Hallo,
also dann "zuckersüß"
zurück zum Thema. Dass es nicht zwingend vorgeschrieben ist, lückenlose Rechnungsnummernkreise zu generieren, ist bzw. war für einige wohl neu. Nichts desto trotz ist man immer gut beraten, wenn man die gesetzlichen Möglichkeiten hier nicht ausschöpft. Und warum? Weil Software nun mal dazu da ist, dem Kunden seine Arbeit zu erleichtern. So steht es doch in den Hochglanzprospekten. Und wie die Verantwortlichen (was nicht zwangsläufig aber manchmal auch die Programmierer sind) damit umgehen, kann man ja nachlesen.
Welche Betriebe werden geprüft, und aus welchem Anlass? Dazu muss man wissen, dass ein Betriebsprüfer ein Vielfaches seines Einkommens an Steuernachzahlungen generiert. Demzufolge stehen nicht die Kleinbetriebe im Terminplan an erster Stelle, sondern die größeren Betriebe. Die exakten Zahlen kann jeder selber googeln.
Ich kenne z.B. sehr viele Kleinunternehmer die ihren Betrieb schon zig Jahre führen, und noch nie geprüft wurden. Solange die nicht irgendwie negativ auffallen, wird das auch noch in den nächsten Jahren so sein. Aber dieses "negativ auffallen" ist der kritische Punkt. Ich hab z.B. in den 90-er Jahren als ich noch mehr Umsatz mit Hardware-Handel gemacht habe, einige Notebooks an eine große Firma geliefert. Bei denen gab es irgendwann mal Unregelmäßigkeiten und im Zuge der darauf folgenden Betriebsprüfung wurden natürlich Querprüfungen (ordnungsgemäße Abführung der Umsatzsteuer) gemacht, auch bei mir, und dann wird man als Kleinbetrieb auch "durchleuchtet". Die Sicherheit nicht geprüft zu werden gibt es also auch für Kleinbetriebe nicht.
Ich habe mittlerweile eine hohe zweistellige Zahl (genau mitgezählt hab ich natürlich nicht) an Betriebsprüfungen bei meinen Kunden (die meine SW einsetzen) hinter mir. Von daher weiß ich, Lücken in den Rechnungsnummernkreisen sind für die Betriebsprüfer immer ein Grund genauer hin zu sehen. Bei diesem "genaueren Hinsehen" kann es natürlich passieren, dass der Prüfer Sachverhalte findet, die er sonst vielleicht übersehen hätte. Und warum? Weil irgend ein Verantwortlicher bei seinem Softwarelieferanten zu faul, zu bequem oder zu dumm war, einen anständigen und logischen Nummernkreis aufzubauen und zu pflegen.
Aus Sicht des Anwenders kann es das doch nicht sein, oder? Und wer als Softwarehersteller die Interessen seiner Kunden - oder als angestellter Programmierer die Interessen seines Arbeitgebers - nicht im Auge hat, sollte sich vielleicht mal Gedanken machen...
Mangelndes oder mangelhaftes Fachwissen ist jedenfalls finde ich kein gutes Argument.