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Antwort |
Die Lifetime von Instanzen in Delphi will verwaltet sein.
Die RoT (Rule of Thumb) sagt dazu
Zitat:
Wer erzeugt, der gibt auch wieder frei!
Die Ausgangs-Situation ist also, wir haben da eine Klasse
Delphi-Quellcode:
und einen Service, der eine Instanz dieser Klasse liefert:
unit Model_FooPoco;
interface type TFooPoco = class private FValue: string; public property Value: string read FValue write FValue; end; implementation end.
Delphi-Quellcode:
Je nach Implementierung dieses Services, kann diese Instanz von dem verwaltet werden oder eben nicht, und dann ist der Aufrufer verantwortlich.
unit Model_IService;
interface uses Model_FooPoco; type IService = interface [ '{1BBDDF2F-3074-4FDB-BC5A-32D857FE6B56}' ] function GetFooPoco: TFooPoco; end; implementation end. Hier eine Test-Implementierung dieses Services
Delphi-Quellcode:
Ok, da wird eine Instanz erzeugt und einfach zurückgeliefert. Somit ist der Aufrufer für die Freigabe zuständig.
unit Model_TestService;
interface uses Model_IService, Model_FooPoco; type TTestService = class( TInterfacedObject, IService ) public function GetFooPoco: TFooPoco; end; implementation { TTestService } function TTestService.GetFooPoco: TFooPoco; begin Result := TFooPoco.Create; Result.Value := 'TestFoo'; end; end. Gut machen wir dann mal:
Delphi-Quellcode:
Da haben wir an alles gedacht, Inhalt der Instanz wird auf der Form angeziegt, Freigabe der Instanz und auch Exceptions werden abgefangen und dem Anwender auf der Form angezeigt.
procedure TForm1.SetLabel( ALabel: TLabel; const ACaption, AHint: string );
begin ALabel.Caption := ACaption; ALabel.Hint := AHint; ALabel.ShowHint := not AHint.IsEmpty; end; procedure TForm1.ServiceGetFooActionExecute( Sender: TObject ); var LFoo: TFooPoco; begin SetLabel( Label1, '?', 'hole Daten...' ); ServiceGetFooAction.Enabled := False; try try LFoo := FService.GetFooPoco; try SetLabel( Label1, LFoo.Value, '' ); finally LFoo.Free; end; except on E: Exception do begin SetLabel( Label1, 'Fehler!', E.ToString ); end; end; finally ServiceGetFooAction.Enabled := True; end; end; Allerdings ist es auch eine Menge Code und drei ineinander geschachtelte try..finally/except sind vonnöten. Und wehe man ruft die Service-Methode einmal unbedacht auf mit FService.GetFoo; (kompiliert einwandfrei) und schon habe ich mir ein Memory-Leak geschaffen. Gut, das Problem könnte man ja lösen, indem man die Implementierung des Services anders aufbaut und die erzeugten Instanzen dort verwaltet ... man freut sich auf die hoffentlich peinlich genaue Dokumentation, was der Service da intern veranstaltet und dass jede Implemetierung das auch genau so macht, sonst habe ich mal Speicherlecks, oder Speicherfehler. Geht das auch irgendwie besser? Ja, geht mit einem Callback:
Delphi-Quellcode:
Wir bieten jetzt für die Instanz zwei Methode an. Die TResultAction<TResult>
kann alles zurückliefern und TObjectResultAction<TResult: class> = reference to procedure( AResult: TResult; AException: Exception; var ADispose: Boolean );
liefert nur Klassen-Instanzen, mit einem ADispose
Argument, wo man bei der Verarbeitung angeben kann, ob man sich um die Freigabe der Instanz selber kümmern möchte.
unit Model_IBetterService;
interface uses System.SysUtils, Model_FooPoco; type TResultAction<TResult> = reference to procedure( AResult: TResult; AException: Exception ); TObjectResultAction<TResult: class> = reference to procedure( AResult: TResult; AException: Exception; var ADispose: Boolean ); IBetterService = interface [ '{4FE27425-4312-4551-9EDD-5CE0BAF4AFBE}' ] procedure GetFoo( callback: TResultAction<TFooPoco> ); overload; procedure GetFoo( callback: TObjectResultAction<TFooPoco> ); overload; end; implementation end. Hat man jetzt einen Service, der die Instanzen selber verwaltet, dann bietet man auch nur den Callback TResultAction<TResult> an und wenn der Service die Verwaltung auch abgeben kann, dann wird auch der Callback TObjectResultAction<TResult: class> angeboten. Lustig ist jetzt, dass man dadurch die interne Arbeitsweise des Services nach aussen dokumentiert hat. Man beachte auch das Argument AException : Exception . Wird während der Verarbeitung der Anfrage eine Exception ausgelöst, dann wird diese über den Callback zurückgeliefert. Damit spart man sich alle try..finally/except auf der Aufrufer-Seite. Dann verwenden wir diesen neuen Service doch einmal:
Delphi-Quellcode:
Das ist ja schon mal viel übersichtlicher ...
procedure TForm1.BetterServiceGetFooActionExecute( Sender: TObject );
begin SetLabel( Label2, '?', 'hole Daten...' ); BetterServiceGetFooAction.Enabled := False; FBetterService.GetFoo( procedure( AResult: TFooPoco; AException: Exception ) begin if Assigned( AException ) then SetLabel( Label2, 'Fehler!', AException.ToString ) else SetLabel( Label2, AResult.Value, '' ); BetterServiceGetFooAction.Enabled := True; end ); end; Und die Implementierung von dem Service? Hier:
Delphi-Quellcode:
Da ich faul war, habe ich einfach mal den alten Service mit dem neuen Service gewrappt. Genau das benötigt man auch, wenn man von der alten Variante auf die neue umsteigen möchte, ohne den ganzen Code sofort auf den Kopf stellen zu müssen.
unit Model_BetterService;
interface uses System.SysUtils, Model_IService, Model_IBetterService, Model_FooPoco; type TBetterService = class( TInterfacedObject, IBetterService ) private FService: IService; public constructor Create( AService: IService ); procedure GetFoo( callback: TResultAction<TFooPoco> ); overload; procedure GetFoo( callback: TObjectResultAction<TFooPoco> ); overload; end; implementation { TBetterService } procedure TBetterService.GetFoo( callback: TResultAction<TFooPoco> ); begin GetFoo( procedure( AResult: TFooPoco; AException: Exception; var ADispose: Boolean ) begin callback( AResult, AException ); end ); end; constructor TBetterService.Create( AService: IService ); begin inherited Create; FService := AService; end; procedure TBetterService.GetFoo( callback: TObjectResultAction<TFooPoco> ); var LFoo: TFooPoco; LDispose: Boolean; begin LFoo := nil; LDispose := True; try try LFoo := FService.GetFooPoco; except on E: Exception do begin callback( nil, E, LDispose ); Exit; end; end; callback( LFoo, nil, LDispose ); finally if LDispose then LFoo.Free; end; end; end. War es das schon? Nein, ich als Thread-Fetischist habe da noch einen Pfeil im Köcher: Der Test-Service (s.o.) ist ja ein idealer Fall, der in der Realität eher seltener vorkommt. Meistens ist die Beschaffung von einer Instanz etwas aufwändiger, bzw. kann irgendwann aufwändiger werden. Heute kommen die Daten direkt von der Festplatte, morgen aus der Datenbank und übermorgen von einem WebService. Und die Antwortzeiten können schwanken (von blitzschnell bis ar***lahm). Hier habe ich mal einen Service geschrieben, der ein wenig mehr Zeit vertrödelt:
Delphi-Quellcode:
Jetzt wäre es ja schön, wenn die Abfrage in einem Thread laufen würde.
unit Model_Service;
interface uses Model_IService, Model_FooPoco; type TService = class( TInterfacedObject, IService ) public function GetFooPoco: TFooPoco; end; implementation uses System.SysUtils; { TService } function TService.GetFooPoco: TFooPoco; begin // Der reale Dienst benötigt zwei bis fünf Sekunden zum Bereitstellen der Daten Sleep( Random( 3000 ) + 2000 ); Result := TFooPoco.Create; Result.Value := 'Foo'; end; end. Eben und mit dem Callback ist genau das kein Problem mehr, wir haben schon alles vorbereitet und brauchen nur die Service-Implementierung ändern:
Delphi-Quellcode:
Und wie sieht jetzt der Aufruf aus?
unit Model_BestService;
interface uses Model_IService, Model_IBetterService, Model_FooPoco; type TBestService = class( TInterfacedObject, IBetterService ) private FService: IService; public constructor Create( AService: IService ); procedure GetFoo( callback: TResultAction<TFooPoco> ); overload; procedure GetFoo( callback: TObjectResultAction<TFooPoco> ); overload; end; implementation uses System.Classes, System.SysUtils; { TBestService } constructor TBestService.Create( AService: IService ); begin inherited Create; FService := AService; end; procedure TBestService.GetFoo( callback: TResultAction<TFooPoco> ); begin GetFoo( procedure( AResult: TFooPoco; AException: Exception; var ADispose: Boolean ) begin callback( AResult, AException ); end ); end; procedure TBestService.GetFoo( callback: TObjectResultAction<TFooPoco> ); begin TThread.CreateAnonymousThread( procedure var LFoo: TFooPoco; LDispose: Boolean; LException: TObject; begin LFoo := nil; LDispose := True; try try LFoo := FService.GetFooPoco; except LException := ExceptObject; TThread.Synchronize( nil, procedure begin callback( nil, LException as Exception, LDispose ); end ); Exit; end; TThread.Synchronize( nil, procedure begin callback( LFoo, nil, LDispose ); end ); finally if LDispose then LFoo.Free; end; end ).Start; end; end.
Delphi-Quellcode:
Aha, der ändert sich ja gar nicht ...
procedure TForm1.BestServiceGetFooActionExecute( Sender: TObject );
begin SetLabel( Label3, '?', 'hole Daten...' ); BestServiceGetFooAction.Enabled := False; FBestService.GetFoo( procedure( AResult: TFooPoco; AException: Exception ) begin if Assigned( AException ) then SetLabel( Label3, 'Fehler!', AException.ToString ) else SetLabel( Label3, AResult.Value, '' ); BestServiceGetFooAction.Enabled := True; end ); end; Eben, während der Entwicklungsphase arbeitet man mit einem Test-Service der ratz-fatz Dummy-Daten ausliefert. Der echte Service holt dann die echten Daten innerhalb eines Threads ab. Eins fehlt noch, die Übernahme der Instanz-Verwaltung:
Delphi-Quellcode:
Das gesamte Projekt mit Source und Kompilat befindet sich im Anhang
procedure TForm1.BestServiceGetFooToListActionExecute( Sender: TObject );
begin SetLabel( Label4, '?', 'hole Daten...' ); BestServiceGetFooToListAction.Enabled := False; FBestService.GetFoo( procedure( AResult: TFooPoco; AException: Exception; var ADispose: Boolean ) begin if Assigned( AException ) then SetLabel( Label4, 'Fehler!', AException.ToString ) else begin SetLabel( Label4, '', '' ); FFooList.Add( AResult ); ADispose := False; // wir übernehmen die Kontrolle end; BestServiceGetFooToListAction.Enabled := True; end ); end; cu Sir Rufo
Kaum macht man's richtig - schon funktioniert's
Zertifikat: Sir Rufo (Fingerprint: ea 0a 4c 14 0d b6 3a a4 c1 c5 b9 dc 90 9d f0 e9 de 13 da 60) Geändert von Sir Rufo ( 4. Jul 2015 um 00:51 Uhr) |
Delphi 10.3 Rio |
#2
Warum ein
TThread.CreateAnonymousThread und nicht TTask.Run ?? Mavarik
Frank Lauter
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Zitat |
Delphi 10 Seattle Enterprise |
#3
Warum ein
TThread.CreateAnonymousThread und nicht TTask.Run Zudem ist das Auslagern in einem Thread nicht Thema des Tutorials, sondern wie man etwas so vorbereitet, dass man es auf Wunsch auch in einem Thread auslagern kann |
Zitat |
Delphi 10.4 Sydney |
#4
Ich habe mir heute morgen ausführlich das Beispiel angeschaut und nachdebuggt.
Ich muss schon sagen: Hut ab! Du schüttelst dir immer tolle Codeschnipsel aus dem Ärmel, die einen fachlich weiter voranbringen. Zwar fällt es mir schwer, das Gelernte auf meine Probleme anzuwenden, aber so hat man für den Fall der Fälle ein Rezept. Was für einen Anwendungsfall erschlägst du mit diesen "Pattern" in deinen Anwendungen? |
Zitat |
Delphi 10 Seattle Enterprise |
#5
Überall da, wo ich Instanzen erzeuge und die Frage, wer jetzt für die LifeTime der Instanz verantwortlich ist nicht eindeutig geklärt ist.
Zudem noch überall da, wo ein Aufruf auch mal etwas länger dauern könnte (im Prinzip, quasi fast jeder). Kleines Beispiel: Du hast eine Eingabemaske für einen neuen Benutzer. Identifiziert wird dieser über die email-Adresse. Wenn du jetzt schon bei der Eingabe prüfen möchtest, ob diese email-Adresse auch verwendet werden kann, dann musst du ja den Daten-Speicherort fragen. Das könnte etwas länger dauern und damit die Eingabe des Users hemmen. Also arbeitet der Service das in einem Thread ab und gibt das Ergebnis über den Callback zurück.
Delphi-Quellcode:
Abhängig vom Status kannst du nun hinter dem Edit-Feld ein Symbol anzeigen lassen und auch den Button zum Speichern nur dann freigeben, wenn der Status auf Valid steht.
type
TEmailState = ( Unknown, Invalid, InUse, Valid ); procedure TSingInForm.EmailAddressChange(Sender: TObject); var LMailAddress : string; begin LMailAddress := EmailAddress.Text; // Email-Adresse ungültig if not IsValidEmailAddress(LMailAddress) then begin FMailState := TEmailState.Invalid; Exit; end; // Wir fragen den Service, ob die Adresse schon verwendet wird FMailState := TEmailState.Unknown; FUserService.CheckMailIsUnique( LMailAddress, procedure ( AResult: Boolean; AException:Exception ) begin if EmailAddress.Text = LMailAddress then if AResult then FMailState := TEmailState.Valid else FMailState := TEmailState.InUse; end ); end; Das Speichern selbst, kann man dann auch über so einen Callback-Aufruf starten. Konnte der User gespeichert werden, dann wird der Dialog geschlossen, ansonsten nicht. |
Zitat |
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