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Alle Jahre (Monate) wieder... Zukunft von Delphi

Ein Thema von Kathmai · begonnen am 4. Jan 2014 · letzter Beitrag vom 10. Jan 2014
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Kathmai

Registriert seit: 3. Sep 2003
Ort: Böblingen
21 Beiträge
 
Delphi 11 Alexandria
 
#1

Alle Jahre (Monate) wieder... Zukunft von Delphi

  Alt 4. Jan 2014, 03:35
Hallo zusammen,

bevor hier ein Aufschrei durch die Reihen geht, nein, es geht nicht (direkt) über Sinn oder Unsinn der Sprache.

Habe auf einer Newsseite eine Meldung zum aktuellen TIOBE Index gefunden und war eigentlich ziemlich enttäuscht und schon etwas Traurig. Pascal auf Platz 14 gleichbleibend zum Vorjahr. Delphi/ObjectPascal auf Platz 20 (Vorjahr Platz 15). Sagt mal was ist eigentlich los?
Sicherlich hat C#, C++ sowie Java ein Schub durch Android, iOS und WinPhone bekommen. Aber ich habe das Gefühl seitdem Embarcadero Delphi übernommen hat geht es Bergab. Es gibt kaum bis garnicht mehr neue Bücher zu Delphi schon seit Jahren. Tutorials oder Videos auf DuRöhre auch nicht.

Ich denke, daß Delphi Embarcadero nicht gut tut. Sicherlich haben Sie viele gute Sachen eingebaut (benutze XE4) aber auch schlechte bzw. verschlimmbessert...

Wie zum Teufel - mal abgesehen das es eine andere Zeit damals war hat es Borland hinbekommen, auch im neuen Jahrtausend Delphi zu pushen wo es kaum ein Monat verging, als neue Bücher oder sonstiges raus kam.

Mir tut es in der Seele weh von jeder Seite mit strafenden Blicken begrüsst zu werden wenn sie hören das ich mit Delphi programmiere. Wassss? Nimm doch lieber XYZ...

Klickt auf Delphi/ObjectPascal auf der Tiobe Seite sieht man ein Chart, daß Delphi ihren höchststand 2006 hatte von über 6% und nun bei 0,5 schlagmichtot liegt.

Woran könnte es nach Eurer Meinung nach liegen das Delphi so in der Versenkung geraten ist?

an Embarcadero:
- zu teuer... Selbst Personell Edition


- Andere Sprachen werden nur gehyped durch die Smartphones


Sieht Embarcadero überhaupt, das ihre Marktanteile schwinden und Delphi irgendwann eingestellt wird?

Wie ist Eure Meinung dazu? Nicht wie "gewohnt" will ich nicht wissen, das andere Sprachen Vor/Nachteile haben sondern was ihr vermutet wie es zu der Bedeutungslosigkeit gekommen ist...

Gruß
Thomas
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Namenloser

Registriert seit: 7. Jun 2006
Ort: Karlsruhe
3.724 Beiträge
 
FreePascal / Lazarus
 
#2

AW: Alle Jahre (Monate) wieder... Zukunft von Delphi

  Alt 4. Jan 2014, 05:43
- zu teuer... Selbst Personell Edition
Sieht Embarcadero überhaupt, das ihre Marktanteile schwinden und Delphi irgendwann eingestellt wird?
Das erste Zitat ist meiner Meinung nach schon die halbe Antwort auf das zweite. Die wissen einfach ganz genau, dass Delphi nie wieder Marktanteile gewinnen wird und über kurz oder lang in der Bedeutungslosigkeit verschwinden wird. Deshalb schrauben sie die Preise hoch, damit sie wenigstens aus den noch Bestandskunden noch möglichst viel rausquetschen können, bevor sie keine mehr haben.

Die Zielgruppe von Delphi scheint derzeit zu sein:
- Hat Altprojekte in Delphi, die noch gewartet werden müssen.
- Geht in 10–15 Jahren in Ruhestand.
- Will nichts neues mehr lernen.

Sorry, aber so sieht das für mich aus.

Dass Mobilplattformen die Ursache sind, glaube ich nicht. Delphi ist schon viel länger auf dem absteigenden Ast. Ich denke, das liegt an kurzsichtiger Firmenpolitik, auch schon vor Embarcadero.

Geändert von Namenloser ( 4. Jan 2014 um 05:45 Uhr)
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Insider2004
(Gast)

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#3

AW: Alle Jahre (Monate) wieder... Zukunft von Delphi

  Alt 4. Jan 2014, 07:43
Delphi ist halt nur was für Profis. Der Mercedes unter den Sprachen. Teuer und edel. Auf den Strassen fahre doch auch nur VWs und Reisschüsseln herum.

Von Mobile würde ich jetzt nichts erwarten. Die Masse macht das gleich mit dem Android SDK. Außerdem können/kennen viele gar kein Pascal mehr.

Delphi hat eine Zukunft. Aber auf ganz kleiner Flamme. Ich hoffe, bei EMB macht kein BWLer irgendeinen Investmentscheiß und bringt die Firma wieder in den Ruin wie bei Borland!
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Benutzerbild von rweinzierl
rweinzierl

Registriert seit: 22. Mär 2005
98 Beiträge
 
#4

AW: Alle Jahre (Monate) wieder... Zukunft von Delphi

  Alt 4. Jan 2014, 08:09
Hallo

Wenn nicht in Delphi womit werden denn dann heute Anwendungen erstellt ? Ich rede jetzt nicht von den ganz großen Softwarefirmen wie Autocad oder Oracle, sondern von den 1 - 5 Man Teams die in Firmen Spezial - Softwareprodukte über Jahre entwickeln / pflegen.

In C ? Und womit dann die Gui ? QT ? will man das Wirklich?
In Java ? Java auf dem Client ? Java Serverseitig ? auch wenn Richfaces und Co vieles bieten, einfach ist das nicht.
Objective - C ? Nur noch Apple ?
C++ ==> Erreicht man damit die Produktivität von Delphi ? Ist das einfacher, besser oder wartbarer ? Womit die GUI ?
C# ==> Erst Winforms jetzt WPF , Silverlight sicherlich nicht mehr, bei M$ dreht sich das Karusell ab wann eine Technik als veraltet gilt immer schneller, da will und kann ich nicht mithalten.
PHP ==> Ist als Serverscriptsprache schon diskussionswürdig
Visual Basic ==> Die letzte nicht .Net Version aus 1998 ausgraben und damit loslegen
Pyton ==> kenne ich zu wenig, aber eine Skriptsprache soll jetzt die Lösung sein ?

Javascript (und HTML5) ==> Klingt verführerisch, aber welches JS-Framework (gibt es wie Pilze im Wald, viele am bessten gar nicht erst anfassen). Einfacher , besser, schneller , wartbarer wird Javascript Code sicherlich nicht.

Dauert fast eine Stunde und ist in englich aber sehenswert.
http://visualstudiomagazine.com/blog...s-keynote.aspx


Ich behaupte jetzt einfach mal das eine 2 Man Abteilung die von Delphi weg will, nichts am Markt findet mit dem es die gleiche Produktivität erreicht die Delphi die letzten 18 Jahre geboten hat. (wie in dem Video, anstelle 2 Entwickler und 1 Tester heute, 10 Entwickler und 20 Tester für die gleiche Aufgabe ?)

Aber nochmals meine Frage, wenn nicht Delphi was den dann für langfristige Entwicklung mit vergleichbarer Produktivität.
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hanspeter

Registriert seit: 26. Jul 2003
Ort: Leipzig
1.350 Beiträge
 
Delphi XE2 Professional
 
#5

AW: Alle Jahre (Monate) wieder... Zukunft von Delphi

  Alt 4. Jan 2014, 08:58
Mit dem mobile-hype bei Embarcadero hat sich für die klassische Delphi-Entwicklung nicht mehr viel getan.
Wir arbeiten mit XE2 und sehen bisher keinen Grund auf eine höhere Version zu updaten.
Obwohl ich selbst "nur" mit der proffessional-Version arbeite, stimmt das Preis - Leistungsverhältnis einfach nicht mehr.
Dazu kommt der fehlende Suport für vorhergehende Versionen.
Wir haben uns entschlossen Änderungen in der VCL selbst vorzunehmen.
Solche Patches gingen bei einem Update erstmal verloren.
Wenn man mit VS arbeitet und dann wieder zu Delphi geht, sind die seit Jahren nicht behobenen Fehler in der IDE (Codeergänzung...) besonderst ärgerlich.
Firemonkey haben wir probiert.
Das ist aber in XE2 nicht wirklich brauchbar.
Der Umstellungsaufwand scheint zudem erheblich zu sein.
Wir haben in Richtung Prism/Oxygen Überlegungen angestellt.
Die Anpassung ist aber so aufwendig, das es sich für Altprojekte nicht mehr lohnt und auch wirtschaftlich nicht sinnvoll ist.
In beiden Fällen müßte zumindest die Oberfläche neu implementiert werden.
Bei den Net-Pascals kommt hinzu, das zusätzliche Kosten für den Compiler entstehen und einige Abstriche in der IDE und beim Testen gemacht werden müssen.
Da ist es effektiver gleich C# oder VB.NET zu verwenden.
(C# scheint ohnehin der natürliche Nachfolger von Delphi zu sein.)
Sowohl mit VCL als auch Firemonkey legen wir uns auf eine probitäre Bibliothek fest, die nur von einem Hersteller unterstützt wird.
Im Moment überlegen wir, wie Altprojekte weitergeführt werden können.
Funktionierende Programmteile sollen nicht angefasst werden.
Neue Funktionen und große Änderungen werden in einer anderen Sprache neu implementiert.
Da experimentieren wir noch mit einer praktikablen Schnittstelle um Assemblys in Delphi möglichst nahtlos verwenden zu können.
Die andere Alternative wäre eine Oberfläche in HTML5/Javascript und die Interaktion über ein Webinterface.
Unsere Frage ist also nicht mit oder ohne Delphi sondern wie weiter mit Delphi.
Wer weitere Ideen hat, da bin ich immer interessiert.

Gruß
Peter
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Insider2004
(Gast)

n/a Beiträge
 
#6

AW: Alle Jahre (Monate) wieder... Zukunft von Delphi

  Alt 4. Jan 2014, 09:13
Kleinen Saftläden würde ich ausschließlich zu Delphi raten. Die Produktivität ist am höchsten und man will ja noch zu Lebzeiten fertig werden und nicht in 20 Jahren.

Große Projekte, wo ich 10 oder 20 Mann brauche, müssen zwangsläufig VC++ (+Qt) nehmen, weil ich so viele Delphi-Programmierer auf einmal gar nicht finde.
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Insider2004
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#7

AW: Alle Jahre (Monate) wieder... Zukunft von Delphi

  Alt 4. Jan 2014, 09:18
Hallo

Wenn nicht in Delphi womit werden denn dann heute Anwendungen erstellt ?
Große, performante Projekte werden bestimmt nicht mit Skript- und Interpretersprachen a la C#, Java, VB-net etc. erstellt. Das ist alles Schnullibulli! Das kann man dazu nehmen, mal schnell ein kleines Tool zu schreiben, aber keine professionelle SW, die verkauft wird.
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vagtler

Registriert seit: 9. Jul 2010
Ort: Köln
667 Beiträge
 
Delphi 2010 Professional
 
#8

AW: Alle Jahre (Monate) wieder... Zukunft von Delphi

  Alt 4. Jan 2014, 09:28
[...] Große, performante Projekte werden bestimmt nicht mit Skript- und Interpretersprachen a la C#, Java, VB-net etc. erstellt. Das ist alles Schnullibulli! Das kann man dazu nehmen, mal schnell ein kleines Tool zu schreiben, aber keine professionelle SW, die verkauft wird.
Soso, muss ich mal meinem Chef sagen, dass unsere Entwicklungsabteilung strategisch ganz falsch aufgestellt ist...
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Benutzerbild von Union
Union

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3.492 Beiträge
 
Delphi 7 Enterprise
 
#9

AW: Alle Jahre (Monate) wieder... Zukunft von Delphi

  Alt 4. Jan 2014, 09:48
Ja, der Fehler liegt in der Preispolitik. Allerdings nicht allgemein. Denn das Hauptproblem das durch die hohen Preise entsteht, ist die Einstiegshürde für neue Delphi Programmierer. Dadurch fehlt der Nachwuchs. Als Entwickler oder Firma die damit pro Mann zwischen 100-500k im Jahr einnimmt sind die Preise aber zu vernachlässigen.

Vielleicht tut sich ja was mit dem neuen Marketingchef. Denn der war vorher bei Apple und dort zuständig für den Educational Bereich. Darin sehe ich die eigentliche (letzte) Chance - die Schulen und Unis massiv mit kostenlosen Versionen zu bombardieren. Es gibt diese Versionen ja scheinbar, aber es wird wohl zu wenig aktiv beworben.

Die ehem. Schule meines Sohnes hatt z.B. einen Kooperationsvertrag mit Microsoft. Die haben im Grunde das ganze Ding ausgestattet und jedes Jahr gab es für eine Gruppe von Lehrern "Schulungen" in Seattle mit hohem Freizeitanteil.
Ibi fas ubi proxima merces
sudo /Developer/Library/uninstall-devtools --mode=all
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Der schöne Günther

Registriert seit: 6. Mär 2013
6.159 Beiträge
 
Delphi 10 Seattle Enterprise
 
#10

AW: Alle Jahre (Monate) wieder... Zukunft von Delphi

  Alt 4. Jan 2014, 10:06
  1. Beginne Thema mit dem aktuellen TIOBE-Report
  2. Schwenke direkt ab, was im Pascal-Land alles falsch läuft
  3. Beobachte sich erhitzende Teilnehmer und ausbrechenden Glaubenskrieg
  4. Warte drei bis sechs Monate
  5. Zurück zu 1)


Es gibt kaum bis garnicht mehr neue Bücher zu Delphi schon seit Jahren. Tutorials oder Videos auf DuRöhre auch nicht.
Beobachte mal hier in der DP links den Delphi-Newsfeed. Und die Community zu Delphi ist ja wohl alles andere als zu klein. Hier und/oder auf StackOverflow bekommst du innerhalb weniger Minuten eine qualifizierte Antwort. Aktuelle(!) Videotutorials und Artikel gibt es in Mengen, ich bin überfordert, alle zu sichten und durchzuarbeiten. Wozu man da jetzt noch ein Buch binden muss erschließt sich mir weniger...

ziemlich enttäuscht und schon etwas Traurig. [...] Sagt mal was ist eigentlich los? [...] Mir tut es in der Seele weh von jeder Seite mit strafenden Blicken begrüsst zu werden wenn sie hören das ich mit Delphi programmiere [...] wie es zu der Bedeutungslosigkeit gekommen ist
Genau das muss jetzt raus!! Seit meinen ersten Delphi-Tagen vor 11 Monaten ist mir das - besonders hier in der DP - bei einigen Leuten aufgefallen, wollte es aber nie ansprechen.
Bilde ich mir das ein, oder haben manche Haupt-Delphi-Programmierer Probleme mit dem Selbstwertempfinden? Wenn ich mir die armen Leute anschauen muss, die mit den Sprachen noch weiter unten auf dem sicherlich repräsentativen TIOBE-Index arbeiten müssen - Großer Gott, wie dreckig muss es denen gehen. Sind für Visual-Basic-Programmierer in den öffentlichen Verkehrsmitteln die Sitze ganz hinten reserviert? Ach nein, die stehen ja in der TIOBE-Kaste noch über den Delphi-Leuten.

Ja, die Arbeit mit Delphi hat ein paar scharfe Kanten. Und mit so ziemlich jeder anderen Programmiersprache hätte man die auch. Nur andere. Aber bitte was? Diese (natürlich vollkommen unumstrittenen) Prozentwerte bringen mir an sich überhaupt nichts. Das ist als würde ich mich als LKW-Fahrer beschweren, dass der Anteil von Lastwagen im Verhältnis zu PKWs wieder zurückgeht. Ja, die fahren oft auf der gleichen Straße. Aber die sind für ganz andere Dinge gedacht und erledigen andere Aufgaben.

So, mein Blutdruck fast ist wieder unten. Über Ansichten zu Embarcaderos Firmenphilosophie, es anscheinend zu wenig auf Delphi als Sprache in Schule oder Ausbildung abgesehen zu haben - Oder die Preise anders gestalten sollte - Darüber kann man doch vernünftig reden. Aber alle Jubeljahre wieder diesen vollkommen stumpfsinnigen TIOBE-Index auszukramen und daran alles mögliche festmachen zu wollen (insbesondere wie akzeptiert man wohl noch in seiner Programmierer-Clique ist), da komme ich einfach nicht mehr hinterher
Miniaturansicht angehängter Grafiken
delphi-programmierer-menschen-wie-du-und-ich.png  

Geändert von Der schöne Günther ( 4. Jan 2014 um 10:12 Uhr)
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