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Aufräumarbeiten bei Anwendungsende

Ein Thema von Der schöne Günther · begonnen am 30. Aug 2018 · letzter Beitrag vom 3. Sep 2018
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Seite 1 von 2  1 2      
Der schöne Günther

Registriert seit: 6. Mär 2013
6.159 Beiträge
 
Delphi 10 Seattle Enterprise
 
#1

Aufräumarbeiten bei Anwendungsende

  Alt 30. Aug 2018, 13:23
Ein neues Feature in einer Delphi-Anwendung sorgt dafür dass die Anwendung zum Beenden mindestens fünf Sekunden benötigt, in seltenen Extremfällen auch mal gerne 30 Sekunden.


Die Anwendung räumt beim Ende akribisch auf. Speicher wird freigegeben, zum lesen geöffnete Dateien geschlossen, Netzwerkverbindungen zugemacht. Ja, ein paar Dinge sind beim Beenden unverzichtbar. Aber wirklich nur ein paar. Haben wir das falsch gemacht, war das unnötig?

Legende Raymond Chen meint Ja.
Zitat:
The building is being demolished. Don't bother sweeping the floor and emptying the trash cans and erasing the whiteboards. And don't line up at the exit to the building so everybody can move their in/out magnet to out. All you're doing is making the demolition team wait for you to finish these pointless housecleaning tasks.
Quelle

(Auch lesenswert)


Gibt es Meinungen aus der Delphi-Praxis hierzu? Wie macht ihr es? Ich spiele schon mit dem Gedanken die Anwendung umzubauen dass bei Ende nur das Allernötigste getan wird und sich dann selbst mit ExitProcess(..) abgeschossen wird...
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Benutzerbild von Uwe Raabe
Uwe Raabe

Registriert seit: 20. Jan 2006
Ort: Lübbecke
11.453 Beiträge
 
Delphi 12 Athens
 
#2

AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende

  Alt 30. Aug 2018, 13:40
Ich denke, das ist eine Frage der persönlichen Einstellung. Beim Destroy einer Klasse weiß ich in der Regel nicht, ob lediglich die Instanz freigegeben wird oder das Programm beendet. Ebensowenig weiß ich, was um mich herum gerade passiert. Ich finde, jeder sollte den Platz so verlassen, wie er ihn vorgefunden hat. Womöglich verlässt sich ja auch jemand darauf, daß ich das tue. Ehrlich gesagt, wäre es mir auch zu viel Aufwand, jedesmal zu überprüfen ob ich jetzt aufräumen muss oder das auch entfallen kann. Daher bin ich hier auch auf der Seite der ordentlich Aufräumer und teile bewusst nicht die Ansicht von Raymond (was zugegeben nicht oft vorkommt, aber der programmiert vermutlich auch nicht in Delphi). Vielleicht schreibe ich auch einfach keine Programme, die merkbar lange zum Beenden brauchen.
Uwe Raabe
Certified Delphi Master Developer
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Blog: The Art of Delphi Programming
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Lemmy

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2.380 Beiträge
 
Delphi 10.3 Rio
 
#3

AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende

  Alt 30. Aug 2018, 14:10
Gibt es Meinungen aus der Delphi-Praxis hierzu? Wie macht ihr es? Ich spiele schon mit dem Gedanken die Anwendung umzubauen dass bei Ende nur das Allernötigste getan wird und sich dann selbst mit ExitProcess(..) abgeschossen wird...
sehe ich keinen Vorteil drin. Der nächste Entwickler nach Dir räumt auf (schließt z.B. irgend welche Handles) und ist am Ende irritiert, dass sein Code nicht ausgeführt wird, weil ein Schlaumeier vor ihm irgendwo ein ExitProcess eingebaut hat.

Kleiner Tipp aus meinem Erfahrungsschatz (sprich ist mir schon mal passiert): Einfach mal einen Profiler (ProDelphi, AQ Time) laufen lassen und schauen WAS wirklich ZEit braucht, da kannst Du dann versuchen zu optimieren.
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freimatz

Registriert seit: 20. Mai 2010
1.443 Beiträge
 
Delphi 11 Alexandria
 
#4

AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende

  Alt 30. Aug 2018, 15:16
In Ergänzung zu meinen Vorschreibern:
Legende Raymond Chen meint Ja.
Nu ja, da geht es um DLLs. Außerdem: jeder hat mal einen schlechten Tag

Geändert von freimatz (30. Aug 2018 um 15:19 Uhr)
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Der schöne Günther

Registriert seit: 6. Mär 2013
6.159 Beiträge
 
Delphi 10 Seattle Enterprise
 
#5

AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende

  Alt 30. Aug 2018, 15:24
Danke für die Antworten bislang!

Beim Destroy einer Klasse weiß ich in der Regel nicht, ob lediglich die Instanz freigegeben wird oder das Programm beendet. Ebensowenig weiß ich, was um mich herum gerade passiert.
Absolut, das kann man nicht wissen, das ein Destruktor in der Regel alles aufräumen sollte was man aufgebaut hast stellt sicher niemand in Frage ��


Nu ja, da geht es um DLLs
In der Überschrift schon, aber das lässt sich auch übertragen. So zum Beispiel in dem anderen Artikel.

Der nächste Entwickler nach Dir räumt auf (schließt z.B. irgend welche Handles) und ist am Ende irritiert, dass sein Code nicht ausgeführt wird, weil ein Schlaumeier vor ihm irgendwo ein ExitProcess eingebaut hat.
Ja, aber wenn die Anwendung endet, dann endet sie halt. Sein Coe würde auch nicht ausgeführt bei Stromausfall oder wenn die Anwendung abstürzt. Das Betriebssystem kümmert sich nach Prozess-Ende schon selbst darum dass Dateien, Handles usw. ordentlich geschlossen werden.


In einer anderen Anwendung tun wir genau das: WENN Sie endet:
  1. Stelle Sicher dass alle kritischen Dinge (Ausgänge, Motoren, ...) im sicheren Zustand sind
  2. Schreibe Einstellungen auf die Platte
  3. Schreibe in Log-Datei dass die Anwendung nun zu Ende ist
  4. Andwendung endet

Dieser Teil muss natürlich gemacht werden und ist ganz spezifisch für die einzelne Anwendung. Ich fand das ziemlich sinnvoll.


Im konkreten Fall weiß ich auch was so lange braucht. Es wäre ein irrsinniger Aufwand das so umzubauen dass es sich jederzeit abbrechen ließe. Und es macht, wie der gute Raymond sagt, auch keine Sinn. Niemand interessiert sich mehr für das Ergebnis.

Geändert von Der schöne Günther (30. Aug 2018 um 15:26 Uhr)
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himitsu
Online

Registriert seit: 11. Okt 2003
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Delphi 12 Athens
 
#6

AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende

  Alt 30. Aug 2018, 16:29
Es gibt guten einen Grund, um immer aufzuräumen.

Wenn du am Ende noch einen Speicherlecktest ausführen willst.
Das geht ja nur, wenn auch vorher alles aufgeräumt wurde, denn nur dann siehst du auch, was davon wirklich die Lecks sind. (alles, was dann noch da ist, und was nicht "absichtlich" unfreigegeben blieb Delphi-Referenz durchsuchenSystem.RegisterExpectedMemoryLeak)
Neuste Erkenntnis:
Seit Pos einen dritten Parameter hat,
wird PoSex im Delphi viel seltener praktiziert.
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Zacherl

Registriert seit: 3. Sep 2004
4.629 Beiträge
 
Delphi 10.2 Tokyo Starter
 
#7

AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende

  Alt 30. Aug 2018, 16:37
Halte es auch für guten Stil am Ende aufzuräumen. In der Regel passiert das doch eh "automatisch", wenn die letzte Klasse freigegeben wurde. Sollte es zumindest, wenn die Klassen selbst im Destructor für Ordnung sorgen.
Projekte:
- GitHub (Profil, zyantific)
- zYan Disassembler Engine ( Zydis Online, Zydis GitHub)
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Der schöne Günther

Registriert seit: 6. Mär 2013
6.159 Beiträge
 
Delphi 10 Seattle Enterprise
 
#8

AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende

  Alt 30. Aug 2018, 18:05
Vielleicht beeindruckt mich auch nur Raymond Chens anschauliches Beispiel so sehr. Ich meine, er hat ja nicht Unrecht. Welchen Sinn macht es, akribisch jedes Byte freizugeben wenn die Anwendung sowieso nicht mehr gebraucht wird?

Speicherleck-Tests sind ein guter Grund, aber das versuche ich mittlerweile eher über die Unit-Tests zu machen.


Dass die Anwendung am Schluss freundlich alle Verbindungen zumacht und Tschüss sagt, da hat der Benutzer auch nichts von (außer Wartezeit). Hmm…


Ich hätte erwartet mehr Zuspruch zu bekommen 🤔
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Benutzerbild von Uwe Raabe
Uwe Raabe

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Delphi 12 Athens
 
#9

AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende

  Alt 30. Aug 2018, 18:16
Ich hätte erwartet mehr Zuspruch zu bekommen 🤔
Ich vermute mal, daß das Problem mit der Wartezeit vielleicht nicht so weit verbreitet ist.
Uwe Raabe
Certified Delphi Master Developer
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Whookie

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Delphi 10.3 Rio
 
#10

AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende

  Alt 31. Aug 2018, 10:37
Ich kann mich dem nur Anschließen, mit übermäßiger Wartezeit beim Programmende hatte ich nur selten zu kämpfen. Mit Programmen die am Ende Daten leaken habe ich aber noch nie positive Erfahrungen gemacht (allein deshalb ist meiner Meinung nach, beim Programmende alles korrekt freizugeben).

Ob sich bei einem Stromausfall oder Crash das Betriebssystem nun wirklich um alles kümmert spielt daher für mich kaum eine Rolle und aus meiner Erfahrung würde ich sage: "Mal so mal so"
Whookie

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