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Schnellere Kommunikation mit einer Fritzbox

Ein Thema von Dalai · begonnen am 12. Okt 2017 · letzter Beitrag vom 13. Okt 2017
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Dalai

Registriert seit: 9. Apr 2006
1.682 Beiträge
 
Delphi 5 Professional
 
#1

Schnellere Kommunikation mit einer Fritzbox

  Alt 12. Okt 2017, 00:24
Hallo in die Runde ,

diesmal hatte ich wirklich Schwierigkeiten bei der Wahl eines passenden Thementitels. Insofern sorry, falls der nicht ganz passend, vielleicht gar irreführend sein sollte.

Erneut setze ich auf eure Hilfe und euren Sachverstand, weil ich mal wieder ein Problem habe. Aufgrund der Umstellung klassischer Telefonanschlüsse auf IP (NGN) und den damit verbundenen Änderungen arbeite ich derzeit an einer Möglichkeit, bestimmte Daten einer Fritzbox auszulesen und zum Teil grafisch darzustellen (konkret den Traffic-Graphen). Also hab ich geschaut, welche Möglichkeiten ich in dem Bereich mit Delphi habe, und bin dabei auf die Fritzbox-Komponente von Garfield aufmerksam geworden.

Leider stellte ich fest, dass der Abruf der Informationen von der Fritzbox ziemlich lange dauert. Nach genauerer Untersuchung des Codes fiel mir der Aufruf von Sleep(KEEP_ALIVE); vor Empfang der Informationen mit WinSock.recv(...); auf:
[ADD]
Delphi-Quellcode:
while (Result < 0) or (Result = cBufSize) do begin
    Sleep(KEEP_ALIVE);
    FillChar(LBuffer, cBufSize, #0);
    Result := WinSock.recv(FSocket, LBuffer, cBufSize, 0);
    {
    *  Die gelesenen Bytes übernehmen und die Anzahl aktualisieren.
    }

    FBufferStr := FBufferStr + LBuffer;
    Inc(FBytesRcvd, Result);
end;
[/ADD] Testhalber habe ich die KEEP_ALIVE Konstante reduziert von 300 auf 100, was leider zur Folge hat, dass der Abruf zwar schneller geht, aber teilweise(?) keine Informationen mehr zurückkommen. In einem anderen Test habe ich den Code analog zu dem Beispiel-Code von MS in der Doku der recv-Funktion umgebaut:
Delphi-Quellcode:
repeat
    Sleep(10);
    FillChar(LBuffer, cBufSize, #0);
    Result:= WinSock.recv(FSocket, LBuffer, cBufSize, 0);
    FBufferStr:= FBufferStr + LBuffer;
    Inc(FBytesRcvd, Result);
until Result <= 0;
Folge: Code bleibt beim zweiten Aufruf der WinSock.recv-Funktion hängen.

Da ich mich so gar nicht in der Thematik Netzwerk-Programmierung, Sockets und dem Drumherum auskenne, die Fragen an euch:
  • Warum steht das Sleep dort? Warum funktioniert eine Reduzierung des Intervalls nicht bzw. warum muss eine Mindestzeit gewartet werden, damit der Empfang funktioniert?
  • Kann man die Kommunikation irgendwie anders gestalten, primär schneller bzw. ohne Sleep?
  • Welche anderen Möglichkeiten gibt es, mit (dem Webserver) einer Fritzbox zu kommunizieren? Wichtig ist dabei, dass POST funktionieren muss, bei dem XML-Daten in einem SOAP-Envelope übergeben werden. (Ohne Indy wäre schön, weil mir das zu fett ist.)

Grüße
Dalai

Geändert von Dalai (12. Okt 2017 um 17:10 Uhr) Grund: Ursprünglichen Code eingefügt
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Benutzerbild von himitsu
himitsu

Registriert seit: 11. Okt 2003
Ort: Elbflorenz
44.056 Beiträge
 
Delphi 12 Athens
 
#2

AW: Schnellere Kommunikation mit einer Fritzbox

  Alt 12. Okt 2017, 10:35
Diese Schleife Endet, wenn sie nichts empfing.
Also wenn die Übertragung beendet ist, wenn der Sender noch nichts liefern konnte (die angeforderten Daten noch zusammensucht) oder wenn er langsamer sendet, als den nächsten Lesedurchgang machst.

Erstmal könnte man sofort lesen und bei einem bekannten/erkannten "Ende" sofort aufhören
und ansonsten die Schleife nicht sofort bei "nichts gelesen" beenden, sondern DORT das "Sleep" integrieren, also nicht (ReadCount = 0) sondern (ReadCount = 0) and (LetzteZeitWoCountGrößer0 > xxxMilliekunden) .
Neuste Erkenntnis:
Seit Pos einen dritten Parameter hat,
wird PoSex im Delphi viel seltener praktiziert.
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mjustin

Registriert seit: 14. Apr 2008
3.006 Beiträge
 
Delphi 2009 Professional
 
#3

AW: Schnellere Kommunikation mit einer Fritzbox

  Alt 12. Okt 2017, 12:49
Was spricht gegen Indy oder Synapse für die Socket-Kommunikation zu verwenden? Damit würden einige Problemquellen wegfallen.
Michael Justin
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Benutzerbild von Dalai
Dalai

Registriert seit: 9. Apr 2006
1.682 Beiträge
 
Delphi 5 Professional
 
#4

AW: Schnellere Kommunikation mit einer Fritzbox

  Alt 12. Okt 2017, 17:29
Ich hab mal im OP den ursprünglichen Code von Garfield ergänzt, denn letztlich geht's um den und nicht um meine Modifikation zu Testzwecken.

Diese Schleife Endet, wenn sie nichts empfing.
Sofern du dich auf meine repeat -Schleife beziehst: Ja, richtig. Die Schleife endet aber auch, wenn der Socket geschlossen wurde. Vermutlich wird er das nicht, weil vorher setsockopt gerufen wird und dort ein keep-alive gesetzt wird.

Zitat:
Erstmal könnte man sofort lesen und bei einem bekannten/erkannten "Ende" sofort aufhören
Dazu müsste man die Content-Length aus dem HTTP Header auswerten, richtig? Oder wie sonst würde man ein Ende erkennen? Problem: der HTTP-Header selbst ist Bestandteil dessen, was die Methode ReceiveBuffer empfängt.

Zitat:
und ansonsten die Schleife nicht sofort bei "nichts gelesen" beenden, sondern DORT das "Sleep" integrieren, also nicht (ReadCount = 0) sondern (ReadCount = 0) and (LetzteZeitWoCountGrößer0 > xxxMilliekunden) .
Das verstehe ich (noch) nicht. Kannst du das etwas näher ausführen? Inwiefern umgeht man damit das Blockieren bei wiederholten Aufrufen der recv-Funktion (nachdem die Box fertig ist mit Senden)?

Grüße
Dalai
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Namenloser

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FreePascal / Lazarus
 
#5

AW: Schnellere Kommunikation mit einer Fritzbox

  Alt 13. Okt 2017, 13:00
Zitat:
Erstmal könnte man sofort lesen und bei einem bekannten/erkannten "Ende" sofort aufhören
Dazu müsste man die Content-Length aus dem HTTP Header auswerten, richtig? Oder wie sonst würde man ein Ende erkennen? Problem: der HTTP-Header selbst ist Bestandteil dessen, was die Methode ReceiveBuffer empfängt.
Man kann sich bei HTTP nicht darauf verlassen, dass es immer einen Content-Length-Header gibt. Im allgemeinen ist das Ende dann, wenn die TCP-Verbindung geschlossen wird (außer bei Persistent Verbindungen ab HTTP/1.1, aber darum kümmern wir uns hier nicht). Dass die Verbindung geschlossen wurde, erkennst du daran, dass MSDN-Library durchsuchenrecv() die Länge 0 zurückgibt.

Ich weiß nicht, wozu das Sleep gut sein soll. Standardmäßig blockieren die Socket-Funktionen sowieso schon solange, bis Daten empfangen wurden. Außer sie wurden mit SetSockOpt in den nonblocking-Modus versetzt. Aber in dem Fall wäre das hier eine sehr instabile Frickelei.
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Dalai

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1.682 Beiträge
 
Delphi 5 Professional
 
#6

AW: Schnellere Kommunikation mit einer Fritzbox

  Alt 13. Okt 2017, 16:42
Dass die Verbindung geschlossen wurde, erkennst du daran, dass MSDN-Library durchsuchenrecv() die Länge 0 zurückgibt.
Deswegen ja meine Änderung des Codes in die repeat -Schleife auf Basis des MS-Beispiels. Problem dabei: der zweite Schleifendurchlauf bleibt bei Aufruf der recv-Funktion stehen, d.h. die Verbindung wird eben nicht geschlossen, und der Aufruf von recv ist offensichtlich blockierend.

-----

Aber ich bin einen Schritt weiter. Mir ist aufgefallen, dass bei einem verkleinerten Sleep trotzdem teilweise noch Informationen ankommen, und zwar solche, die mittels POST in einem SOAP-Envelope angefragt wurden. Ein Blick in den Code offenbarte dann, dass bei solchen POST-Anfragen mit SOAP kein KeepAlive gesetzt wird, bei allen anderen schon:
Delphi-Quellcode:
function THTTPRequest.SendHeader: UTF8String;
[...]
      if Length(FHTTPSend.Soap.Namespace) = 0 then begin
        LHeader.Add(Format('Keep-Alive: %d', [KEEP_ALIVE]));
        LHeader.Add('Connection: Keep-Alive');
      end
      else
        LHeader.Add('Connection: Close');
Testweise habe ich die if-Bedingung auskommentiert und siehe da: es kommen alle Informationen an, auch mit einem Sleep(20); in TClient.ReceiveBuffer. Meine Schlussfolgerung: dem Server wurde im Header der Anfrage mitgeteilt, er soll die Verbindung offenhalten, was er offenbar auch tut. Deswegen wartet recv bis zum Empfang von Daten - also vermutlich "endlos".

Ich verstehe auch gar nicht, warum da ein KeepAlive angefordert wird. In THTTPRequest.Execute wird die Instanz von TClient unmittelbar nach dem Empfang der Daten sowieso zerstört - und der Socket damit ebenfalls geschlossen. Auszüge aus dem Code:
Delphi-Quellcode:
function THTTPRequest.Execute: Boolean;
[...]
SendStr := SendHeader + Params;
LClient := TClient.Create;
try
  if LClient.Connect then begin
    LClient.SendBuffer(SendStr, Length(SendStr));
    if (LClient.ReceiveBuffer > 0) then begin
      RcvdHeader(LClient.Header);
      RcvdContent(LClient.Content);
    end;
  end;
finally
  LClient.Free;
end;


destructor TClient.Destroy;
begin
  if FConnected then
      Disconnected;
  inherited;
end;

function TClient.Disconnected: Boolean;
begin
  Result := WinSock.shutdown(FSocket, SD_BOTH) = 0;
  if Result then begin
    FConnected := False;
    Result := WinSock.CloseSocket(FSocket) = 0;
  end;
end;
Wozu die Verbindung über KeepAlive offenhalten, wenn gleich danach der Socket geschlossen werden soll bzw. geschlossen wird

Grüße
Dalai
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Namenloser

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FreePascal / Lazarus
 
#7

AW: Schnellere Kommunikation mit einer Fritzbox

  Alt 13. Okt 2017, 19:48
Ich habe den Source Code gerade mal überflogen. Es scheint, dass dort tatsächlich HTTP/1.1 eingesetzt wird. HTTP/1.1 ist etwas komplizierter als HTTP/1.0, da eine Verbindung hier dauerhaft aufrecht erhalten bleibt und für mehrere Requests wiederverwendet wird. Deshalb wird die Verbindung hier nicht geschlossen. Deshalb auch dieses ganze KeepAlive-Gedöhns. Ich persönlich würde das Protokoll der Einfachheit halber auf HTTP/1.0 ändern, da HTTP/1.1 im lokalen Netz sowieso kaum Vorteile hat. Ich weiß jetzt aber nicht, inwieweit sich das auf den Rest des Codes auswirken würde.
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Benutzerbild von Dalai
Dalai

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Delphi 5 Professional
 
#8

AW: Schnellere Kommunikation mit einer Fritzbox

  Alt 13. Okt 2017, 21:06
[...] da eine Verbindung hier dauerhaft aufrecht erhalten bleibt und für mehrere Requests wiederverwendet wird. Deshalb wird die Verbindung hier nicht geschlossen.
Sofern KeepAlive gesetzt ist, trifft das zu. Siehe meine weiteren Ausführungen in #6 oben.

Nach Entfernung der KeepAlive-Header wird die Verbindung geschlossen und der Abruf geht schnell; mein Testprogramm braucht dann weniger als eine Sekunde zum Starten, vorher waren es fast fünf (je nach Menge der abgerufenen Informationen).

Allerdings hänge ich immer noch an der Abbruch-Bedingung der repeat-Schleife. Ohne eine Verzögerung vor dem Aufruf von recv liefert selbiges keine Daten. Das derzeit benutzte Sleep(20); in der Schleife finde ich nicht so toll. OK, heute funktioniert es sogar ohne Sleep(), was gestern nicht ging. Hä? Ich werde das wohl beobachten müssen, ob es in den nächsten Tagen weiterhin funktioniert wie vorgesehen...

Grüße
Dalai
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