Delphi Updates werden eingestellt - nur noch Subscription

[jaenicke]

Zitat von Codehunter:

Weil sich Embarcadero nicht an Verbraucher richtet sondern an Unternehmen. Nicht mal kleine sondern schon mittlere und große, die keine Mühe haben solche Preise einzuplanen.

Egal wie groß ein Unternehmen ist, rechne doch mal aus wie viel Prozent eines Entwicklergehalts die jährlichen Kosten für Delphi Enterprise oder Professional ausmachen...
Selbst wenn ich jetzt von einem geringen Einstiegsgehalt ausgehe, komme ich selbst mit der Enterprise auf vielleicht 2% der Gesamtkosten für den Arbeitgeber, normalerweise geht es wohl eher Richtung 1,5%. Und die Professional kostet nicht einmal 1% der Lohn- und Nebenkosten...

[stahli]

Man muss halt unterscheiden, wie man Delphi einsetzt.

Als gut laufende Firma mit entsprechendem Budget kann man Delphi und alle laufenden Updates über Jahre gut bezahlen.

Als kleine Firma oder Hobbyentwickler geht das schlecht. Da würde man wohl eher in größeren Abständen eine neue Version kaufen wenn sich das von Preis/Leistung her lohnt.
Früher war das auch ausreichend. Heute maximal noch, wenn man sich auf die VCL beschränkt.
In den letzten Jahren war Delphi so fehlerhaft, dass man nicht sicher sein konnte, mit einer gekauften Version auch vernünftig arbeiten zu können. Bugfixes gab es auch nur unregelmäßig, die wieder neue Probleme aufwerfen konnten.
Diese Situation hat sich inzwischen wohl deutlich verbessert.

Die Nutzbarkeit von Software, solange man bezahlt, würde ich als "Miete" bezeichnen (z.B. Office 365).

Das gibt es bei Delphi so nicht (gab es mal mit dieser App-Geschichte).
Wer aber für FMX (also nicht auf VCL beschränkt) entwickelt, ist faktisch an ständige neue Updates gebunden. Dafür kann Emba nichts.

Das Problem ist also ziemlich vielschichtig.

Vielleicht könnte Emba eine "VCL-only-Version" anbieten, die dann so wie früher gehandhabt werden könnte (mit bezahlbarem Neukauf aller paar Jahre). Bei Programmierung für Mobile würde das m.E. keinen Sinn machen.

[EWeiss]

Zitat:

Wer aber für FMX (also nicht auf VCL beschränkt) entwickelt, ist faktisch an ständige neue Updates gebunden. Dafür kann Emba nichts.

Doch nur die können dafür wer sonst?
Mal ehrlich die bekommen es einfach nicht auf die Reihe wenn ich das Geschrei hier mit verfolge bzgl. FMX und die Fehler die dort enthalten sind.

Oder entwickle ich das FMX Packet?

Zitat:

Egal wie groß ein Unternehmen ist, rechne doch mal aus wie viel Prozent eines Entwicklergehalts die jährlichen Kosten für Delphi Enterprise oder Professional ausmachen...
Selbst wenn ich jetzt von einem geringen Einstiegsgehalt ausgehe, komme ich selbst mit der Enterprise auf vielleicht 2% der Gesamtkosten für den Arbeitgeber, normalerweise geht es wohl eher Richtung 1,5%. Und die Professional kostet nicht einmal 1% der Lohn- und Nebenkosten...

Muss man da noch was zu sagen als Privat Anwender?
Denke nicht! Denn die bleiben außen vor, wenn sich das in naher Zukunft nicht mal rächt auf die ein oder andere weise.

EDIT:
Denn die Community steht und fällt mit den Privat Anwendern nicht mit den Professionellen.
Denn von ihnen kommen die Inspirationen und Ideen.. nicht von Informatikern in der Hinsicht sind sie "stupid" und folgen ihren klaren vorgegebenen regeln
da ist kein Platz mehr für andere Dinge.. Ja so sehe ich das.

gruss

[jaenicke]

Zitat von EWeiss:

Muss man da noch was zu sagen als Privat Anwender?
Denke nicht! Denn die bleiben außen vor, wenn sich das in naher Zukunft nicht mal rächt auf die ein oder andere weise.

Das hat aber nichts mit der Einstellung der Updateedition zu tun, sondern generell mit den Preisen. Für den Bereich sollte die Starter aber ausreichend sein, die habe ich meiner Frau auch installiert. Natürlich ist man damit weniger produktiv, aber genau das ist ja auch eine sinnvolle Einschränkung, wenn man Abwanderung aus den höheren Editionen (wie bei Turbo Delphi massiv) vermeiden möchte...

[EWeiss]

Zitat von jaenicke:

Zitat von EWeiss:

Muss man da noch was zu sagen als Privat Anwender?
Denke nicht! Denn die bleiben außen vor, wenn sich das in naher Zukunft nicht mal rächt auf die ein oder andere weise.

Das hat aber nichts mit der Einstellung der Updateedition zu tun, sondern generell mit den Preisen. Für den Bereich sollte die Starter aber ausreichend sein, die habe ich meiner Frau auch installiert. Natürlich ist man damit weniger produktiv, aber genau das ist ja auch eine sinnvolle Einschränkung, wenn man Abwanderung aus den höheren Editionen (wie bei Turbo Delphi massiv) vermeiden möchte...

Dito nur was bringt es wenn man vor unlösbaren Technischen Problemen steht.. bzgl. der Zuverlässigkeit.
Ich gebe nur wieder was ich so hier lese da ich eine Meinung dazu habe, das schließt nicht zwangsläufig mit ein das ich es auch verwenden muss um mitreden zu können.

EDIT:
Das war es dann auch schon.. Bin raus.

gruss

[Codehunter]

Zitat von stahli:

Vielleicht könnte Emba eine "VCL-only-Version" anbieten, die dann so wie früher gehandhabt werden könnte (mit bezahlbarem Neukauf aller paar Jahre). Bei Programmierung für Mobile würde das m.E. keinen Sinn machen.

Ich "spiele" derzeit privat viel mit der 10.2.3 Starter Edition. Da hat mich erst MEissing drauf gebracht, ich selbst hatte die gar nicht recht auf dem Radar, weil ich insgeheim von einer Art bis zur Unbenutzbarkeit kastrierten Demoversion ausgegangen bin. Tatsächlich ist die Starter sogar recht brauchbar, wenn man sich auf die VCL beschränkt weil einem das ausreicht. Die Fallstricke liegen hier vorallem beim Debugging, das sehr umständlich ist (wohl dem, der fehlerfreie Codes wie Aufsätze schreibt ^^) und den fehlenden Compilern, mehr als Win32 ist nicht. Hat aber den Vorteil, dass vieles "entfrachtet" und sehr geschmeidig läuft. Und natürlich etliche Komfortfunktionen vom Editor, wie mein geliebtes STRG-Klick und das Refactoring. Irgendwie muss man ja die höheren Editionen abgrenzen und das ist völlig Ok.

Ich war sehr überrascht, wie viel Emba bei der Starter verschenkt. Gerade deshalb trommle ich eben nicht für ein Alles-Kostenlos-Delphi sondern lediglich um ein ausgewogeneres Lizenzmodell als es derzeit gibt. Ganz unten ist einfach eine Lücke, sowohl funktional als auch finanziell. Und ich bin dagegen, dass man Startups und kleine Firmen in die Lizenzpiraterie treibt. Das Thema Osteuropa als Delphi-Hochburg habe ich ja früher schon angesprochen. Am Ende ist das schlecht für alle.

[RSF]

Ich persönlich habe seit einiger Zeit mir Lazerus und Eclipse (Java) mit ins Boot geholt. Ziel ist die Unabhängigkeit von Emba.
Bestehende Projekte werden weiterhin noch mit Delphi weitergepflegt. Der Umstieg ist natürlich ein Kraftakt aber notwendig um Zukunftsorientiert flexibel zu sein. Dieses hat nichts mit der Qualität zu tun.
Bei dem derzeitigen Marketing vom Emba macht dieser Schritt für mich echt Sinn.
PS:Es geht mir nicht um Kostenlose Software sondern um das Prinzip der Unabhängigkeit(Subscription).

[Codehunter]

Weißt was mich an Lazarus stört? Ich war sehr sehr lange bei Delphi 7 geblieben und dann erst zu XE2 wieder gewechselt. Die Umgewöhnung auf die neue IDE war schon schwierig. Mittlerweile schätze ich die aktuelle IDE sehr. Jetzt zu Lazarus zu wechseln fühlt sich an als sollte ich eine Rolle rückwärts machen. So sehr ich FPC und die Community drumherum wertschätze, deren Festhalten an einem 20 Jahre alten IDE-Layout hält mich davon ab.

[jaenicke]

Genau das ist auch mein Hauptproblem, von der Technik mal ganz abgesehen. Das fühlt sich halt an wie in den 90er Jahren, so richtig nostalgisch...
Insgesamt die IDE, von der Schrift, vom fehlenden Docking, ... da ist echt Null Modernes dabei.

Schon die Delphi IDE ist nicht sonderlich modern im Vergleich zu anderen, vor allem mit Blick auf Remobjects z.B., aber Lazarus ist wirklich die Härte was das angeht...

[CodeX]

Ich finde es OK, wenn neue Features Geld kosten. Was bei mir aber einen extremst negativen Beigeschmack hinterlässt, ist, dass Fehlerbehebungen praktisch auch drunter fallen. Teilweise dauert es Jahre, bis ein Fehler behoben wird und dann auch nur in einer neuen Version (nur ein Beispiel: Atom-Table - angeblich in XE3 behoben, aber für ältere Versionen müssen dann Dritt-Projekte die Arbeit erledigen). Was soll das? Wenn man Bugs in der Sprache oder IDE hat, dann muss das kostenfrei behoben werden. Und zwar für alle betroffenen Versionen. Wenn schon nicht gesetzlich vorgeschrieben, dann zumindest eine Frage der Ehre. Übrigens: Je schneller man Fehler behebt, desto weniger Versionen muss man patchen. Win-Win, oder?

Bei Komponenten bin ich ziemlich gleichgültig eingestellt. So Sachen wie TTaskBar oder TJumpList sind zwar gut und wichtig, aber wenn man moderne Anwendungen entwicklen will, musste man das alles schon lange vorher selbst umgesetzt haben. Da war Embarcadero bislang immer viel zu langsam.

Ich verstehe, dass man Cross-Plattform als Verkaufsargument gefunden hat und da entsprechend viel Aufwand hineinsteckt. Nur beispielsweise in meinem Fall interessiert mich das nicht. Ich brauche das (aktuell) nicht und möchte das nicht mitbezahlen müssen. Die letzten Jahre konzentrierten fast ausschließlich darauf. Ab und an noch irgendwelche Kleinigkeiten für VCL, um das auf der Roadmap überhaupt noch erwählen zu können. Soll ich da jetzt wirklich jährlich für eine Subscription zahlen? Oder alle paar Jahre eine Vollversion kaufen, weil es jetzt neben dem ganzen FMX-Krams Nullable-Types und noch bessere High-DPI-Unterstützung gibt? (Muss man so ein wichtiges Thema überhaupt so stiefmütterlich behandeln und auf mehrere Jahre und Versionen verteilen?) Irgendwie weiß ich nicht so recht, wie ich in Zukunft mit der Delphi-Weiterentwicklung umgehen soll. Ein Upgrade mache ich diesen Monat wohl noch, um mal die Verbesserungen der letzten Jahre mitzunehmen. Aber was, wenn irgendwas für mich essenzielles verbockt wurde und nicht innerhalb eines Jahres behoben wird?