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EuGH kippt Safe Harbor

Ein Thema von mm1256 · begonnen am 6. Okt 2015 · letzter Beitrag vom 8. Okt 2015
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mm1256

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#1

EuGH kippt Safe Harbor

  Alt 6. Okt 2015, 15:51
Hallo Kollegen,

die Europäer sind manchmal langsam, sehr langsam, und bürokratisch, aber jetzt haben sie endlich wieder mal was Gutes auf die Reihe bekommen:

http://www.crn.de/netzwerke-storage/...letter-pm-html

Bin mal gespannt, wie "die Großen" jetzt darauf reagieren?
Gruss Otto PS: Sorry wenn ich manchmal banale Fragen stelle. Ich bin Hobby-Programmierer und nicht zu faul die SuFu zu benutzen
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Sherlock

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#2

AW: EuGH kippt Safe Harbor

  Alt 6. Okt 2015, 16:15
Das wird in der Tat nicht halb so spannend ausgehen, wie es erstmal den Anschein hat. Plötzlich werden eben "Serverfarmen" in Irland aus dem Boden gestanzt werden, und das wars dann. Ob die europäischen Daten faktisch in Irland liegen ist dann für Aussenstehende nicht ermittelbar. Schlimmer ist es für die ganzen Firmen, die mittelbar beteiligt sind. Die müssen dann entsprechende Nachweise erbringen, oder ihre Kunden eben entsprechend aufklären, und gegebenenfalls auf den einen oder anderen Kunden verzichten. Wohl dem, der kein cloud computing implementiert hat

Sherlock
Oliver
Geändert von Sherlock (Morgen um 16:78 Uhr) Grund: Weil ich es kann
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mm1256

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#3

AW: EuGH kippt Safe Harbor

  Alt 6. Okt 2015, 16:53
Na ja, ob die Server(-farmen) in Irland oder sonstwo in der EU stehen ist erst mal nicht ausschlagebend, weil sich jeder Provider innerhalb der EU an die Regeln halten, und das EuGH-Urteil akzeptieren und umsetzen muss. Ob sich aufgrund dessen aber die Abhörgewohnheiten unserer "Freunde" ändern kann und wird, das ist für mich die spannende Frage.
Gruss Otto PS: Sorry wenn ich manchmal banale Fragen stelle. Ich bin Hobby-Programmierer und nicht zu faul die SuFu zu benutzen
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JasonDX
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#4

AW: EuGH kippt Safe Harbor

  Alt 6. Okt 2015, 18:45
Generell stimmt mich das Urteil positiv. Nicht weil ich glaube, dass etwas Positives dabei rauskommt, sondern weil das Urteil ein Zeichen zur außereuropäischen Überwachung setzt.
"Die Großen" (Ich nehme an dazu zählen wir Amazon, Apple, Facebook, Google, Microsoft, Yahoo, ...) sind als Internetkonzerne zwar theoretisch für soetwas sicher gerüstet (1. Ist Safe Harbor nicht die einzige Möglichkeit, Daten ins Ausland zu verfrachten, und 2. hat quasi jedes dieser Unternehmen Server in Europa), dennoch birgt das ganze technische Probleme. Wenn ein Europäer in den USA auf seine Daten zugreifen will - hat er entweder die Daten in den USA zwischengespeichert, oder darf sich über (verhältnismäßig) exorbitante Latenzen freuen. Über die Klassifizierung, wie eine Person als Europäer oder Nicht-Europäer identifiziert werden kann, damit fangen wir lieber erst gar nicht an, das würde den Rahmen sprengen - aber zeigt, dass die Situation keineswegs trivial ist.
Kleinere Unternehmen sind (wie üblich bei Regulierungen die größere Instanzen treffen sollen) relativ gearscht: Die haben jetzt deutlich mehr Probleme, weil sie weniger Resourcen haben, sich darum zu kümmern.

Das (einzig) Positive das ich dem ganzen Abgewinnen kann ist die implizite Deklarierung der US-amerikanischen "Verteidigungsmaßnahmen" als persönlichkeitsrechts-verletzende Massenüberwachung, und der Schaden der damit ihrer Wirtschaft entsteht.

Was ich definitiv als Negativ betrachte ist die Tendenz zur Isolation - jeder Staat würde am liebsten die Daten seiner Bürger nur noch bei sich speichern. Jeder der meint, dass dies zu einer Verbesserung der Privatspähre führen würde, sollte sich lieber nochmal umschauen. Alle Geheimdienste schnüffeln, überall, und wenn der Deutsche die Franzosen ausspioniert, der Franzose die Deutschen, und die Briten alle inklusive sich selbst, dann ist das für mich keine Verbesserung.
Staaten freuen sich über Daten auf regionalen Servern, weil sie damit selbst die Bestimmungen über diese Daten setzen können.


Nur nochmal falls es nicht klar genug rüberkam: Ich freu mich darüber, dass die Ami-Spionage indirekt eins auf vor die Schnauze bekommen hat - aber wer meint, dass jetzt die Welt ansatzweise besser wird, der hat die letzten paar Jahre nicht aufgepasst.
Mike
Passion is no replacement for reason
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Luckie

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#5

AW: EuGH kippt Safe Harbor

  Alt 6. Okt 2015, 20:37
Es ist ein Anfang und es zeigt, dass man sich doch erfolgreich gegen Big Brother von Übersee erfolgreich wehren kann.

Aber es ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein: Fluggastdaten, SWIFT und TTIP steht auch noch aus.
Michael
Ein Teil meines Codes würde euch verunsichern.
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Dejan Vu
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#6

AW: EuGH kippt Safe Harbor

  Alt 7. Okt 2015, 07:48
Die Wirtschaft muss nun wegen der Schnüffelei mehr Geld ausgeben. Logischerweise hat die NSA-Schnüffelei nun direkte negative Folgen. Geldgeilheit und Wirtschaftshörigkeit sind jedoch in der westlichen Welt die einzigen Kräfte, die in der Politik etwas bewegen (Abgesehen von Bomben. Oder einem Bürgerkrieg).
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Perlsau
(Gast)

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#7

AW: EuGH kippt Safe Harbor

  Alt 7. Okt 2015, 08:05
Logischerweise hat die NSA-Schnüffelei nun direkte negative Folgen.
Das sind leider nicht die einzigen Folgen, die uns und ganz Europa durch das US-Imperium entstehen, man schaue nur auf die Sanktionen, die unsere Wirtschaft stark schädgen:

Wie die Sanktionen deutsche Unternehmen treffen
Bayerische Wirtschaft fordert Aufhebung der Russland-Sanktionen
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mm1256

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#8

AW: EuGH kippt Safe Harbor

  Alt 7. Okt 2015, 09:43
Hallo,

die Sanktionen mit der Schnüffelei der Schlapphüte in Verbindung zu bringen, halte ich schon für etwas gewagt. Einzige Gemeinsamkeit die ich erkennen kann: Die Politik hat in beiden Fällen kläglich versagt und ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Und das trifft auch auf das EuGH-Urteil zu. Wobei mir da der Verdacht hochkommt, dass das Prozedere von der Politik so gewollt war. Es geht um eine für die Beteiligten unangenehme Angelegenheit. Bekanntlich meiden unsere Politiker solche wie die Pest, weil es Wählerstimmen kostet. Dieses (teilweise europaweite) Politikerverhalten ist das ursächliche Problem. Weil wir diese Politiker immer noch wählen, ist es auch ein vom Wahlvolk mitverursachtes Problem.

[OT] Genauso verhält es sich mit dem Flüchtlingsproblem. Die Ursachen hätten politisch schon vor Jahren gelöst werden müssen, dann hätte die Welt jede Menge Probleme und zigtausende Tote weniger.

Irgend jemand unter dem deutschen Wahlvolk müsste mal den A. hoch kriegen und es richtig machen. AfD, Piraten & Co wären ansatzweise schon richtig gewesen, haben aber auch alle das selbe Problem: Schlecht organisiert und zu weit rechts oder links. Wenn ich nicht schon ein alter Sack wäre, ich würde eine neue Partei gründen und unseren Politikern mal kräftig aufmischen. Denn um etwas zu bewegen, braucht es ein paar Jahre [/OT]
Gruss Otto PS: Sorry wenn ich manchmal banale Fragen stelle. Ich bin Hobby-Programmierer und nicht zu faul die SuFu zu benutzen
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Perlsau
(Gast)

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#9

AW: EuGH kippt Safe Harbor

  Alt 7. Okt 2015, 11:22
Hallo, die Sanktionen mit der Schnüffelei der Schlapphüte in Verbindung zu bringen, halte ich schon für etwas gewagt.
Wenn ein krimineller vor der Tat seine Opfer ausspioniert, bringst du das dann auch nicht in Zusammenhang? Anders formuliert: Das alles kommt von derselben US-Administration (und damit meine ich gewiß nicht in erster Linie Obama) und dient dem einzigen Zweck, die Vorherrschaft des US-Imperiums zu sichern.

Einzige Gemeinsamkeit die ich erkennen kann: Die Politik hat in beiden Fällen kläglich versagt und ihre Hausaufgaben nicht gemacht.
Welche Politik? "Unsere" Polit-Marionetten machen doch keine Politik, zumindest nicht ihre eigene, und wenn, dann lediglich kleinliche Machtpolitik. Im Großen dagegen sind sie vollständig US-hörig und -abhängig, was soviel bedeutet wie von der Finanzmafia, die ihren Hauptsitz in den USA hat, weitgehend gekauft.

Und das trifft auch auf das EuGH-Urteil zu. Wobei mir da der Verdacht hochkommt, dass das Prozedere von der Politik so gewollt war. Es geht um eine für die Beteiligten unangenehme Angelegenheit. Bekanntlich meiden unsere Politiker solche wie die Pest, weil es Wählerstimmen kostet. Dieses (teilweise europaweite) Politikerverhalten ist das ursächliche Problem. Weil wir diese Politiker immer noch wählen, ist es auch ein vom Wahlvolk mitverursachtes Problem.
Gewollt von welcher Politik? Natürlich ist das von der US-Politik so gewollt, was denn sonst?

Irgend jemand unter dem deutschen Wahlvolk müsste mal den A. hoch kriegen und es richtig machen. AfD, Piraten & Co wären ansatzweise schon richtig gewesen, haben aber auch alle das selbe Problem: Schlecht organisiert und zu weit rechts oder links. Wenn ich nicht schon ein alter Sack wäre, ich würde eine neue Partei gründen und unseren Politikern mal kräftig aufmischen. Denn um etwas zu bewegen, braucht es ein paar Jahre
Da dürftest du nur ein Problem haben, wenn dir der Sinn danach steht, vom Mainstream abweichende Ansichten zu vertreten: Du wirst entweder erst gar nicht bekannt, weil die Medien dich totschweigen, oder negativ beleumdet, weil die Massenmedien, allen voran das Fernsehen, dich verunglimpfen. Angesichts deiner doch eher flachen Argumentation bist du vermutlich selbst regelmäßiger Massenmedienkonsument und verfügst daher gar nicht über Sichtweisen und Blickwinkel, die darüber hinausgehen. Daher will ich es mal ein wenig salopper formulieren: Wenn Wahlen etwas bewirken könnten, wären sie verboten. Bundesweite Plebiszite könnten etwas bewirken, weshalb sie verboten sind. Wer garantiert, daß eine alternative Partei sich nicht ebenfalls korrumpieren läßt, wie wir das bei SPD und Grünen gesehen haben? Richtig, niemand, denn Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut.

Man diskutiert hier und andernorts stets nur über Symptome und macht Lösungsvorschläge, die man umsetzen würde, wenn man denn die Macht dazu hätte. Dabei sind all diese Phänomene – Gewaltbereitschaft, zunehmende Verrohung der Gesellschaft, zunehmende weltweite Kriegsgefahr, zunehmende Verdummung der Menschen durch Massenmedien, insbesondere TV, zunehmende Verelendung breiter Bevölkerungsmassen usw. – Ausdruck und Folge weltweit traditerter Erziehungsmethoden, die sich vor allem eines einzigen »Tricks«, der weitreichende Auswirkungen hat, bedienen: Der Reduzierung menschlicher Empathiefähigkeit bereits beim Kleinkind. Nur dadurch kommt all das zustande. Interessiert aber niemanden, das Thema ist für die meisten zu schmerzhaft und angstbesetzt oder sie haben das Wesentliche ihrer Kindheit schon so tief vergraben, daß sie schon längst keinen Zugang mehr dazu haben. Und da sich kaum jemand mit diesen Zusammenhängen befassen will – Psychogeblubber, das ist bäh – bleiben sie den meisten weiterhin verborgen. Lieber wird dann von genetischer Determiniertheit geschwallt, vom Bösen des Menschen, das immer nur in anderen existiert. Doch das eigene »Böse« will man nicht sehen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Daß wir uns unsere Probleme selber machen, dürfen wir niemals bemerken, auch dann nicht, wenn's die Anstalt thematisiert.

Körperliche Lust und die Ursprünge der Gewalttätigkeit
Arno Gruen über Haß und dessen Ursachen
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mkinzler
(Moderator)

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#10

AW: EuGH kippt Safe Harbor

  Alt 7. Okt 2015, 11:25
Die DP ist sicherlich der falsche Ort für derartige Diskussionen.
Markus Kinzler
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