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AW: Was macht man gegen rote Ampeln?
29. Apr 2018, 16:30
@Amateurprofi
Ich weiß nicht ob ich dem komplett zustimmen kann.
Du hast insoweit keinen Fehler gemacht, denn du hast nur das Gedankenspielen der Wissenschaftler umgesetzt, und die machten (meiner Meinung nach) hier einen Fehler, bzw. berücksichtigen einiges nicht. Mussten sie auch nicht, denn ihnen ging es nur um das Prinzip.
Mal ein Beispiel der verdeutlichen Soll was ich meine. Stell dir vor du stehst in Frankreich auf einem Bahnhof 10 cm vom Rand. Nun kommt ein TGV-Zug und fährt mit 500km/h vorbei. Was passiert? Theoretisch zuerst nichts, denn du stehst 10cm vom Rand, er wird dich nicht erwischen. Praktisch wird der Luftdruck, denn der Zug erzeugt bei der Geschwindigkeit erzeugt, dich weg stoßen, oder anziehen.
Machen wir ein Gedankenspiel, bzw. Experiment...
Kommen wir zurück zu deinem Beispiel (und Programm). 70.000km/s entsprechen um die 1/4 der Lichtgeschwindigkeit (etwas weniger, ist aber hier nicht von Bedeutung). Hätte das keinen Einfluss, würde die Berechnung (und vermutlich die der Wissenschaftler) stimmen.
Last uns aber überlegen was passiert wenn man mit 1/4 Lichtgeschwindigkeit fliegt. Zuerst wird man gestaucht. Außerdem gehen die Uhren langsamer, bzw. vergeht die Zeit langsamer. Ich bin kein Wissenschaftler, kann mich also im Detail auch irren, aber gehen wir man davon aus, dass der Vorgang linear abläuft, also wird man bei 1/4 Lichtgeschwindigkeit auf 1/4 gestaucht, hat also nur noch 25% der Größe in Flugrichtung, und die Zeit vergeht auch 3/4 langsamer, also 25% schnell.
Natürlich wird wohl nicht nur der Körper gestaucht, auch dein "Auto" oder Fluggerät, aber vor allem, meinem Verständnis nach, auch die Umgebung, d. h. der Raum um dich. Du bewegst dich also nicht in der "normalen" Welt, sondern in einer Raum-Blase. Gehen wir mal, nur für das Gedankenexperiment, davon aus, dass der Rand hart ist, d. h. es findet keine langsame Anpassung an den Raum in der Blase statt, sondern plötzlich, also glatt. Es gibt also die Welt außerhalb der Blase, und in der Blase.
Die Welt außerhalb der Blase ist unsere Welt, in der die Zeit normal verläuft und die Längen auch "normal" sind. Dann gibt es die Welt in der Blase, die auf 1/4 gestaucht ist, und wo die Zeit nur 1/4 so schnell verläuft.
Nehmen wir eine Welle aus deinem Programm, z. B. die Rote, also 700nm lang. Diese Welle bewegt sich in der normalen Welt immer mit der gleichen Länge. Was aber passiert wenn sie eine Blase durchfliegt, in der der Raum gestaucht ist? Hier hört klein wenig mein Wissen auf, also biete ich das als zwei Modelle an.
Das Erste: die Länge der Welle wird in dem gestauchten Raum nicht verändert, und durchfliegt ihn von außen betrachten mit der gleichen Länge durch. In dem Fall muss sie in dem gestauchten Raum für dich viel länger wirken. Du nimmst deinen Raum "normal" wahr, somit muss die Welle gedehnt wirken. Wenn du aber auf 1/4 Länge gestaucht bist, muss die Welle dir in Flugrichtung viel kürzer vorkommen. Sie kommt eben vier mal schneller auf dich zu. Sie müsste von dir also grün wahrgenommen werden. Die Farbe hängt hier also davon ab in welche Richtung du guckst. Guckst du zur Seite ist sie länger, also rechts von rot. In Flugrichtung dagegen kürzer, da sie schneller auf dich zukommt. Das Ganze können wir ums schwer vorstellen, da das Ganze nicht unserer bekannten Umwelt entspricht.
Die Zweite: da der gekrümmte Raum Licht ablenken kann, interagiert er mit ihm. Ich gehe also davon aus, dass sich die Welle an den Raum in der Blase anpassen wir, also auch gestaucht wird, womit sie ihre Länge für dich behalten wird. Aus 700nm außerhalb der Blase werden 700nm in der Blase (gekrümmten Raum). Meiner Meinung nach wirst du also die rote Ampel rot wahrnehmen.
Kommen wir nun zu den Wissenschaftlern und bleiben wir beim Modell 2. Nehmen wir an sie sind Beobachter von außen, und können einen Schnitt durch den Raum in Flugrichtung machen. Sie sehen also den gekrümmten Raum in der Blase gekrümmt, diese Krümmung hat auf sie aber keine Einfluss. Sie sehen dann eine rote Welle außerhalb rot, in der Blase gestaucht grün. Sie sehen das Ganze also anders als du. Du siehst im zweiten Moden das Rot als Rot, sie sehen es gestaucht, also grün bzw. viel höher.
Gehen wir zum ersten Modell. Für dich haben sich die Wellen gestaucht, die Beobachter sehen die Welle durchgehend gleich rot. Die Welle hat sich ja angepasst.
Das klappt so nicht, also erstellen wir ein drittes Modell. Bleiben wir bei den Regeln des ersten Modells, wonach die Welle unverändert den gekrümmten Raum durchfliegt. Der Raum ist aber gekrümmt. Weiterhin nehmen wir an die Wissenschaftler können den Raum entkrümmen. Der Raum ist ja auf 1/4 gestaucht, wird also auf das vierfache gedehnt, inkl. der roten Welle. Aber nun wird die rote Welle gedehnt, wodurch sie länger wird, also grün. Nehmen wir also an durch die Dehnung wird die Welle grün, also sehen die Wissenschaftler, bzw. Beobachter die Ampel rot, aber im entspannten (gedehnten) Raum grün.
Sind alles nur Gedankenspiele, und wenn jemand einen Fehler in meinen Überlegungen findet, bitte um eine Korrektur.
Der "Fehler" in dem Beispiel (@Amateurprofi) ist nicht das Programm, du hast es wunderbar umgesetzt, sondern die Ausführungen der Wissenschaftler. Sie fliegen mit 1/4 Lichtgeschwindigkeit ohne den Raum zu krümmen. Man kann aber nicht 1/4 Lichtgeschwindigkeit fliegen ohne den Raum zu krümmen.
Andererseits ist alles richtig, denn die Wissenschaftler betrachten das Ganze von außen. Sie rechnen die Raumkrümmung mathematisch mit ein, tun aber so als ob es auf sie und ihre Beobachtung keine Wirkung hätte.
Aus meiner Sicht sieht das so aus: die rote Welle passt sich dem Raum an, und verkürzt sich. Würden man nun einen Schnitt durch den Raum machen und in die Blase wie in ein Ei rein gucken können, wäre die die Welle für den Beobachter von außen grün. Da wir aber keinen Schnitt machen können, wird die Welle beim verlassen der Blase wieder gedehnt, also wieder rot sein. Mit anderen Worten, für den Beobachter wird die rote Welle immer rot bleiben, da sie beim verlassen des gekrümmten Raumes wieder rot wird.
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