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FreePascal / Lazarus
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AW: Sensibles Thema mit Mitarbeiter
4. Apr 2020, 18:10
ich habe mal bei 2 Kundenprojekten, wo ich länger tätig war, ähnliche Situationen mitbekommen. Es ist wirklich schwer,
darauf zu reagieren, aber in dem einen Fall, wo es um teurere Ware ging (Kaffeepulver), war es auch keine Option,
das zu ignorieren.
Im ersten Fall kam ich eines Morgens in einen Flur der IT Abteilung, der warum auch immer komplett vollgestellt
war mit palettenweise Toilettenpapier. Scheinbar war das, weil das Lager nicht bei der Warenannahme war, dort
abgestellt worden und sollte dann durch den Flur schnell in das dafür vorgesehene Lager gebracht werden, der
Lieferant hat das aber ebenerdig an der erst besten Tür ausgeladen und schon standen da sage und schreibe 20
Paletten voll mit Klopapierrollen. Pro Palette sind das ca 2000 Rollen. Also ca 40000 Rollen ....
Meine Bemerkung, das hier in der IT ja auch am meisten Scheisse verzapft wird, wurde von Insidern bestätigt,
aber das sei nicht der Grund. Da ich noch nie solche Unmenge an Klopapier gesehen habe (selber nicht im
Metro Großmarkt), konnte ich mal wieder nicht anders und hab sozusagen mal den analogen Klopapierrechner
angeworfen.
Der Einkaufsverantwortliche sagte, der Vorrat reicht ca ein halbes Jahr. Das Unternehmen hat
an dem Standort ca. 500 Mitarbeiter. Grob geschätzt hat ein halbes Jahr ca 130 Arbeitstage, so daß also
jeder Mitarbeiter nach Abzug von Urlaubs- oder Abwesenheitstagen sicherlich im Durchschnitt
eine Rolle pro Tag verbrauchen würde. Das kam uns allen relativ viel vor ....
Es hatte sich da wohl eingebürgert, das der Respekt vor geringwertigen Haushaltsgütern bei ziemlich vielen
Mitarbeitern verloren ging und es wohl gang und gebe war, das viele Mitarbeiter meinten, man dürfe die
Rollen auch mit nach Hause nehmen, weil die im Einkauf ja eh nix kosten und im Supermarkt viel teurer sind.
Auch da war es schon schwierig, wie die Unternehmensleitung es kommunizieren sollte, das die paar Prozent
Idioten sich angesprochen fühlen und nicht jeder ehrliche Mitarbeiter meint, das man auch ihn in Verdacht
hat.
Da jede Palette sicherlich auch ca 500 € kostet und nur dadurch für 2*20 Paletten also 20000€ fixkosten
im Jahr entstehen, von denen sicherlich die Hälfte berechtigt war, aber eben nicht 20000€, ist das auch
wenn man es kaum glaubt, ein Punkt, der meiner Kenntnis nach dadurch gelöst wurde, das das Reinigungspersonal
angewiesen wurde, weniger Rollen in jede Toilette abzustellen. Ich hab später nichts mehr darüber gehört,
aber es war auffällig, das vorher da in jeder Toilette immer locker 20 Ersatzrollen standen und später eben
nur noch maximal 2-3 oder bei viel frequentierten auch mehr, mit einem Hinweis, das wenn Rollen fehlen, man
unter Telefon xxx ein Hinweis geben sollte.
In einem anderen Fall ging es um Kaffee, der gemahlen fertig portioniert in (ich glaub 120 g) Beutel
geliefert wurde, womit immer ein passender Filter gefüllt werden kann, der dann auf einer die großen
Thermokannen ganz gut trinkbare 3 Liter kaffee ergeben (oder wieviel da auch immer reinpassten).
Das Unternehmen war wesentlich kleiner, ca 25 Mitarbeiter, aber scheinbar immer noch anonym genug, das sich
einige Mitarbeiter scheinbar auch da Ihren Vorat für Zuhause regelmäßig mitgenommen haben. Dass Unternehmen
hatte eine sehr gute Ertragslage, aber der Inhaber war auch bekannt für seinen Spruch "das kommt ja
nicht vom Ausgeben ...".
Als ihm mal wieder eine monatliche Kaffeeabrechnung vorgelegt wurde, auf der nur die Anzahl der Beutel standen,
hätte man diese Anzahl als verbrauchte Teebeutel durchaus akzeptieren können, der Preis pro Beutel war aber
gegenüber dem Supermarktpreis pro Kilogram ca 3 mal höher. Wäre also für eine 500g Packung im Supermarkt
absolut ok, es waren aber nur 120 g drin. Und hoch gerechnet pro Mitarbeiter wurden in dem Unternehmen
pro Mitarbeiter und Arbeitstag 600g Kaffee verbraucht. Das wäre auch in der IT Branche sicherlich ohne
Koffeeinvergiftung kaum zu schaffen innerhalb von 8 Stunden pro Tag, wobei einige von denen auch noch im
Außendienst selten da waren.
Ergebnis war am Ende auch da, Kaffeepulver steht nicht mehr unbegrenzt zum mitnehmen irgendwo rum, sondern
ein Mitarbeiter hat den in seinem Schrank und gibt den raus, wenn jemand was braucht (auch nicht einzeln,
sondern dann durchaus eine Verpackungseinheit) und notiert auf einer Liste, wann wie viel rausgenommen
wurden. Als der pro Kopf Verbrauch dadurch deutlich runter ging, eine Einkaufskosten pro kilogram
aber immer noch 3 mal höher als normal waren, sind die dann umgestiegen auf Tüpperähnliche Vorratsbehälter
mit supermarkt üblichem Kaffee drin und einem relativ großen portionierlöffel, von dem 2 gestrichene
ziemlich genau 120 g waren und auch das waren Einsparungen, die man ohne direkte Ansprache umsetzen
konnte.
Da euer Unternehmen ja noch kleiner ist, ist jegliche Art von direkter Ansprache ja auch immer
ein Risiko den falschen zu erwischen, evtl war es ja nur Zufall, das jemand anders zu dem Zeitpunkt,
als der neue Mitarbeiter kam, durch körperliche oder gesundheitliche Gründe einen erhöhten Bedarf hat.
Da hätte ich als Verantwortlicher nicht wirklich Lust zu, geschwiege denn als betroffener Mitarbeiter,
aber eine Umstellung der Versorgung mit Nachschub, der nicht mehr unbegrenzt offen rumsteht, sorgt
meistens dafür, das sich die Probleme in Luft auflösen oder man die Hintergrundinformation und
Verantwrortliche mitbekommt.
Wie viel Klopapier jemand braucht, liegt sicherlich auch an unterschiedlicher Ernährung oder einfach
auch an der "Technik", der eine kommt sicherlich mit 3-5 blatt schon ganz gut weiter, aber
andere die 4 Lagen gewöhnt sind, falten sich die Altpapierversion doppelt und vierfach ... Ok, ich geb
zu, das werden langsam zu viel Details, ....
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