AGB  ·  Datenschutz  ·  Impressum  







Anmelden
Nützliche Links
Registrieren
Thema durchsuchen
Ansicht
Themen-Optionen

Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?

Ein Thema von BlueStarHH · begonnen am 7. Sep 2014 · letzter Beitrag vom 14. Dez 2014
Antwort Antwort
Seite 1 von 3  1 23      
BlueStarHH

Registriert seit: 28. Mär 2005
Ort: Hamburg
850 Beiträge
 
Delphi 11 Alexandria
 
#1

Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?

  Alt 7. Sep 2014, 11:53
Ich bin mir etwas unsicher wie ich in der folgenden Sache verfahren soll. Wie ist eure Meinung dazu:

Eine kleine Firma kauft bei mir eine Software für 50,- EUR als Einzelplatz-Lizenz. Der Firmeninhaber installiert diese aber auf 2 PCs. Im Shop und den Lizenzbestimmungen steht deutlich, dass je Arbeitsplatz eine Lizenz gekauft werden muss. Außerdem erscheint bei jedem Start ein Hinweis, dass die Software zu oft installiert ist, wenn man diese öfter installiert, als man Lizenzen hat. Wenn man diese Meldungen über 6 Wochen ignoriert, werden alle Installationen gesperrt und können nicht mehr gestartet werden.

Der Kunde meldet sich nun und sagt: "Ich kann die Software nicht mehr starten. Sie wurde gesperrt. Ich wusste nicht, dass man pro Arbeitsplatz eine Lizenz braucht."

Das finde ich sehr unglaubwürdig, wegen den zig Stellen (siehe oben), wo er es erkennen kann. Besonders in der Meldung vor jedem Start.

Darauf hin schreibe ich (ich gebe es mal zusammenfassend, nicht wortwörtlich, wieder): Was Sie gemacht haben verstößt gegen das Urheberrecht. In der Vergangenheit wurden dafür Strafen im mittleren vierstelligen Bereich verhängt und es ist auch unmoralisch, gerade wenn Sie die Software gewerblich nutzen und Geld damit verdienen. Ich sehe von einem Zivilverfahren ab, wenn Sie die zweite Installation nachlizensieren (für 50,- kaufen).

Daraufhin fängt er eine Diskussion an, ob er es wirklich kaufen müsste. Oder ob er die zweite Installation nicht einfach löschen könnte und alles wäre OK. Er wusste nicht, dass die Aussage "Eine Lizenz je PC" auch für eigene PCs gilt. Er dachte, das würde nur für fremde PCs gelten. Äh was?

Was würdet ihr jetzt an meiner Stelle machen?
a) Ein Zivilverfahren und er muss richtig zahlen
b) Auf die Nachlizensierung bestehen (als kleine Strafe und Aufwandsentschädigung und damit er es nicht wieder macht)
c) Die eine Lizenz entsperren und sonst nichts weiter. Da habe ich die Befürchtung, dass er daraus nicht lernt und diese Masche immer wieder auch bei anderen Herstellern abzieht. Es hat für ihn ja keine Konsequenzen. Außerdem bekomme ich meine Arbeitszeit, die ich durch die E-Mail-Diskussionen mit ihm hatte so nicht bezahlt. Zwar etwas kleinlich, aber es stimmt.
  Mit Zitat antworten Zitat
Benutzerbild von Sir Rufo
Sir Rufo

Registriert seit: 5. Jan 2005
Ort: Stadthagen
9.454 Beiträge
 
Delphi 10 Seattle Enterprise
 
#2

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?

  Alt 7. Sep 2014, 12:06
Ich hätte dem Kunden nicht einen Lizenzverstoss unterstellt, sondern ihn einfach darauf hingewiesen, dass er nur eine Lizenz für einen PC hat und er sich nun entscheiden muss, ober er eine weitere Lizenz kaufen möchte oder eben nur noch mit einer Lizenz an einem Arbeitsplatz arbeiten möchte.

Innerlich hätte ich einfach nur gegrinst und mir auf die Schulter geklopft, dass das eingebaute System mit der Lizenzüberprüfung funktioniert hat.
Kaum macht man's richtig - schon funktioniert's
Zertifikat: Sir Rufo (Fingerprint: ‎ea 0a 4c 14 0d b6 3a a4 c1 c5 b9 dc 90 9d f0 e9 de 13 da 60)
  Mit Zitat antworten Zitat
vagtler

Registriert seit: 9. Jul 2010
Ort: Köln
667 Beiträge
 
Delphi 2010 Professional
 
#3

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?

  Alt 7. Sep 2014, 12:20
[...] a) Ein Zivilverfahren und er muss richtig zahlen [...]
Was lässt Dich so sicher sein, dass er Deiner Meinung nach in einem Zivilverfahren "richtig zahlen" müsse? Wie hoch ist denn genau der entstandene Schaden, auf dessen Zahlung Du ihn verklagen wollen würdest?

Zitat:
[...] b) Auf die Nachlizensierung bestehen (als kleine Strafe und Aufwandsentschädigung und damit er es nicht wieder macht) [...]
Es ist weder eine Strafe noch eine Aufwandsentschädigung. Es ist der für die Einräumung des Rechts zur Nutzung des Programms fällige Betrag, der Dir zusteht. Ich würde darauf bestehen. (btw: eine "Lizensierung" gibt es nicht, korrekt heißt es "Lizenzierung".)

Zitat:
[...] c) Die eine Lizenz entsperren und sonst nichts weiter. Da habe ich die Befürchtung, dass er daraus nicht lernt und diese Masche immer wieder auch bei anderen Herstellern abzieht. Es hat für ihn ja keine Konsequenzen. Außerdem bekomme ich meine Arbeitszeit, die ich durch die E-Mail-Diskussionen mit ihm hatte so nicht bezahlt. Zwar etwas kleinlich, aber es stimmt.
Fragen wir mal so: was bringt Dir das?

Disclaimer: Ich bin weder Jurist noch ist dies eine Rechtsberatung jedweder Art.
  Mit Zitat antworten Zitat
Benutzerbild von Sir Rufo
Sir Rufo

Registriert seit: 5. Jan 2005
Ort: Stadthagen
9.454 Beiträge
 
Delphi 10 Seattle Enterprise
 
#4

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?

  Alt 7. Sep 2014, 12:27
@vagtler

Ich sehe mit meinen laienhaften Augen einen maximalen Schaden von 50,00€.
Kaum macht man's richtig - schon funktioniert's
Zertifikat: Sir Rufo (Fingerprint: ‎ea 0a 4c 14 0d b6 3a a4 c1 c5 b9 dc 90 9d f0 e9 de 13 da 60)
  Mit Zitat antworten Zitat
vagtler

Registriert seit: 9. Jul 2010
Ort: Köln
667 Beiträge
 
Delphi 2010 Professional
 
#5

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?

  Alt 7. Sep 2014, 12:48
So sieht mein laienhaftes Auge das auch.
  Mit Zitat antworten Zitat
arnof

Registriert seit: 25. Apr 2013
1.254 Beiträge
 
Delphi 10.1 Berlin Enterprise
 
#6

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?

  Alt 7. Sep 2014, 12:52
also vor Gericht, das kostet dich nur gutes Geld, selbst bei ebay cd kopierer bin schon kläglich gescheitert ......

Stelle dich einfach stur und entsperre es nur gegen weitere Lizenzzahlung, jetzt will der Kunde ja was von Dir ....

Maximal wird er eine Klage gegen dich aufmachen oder im Internet "ein Fass aufmachen" und versuchen dich und deine Produkte schlecht zu machen, habe ich auch schon hinter mir ....

Oder schalte es einfach frei und Du hast deine Ruhe
  Mit Zitat antworten Zitat
Dejan Vu
(Gast)

n/a Beiträge
 
#7

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?

  Alt 7. Sep 2014, 12:54
...als kleine Strafe und Aufwandsentschädigung
Bist Du die Justiz? Welche 'Strafe'? Welchen Aufwand hattest du?...
Zitat:
Außerdem bekomme ich meine Arbeitszeit, die ich durch die E-Mail-Diskussionen mit ihm hatte so nicht bezahlt. Zwar etwas kleinlich, aber es stimmt.
Nee. Hat dich irgendjemand gezwungen, mit ihm per E-Mail zu diskutieren? Nö, ne? Hast Du einfach so gemacht. Freiwillig, war deine Entscheidung. Es ist deine Definition von CRM. Also, wem willst Du das denn in Rechnung stellen?

Wenn er dein Programm nun auf seinem Home-PC auch noch auf seinem Laptop installiert hat, kann es sein, das Du mit deiner 'pro PC'-Lizenz nicht weit kommst, zumal ich es persönlich für ein sehr kundenfeindliches Lizenzmodell halte: 'Pro Arbeitsplatz' ist hier imho geeignet(er), aber dann kannst Du deine tolle Gängelung nicht mehr verwenden.

Andererseits, bei Dir steht 'pro PC' und dann isses pro PC. Ich würde (auch wenn ich dein Lizenzmodell nicht mag)an deiner Stelle dein System noch verschärfen und einfach beim Erkennen einer ungültigen Lizenz (hier: Mehrfachverwendung) Einfach sofort sperren. Ohne wenn und aber. Wieso machst Du das so soft und wunderst dich dann, das man das 6 Wochen lang ausnutzt?

Mein Rat: Entweder er löscht die alte Installation oder er kauf eine zweite. Deine Drohung auf eine Zivilklage ist vollkommen überzogen und albern, zumal der Streitwert bei 50 Euro anzusiedeln ist, da mehr als eine zusätzliche Installation nicht anzunehmen ist. Wäre dein Kunde allerdings größer, würde sich die Androhung einer Klage durchaus lohnen, denn hier wäre der Streitwert ungleich höher (Angenommene Lizenzen z.B. auf jedem PC der Abteilung).
  Mit Zitat antworten Zitat
AlexII

Registriert seit: 28. Apr 2008
1.717 Beiträge
 
FreePascal / Lazarus
 
#8

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?

  Alt 7. Sep 2014, 13:12
Ich denke am besten man legt ihm nahe, dass er die 2te Lizenz kaufen soll (mache ihm noch 10% Rabatt, damit er sie wirklich ohne viel zu diskutieren kauft) und dann ist Ruhe...
Für Dich übrigens auch. Mit einem Zivilverfahren verlierst Du nur Haufen Geld und hast Stress ohne Ende. Wegen 50€ Lizenz lohnt es sich nicht.
Bin Hobbyprogrammierer! Meine Fragen beziehen sich meistens auf Lazarus!
  Mit Zitat antworten Zitat
Benutzerbild von himitsu
himitsu

Registriert seit: 11. Okt 2003
Ort: Elbflorenz
44.184 Beiträge
 
Delphi 12 Athens
 
#9

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?

  Alt 7. Sep 2014, 13:13
Sieh es wie beim Schwarzfahren.
Es wurden zwei Intallationen verwendet, also müssen die bezahlt werden, bzw. eine Strafe für den Verstoß.

Nur weil ich verspreche in Zukunft nicht mehr auf der einen Bahnlinie schwarzzufahren, wurde es ja dennoch bereits gemacht.

10€/20€ für das Freischalten der gesperrten Lizenz, aufrgrund des Verstoßes (Verwaltungsaufwand und/oder Strafe),
und wenn er will, nochmal 50€ für den Kauf einer weiteren Lizenz, um die zweite Installation weiterhin nutzen zu können.
$2B or not $2B

Geändert von himitsu ( 7. Sep 2014 um 13:36 Uhr)
  Mit Zitat antworten Zitat
alda

Registriert seit: 24. Mär 2014
Ort: Karlsruhe
93 Beiträge
 
Delphi XE6 Architect
 
#10

AW: Kunde für Lizenzverstoß bestrafen?

  Alt 7. Sep 2014, 13:22
Die Frage ist was Du letztendlich erreichen willst.

Wenn Dir Dein Image egal ist, dann verklag ihn. Wenn Dir Dein Image nicht egal ist dann geh auf den Kunden zu und finde einen Konsens für derartige Situationen (In diesem Fall schließe ich mich AlexII an). Wenn Du Ihn verklagst wird seine Empfehlung gegenüber anderen vermutlich sein, Deine Software zu meiden (er wird mit Sicherheit nicht zugeben wollen, das mit Absicht getan zu haben). Wenn Du so vorgehst wie z.B. von AlexII vorgeschlagen wird er sich vermutlich entschuldigen, bedanken und allen anderen das auch so kommunizieren.

Ich persönlich würde den Kunden nie direkt für etwas verantwortlich machen, da es nun mal immer sein kann, dass er einfach alle Hinweise und Warnungen übersehen hat. Ein gutes Beispiel hierfür ist z.B. Microsoft mit der Formulierung: "Sie wurden Opfer einer Softwarefälschung".

Bei Mitarbeiterführung ist es ja ähnlich: Ich versuche den Mitarbeiter immer zu motivieren, aber niemals zu demotivieren. Sanktionen/Bestrafung sind immer das wirklich allerletzte Mittel und nur in sehr schweren Fällen anzuwenden.


Viele Grüße
  Mit Zitat antworten Zitat
Antwort Antwort
Seite 1 von 3  1 23      


Forumregeln

Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.
Trackbacks are an
Pingbacks are an
Refbacks are aus

Gehe zu:

Impressum · AGB · Datenschutz · Nach oben
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 22:16 Uhr.
Powered by vBulletin® Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
LinkBacks Enabled by vBSEO © 2011, Crawlability, Inc.
Delphi-PRAXiS (c) 2002 - 2023 by Daniel R. Wolf, 2024 by Thomas Breitkreuz