger" Das hast du falsch verstanden.
WENN man das generische Maskulinum verwenden möchte, DANN meint "Bürger" Männer und Frauen. "weibliche Bürger" ist immer ein sinnloses Konstrukt, Frauen sind immer Bürgerinnen. Es gibt keine weiblichen Ärzte, es gibt Ärztinnen.
Ich habe jetzt die ganze Fahrt auf dem Fahrrad darüber nachgedacht.

Damen sind keine weiblichen Herren und Königinnen sind keine weiblichen Könige sondern eher deren weibliches Gegenteil oder "Beiwerk".

"Damen und Herren" ist vermutlich so eine Art Floskel und im allgemeinen Sprachgebrauch.
"Könige und Königinnen" spielen in unserer Gesellschaft und Alltag keine Rolle mehr. Dass es da keine sonstig geschlechtlichen Personen gibt, ist vermutlich verschmerzbar.

Aber alle anderen Personengruppen (z.B. Kinder, Erwachsene, Zuhörer, Bäcker, Straftäter, Programmierer, Bürger usw. usf.) gibt es mit vielen unterschiedlichen Eigenschaften, unter anderem auch mit dem männlichen und weiblichen Geschlecht. Die mit dem weiblichen Geschlecht haben eine vom Hauptwort (der Gesamtgruppe) abgeleitete zusätzliche Bezeichnung mit ...in.
Aber sie bleiben doch Bestandteil der Gesamtgruppe.

Die Bezeichnung "weibliche Bürgerinnen" macht keinen Sinn, weil Bürgerinnen eben schon per Definition weiblich(e Bürger) sind.
Stahli
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