Mac zulegen für IOS Entwicklung

[marcgeldon]

also wer für einen Mac entwickeln will, braucht halt einen Mac. Und das ist garnicht so schlecht. Das ist ein anderes Arbeiten als mit Windows. Lebe selbst in beiden Welten (Mac & Windows). Zur Not tut es auch ein MacBook Air ... sehr zu empfehlen.

[Phoenix]

Zitat von marcgeldon:

Zur Not tut es auch ein MacBook Air ...

Das Air ist zwar ein hübsches Gerät (ich besitze selber eins), aber für produktives Arbeiten finde ich es zu Schwachbrüstig.
Das ist Genial um Unterwegs zu surfen und ein bissel mit Office zu arbeiten, aber sobald da eine wuchtigere IDE wie XCode daher kommt merkt man schon, dass das kleine Ding dafür nicht wirklich ausgelegt ist.

[Der schöne Günther]

Vielen Dank für die Hilfe.

Kann mir noch jemand erklären warum das Ding Leistung braucht? Ich dachte, auf lange Sicht würde ich es hier ohne Bildschirm in einer Ecke liegen haben um zu kompilieren. Was sollte es denn haben? Ich kenne mich mit Macs kein Stück aus.

[Daniel]

Auf dem Mac läuft der sog. "PAServer", der verlängerte Arm der Delphi-IDE in die Mac-Welt. Auf dem Mac wirst Du zwingend ein aktuelles Xcode benötigen, um für iOS entwickeln zu können. Zudem läuft auf dem Mac der iOS-Simulator, sofern Du diesen benötigst.
Solange Du für iOS entwickelst - womit auch immer - ist ein Mac Teil Deiner Arbeitsumgebung.

[Phoenix]

Kompilieren braucht CPU & I/O. Er muss die source-files lesen (I/O), durchnudeln (CPU) und die entstehenden binärfiles wieder schreiben (I/O). Diese dann nochmal lesen (oder im Speicher halten), linken (CPU), und das Ergebnis dann wieder schreiben (I/O).

Und am Ende des Tages macht es halt schon einen Unterschied ob Du jedes mal 30 oder 60 Sekunden kompilierst.
Ich habe kürzlich an einem C++ Projekt mitgearbeitet. Komplette kompilierzeit auf zwei Kernen bei einem Core i7 auf einer externen HDD waren 7.5 Stunden. Die 7 GB sourcen auf die interne SSD gepackt und dem System erlaubt alle 4 Kerne zu nehmen und die komplette Kompilierzeit ging auf ~1,5 Stunden runter. Auf einem Referenzsystem mit 16 Kernen sind das dann 'nur noch' 30 Minuten. Ich habe jede Sympathie für die armen Kerle beim Kunden die damit täglich arbeiten müssen.

Das ist jetzt natürlich ein Extrembeispiel, aber wenn man trotzdem jedes mal wenn er alles durchbaut ne Minute oder so länger warten muss als nötig, dann kostet das halt Zeit und irgendwann auch Nerven.

[Sherlock]

Nur mal so als Grundlage zur Überlegung: Ich habe gestern die OpenSSL Libs compilieren müssen (für https im iOS-Simulator...lange Geschichte nachzulesen hier Building openssl dylibs for iOS Simulator) Das hat auf meinem MacBook Pro 2015 (2,5GHz i7, 16GB RAM, SSD Platte) gute fünf Minuten gebraucht. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie lange ich darauf hätte warten müssen, wenn ich das auf der Minimalkiste hätte machen müssen. (Und ich kann mir gar nicht vorstellen, was da so lange gedauert hat, ich bin da dann doch Delphi verwöhnt, das ja immer noch extrem kurze Compilezeiten hat)

Es ist außerdem ein richtig schönes Arbeiten möglich. Unter Parallels läuft das Windows 10 fast wie auf einem eigenständigen leistungsfähigen Rechner, nur daß die regelmäßigen Snapshots gleich von der TimeMachine mit gesichert werden. Ich bin äußerst zufrieden, und kann das jedem uneingeschränkt empfehlen, der mit Delphi für die Apple-Welt entwickeln möchte. einzig an das etwas andere Tastaturlayout muß man sich gewöhnen.

Sherlock

[Der schöne Günther]

Meine Frage zeugt jetzt von absoluter Unkenntnis und fehlender Bereitschaft, groß Zeit zu investieren.

Wofür muss ich mich den groß vor die Apple-Kiste setzen? Warum muss ich mich physikalisch davor setzen? Ich habe die ausführlichen Anleitungen aus dem Embarcadero-DocWiki noch nicht gelesen, aber ich hätte doch erwartet, hier einmal stumpf nach einer Anleitung etwas einzurichten, und fortan die Kiste nur noch ein- und ausschalten zu müssen.

Im Notfall wird Mac OS wird doch auch so etwas wie Remote Desktop haben, oder? Zumindest von den Entwicklern hat hier NIEMAND auch nur ein bisschen Erfahrung mit Mac. Sind wir auf dem Weg in die Hölle oder ist das halb wo wild? Was muss man an Zeit einplanen, nur mit Apple-Systemen herumzuspielen?

[madas]

Zitat von Daniel:

eher technische Probleme, die damit beginnen, dass Du eine Lizenz von OSX nur mit Hardware bekommst. Die Software allein wird nicht verkauft.

Hardware ist in Form eines MacBook Pro 17" (late 2011) vorhanden. Nur leider ist diese unter aktuellen OSX Versionen kaum bis gar nicht mehr zu benutzen. Im Auslieferungszusatnd lief alles perfekt. Jedoch von Upgrade zu Upgrade des BS wurde es immer schlimmer. Irgendwann war ein Arbeiten via WLan nicht mehr möglich, da Apple die Probleme damit einfach nicht in den Griff bekommt.
Daher wurde via Boot-Camp Windows 10 drauf geworfen und siehe da, läuft wie ein Bienchen. Keine WLan Probleme, nix. Um trotzdem OSX nutzen zu können wurde eine VM mit OSX aufgesetzt und gut ist.
BTW: die Serie des MacBooks hatte auch noch Hardware Probleme mit dem Grafikchip, der einfach zu heiß wird und sich dann von ganz alleine auslötet. Mein Macbook habe ich dann eingeschickt (nicht zu Apple, da sie nur wieder ein baugleiches Mainboard reinschrauben mit dem gleichen, fehlerhaften Grafikchip) und es wurde die GPU ausgelötet und gegen eine ohne Hardware-Fehler ersetzt.
Bei diesem Anschaffungspreis und den ständigen Scherereien kann man eventuell verstehen, wenn man die Li................................................ ........ muss.

Zitat von Daniel:

Weiter geht es damit, dass neuere Versionen von OSX sich gern mal gegen eine VM sperren, bis deren Hersteller wieder nachgearbeitet hat.

Die OSX Versionen sperren sich nicht dagegen. Es sind eher die Hersteller der VM Software auf Grund der angesprochenen Lizenzbedingung seitens Apple.

[madas]

Zitat von Sherlock:

Es ist außerdem ein richtig schönes Arbeiten möglich.

Hat wenigstens einer mal ein funktionierendes Macbook erhalten.

[Phoenix]

Zitat von Der schöne Günther:

Wofür muss ich mich den groß vor die Apple-Kiste setzen? Warum muss ich mich physikalisch davor setzen? Ich habe die ausführlichen Anleitungen aus dem Embarcadero-DocWiki noch nicht gelesen, aber ich hätte doch erwartet, hier einmal stumpf nach einer Anleitung etwas einzurichten, und fortan die Kiste nur noch ein- und ausschalten zu müssen.

Im Notfall wird Mac OS wird doch auch so etwas wie Remote Desktop haben, oder? Zumindest von den Entwicklern hat hier NIEMAND auch nur ein bisschen Erfahrung mit Mac. Sind wir auf dem Weg in die Hölle oder ist das halb wo wild? Was muss man an Zeit einplanen, nur mit Apple-Systemen herumzuspielen?

Also 'Remote Desktop' auf Mac heisst VNC. Und ich habe (leider) bis heute keinen tauglichen Windows-Client gefunden, der auch wirklich stabil und schnell mit einem Mac arbeiten kann. Selbst das teure RealVNC das recht ordentlich mit Linux läuft ist mit einem Mac eine Katastrophe.

Und ja, Du musst da das ein oder andere mal direkt an die Kiste. z.B. das ganze Devicemanagement mit den Testgeräten (damit Du darauf deployen und debuggen kannst) passiert in XCode. Hier werden die ganzen Zertifikate etc. verwaltet die Du brauchst.

An Mobilentwicklung für iOS heranzugehen ohne sich mit dem passenden Ökosystem, Apple und OS X auseinanderzusetzen halte ich für etwas zu naiv. Ihr seid zwar nicht auf dem Weg in die Hölle, so aber auf jeden Fall auf dem besten Weg, Euch gewaltig in den eigenen Fuss zu schiessen.

So schlimm ist OS X jetzt auch nicht (wobei ich persönlich froh bin, nicht mehr täglich damit als Produktivsystem arbeiten zu müssen, aber für richtig produktives Arbeiten steht es mir mehr im Weg als Windows. Alle anderen Kollegen um mich rum sehen das allerdings genau andersrum und sind froh, wenn sie ihre Win-VM's nicht anfassen müssen ).