Wie groß schätzt Ihr den Zeitaufwand für Eure Hobbyprogrammierprojekte?

[nahpets]

Zitat von Namenloser:

∞

Meine Hobbyprojekte werden nie fertig.

Da ist was dran, an meinem Texteditor schreibt ich schon seit 2003. Immer wieder fällt mir was ein, was er noch können sollte. Ab und an taucht auch mal wieder ein komischer Fehler auf, der behoben werden muss ...
Inzwischen kann er soviel, dass ich nicht mal mehr aufzählen kann, was er alles kann, da muss ich dann schon selbst in die Hilfe schauen und nachlesen.

Für meine Suchmaschine(n) (für HTML-Dateien und Quelltexte) habe ich (für die Implementierung) etwa 24 Stunden (mit kleiner Schlafpause) benötigt, aber jahrelang überlegt, wie man es eigentlich machen könnte, so dass es gut und schnell geht. Die zündende Idee kam mir dann beim Spülen (Aha-Effekt ohne bewusst darüber nachzudenken: "so geht's") und 24 Stunden später hat es funktioniert.

An meiner Software zur Verwaltung von Texten incl. unscharfer Textdublettensuche, arbeite ich seit ca. 2 Jahren. Das Suchen, Verbessern und Austesten der Algorithm zur Erkennung von Textdubletten dauert aber schon an paar Jährchen. Das Programm ist quasi die Nutzung von jahrelangem Ideensuchen.

An meinem Fractalgenerator hab' ich so ca. 10 Jahre "rumgeschraubt", fing mit Turbo-Pascal 6 unter DOS an und endete irgendwann bei Delphi 7.

Der HTTP-Server und die zugehörigen ISAPI-DLLs haben mich ein paar Jährchen gekostet, dafür läuft es aber auch, ist einfach konfigurierbar und läuft auch ohne Installation (anfangs von Diskette, heute vom USB-Stick).

Naja: Und dann gibt es all die Tools und Helferlein, die man sich so zusammenschreibt, um irgendwas zu automatisieren, zu vereinfachen. Programmierdauer: von wenigen Minuten bis annähernd ∞/2
Und natürlich all die "Spielzeuge", mit denen man schaut, ob irgendwas überhaupt funktioniert (neudeutsch "proof-of-concept"). Und die Dinger werden in dem Moment uninteressant, in dem man erkennt: "Jo, das geht." Werden (in der Regel) nicht fertiggestellt, dienen ggfls. später als Ideenlieferant.

Aber wirklich fertig werden meine Programme nie, es gibt immer wieder neue Ideen, die man noch umsetzen könnte oder sie werden uninteressant, weil sie (vielleicht) doch fertig geworden sind

[jaenicke]

Früher habe ich tausende Stunden in diverse Projekte gesteckt, alleine mein Editor hat ca. 2500 Stunden verschlungen. Heute habe ich Familie und daher keine Zeit mehr. Deshalb musste ich leider alle privaten Projekte einstellen und bin nur noch ein wenig in EE und DP aktiv.

[Delphi-Laie]

Sebastian und nahpets, kann man irgendwo Eure Projekte downloaden (falls Freeware?). Solcher Aufwand muß sich doch in den Projekten bemerkbar machen.

Zitat von jaenicke:

Deshalb musste ich leider alle privaten Projekte einstellen und bin nur noch ein wenig in EE und DP aktiv.

Nun untertreibe mal nicht mit "ein wenig"....

[rokli]

Hallo,

wenn ich das so lese, geht es uns wohl allen ähnlich; mit viel Enthusiasmus und persönlicher Opferbereitschaft werden mehr oder weniger wertvolle Programme erzeugt und gewartet!

Tatsächlich ist die Frage, ob man diese Kostbarkeiten nicht irgendwie veröffentlichen kann, nicht unberechtigt. Selbstverständlich ist der Urheber derjenige, der entscheidet ob veröffentlicht wird, oder in welchem Umfang.

[jaenicke]

Zitat von Delphi-Laie:

Sebastian und nahpets, kann man irgendwo Eure Projekte downloaden (falls Freeware?).

Den Editor leider nicht. Ich hatte den während der Schulzeit angefangen und damals leider nicht so genau darauf geachtet welche Lizenzen verwendete Komponenten und Quelltexte haben.
Da ich das nicht mehr prüfen möchte, kann ich die Daten nicht mehr bereitstellen. Es gab dazu ein Setup und ein ISO-Image usw.

Heute mit mehr Erfahrung, Delphierweiterungen wie Generics usw. würde ich für einen solchen Editor auch nicht mehr so viel Zeit brauchen.

Viele andere Projekte sind in den Foren zu finden, allerdings keins mit einem solchen Zeitaufwand. Eines der größten dürfte mein Periodensystem sein.

[nahpets]

Zitat von Delphi-Laie:

Sebastian und nahpets, kann man irgendwo Eure Projekte downloaden (falls Freeware?).

Nö, gibt's nicht. Weiß auch nicht, ob sich das ändern wird. Ist halt alles mit Delphi 7 geschrieben und nur unter Windows-XP, -Server 2003 und 2008 genutzt. Keine Ahnung ob's auf den aktuellen Systemen auch läuft. Und habe keine Lust und Muße, das zu testen.

Die genutzten Fremdkomponenten müssten alle frei verfügbar sein, aber 100%ig weiß ich das auch nicht.

Da meine Klamotten alle im Laufe der Jahre immer umfangreicher wurden, sind sie ohne Gebrauchsanweisung nur ansatzweise zu nutzen und 'ne vernünftige, kontextsensitive Hilfe zu schreiben, ist doch ein Aufwand, vor dem ich mich gerne drücke
(Verdoppelt (gefühlt) die, sowieso viel zu große, Entwicklungszeit.)

[Delphi-Laie]

Danke, Sebastian und Stephan, dann habt Ihr es ja letztlich nur für Euch programmiert....

[p80286]

Zitat von Delphi-Laie:

.... dann habt Ihr es ja letztlich nur für Euch programmiert....

Ich denke das ist bei den meisten von uns der Fall. Irgendein Tool, das etwas kann, was die (mir) bekannten Tools nicht können. Bei mir ist das ein "Editor" der in paar zeilenorientierte Funktionen und ein paar SuR-Funktionen aufweist. Da schraube ich seit Jahren immer wieder mal herum. Und da die Sourcen ein wildes Durcheinander verschiedener Ansätze ist, werde ich den Teufel tun, das zu veröffentlichen. Höchstens als Beispiel für "so macht man es nicht".

Gruß
K-H

[dummzeuch]

Bei mir schwankt das stark. Es gibt Wochen, da sitze ich jeden Abend mehrere Stunden am Rechner und programmiere vor mich hin. Dann wieder tagelang gar nicht. Am Wochenende sind es manchmal über 10h pro Tag, oder auch wieder gar nichts. Wenn ich einen Durchschnitt angeben sollte: ca. 10-15h pro Woche. Im Urlaub, wenn ich zuhause bleibe oder schlechtes Wetter ist, kommen auch immer wieder ein paar Stunden zusammen. Ich sage mir immer, dass das eine sinnvollere Verwendung meiner Zeit ist als vor der Glotze zu sitzen.

Es ist auch nicht immer dasselbe Projekt (derzeit fließt die meiste Zeit in GExperts). Ich habe diverse, die ich immer mal wieder ausgrabe, mal weil ich eine neue Funktion brauche, mal weil ich durch irgendwas wieder daran erinnert werde, dass es das Projekt ja auch noch gibt. An einigen davon bastle ich seit 15 Jahren (die noch älteren sind nicht mehr sinnvoll, da sie für (Betriebs-)Systeme waren, die ich heute nicht mehr einsetze, z.B. C64, Atari ST, DOS, OS/2, Fidonet-Mailboxen). Die meisten sind auf Sourceforge.

Früher habe ich auch öfters mal zu Open Source Projekten von anderen beigetragen, z.B. Jedi, rxlib oder tdbf, aber das ist selten geworden, ich habe mit meinen eigenen genug zu tun.

Wenn ich obige Angaben mal zusammenrechne, habe ich in meinem bisherigen Leben ca. 34 * 50 * 15h = 25.500h in meine Hobbyprojekte gesteckt. Das sind umgerechnet 3187,5 Arbeitstage a 8h = 15,9 Arbeitsjahre a 200 Tage. Wenn man bedenkt, dass das alles neben der Schule/dem Studium und meinem regulären Job lief, ist das ganz schön viel.