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Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern

Ein Thema von DSCHUCH · begonnen am 1. Okt 2018 · letzter Beitrag vom 9. Okt 2018
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MyRealName

Registriert seit: 19. Okt 2003
Ort: Heilbronn
689 Beiträge
 
Delphi 10.4 Sydney
 
#1

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern

  Alt 6. Okt 2018, 19:47
Ich selbst bin kein Freund von "Programmiersprachen sind alle gleich, kann man eine, kann man alle". Man kann sich entweder auf eine (oder 2) konzentrieren und sehr gut in diese(r)(n) sein, oder man kann von allem ein bisschen wissen, aber in keiner ist man wirklich gut. Und ich rede da von den ganzen Feinheiten, nicht oberflächlich was zusammenklicken oder kritzeln, sondern wirklich guten Code schreiben. Ich habe vor Delphi Pascal gemacht und bin in Delphi zu 100% seit Delphi 2 dabei. Nichts desto trotz würde ich nichtmal da sagen, dass ich die Sprache zur Perfektion beherrsche, obwohl ich tagtäglich ausschliesslich damit und SQL arbeite. Ich entdecke immer wieder mal neue Sprachfeatures, die ich bisher nie brauchte, aber die, wenn man sie erstmal kennt, extrem nützlich sind.

Nehmen wir mal interfaces. erst vor knapp 2 Jahren mal gelernt, wie man damit umgeht (dank an DP Nutzer MIJN). Ich habe es vorher einfach nie gebraucht. Habe halt Basisklassen geschrieben, die virtualle oder sogar abstracte funktionen enthalten haben. Mit interfaces ist es besser, ich kann jetzt komplett unterschiedlichen Sachen das gleiche beibringen und im Aufruf-code nicht mehr auf die Basisklasse zurückgreifen.

Und mit dem Wissen denke ich halt, dass man entweder gut in einer Sprache ist oder mediocre in vielen.

(Und ja, ich hab auch C++ und Assembler irgendwann mal gelernt, aber dadurch dass ich es kaum nutze, bin ich da eher mediocre und würde nie zum Arbeitgeber sagen "Ich kann das", weil wenn er mich dann einstellt und ich muss damit arbeiten, bin ich erstmal sehr langsam, weil man sich in den Sprachkonstrukten wieder uymstellen muss.)
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TRomano

Registriert seit: 24. Nov 2004
Ort: Düsseldorf
194 Beiträge
 
Delphi 11 Alexandria
 
#2

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern

  Alt 7. Okt 2018, 12:03
Natürlich sind u.a. die Gehaltsdifferenzen auch den örtlichen Nebenkosten geschuldet (Mieten, Preise). Aber es betrifft eben nicht nur Großstädte, sondern auch mittelgroße Städte wie Ulm. Aus meiner Sicht ist auch die Konkurrenz vor Ort entscheidend. Ich habe es selber erlebt, dass in Ulm Bewerber waren, die dann von einem Konkurrenten ("Krieg der Köpfe") einen Aufschlag von 10.000€ per anno geboten bekommen haben, nur um nicht bei der Firma zu unterschreiben, bei der ich ein Projekt hatte. Wenn an einem Ort (Science Center II) so viele HighTech-Unternehmen konzentriert sind wird es schwierig gutes Personal zu bekommen. Im Umfeld steigen die Mieten (Nachfrage) und die Preise ...
Die Gehälter und Stundensätze für Delphi-Entwickler sind auch gestiegen, da es eione Phase gab, wo Delphi ein wenig verteufelt wurde und Alle auf andere Sprachen und Systeme umstiegen. Schleppende Weiterentwicklung der Sprache der vorherigen Besitzer von Delphi taten ihr Übriges.
In einigen Firmen sehe ich allerdings auch die Tendenz, dass man Delphi nicht mehr so kritisch sieht. Nur fehlen jetzt die Entwickler.
Auf den üblichen Plattformen der Projektvermittler findet man auch wieder Delphi-Projekte. In Verbindung mit anderen Skills, wie Oracle, MS SQL oder z.B. MySQL besteht wohl in dieser Konjunktur-Phase ein erhöhter Bedarf.
Thomas Forget
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Delphi.Narium

Registriert seit: 27. Nov 2017
2.555 Beiträge
 
Delphi 7 Professional
 
#3

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern

  Alt 7. Okt 2018, 16:10
Ich selbst bin kein Freund von "Programmiersprachen sind alle gleich, kann man eine, kann man alle".
Das sehe ich auch so: Wer Deutsch kann, muss nicht dann auch jede beliebige andere Sprache können.

Wer sich in einer Sprache artikulieren kann, kann das dann auch in allen anderen Sprachen? Absurd.

Habe etliche sehr gute C++, und / oder Java-Programmierer kennen gelernt. Die kamen aber nicht mit Delphi zurecht, hatten meist auch Probleme mit SQL und PLSQL, oder kamen dort zumindest bei weitem nicht an die Güte heran, die sie mit C++ und Java leisten konnten.

Bei mir ist es extrem andersherum. Delphi, SQL, PLSQL: no Problemo, aber bei den C-ähnlichen Sprachen scheitere ich (für meine Begriffe) gnadenlos.

Ja, es gibt Entwickler, die können in jeder Sprache programmieren. Viel irgendwie so, naja, es kommt schon was dabei raus, einige überall gut, wenige überall wirklich excelent. Das sind Ausnahmetalente.

Und natürlich: Das sind meine über ein paar Jahrzehnte gemachten, subjektiven, Erfahrungen. Andere mögen das (zurecht) durchaus anders sehen.

Delphientwickler sind eigentlich schon seit langem recht schlecht zu finden. Es gab da nie den Hype: Delphi, wow, neu, das müssen wir jetzt alle machen.

Als C# neu war, wurde das zum Noplusultra. Da musste man alles vorhandene auf .net umschreiben. Auch bei Java musste man jetzt sofort direkt alles Vorhandene auf Java umstellen.

Sowas gab es für Delphi nie. Es wir zum Teil in Schulen gelehrt (mit älteren Versionen) und gilt dort schon als Exot, den eigentlich niemand braucht.
Lernt irgendwer, der an der Uni in die Richtung Informatik studiert, den Umgang mit Delphi oder zumindest die darunterliegende Sprache? Eher weniger.

Also: Warum sollte man dann Leute finden, die mit Delphi umgehen können oder sich so sehr dafür interessieren, dass sie ihr Berufsleben, ihre Existenz, darauf aufbauen?

Bleibt eigentlich nur das Fazit aus dem Eingangspost:
Zitat von DSCHUCH:
Bleibt eigentlich nur die Variante neu auszubilden ...
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Benutzerbild von bernau
bernau

Registriert seit: 1. Dez 2004
Ort: Köln
1.305 Beiträge
 
Delphi 12 Athens
 
#4

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern

  Alt 8. Okt 2018, 08:38
Wir habe hier noch ein ganz anderes Problem. Wir benötigen nicht zwingend jetzt einen Programmierer, sondern in 10-15 Jahren, wenn ich so langsam mich aus der Firma zurückziehen möchte. Einen "alten Erfahrenen" einzustellen bringt mir nichts, weil der ggf. zur gleichen Zeit aufhören möchte wie ich. Also muss ein Junger ran.

1-2 Jahre braucht ein Jungprogrammierer um auf den Level der Programmierung zu kommen, der bei uns nötig ist um halbwegs produktiv mitarbeiten zu können. Hinzu kommt noch mindestens 2-3 Jahre um das Fachspezifische des Umfeldes zu lernen, in dem unsere Software eingesetzt wird. Macht zusammen 5 Jahre zur Einarbeitung. Danach ist nicht sicher gestellt, ob der Jenige auch die Firma weiter führen möchte (oder kann). Wenn er nach vier Jahren keine Lust mehr hat, dann habe ich viel Geld in einen Nachfolger umsonst investiert. Das Geld kann ich auch in meine Rente stecken.
Gerd
Kölner Delphi Usergroup: http://wiki.delphitreff.de
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Hobbycoder

Registriert seit: 22. Feb 2017
1.002 Beiträge
 
#5

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern

  Alt 8. Okt 2018, 09:10
Wir habe hier noch ein ganz anderes Problem. Wir benötigen nicht zwingend jetzt einen Programmierer, sondern in 10-15 Jahren, wenn ich so langsam mich aus der Firma zurückziehen möchte. Einen "alten Erfahrenen" einzustellen bringt mir nichts, weil der ggf. zur gleichen Zeit aufhören möchte wie ich. Also muss ein Junger ran.

1-2 Jahre braucht ein Jungprogrammierer um auf den Level der Programmierung zu kommen, der bei uns nötig ist um halbwegs produktiv mitarbeiten zu können. Hinzu kommt noch mindestens 2-3 Jahre um das Fachspezifische des Umfeldes zu lernen, in dem unsere Software eingesetzt wird. Macht zusammen 5 Jahre zur Einarbeitung. Danach ist nicht sicher gestellt, ob der Jenige auch die Firma weiter führen möchte (oder kann). Wenn er nach vier Jahren keine Lust mehr hat, dann habe ich viel Geld in einen Nachfolger umsonst investiert. Das Geld kann ich auch in meine Rente stecken.
Das Problem hat aber jeder Unternehmer, welcher sich Gedanke um seinen Ruhestand macht. Hat noch nicht mal zwingend was mit Delphi zu tun. Das Risiko musst du wohl eingehen, wenn dir was daran liegt, dass alles in deinem Sinne weitergeführt wird, oder du verkaufst das Ganze später vollständig einfach an jemanden, der sich dafür interessiert und sich das zutraut oder an einen Mitbewerber ohne Rücksicht auf deine Kunden bzw. was danach halt so passiert.
Gruß Hobbycoder
Alle sagten: "Das geht nicht.". Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat's einfach gemacht.
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Ghostwalker

Registriert seit: 16. Jun 2003
Ort: Schönwald
1.299 Beiträge
 
Delphi 10.3 Rio
 
#6

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern

  Alt 8. Okt 2018, 10:46
Als langjähriger Pascal/Delphi-Fan denke ich, das das ganze Dilemma auf mehre Faktoren zurück zu führen ist.

1. Wenn man sich die Job-Angebote der Firmen anssieht, wollen Firmen grundsätzlich einen Dr. der Informatik,
mit 30 Jahren Berufserfahrung, ungebunden, nicht älter als 20 Jahre und am besten noch Spezialist in C#,
Javascript, Brainfuck. Dazu noch gute Kentnisse mit Orakel, MySQL, MongoDB und Interbase.

Perfekt ist der Bewerber der die Anforderungen erfüllt, nicht mehr als 1000€/Monat haben will und sich mit
22 Tagen Urlaub begnügt.

Das ganze wird dann in Berufsbezeichnungen verpackt, die kein Normalsterblicher mehr versteht (und die es
offiziell eigentlich auch garnicht gibt). Von einem (noch) verständlichen "Frontend-Developer" bis hin zum
"Codestylisten" hab ich im lauf der Jahre schon so einiges gelesen.

Klar, das ist jetzt etwas überzogen, aber beim lesen der Stellenanzeigen könnte man diesen Eindruck gewinnen.

2. Regionale Unterschiede. Ja, nicht nur Ost-/West gibts die, selbst innerhalb eines Bundeslandes.
Beispiel Bayern:

In München gibts Stellen die über Monate nicht besetzt werden können, weils keine Leute gibt. Auf dem Land,
gibts Entwickler, weil die Lebenshaltungskosten dort einfach wesentlich billiger sind.

3. Jungprogrammierer frisch von der Ausbildung:

"So, ich kann jetzt programmieren. Ich will 80000€ im Jahr, bei einer 30 Stunden Woche mit 150 Tagen
Urlaub".

Möök, sag ich da nur.

4. In Gesprächen mit Prof. und Referenten hör ich immer wieder, das viele der Studenten, die Informatik
studieren, garnicht mehr programmieren wollen. Sie wollen nur noch die Konzepte entwerfen und die
Umsetzung anderen überlassen.


5. Wie schon vorher erwähnt wurde, gab es um Pascal/Delphi nie diesen großen Hype, wie das z. B. mit C/C++ oder
aktueller Ruby on Rails gibt. Viele Entwickler haben daher umgeschult. Und nur sehr wenige, die in der
Ausbildung Java oder C# gelernt haben, bringen den Willen und die Motivation auf, sich jetzt mit Delphi zu
befassen.

Ich denke, das hier beide Welten (Unternehmen und Bewerber) daran arbeiten müssen. Beide Seiten müssen ihre Erwartungen etwas nach unten schrauben.

"Home Office" ist, imho, nicht wirklich eine Lösung. Von Seiten des Arbeitnehmers ist hier ein hohes Maß an Selbstdisziplin gefordert, von Unternehmer Seite ein großes Maß an Vertrauen. Diese Kombination findet sich nur sehr selten.

Was nun verschiedene Programmiersprachen gleichzeitig beherrschen betrifft. Bis zu einem gewissen Level, ist jede Programmiersprache gleich aufgebaut. Wenn man die beherrscht, kann man wirklich relativ einfach eine neue
Programmiersprache lernen. Aber, bis man wirklich den "Experten"-Level erreicht, gehen einige Jahre der Praxis drauf. Das hängt aber nicht nur an der Programmiersprache, sondern auch an den eingesetzten Tools und Entwicklungsumgebungen zusammen.
Uwe
e=mc² or energy = milk * coffee²
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Der schöne Günther

Registriert seit: 6. Mär 2013
6.196 Beiträge
 
Delphi 10 Seattle Enterprise
 
#7

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern

  Alt 8. Okt 2018, 11:02
4. In Gesprächen mit Prof. und Referenten hör ich immer wieder, das viele der Studenten, die Informatik
studieren, garnicht mehr programmieren wollen. Sie wollen nur noch die Konzepte entwerfen und die
Umsetzung anderen überlassen.
Ich zitiere meinen damaligen Dekan: "Das sind alles Feinheiten, programmieren tun Sie später eh nicht mehr. Das machen irgendwelche Inder, aber nicht Sie!"

(Die erste Reihe war voll mit Indern)
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Jumpy

Registriert seit: 9. Dez 2010
Ort: Mönchengladbach
1.739 Beiträge
 
Delphi 6 Enterprise
 
#8

AW: Verfügbarkeit von Delphi-Entwicklern

  Alt 8. Okt 2018, 11:13
Die wenigsten Bauleiter und noch weniger Architekten ziehen die Mauern heute noch selber hoch. Programmieren ist imho mittlerweile eher ein Handwerk, auch Uncle Bob spricht ja oft vom software craftmanship. Insofern sind vielleicht die Anforderungen in den Unternehmen, die immer ein Informatikstudium als Vorraussetzung haben veraltet.
Ralph
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