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Best Practice: Wann verwendet ihr Exceptions in Funktionen?

Ein Thema von Zacherl · begonnen am 10. Dez 2013 · letzter Beitrag vom 11. Dez 2013
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Furtbichler
(Gast)

n/a Beiträge
 
#1

AW: Best Practice: Wann verwendet ihr Exceptions in Funktionen?

  Alt 11. Dez 2013, 07:51
In dem Beispiel fehlt noch die Behandlung welche Division fehlgeschlagen ist. Wie das da schön geht, erschließt sich mir nicht.
Indem in der Division-Methode ein Logging eingebaut wird. Viel hilft es zwar nicht, denn man kann ja nur loggen: 'Bei der Division von 1.2345/0' ist ein Fehler aufgetreten.

Bei Delphi ist es ja auch nicht soo einfach, den Grund einer Fehlrechnung zu erkennen:

Delphi-Quellcode:
Try
  A:=B/C/D/E/F;
Except
  On EDivideByZero do
    // Soll ich hier C,D,E,F prüfen? Blödsinn
    // Also, was tun?
...
Manchmal ist ein Null-Objekt sinnvoll, manchmal nicht. Ich hatte neulich den Fall, das eine Bitmap skaliert werden sollte, also:
Function ScaleBmp (aBitmap : TBitmap; Width : Integer) : TBitmap; Was soll zurückkommen, wenn aBitmap=null? Fail-Fast sagt: Exception! Ich habe gesagt: Na ja... entweder eine leere Bitmap (h=b=0)oder Nil. Wenn ich letzteres verwende, muss ich aber mein gesamtes Framework auf den Sonderfall 'nil' umstellen, ginge, wäre aber blöd.

Wenn ich aber eine leere Bitmap nehme, kann ich transparent mit allen weiteren Methoden arbeiten, ohne auf Nil prüfen zu müssen, was den Code doch etwas unleserlich machen würde. Ich kann eine leere Bitmap skalieren (kommt eh ne leere Bmp raus), filtern, weichzeichnen, Kantenerkennung betreiben, speichern, laden, usw. usw.

Wenn ich einen Rand um eine leere Bmp zeichne, dann entsteht allerdings (je nachdem, ob ich das will) eine nichtleere Bmp oder wieder eine leere Bmp.

Noch ein Wort zu Exceptions. Wir verwenden Exceptions auch zur Validierung:
Delphi-Quellcode:
Procedure TStorage.Store (theObject : TSomeStuff);
Begin
  try
    theObject.Validate();
    Persist(theObject);
  Except
    On E:Exception Do HandleError(E);
  End
End;

Procedure TStorage.HandleError(E:Exception);
Begin
  If E is EValidationException then Raise;

  If E is EPersitingException then begin
    Log('Probleme beim Speichern', E);
    Raise ECannotStoreException.Create('Speicherprobleme');
  end;
  
  if E is Exception then begin
    Log('Programmierfehler', E);
    Raise ECannotStoreException.Create('Programmierfehler');
  end;
end;
Alle Public-Methoden der TStorage-Klasse haben einen Try-Except-Wrapper, der HandleError aufruft. Alle Exceptions, mit Ausnahme der EValidationException, werden gekapselt.

Der Aufrufer muss dann nur die beiden Exceptions abfangen.

Bei einer Validation Exception weiß er dann, das er ne Meldung anzeigen kann und den Anwender die Chance gibt, seine Daten zu ändern.

Ansonsten kann nur eine ECannotStoreException auftreten. Die kann er auch auswerten und z.B. den Vorgang beenden, denn diese Exception bedeutet, das es (derzeit) nicht funktioniert. Konkret müsste man natürlich die genaue Fehlerursache ermitteln (indem der Persister z.B. geeignete Informationen bereitstellt).

Auf jeden Fall sieht der Validator immer gleich aus:
Delphi-Quellcode:
Procedure TSomeStuff.Validate;
Begin
  If SomeData<23 then Raise EValidationException.Create('SomeData too small');
...
Man kann hier auch mit Rückgabewerten arbeiten, aber wenn der Validator wieder andere Validatoren aufruft, wird das wieder nervig. Mit Exceptions bleibt der Code immer einfach zu lesen.
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Benutzerbild von Phoenix
Phoenix
(Moderator)

Registriert seit: 25. Jun 2002
Ort: Hausach
7.643 Beiträge
 
#2

AW: Best Practice: Wann verwendet ihr Exceptions in Funktionen?

  Alt 11. Dez 2013, 09:09
Manchmal ist ein Null-Objekt sinnvoll, manchmal nicht. Ich hatte neulich den Fall, das eine Bitmap skaliert werden sollte, also:
Function ScaleBmp (aBitmap : TBitmap; Width : Integer) : TBitmap; Was soll zurückkommen, wenn aBitmap=null? Fail-Fast sagt: Exception! Ich habe gesagt: Na ja... entweder eine leere Bitmap (h=b=0)oder Nil. Wenn ich letzteres verwende, muss ich aber mein gesamtes Framework auf den Sonderfall 'nil' umstellen, ginge, wäre aber blöd.
Korrekt. Ich als .NET'ler überprüfe auch üblicherweise erstmal meine Argumente. In dem Fall würde ich auch gleich eine ArgumentNullException werfen. Wenn die Funktion nur in einem bestimmten Bereich skalieren kann, und width ausserhalb der validen Werte liegt, gibts auch gleiche ne ArgumentOutOfRangeException (oder eine mehr generische ArgumentException mit entsprechendem Fehlertext).

Sowas (= konkret eine Fehlbedienung) sollte maximal beim Entwickeln passieren und nicht im normalen Programmablauf. Und wenn doch, ist woanders was schief gelaufen (Ausnahmesituation) Da sind Exceptions natürlich das Mittel der Wahl.
Sebastian Gingter
Phoenix - 不死鳥, Microsoft MVP, Rettungshundeführer
Über mich: Sebastian Gingter @ Thinktecture Mein Blog: https://gingter.org
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Der schöne Günther

Registriert seit: 6. Mär 2013
6.191 Beiträge
 
Delphi 10 Seattle Enterprise
 
#3

AW: Best Practice: Wann verwendet ihr Exceptions in Funktionen?

  Alt 11. Dez 2013, 09:27
Und jetzt könnte man wieder wild darüber debatieren, ob der Aufrufer von ScaleBmp gezwungen sein sollte, die offensichtlich zu erwartenden EArgumentNull und EArgumentOutOfRange-Exception zu behandeln oder selbst kenntlich zu machen, dass er diese werfen könnte.

Macht das den Code lesbarer?
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Furtbichler
(Gast)

n/a Beiträge
 
#4

AW: Best Practice: Wann verwendet ihr Exceptions in Funktionen?

  Alt 11. Dez 2013, 13:50
Und jetzt könnte man wieder wild darüber debatieren, ob der Aufrufer von ScaleBmp gezwungen sein sollte, die offensichtlich zu erwartenden EArgumentNull und EArgumentOutOfRange-Exception zu behandeln oder selbst kenntlich zu machen, dass er diese werfen könnte.
Ich habe eine ähnliche Debatte mit den Fail-Fast-Verfechtern gehabt. Man gewöhnt sich an den contract:

Delphi-Quellcode:
Procedure TMyStuff.ScaleBitmap(aBitmap : TBitmap...);
Begin
  CheckNull(aBitMap,'TMyStuff.ScaleBitmap: aBitmap');
  ...
Eine Bitmapreferenz, die nil ist, kann skaliert auch wieder eine nil-Referenz ergeben
Das ist schwierig, wenn Du auf Methoden der Bitmap zugreifen willst. Wobei Delphi da ja doch ziemlich robust ist ('if self=nil then return'). So gesehen, doch nicht so schwierig

Geändert von Furtbichler (11. Dez 2013 um 13:54 Uhr)
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Benutzerbild von jaenicke
jaenicke

Registriert seit: 10. Jun 2003
Ort: Berlin
9.869 Beiträge
 
Delphi 12 Athens
 
#5

AW: Best Practice: Wann verwendet ihr Exceptions in Funktionen?

  Alt 11. Dez 2013, 11:29
Korrekt. Ich als .NET'ler überprüfe auch üblicherweise erstmal meine Argumente. In dem Fall würde ich auch gleich eine ArgumentNullException werfen.
Wobei man das auch anders argumentieren kann:
Eine Bitmapreferenz, die nil ist, kann skaliert auch wieder eine nil-Referenz ergeben ohne dass ein Fehler vorliegt. Wenn dieser Wert vorher erlaubt ist, warum sollte eine Skalierungsfunktion dann dieses Verhalten ändern? Denn ist es nicht erlaubt, hätte es bereits vorher geprüft werden müssen.

Insofern gibt es immer mehrere Möglichkeiten, die von den Vorgaben abhängen. Es sollte nur innerhalb einer Klassenbibliothek konsistent sein.
Sebastian Jänicke
AppCentral
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