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gemischter Interface-/Objektzugriff

Ein Thema von Lemmy · begonnen am 18. Mai 2017 · letzter Beitrag vom 24. Mai 2017
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Lemmy

Registriert seit: 8. Jun 2002
Ort: Berglen
2.381 Beiträge
 
Delphi 10.4 Sydney
 
#1

gemischter Interface-/Objektzugriff

  Alt 18. Mai 2017, 09:38
Delphi-Version: 7
Servus,

beim Einsatz von Interfaces muss man ja tunlichst darauf achten, Interfaces und Objektzugriff nicht zu mischen, da es sonst zur automatischen Freigabe kommen kann, da die Objektvariable nicht zum RefCount zählt.

Nehmen wir folgendes Beispiel

Delphi-Quellcode:
  IFooItem = Interface
   ['{9995E78E-45DF-4C25-B657-7396738FEA70}']
   procedure Bar;
  end;

  TFooItem = class(TinterfacedObject, IFooItem)
  public
    procedure Bar;
    procedure Foo(const AValue);
  end;

Der Konsument meines Interfaces muss lediglich auf die Methode Bar zugreifen. Allerdings benötige ich beim Erzeugen / Initialisieren / Aktualisieren in meinem Owner der Objektinstanz auch die Methode Foo.

Delphi-Quellcode:
  TFooOwner = class
  private
    Fitem: TFooItem
    function GetItem: IFooItem
  public
    property Item: IFooItem getItem;
    procedure ChangeItem(const AValue);
  end;#


....
 procedure TFooOwner.ChangeItem(const AValue)
 begin
   FItem.Foo(AValue);
 end;
Greife ich mit dem Code oben einmal auf Item zu wird aus dem FItem das Interface geholt, übergeben und wenn die aufrufende Methode beendet ist, wird das Interface genilt, der Refcounter kommt bei 0 an und FItem wird frei gegeben.

Die einzige Lösung für das Problem die ich kenne wäre, die Referenzzählung zu "deaktivieren". Die Freigabe der Instanz ist ja kein Problem, da ein Eigentümer da ist, der sich darum kümmert.

Allerdings wird im Netz (und auch hier) davon abgeraten die Referenzzählung zu umgehen - nur warum? Oder Alternativ: Welche andere Möglichkeit gibt es für eine solche Implementierung?
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Benutzerbild von Uwe Raabe
Uwe Raabe

Registriert seit: 20. Jan 2006
Ort: Lübbecke
11.475 Beiträge
 
Delphi 12 Athens
 
#2

AW: gemischter Interface-/Objektzugriff

  Alt 18. Mai 2017, 10:03
Grundsätzlich gilt: Solange du weißt, was du tust, ist alles erlaubt.

Für deinen Fall würde ich statt von TInterfacedObject von TInterfacedPersistent ableiten, das genau dafür gemacht ist.
Uwe Raabe
Certified Delphi Master Developer
Embarcadero MVP
Blog: The Art of Delphi Programming
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himitsu

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44.184 Beiträge
 
Delphi 12 Athens
 
#3

AW: gemischter Interface-/Objektzugriff

  Alt 18. Mai 2017, 10:08
Erstmal mußt du entscheiden was führend ist und der Großteil der Referenzen sollte dann in Modus sein.

1: Interface mit Referenzzählung und wenn nötig, dann wird daraus "kurzzeitig" eine Objektreferenz geholt (z.B. TInterfacedObject)
2: Objekt ohne Referenzzählung ist führend und man kann daraus kurzzeitig Interfacereferenzen holen (z.B. TInterfacedPersistent)

Ein Beispiel für 2 ist die VCL, da kannst du jedes TComponent nach einem Interface fragen und so gleiche Funktionalität in unterschiedliche Klassen (auch nachträglich) einbauen.

PS: Etwas neuere Delphis können auch MyIntf as TMyObject , da dort ein virtuelles Interface in TObject steckt, was "intern" per Supports statt einer Interfacereferenz die Objektreferenz raus holt, ohne das man selber ein GetMyObject (Result := Self) bauen muß.

PPS: Unter ARC hat Delphi Interfaces und Objekte vermanscht.
Beides ist "immer" referenzgezählt (außer bei var [Weak] Variable: xxx; ) und nutzt eine gemeinsame Zählung.
$2B or not $2B

Geändert von himitsu (18. Mai 2017 um 10:13 Uhr)
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Lemmy

Registriert seit: 8. Jun 2002
Ort: Berglen
2.381 Beiträge
 
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#4

AW: gemischter Interface-/Objektzugriff

  Alt 18. Mai 2017, 10:33
Grundsätzlich gilt: Solange du weißt, was du tust, ist alles erlaubt.
LOL
ich weiß, dass ich nichts weiß....

Danke für Eure Tipps, über TInterfacedPersistent bin ich auch schon gestolpert, war mir aber etwas unsicher bzgl. des FOwnerInterface. Schaut aber ganz gut aus im ersten Test...

PS: Etwas neuere Delphis können auch MyIntf as TMyObject , da dort ein virtuelles Interface in TObject steckt, was "intern" per Supports statt einer Interfacereferenz die Objektreferenz raus holt, ohne das man selber ein GetMyObject (Result := Self) bauen muß.
ja, das habe ich auch gelesen. Bin aber noch ein paar Wochen im Delphi 7 Modus. Allerdings finde ich das aktuell noch ziemlich böse
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himitsu

Registriert seit: 11. Okt 2003
Ort: Elbflorenz
44.184 Beiträge
 
Delphi 12 Athens
 
#5

AW: gemischter Interface-/Objektzugriff

  Alt 18. Mai 2017, 11:33
Eigentlich ist es ja böse, wenn man aus einem "abstrakten" Inteface ein Objekt macht, da ja die Implementation hinter dem Interface eigentlich "geheim" ist.

Aber aus Sicht des Delphi und wenn man hinter dem Interface ein Objekt hat, ist es so vollständiger.
* Objekt zu Interace geht ja schon ewig und ganz einfach (auch ohne Delphi-Referenz durchsuchenSupports)
* und nun auch andersrum

Geht seit Galileo-IDE Version 7, also ab Delphi 2010.
Blöd für dich ... Delphi 7 ist Delphi-IDE Version 7, aber das war auch die letzte Version des AppBuilder (genannt Delphi)

Delphi-Quellcode:
var
  I: IInterfaceComponentReference;
  O: TComponent;
begin
  I := TComponent.Create(Self);
  O := TComponent.Create(Self);
  I := O as IInterfaceComponentReference; // nötig, wenn I z.B. nur IInterface wäre
  I := O; // hier wird das Interface der Variable genommen
  O := I as TComponent; // und bei Objekten ist alles die selbe Referenz, egal auf welche Klasse es gecastet wurde, aber bei I>O ist der Cast nur "explizit" möglich
end;
Vor Delphi 2010 brauchte man z.B. sowas
Delphi-Quellcode:
IInterfaceComponentReference = interface
  ['{E28B1858-EC86-4559-8FCD-6B4F824151ED}']
  function GetComponent: TComponent;
end;

function TComponent.IntfGetComponent: TComponent; // function IInterfaceComponentReference.GetComponent = IntfGetComponent;
begin
  Result := Self;
end;
$2B or not $2B

Geändert von himitsu (18. Mai 2017 um 11:38 Uhr)
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freimatz

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#6

AW: gemischter Interface-/Objektzugriff

  Alt 18. Mai 2017, 14:40
Der Konsument meines Interfaces muss lediglich auf die Methode Bar zugreifen. Allerdings benötige ich beim Erzeugen / Initialisieren / Aktualisieren in meinem Owner der Objektinstanz auch die Methode Foo.
Ei warum denn? Ich vermute das Problem eher hier.
Dass Du die Methode Foo brauchst - ok. Aber dann auf die Objektinstanz zuzugreifen halte ich für falsch. Du könntest
a) Foo auch auf das Interface geben.
b) ein zweiters Interface machen
Ich tendiere dazu Implementierungen von interfaces komplett zu verstecken und nur noch eine Fabrikmethode nach außen zu geben.
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Lemmy

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Delphi 10.4 Sydney
 
#7

AW: gemischter Interface-/Objektzugriff

  Alt 18. Mai 2017, 14:49
a) Foo auch auf das Interface geben.
b) ein zweiters Interface machen
a) will ich nicht, weil der Konsument da nix zu schreiben hat. und b) Zeig doch bitte Code

Delphi-Quellcode:
  IFooItem = Interface
   ['{9995E78E-45DF-4C25-B657-7396738FEA70}']
   procedure Bar;
  end;

  IFooFooItem =Interface
   ['{9995E78E-45DF-4C25-B657-7396738FEA70}']
    procedure Foo(const AValue);
  end;

  TFooItem = class(TinterfacedObject, IFooItem, IFooFooItem)
  public
    procedure Bar;
    procedure Foo(const AValue);
  end;
und jetzt der Owner:

Delphi-Quellcode:
 TFooOwner = class
  private
    Fitem: XXXXX
    function GetItem: IFooItem
  public
    property Item: IFooItem getItem;
    property FooItem: IFooFooItem GetFooItem;
  end;
Wie wird jetzt die Instanz von FItem gespeichert? Als einzigste Lösung würde mir wieder die ObjektInstanz einfallen und in den Get* Methoden dann ein GetInterface(IFooXItem, Result)aber dann habe ich wieder einen Zugriff auf die Objektinstanz!?!?
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stahli

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#8

AW: gemischter Interface-/Objektzugriff

  Alt 18. Mai 2017, 15:12
Es gibt kurz gesagt, eigentlich drei wesentliche Gründe für den Einsatz von Interfaces unter Delphi:

- gleiche Funktionalität in unterschiedlichen Klassen (ohne gemeinsame Basisklasse) als Alternative zur nicht vorhandenen Mehrfachvererbung
- Benutzung von Referenzzählung und automatischer Freigabe (wenn man das will)
- evtl. Einbindung von DLLs

Man erreicht eine abstrakte Beschreibung von Datenfeldern und Funktionen, ohne die genaue Implementation in den Klassen kennen zu müssen.

In Deinem Bespiel erkenne ich nicht, warum Du in einem Fall plötzlich mit Interfaces arbeiten willst/musst.

Werden ganz unterschiedliche Klassen an Deine Funktion übergeben?

Den geringsten Umstellungsaufwand hast Du sicher mit dem Vorschlag von Uwe.
Dann kannst Du einfach normal mit Deinen Objekten arbeiten und dieses einfach einmalig in Form eines Interfaces an die Funktion übergeben.

Eine andere Möglichkeit wäre die Umstellung insgesamt auf Interfaces, das würde aber einiges an Mehraufwand und grundsätzlichen Änderungen mit sich bringen.

Interfaces sind nützlich, aber man sollte abwägen, ob sie im vorliegenden Fall Vorteile bringen...
Stahli
http://www.StahliSoft.de
---
"Jetzt muss ich seh´n, dass ich kein Denkfehler mach...!?" Dittsche (2004)
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Fritzew

Registriert seit: 18. Nov 2015
Ort: Kehl
678 Beiträge
 
Delphi 11 Alexandria
 
#9

AW: gemischter Interface-/Objektzugriff

  Alt 18. Mai 2017, 15:27
Zitat:
- gleiche Funktionalität in unterschiedlichen Klassen (ohne gemeinsame Basisklasse) als Alternative zur nicht vorhandenen Mehrfachvererbung
- Benutzung von Referenzzählung und automatischer Freigabe (wenn man das will)
- evtl. Einbindung von DLLs
Für mich der wichtigste Punkt:
- Decoupling des Codes, also keine Abhängigkeiten im Source ala Class1 kennt Class2 kennt Class3 die wieder Class1 kennt, etc..
Dadurch wird der Code auch besser Testbar. Wenn man dann noch hingeht und die Interfaces in die Klassen hineingibt, bekommt man schlanken wartbaren Code.
Fritz Westermann
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Benutzerbild von himitsu
himitsu

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Delphi 12 Athens
 
#10

AW: gemischter Interface-/Objektzugriff

  Alt 18. Mai 2017, 15:31
Das kannst du aber auch mit abstakten Klassen erreichen.

Das extern Bekannte wird abstrakt definiert und deine Klasse1-3 leiten dann halt jeweils von sowas ab.
siehe TStrings oder TStream
$2B or not $2B
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