Inline Variablen-Deklaration bei try..except

[Der schöne Günther]

Als ich das erste mal Delphis eigenen var -Block für lokale Variablen sah musste ich sofort an die alten C-Compiler denken die erst säuberlich ihre Variablen deklariert und dann die Anweisungen haben wollten.

Mittlerweile kann ich sagen, dass das "Fehlen" von inline Deklarationen eins der Dinge ist, die ich in anderen Sprachen am meisten vermisse.

Darum soll es aber nicht gehen: Was hat es eigentlich mit

Delphi-Quellcode:

var
   // Nichts
begin

   try
      // Zeug
   except
      on e: EFileNotFoundException do
         e.Zeugs();
   else
      raise;
   end;
   
end;

auf sich? Natürlich ist es jetzt schön handy, sich hier in einem Abwasch die Variable e zu deklarieren und damit direkt weiterzuarbeiten. Im Gegensatz kann ich noch nicht einmal im var -Block meine Exception-Variable aufführen.

Syntaktisch gesehen eigentlich doch ein Sakrileg, oder?

[himitsu]

Ja, ein bissl komisch ist das schon, aber im Prinzip ist das hier nur ein "lokaler" gecasteter Alias für System.ExceptObject (aktuelles Exception-Objekt).

Stell es dir als eine Art Makro vor, welches intern die Variablen anlegt, vergleicht und castet.

Delphi-Quellcode:

begin
  try
    // böses Zeug
  except
    on E: EFileNotFoundException do
      E.Kaputt;
    on E: EProgrammerNotFound do
      E.FaulerSack;
    else
      raise;
  end;
end;

Delphi-Quellcode:

begin
  try
    // böses Zeug
  except
    if ExceptObject is EFileNotFoundException then 
      EFileNotFoundException(ExceptObject).Kaputt
    else if ExceptObject is EProgrammerNotFound then 
      EProgrammerNotFound(ExceptObject).FaulerSack
    else
      raise;
  end;
end;

Delphi-Quellcode:

var
  E: EFileNotFoundException;
  E2: EProgrammerNotFound;
begin
  try
    // böses Zeug
  except
    if ExceptObject is EFileNotFoundException then begin
      E := EFileNotFoundException(ExceptObject);
      E.Kaputt;
    end else if ExceptObject is EProgrammerNotFound then begin
      E2 := EProgrammerNotFound(ExceptObject);
      E2.FaulerSack;
    end else
      raise;
  end;
end;

Delphi legt ja auch so öfters mal "unsichtbare" lokale Variablen an,
sei es bei a := b + c * d , wo das Ergebnis von c*d ja quasi in einer Zwischenvariable landet,
oder der Enumerator einer For-In-Schleife und vorallem beim with .

[Dejan Vu]

Die Exception-Variable hat außerhalb des spezifischen Catch/Except-Blocks keine Gültigkeit, d.h. der Zugriff bzw. der Inhalt ist undefiniert. Per Definitionem nicht. Man könnte sie auf Nil setzen, aber selbst dann ist nicht klar, was damit gemeint ist.

Zitat von Der schöne Günther:

Mittlerweile kann ich sagen, dass das "Fehlen" von inline Deklarationen eins der Dinge ist, die ich in anderen Sprachen am meisten vermisse.

Verstehe ich nicht. Oder meinst Du mit 'inline Deklarationen' das 'var'? Das kannst Du doch mit C#, Jave usw. genauso machen. Sollst Du zwar nicht, weil es nicht hübsch ist, aber Du kannst.

[Mikkey]

Zitat von Dejan Vu:

Zitat von Der schöne Günther:

Mittlerweile kann ich sagen, dass das "Fehlen" von inline Deklarationen eins der Dinge ist, die ich in anderen Sprachen am meisten vermisse.

Verstehe ich nicht.

Soll heißen^^^^^^^^^^Heißt: das "Fehlen" ... vermisse ich am meisten.

Ansonsten

Zitat von Dejan Vu:

Sollst Du zwar nicht, weil es nicht hübsch ist, aber Du kannst

Ich C# ist es absolut so vorgesehen, dass der Scope jeder lokalen Variablen so klein sein soll, wie nur irgend möglich.

Z.B. Schleifenzähler sollen immer so verwendet werden:

Code:

for (int i = 1;...; i++)

So ist i tatsächlich nur innerhalb der Schleife bekannt.

[mkinzler]

Ist uach bei C, C++ und m.W. Java so.

[Dejan Vu]

Zitat von Mikkey:

Ich C# ist es absolut so vorgesehen, dass der Scope jeder lokalen Variablen so klein sein soll, wie nur irgend möglich.

Deswegen schrieb ich ja

Zitat von Dejan Vu:

Sollst Du zwar nicht, weil es nicht hübsch ist, aber Du kannst..

Aber bei for-Schleifenvariablen hast Du recht, da geht das nicht anders. Ansonsten kannst Du ja eine Variable am Anfang der Methode deklarieren, und erst 3000 Zeilen später verwenden. Du wirst zwar geteert und gefedert, aber wenn Du darauf stehst, ist es eine gute Möglichkeit, für lau seiner Obsession zu fröhnen.