Wenn ich mir so die offiziellen Zahlen anschaue, so steht dort immer sinngemäß:
Es gibt soundsoviel Tote
im Zusammenhang mit Covid-19.
Dort wird
nie behauptet es seien soundsoviel Covid-19-Tote.
Man beachte bitte diesen kleinen, aber feinen, Unterschied.
Bei den Totenzahlen wird nie behauptet, dass einzigundallein Covid-19 die Todesursache sei, sondern es wird immer darauf hingewiesen, dass die dort gezählten Toten u. a. auch mit Covid-19 infiziert waren. Es wird immerwieder darauf hingewiesen, dass man (noch) nicht in der Lage ist klar zu differenzieren, ob Covid-19 nun die Totesursache war oder der Tod etwa zeitgleich auch ohne die Covid-19-Infektion eingetreten wäre.
Oder anders formuliert: Es ist momentan schlicht und einfach (noch) nicht möglich zu differenzieren, ob jemand an oder mit Covid-19 gestorben ist. Dieser Beweis ist zur Zeit nicht erbringbar!
Es liegt lediglich die Vermutung nahe, dass bei jemandem, der heute stirbt und bei dem zur Zeit nicht mit einem Ableben zu rechnen gewesen wäre und der mit Covid-19 infiziert ist, ein Zusammenhang zwischen Ableben und Covid-19-Infektion bestehen könnte.
Da momentan weltweit der Anschein besteht, dass deutlich mehr Menschen versterben als statistisch gesehen zu erwarten wäre und dass bei einem Großteil dieser Menschen eine Covid-19-Infektion vorliegt, liegt die Vermutung nahe, dass es einen Zusammenhang geben könnte.
Und tägliche Horrormeldungen in einigen Mitteilungen der (Boulevard)Presse spiegeln weder heute, noch spiegelten sie in der Vergangenheit, noch werden sie in der Zukunft die Realität widerspiegeln. Noch viel weniger wissenschaftlich fundierte Informationen. Und das gilt unabhängig vom Zusammenhang. Bei Horrormeldungen geht es darum ein Angstgefühl zu erzeugen und damit die Verkaufszahlen zu steigern, aber mitnichten um fachlich fundierte und korrekte Information.
[sarkassum ein]
Die Coronapandemie ist für einige schlicht und einfach ein Verkaufsschlager, liefert schlicht und einfach Kohle in die Kasse! Es ist ein erfolgreiches Geschäftsmodell.
[/sarkassmus aus]
Aber das sind keine Informationsquellen, um sich für ein sinnvolles und zielgerichtetes Verhalten zu entscheiden.
Wer also z. B. auf SAT 1 das "BILD Corona Spezial" schaut, folgt einer Werbesendung und nicht einer fundierten Fachinformation, auch wenn dort versucht wird eben dies zu suggerieren. Die Verfolgung dieser und ähnlicher Formate (oder das Lesen in Großbuchstaben herausgebrüllter Überschriften auf Titelseiten) und die Aufnahme der dort vermittelten Inhalte in den eigenen "Wissensschatz", sind keine unbedingt empfehlenswerte Informationsbeschaffung oder Weiterbildung oder wie auch immer man das "sich informieren" nennen will.
Zitat von
stahli:
PS: Wie würde das Volk wohl reagieren, wenn die Regierung nichts unternehmen würde???
Die "Immermeckerer" würden genauso lautstark und unfundiert Vorwürfe in die Welt schmeißen, wie jetzt auch. Nur die Argumentationskette würde einfach umgedreht.
Es würde ihr dann die Unterlassung dessen, was ihr heute vorgeworfen wird, vorgeworfen werden. Man fügt in die heutigen Vorwürfe ein
not ein und fertig ist die Argumentation.
Statt nach dem Beweis zu verlangen, dass X Tote auch wirklich "Covid-19-Tote" sind, würde verlangt zu beweisen, dass X Tote auch wirklich "keine Covid-19-Toten" sind.
Code:
if regierunghandelt then Result := false;
...
if not regierunghandelt then Result := false;
Das Argumentationsschema der "Immerkritisierer" ist so einfach wie billig: Verlange einfach etwas, von dem Du weist, dass es nicht zu erbringen ist und bestehe darauf.
Bekommst Du es widererwarten doch, so mache eben die Fähigkeit, das Unmöglicherscheinende doch erbringen zu können, zum Vorwurf.
Oder anders: Es ist sch...egal was Du machst, es ist auf jeden Fall falsch.
Regierungen haben immer eine Bringschuld, je demokratischer die jeweiligen Systeme sind, um so größer wird die Bringschuld. Je diktatorischer sie sind, um so geringer wird im Laufe der Zeit die Bringschuld, die Erwartungshaltung sinkt und weicht Hoffnungslosigkeit oder Apathie (z. B. weil Kritik tödlich enden kann).
Man kann das Ganze jetzt gerne auch noch weiterspinnen:
Bei der momentanen Regierungskritik im Zusammenhang mit Covid-19 geht es nicht wirklich um Covid-19 und seine Folgen, sondern es geht darum, die Regierung zu kritisieren. "Das System als grundsätzlich falsch darzustellen."
Dabei gilt schlicht und einfach: Der Zweck heiligt die Mittel. Wieviele als Folge davon verrecken ist doch sowas von uninteressant (solange man nicht zu befürchten hat, selbst davon betroffen zu sein). Und wenn man dann Pech hat und selbst betroffen ist, kann man der Regierung halt eben Unterlassung vorwerfen und ihr vorwerfen, dass sie einen nicht genügend geschützt hat.
Interessant ist aber auch (zumindest nach meinem subjektiven Empfinden), dass der Personenkreis, der momentan so massiv über die "verordneten persönlichen Einschränkungen", die "Freiheitsberaubung" ... schimpft und zu einem massiven Vorwurf erhebt, in politischer Sicht eher zu Parteien tendiert, bei deren "Machtübernahme" dauerhaft mit der Umsetzungen derartiger Einschränkungen (unabhängig von irgendwas anderem) zu rechnen ist.
@HolgerX
Dein Beitrag ist inhaltlich absolut korrekt, aber bei diesem Personenkreis auch absolut wirkungslos.
[code="nicht ganz Ernst"]
Alter Beamtenwitz:
Beamte sind unbestechlich. Beamte nehmen nix an, nichtmal Vernunft.
Beruflich:
Der ist absolut beratungsresistent.
Oh, er glänzt mit fundiertem Halbwissen.
[/code]
Dies trifft auf diesen Personenkreis zu. Absolut hoffnungslos, da eine Einsicht, einen Ansatz von Einstellungsänderung ... zu erwarten. (ja, das ist zynisch oder resigniert oder desillusioniert? - wie heißt die hoffnungslose Mischung daraus eigentlich in "wissenschaftlich"?)
Weiter oben schrieb ich in diesem Zusammenhang:
Zitat:
Leute wie Du, haben in meinem Bekanntenkreis nix zu suchen und sind es nicht wert, dass ich mich weiter mit ihnen befasse.
Gausi hat es etwas höflicher formuliert:
Zitat von
Gausi:
Ich formuliere das mal auf diese Art: Ich verzichte darauf, den Dialog hier fortzusetzen. Die einen sagen so, die anderen sagen so.
Es gibt halt überall im Leben, in Foren mehr als im täglichen Kontakt, Leute, die grundsätzlich alles in Frage stellen, grundsätzlich das Gegenteil behaupten, grundsätzlich die Erbringung unerfüllbarer Leistungen verlangen, grundsätzlich nicht erbringbare Beweise verlangen ... (Aber niemals in der Lage oder auch nur ansatzweise bereit wären, entsprechenden Gegenforderungen nachzukommen.)
Hier hilft eigentlich nur: Ignorieren.
Sie bekommen dann nicht die Aufmerksamkeit, die sie erheischen und versinken in der Bedeutungslosigkeit, aus der sie mit erbärmlichen Mitteln versuchen herauszukommen.