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Unbeliebtheit von Delphi

Ein Thema von wendelin · begonnen am 12. Apr 2020 · letzter Beitrag vom 5. Mai 2020
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Benutzerbild von jaenicke
jaenicke
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9.939 Beiträge
 
Delphi 12 Athens
 
#1

AW: Unbeliebtheit von Delphi

  Alt 30. Apr 2020, 13:58
Was auch an der interessanten Preis- und Paketierungspolitik liegen könnte. Vielleicht habe ich ja wirklich etwas verpaßt, aber die preisliche Lücke zwischen dem Angebot für Hobbyisten mit ausdrücklichem Verbot der kommerziellen Nutzung und der nächst-"größeren" Ausgabe war riesig. Und bei der nächst-"größeren" Ausgabe hatte ich dann allerlei Klimbim dabei, für den ich keine Verwendung hatte, den ich aber mitbezahlt habe.
Nun ja, die Enterprise Edition hatte vor 10 Jahren 600 Euro oder so pro Jahr (!) gekostet (alles netto natürlich). Heute sind es knapp 1000. Aber das sind für ein Arbeitsmittel doch keine überhöhten Preise. Und dazwischen gibt es ja noch die Professional Version für damals 300 pro Jahr und heute 430. (Das sind Preise aus der Erinnerung, die mögen ein paar Euro abweichen.)

Wenn solche Preise für eine Firma zu hoch (!) sind, ist mir das etwas suspekt ehrlich gesagt. Also man kann ja nun viel gegen Delphi sagen, unter anderem, dass man Einsteiger lange eher abgeschreckt hat. Und auch, dass die Qualität lange Jahre vernachlässigt wurde. Aber die Preise sind nun wirklich nicht hoch, wenn man nicht gerade mit kostenlosen Open Source Tools vergleicht.

An der Stelle sollte man aber eben als Softwareentwickler auch bedenken, dass man ja auch möchte, dass andere die eigene Arbeitsleistung bezahlen.

Das Gegenteil. Die IDE ist langsam, voll mit irgendwelchen Artfeakten wenn man sie minimiert und wiederherstellt, Refactoring (Umbenennen von Variablen) funktioniert nicht immer und endet oft in selbst der IDE unbekannten Fehlern, mehrmals täglich muss ich die IDE neustarten und dann kommt es auch zu irgendwelchen Zugriffsverletzungen. Vom Editor brauchen wir gar nicht erst reden.
Ich arbeite ja nun auch täglich mit der IDE (XE6, 10.2 und 10.3). Das mag für alte Projekte gelten, in denen noch Kreuzbeziehungen, komische Formatierungen, lange Units usw. existieren. Da hängt die IDE schon mal, stürzt aber was 10.2 und 10.3 angeht trotzdem kaum ab.

In unseren aktuellen, auch größeren, Projekten läuft die IDE sehr gut und so gut wie ohne merkliche Verzögerungen. Abstürze z.B. beim Debuggen wie sie unter XE6 quasi normal waren gibt es hier quasi gar nicht mehr.

Leider kommt Delphi mit Kreuzbeziehungen in den Units, aber auch exotischen Formatierungen und teilweise auch mit manchen Benennungskonventionen nicht gut klar, wenn man Refactoring oder auch nur die Klassenvervollständigung nutzen möchte. Hier lohnt es durchaus den Quelltext zumindest etwas zu modernisieren um dann effizienter arbeiten zu können.

// EDIT:
Ach ja, ein Bug fällt mir dabei ein:
Wenn man etwas markiert hat, dauerte der Wechsel zu anderen Units und zurück recht lange, derweil hing die IDE. Deshalb entferne ich mittlerweile quasi unbewusst automatisch immer eine eventuell gesetzt Markierung ohne darüber nachzudenken.
Sebastian Jänicke
AppCentral

Geändert von jaenicke (30. Apr 2020 um 14:01 Uhr)
 
Benutzerbild von Assarbad
Assarbad

Registriert seit: 8. Okt 2010
Ort: Frankfurt am Main
1.234 Beiträge
 
#2

AW: Unbeliebtheit von Delphi

  Alt 30. Apr 2020, 14:33
Wenn solche Preise für eine Firma zu hoch (!) sind, ist mir das etwas suspekt ehrlich gesagt.
Ich sprach nicht von einer Firma. Ich habe exakt einmal mit Delphi Geld verdient. Und das was dabei herauskam war deutlich unterhalb der Kosten für eine (nur-Delphi-)Pro-Version.

Ich hab da übrigens andere Preise in Erinnerung. Vielleicht ist das aber der Unterschied zwischen Delphi Solo vs. "Studio" (also mit C++ Builder)? Und gerade im Vergleich zu einem MSDN Pro Abo mit anschließend erlaubter Weiternutzung der Software, fand ich das Preisniveau der Produkte rund um Delphi nicht angemessen. Insbesondere aufgrund der Probleme die zum Teil über mehrere Versionen hinweg mitgeschleppt wurden. Und wenn ich dann eben noch Klimbim mitbezahle, welchen ich nicht brauche, trägt dies nicht zur Akzeptanz der Preise bei.

Die "Lösung" für Embarcadero war dann auf eine Art Abomodell umzuschwenken. Nur einen kleinen Unterschied gibt es zu dem erwähnten MSDN Pro Abo. Die Betriebssysteme und auch Visual Studio daraus wurden/werden auf Jahre hinaus gepflegt. Embarcadero schien etwa mit XE auf ein Modell umzustellen, welches als "Was juckt mich meine Software von gestern" umschrieben werden kann. Mag jetzt etwas überspitzt formuliert sein, aber da ich mir XE tatsächlich noch (als RAD Studio) geleistet hatte, fühlte ich mich doch etwas vor den Kopf gestoßen als Fehlerbehebungen (!) - also nicht etwa neue Features - für die jeweils nicht mehr taufrische Version auf den Sankt-Nimmerleinstag verschoben wurden.

Aber die Preise sind nun wirklich nicht hoch
... sofern man damit sein Geld verdient. Mag sein.

An der Stelle sollte man aber eben als Softwareentwickler auch bedenken, dass man ja auch möchte, dass andere die eigene Arbeitsleistung bezahlen.
Kommt drauf an. Bei meinen FLOSS-Projekten erwarte ich in dieser Hinsicht nichts.

In unseren aktuellen, auch größeren, Projekten läuft die IDE sehr gut und so gut wie ohne merkliche Verzögerungen. Abstürze z.B. beim Debuggen wie sie unter XE6 quasi normal waren gibt es hier quasi gar nicht mehr.
Sorry, aber weißt du wie das für jemanden klingt der das hinter sich gelassen hat, lange bevor es XE6 gab? So (imaginäres Zitat):

Zitat:
Hey Leute, habt euch nicht so. Kauft euch einfach die aktuelle Version und schon sind diese Probleme Teil der Vergangenheit.
Was natürlich die Bauchschmerzen welche man sich einhandelt, wenn man mal größere Versionssprünge bei einer Toolchain gemacht hat, komplett vernachlässigt und ohnehin eher nach Embarcadero-Vertriebler/Evangelist klingt. Sprich: ein wenig rosarote Brille scheint mir da schon dabei zu sein.

Leider kommt Delphi mit Kreuzbeziehungen in den Units, aber auch exotischen Formatierungen und teilweise auch mit manchen Benennungskonventionen nicht gut klar, wenn man Refactoring oder auch nur die Klassenvervollständigung nutzen möchte. Hier lohnt es durchaus den Quelltext zumindest etwas zu modernisieren um dann effizienter arbeiten zu können.
Ich kenne noch ein anderes Werkzeug welches ständig nach Aufmerksamkeit schreit, anstatt mir still zur Hand zu gehen, und welches für sich einfordert, ich möge bitte meine Arbeitsweise ihm anpassen: Git. Die einen mögen's. Die anderen nicht. Ich zähle zur zweiten Gruppe.

Achso, eins noch. Ich würde behaupten Delphi erfreut sich in diversen Kreisen nach wie vor großer Beliebtheit. Also bitte nicht meine Kritik als pauschale Klatsche mißinterpretieren.
Oliver
"... aber vertrauen Sie uns, die Physik stimmt." (Prof. Harald Lesch)

Geändert von Assarbad (30. Apr 2020 um 14:37 Uhr)
 
Benutzerbild von Bernhard Geyer
Bernhard Geyer

Registriert seit: 13. Aug 2002
17.222 Beiträge
 
Delphi 10.4 Sydney
 
#3

AW: Unbeliebtheit von Delphi

  Alt 1. Mai 2020, 15:47
Was auch an der interessanten Preis- und Paketierungspolitik liegen könnte. Vielleicht habe ich ja wirklich etwas verpaßt, aber die preisliche Lücke zwischen dem Angebot für Hobbyisten mit ausdrücklichem Verbot der kommerziellen Nutzung und der nächst-"größeren" Ausgabe war riesig.
0 € für Hobby
0 € für Geschäft, wenn Umsatz < 5,000 USD
Darüber

€1,699 IM ERSTEN JAHR /€439 pro Jahr

Halte ich Angemessen.

Und bei der nächst-"größeren" Ausgabe hatte ich dann allerlei Klimbim dabei, für den ich keine Verwendung hatte, den ich aber mitbezahlt habe.
Wie viel Editionen sollte Emba anbieten, damit man immer nur da bekommt was man braucht.
Und ob das besser für die Komponentenentwickler wird wenn sie es mit statt 2 (relevanten unterschiedlichen) Edition dann mit 20 zu tun haben

Was ich auch unpraktisch fand, war die Anforderung C-Header übersetzen zu müssen. Vielleicht - bzw. hoffentlich - gibt's da ja auch seit XE Fortschritte.
Es gab doch da mal ein Header-Translation-Projekt? Aber ist das in 2020 noch so relevant?
Wie oft trifft man darauf?

Kurzum: für eine bestimmte Sorte von Anwendungen ist Delphi aus meiner Sicht noch immer sehr gut geeignet, bei anderen eher nicht.
Full Ack!. Wenn man einen Hammer hat, ist nicht zwangsläufig alles ein Nagel.
Windows Vista - Eine neue Erfahrung in Fehlern.
 
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dummzeuch

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Delphi 10.2 Tokyo Professional
 
#4

AW: Unbeliebtheit von Delphi

  Alt 1. Mai 2020, 16:57
Was ich auch unpraktisch fand, war die Anforderung C-Header übersetzen zu müssen. Vielleicht - bzw. hoffentlich - gibt's da ja auch seit XE Fortschritte.
Es gab doch da mal ein Header-Translation-Projekt?
Ja, als Teil von Projekt JEDI. Ist aber inzwischen ziemlich tot, wie viele Community-Projekte im Bereich Delphi.

Aber ist das in 2020 noch so relevant?

Wie oft trifft man darauf?
Also zumindest ich habe damit relativ häufig zu tun. Ich muss immer wieder irgendwelche DLLs für den Zugriff auf Geräte einbinden, für die es in der Regel keine Import-Units für Delphi (mehr) gibt.
Thomas Mueller
 
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himitsu

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Delphi 12 Athens
 
#5

AW: Unbeliebtheit von Delphi

  Alt 3. Mai 2020, 12:25
Gut, ich kann Delphi jetzt nicht effektiv mit vielen anderen IDEs/Compilern vergleichen.

Arduino, 100 Zeilen Code gegen tausende Zeilen mit Delphi, da ist Delphi und seine IDE wirklich extrem schnell. (ja, die Arduino IDE kann nicht viel und ist dennoch extrem lahm)

Aber ich kenn auch Delphi seit Version 4 und hatte auch schon mit Turbo Pascal und Delphi ein in einer VM mit dem passenden Windows gespielt,
dagegen ist es schon extrem langsam geworden.
Windows 32 Bit ist ja aktuell noch schnell, aber auch dieses will man irgendwann auf die neue Weise (LLVM) umbauen.
Windows 64 Bit dauert schon länger und Android ... nja, schnell ist was Anderes.
iOS konnte ich nie aussprobieren, weil ich mir dafür nicht extra ein i-Produkt kaufen wollte (auch wenn das nicht Embas Schuld ist, sondern die Lizenzierung/Beschränkungen seitens des Apfels, denn es wäre möglich auch ohne i-Dinger im Windows kompilieren zu können).


Und ja, ich hatte bisher auch nur mit einem Projekt Geld verdient. Und ein paar Euro auf mein eher unbekantes Paypal-Spendenkonto. (vielen Dank an ein paar Leute hier aus'm Forum, welche das entdeckt hatten )
OK, durch das Hobby bin ich auch noch beruflich mit Delphi in Kontakt gekommen und es ist schon nett, dass der Cheff auch noch zusätzlich für's Hobby etwas zuschießt. (aktuelle die DelphiLizenz und auch sowas wie Delphi-Tage oder andere Schulungen/Konverenzen)
Ein Therapeut entspricht 1024 Gigapeut.

Geändert von himitsu ( 3. Mai 2020 um 12:28 Uhr)
 
Delphi-Laie

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1.474 Beiträge
 
Delphi 10.1 Berlin Starter
 
#6

AW: Unbeliebtheit von Delphi

  Alt 16. Apr 2020, 15:35
Nun ist mir ein Artikel aufgefallen, in dem die gängigsten Programmiersprachen verglichen wurden.
http://stackoverflow.blog/2017/10/31...ing-languages/
Hier wurde berichtet, daß Delphi zusammen mit Perl und VB zu den unbeliebtesten Sprachen zählt. Im Gegensatz zu Python (3.-4.Platz).
Das stimmt mit Sicherheit nicht.

Das stimmt bestenfalls bei den "gängigen" Programmiersprachen.

Wenn Delphi tatsächlich so unbeliebt wäre, dann gäbe es dieses Forum - wenigstens in dieser lebhaften Form - mit Sicherheit nicht.
 
Delphi.Narium

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Delphi 7 Professional
 
#7

AW: Unbeliebtheit von Delphi

  Alt 16. Apr 2020, 16:02
Seit Turbo Pascal 1.0 sind nun über etliche Delphi-Versionen hinweg annähernd 37 Jahre vergangen.

Wäre es seit dem immer so unbeliebt, wie so gerne suggeriert wird, wäre daraus sicherlich kein Geschäftsmodell geworden, dass sich wohl weiterhin zu lohnen scheint.

Kann mir nicht vorstellen, dass ein Unternehmen Zeit, Personal, Geld ... in die Weiterentwicklung von etwas steckt, was sowieso niemand haben will.

Die erste Delphi-Version erschien 1995. 1995 habe ich erstmals von anderen Programmierern gehört, dass Delphi total veraltet sei, keine Zukunft hat, unbeliebt ist ... Und das zieht sich nun seit 25 Jahren durch die Diskussionen.

Welche der "beliebten" Entwicklungsumgebungen hat eigentlich eine ähnlich langandauernde und erfolgreiche Geschichte aufzuweisen?
 
Benutzerbild von p80286
p80286

Registriert seit: 28. Apr 2008
Ort: Stolberg (Rhl)
6.659 Beiträge
 
FreePascal / Lazarus
 
#8

AW: Unbeliebtheit von Delphi

  Alt 16. Apr 2020, 16:43
Nun C und BASIC sind ja auch nicht mehr ganz neu, und ein Makro-Assambler ist wohl auch nicht tot zu kriegen. Wobei letzterer wohl ein gutes Beispielfür Un-/Beliebtheit ist. Wer kommt schon auf die Idee heute noch ein Programm darin zu schreiben, auf der anderen Seite ohne ihn: schwer vorstellbar wenn man ein paar hunderstel heraus quetschen muß.

Gruß
K-H
Programme gehorchen nicht Deinen Absichten sondern Deinen Anweisungen
R.E.D retired error detector
 
Delphi.Narium

Registriert seit: 27. Nov 2017
2.557 Beiträge
 
Delphi 7 Professional
 
#9

AW: Unbeliebtheit von Delphi

  Alt 16. Apr 2020, 16:56
Bei den Dreien handelt es sich aber um Sprachen und nicht um Entwicklungsumgebungen.

Die drei haben unter DOS schon mit Edlin funktioniert (naja irgendwie ).

Meine Frage war eher: Welche Entwicklungsumgebung wird ähnlich lang weiterentwickelt, wie Delphi?
 
Jumpy

Registriert seit: 9. Dez 2010
Ort: Mönchengladbach
1.739 Beiträge
 
Delphi 6 Enterprise
 
#10

AW: Unbeliebtheit von Delphi

  Alt 17. Apr 2020, 09:51
Meine Frage war eher: Welche Entwicklungsumgebung wird ähnlich lang weiterentwickelt, wie Delphi?
Man kann vielleicht nicht wirklich von weiterentwickelt sprechen, beliebtheitsgrad ist wahrscheinlich ähnlich zu Delphi, aber den VBA-Editor in den Office-Programmen gibt es auch so seit ca. 1995 meine ich.
Ralph
 
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