Eine
Exception abzufangen und per ShowMessage anzuzeigen macht
fast nie einen Sinn.
1. Problem:
die eigentliche Fehlermeldung (und die
Exception-Klasse) wird verschluckt, obwohl diese
nützliche Informationen liefern könnte.
2. Problem
Der folgende Programmcode wird weiter ausgeführt, obwohl ja ein Fehler
vorliegt. Ein Aufruf von
Exit würde das Problem nur in die aufrufende
Funktion verlagern.
3. Problem
Sollte die
Exception in einer Schleife austreten und per ShowMessage
ausgegeben werden, dann müsste man das Programm mit dem Taskmanager
abschiesen, denn niemand hat Lust, 200 Fehlermeldungen hintereinander mit
Return zu bestätigen.
4. Problem
Bei grösseren Anwendungen wird die
Exception auf Applicationsebene abgefangen
(mit Application.OnException) und die
Exception in einer Log-Datei gespeichert.
Manchmal wird dem Benutzer angeboten die
Exception-Daten automatisch per EMail
nach Hause zu schicken.
Würde die
Exception abgefangen und per ShowMessage angezeigt würde dieser
Mechanismus ausgehebelt.
Meine goldene Regel zu Exceptions wäre:
"Niemals Exceptions anfangen und per ShowMessage anzeigen sondern
abfangen, mit Informationen anreichern und erneut auslösen"
Delphi-Quellcode:
// Beispiel
for i := 0
to 10000
do
begin
try
MachWas(i);
except
on E:
Exception do
begin
// mit nützlichen Informationen anreichern
E.
Message := E.
Message +#13#10+Format('
Fehler bei MachWas(%d)',[i]);
// Exception erneut auslösen
raise;
end;
end;
end;
Es gibt nur eine Ausnahme:
Programmcode, der von Aussen über eine Automatisierungsschnittstelle
aufgerufen wird, muss spezielle Vorkehrungen treffen und darf
auch ShowMessage zu Anzeigen benutzen, falls der Client die
Exception
nicht anzeigen kann.