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Warum macht es nichts, bei Rückgabe eines Interfaces nichts initialisiert zu haben?

Offene Frage von "Patito"
Ein Thema von Der schöne Günther · begonnen am 7. Jun 2013 · letzter Beitrag vom 31. Jan 2014
Antwort Antwort
Seite 1 von 2  1 2      
Der schöne Günther

Registriert seit: 6. Mär 2013
6.159 Beiträge
 
Delphi 10 Seattle Enterprise
 
#1

Warum macht es nichts, bei Rückgabe eines Interfaces nichts initialisiert zu haben?

  Alt 7. Jun 2013, 18:27
Delphi-Version: XE2
Ich brauchte eine Weile um zu merken, dass der Delphi-Compiler mich nicht warnt, wenn ich in einer Funktion den Rückgabewert nicht definiere und dieser ein Interface ist.

Warum ist das so?


Delphi-Quellcode:
unit Unit1;

interface

uses
  Winapi.Windows, Winapi.Messages, System.SysUtils, System.Variants, System.Classes, Vcl.Graphics,
  Vcl.Controls, Vcl.Forms, Vcl.Dialogs;

type

   IInterface = interface ['{3E4EDB7F-A266-48DE-8415-F73406A38C7C}']
   end;

   TForm1 = class(TForm)
      function testFunc(): IInterface;
      function testFunc2(): TForm1;
   procedure FormCreate(Sender: TObject);
   end;

var
  Form1: TForm1;

implementation

{$R *.dfm}

procedure TForm1.FormCreate(Sender: TObject);
begin
   if testFunc() = nil then ShowMessage('nil');
   if testFunc2() = nil then ShowMessage('nil');
end;

function TForm1.testFunc: IInterface;
begin
   //
end;

function TForm1.testFunc2: TForm1;
begin
   //
end;

end.
Der Compiler warnt nur
Code:
[DCC Warnung] Unit1.pas(41): W1035 Rückgabewert der Funktion 'TForm1.testFunc2' könnte undefiniert sein
Bein Ausführen bekomme ich sowohl
Code:
'nil interface'
als auch
Code:
'nil class'
. Vor allem dass testFunc2() nil zurückgibt wundert mich. Ich hätte gedacht, es ist in der Funktion ein normaler Zeiger auf dem Stack der erst einmal nicht initialisiert wurde und dort erst einmal irgendetwas steht?
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Uwe Raabe

Registriert seit: 20. Jan 2006
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11.453 Beiträge
 
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#2

AW: Warum macht es nichts, bei Rückgabe eines Interfaces nichts initialisiert zu habe

  Alt 7. Jun 2013, 18:53
1) Ein Interface wird implizit immer mit nil initialisiert.
2) Bei der Rückgabe einer Klasseninstanz kommt wirklich irgendetwas zufälliges raus - in diesem Fall war es offenbar nil.
Uwe Raabe
Certified Delphi Master Developer
Embarcadero MVP
Blog: The Art of Delphi Programming
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Der schöne Günther

Registriert seit: 6. Mär 2013
6.159 Beiträge
 
Delphi 10 Seattle Enterprise
 
#3

AW: Warum macht es nichts, bei Rückgabe eines Interfaces nichts initialisiert zu habe

  Alt 30. Jan 2014, 15:33
Ich habe gerade erneut mindestens eine Halbe Stunde damit verbraten, mich hiervon wieder durcheinander bringen zu lassen.

Gibt es irgendeine Möglichkeit, dass der Compiler mich warnt wenn ich folgendes tue:
Delphi-Quellcode:
function someFunc(): IInterface;
begin
   // Nichts
end;
Ich komme partout damit nicht zurecht und das passiert mir alle paar Monate immer wieder.
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himitsu
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Delphi 12 Athens
 
#4

AW: Warum macht es nichts, bei Rückgabe eines Interfaces nichts initialisiert zu habe

  Alt 30. Jan 2014, 15:43
Gibt es irgendeine Möglichkeit, dass der Compiler mich warnt wenn ich folgendes tue:
Nein, gibt es nicht.

Interface-Variablen sind ja, wie schon genannt, immer initialisiert,
also gibt es da nichts zu meckern, weil es das ja schon ist.

Auch wenn das mit dem Result leider ein Sonderfall ist, denn was wird nicht in der Funktion initialisiert, sondern beim Aufrufer. (das Result wird hier, bei diesen Typen, in einen VAR-Parameter umgewandelt)
> dyn. Array, String, Interface und Variant
Und es macht Spaß, wenn die Funktion in einer Schleife aufgerufen wird.

Delphi-Quellcode:
function Mist: string;
begin
  Result := Result + 'a';
end;

for i := 1 to 5 do
  S := Mist; // oder S := S + Mist;
ShowMessage(S);
Neuste Erkenntnis:
Seit Pos einen dritten Parameter hat,
wird PoSex im Delphi viel seltener praktiziert.

Geändert von himitsu (30. Jan 2014 um 15:48 Uhr)
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Stevie

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#5

AW: Warum macht es nichts, bei Rückgabe eines Interfaces nichts initialisiert zu habe

  Alt 30. Jan 2014, 16:14
Eine Warnung in solch einem Fall wäre mehr wert als so manche Warnings, die der Compiler ausspuckt
Leider aufgrund der schon erwähnten Architektur nicht möglich ohne bei potenziell korrektem Code Warnings zu produzieren.

Denn das hier kann je nach Aufruf funktionieren (was nicht heißt, dass das guter Code ist):
Delphi-Quellcode:
function Foo: IFoo;
begin
  Result.Bar;
end;
Stefan
“Simplicity, carried to the extreme, becomes elegance.” Jon Franklin

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#6

AW: Warum macht es nichts, bei Rückgabe eines Interfaces nichts initialisiert zu habe

  Alt 30. Jan 2014, 16:38
Eigentlich müsste die Prüffunktion dafür, beim Result, einfach nur zu Funktionsbeginn "vergessen" daß die Variable schon initisialisert ist.
Also einfach den VAR-Parameter wie einen OUT-Parameter behandeln, wenn es mal ein Result war.

Aber ob man es nach 15 Jahren schafft das jetzt noch zu reparieren?
Neuste Erkenntnis:
Seit Pos einen dritten Parameter hat,
wird PoSex im Delphi viel seltener praktiziert.
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jbg

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3.483 Beiträge
 
Delphi 10.1 Berlin Professional
 
#7

AW: Warum macht es nichts, bei Rückgabe eines Interfaces nichts initialisiert zu habe

  Alt 30. Jan 2014, 21:03
Eigentlich müsste die Prüffunktion dafür, beim Result, einfach nur zu Funktionsbeginn "vergessen" daß die Variable schon initisialisert ist.
Wenn ich mich recht entsinne, dann hat Danny Thorpe, seinerzeit Compiler-Engineer, mal gesagt/geschrieben, dass die Warnungen vom Code-Generator erzeugt werden und nicht vom Parser. Der Code-Generator weiß somit nicht mehr, dass das Interface ein Rückgabewert war, denn er sieht nur den "var" Parameter vom Typ Interface.

Zitat:
Also einfach den VAR-Parameter wie einen OUT-Parameter behandeln, wenn es mal ein Result war.
Für den Compiler ist var und out mehr oder weniger dasselbe. Out hat nur eine technische Bedeutung bei OleVariants. (Ich nutze persönlich out aber trozdem zur "Dokumentation").

Zitat:
Aber ob man es nach 15 Jahren schafft das jetzt noch zu reparieren?
Wo ein Wille da ein Weg. Aber der Wille tendiert im Moment mehr zu "wir streichen die Datentypen zusammen".


Eine Warnung in solch einem Fall wäre mehr wert als so manche Warnings, die der Compiler ausspuckt
Eine solche Warnung, vor allem bei dyamischen Arrays würde auch der Delphi IDE gut tun. Ich erinnere mich da an so manches Performance-Problem, wie z.B. "mit jedem Kompilieren dauert das nächste Kompilieren länger".
Der Grund war Code, der das dynamische Rückgabe-Array nicht abgelöscht und es fleißig mit "SetLength(Result, Length(Result) + 1)" in einer Schleife vergrößert hat (man hätte ja auch die Anzahl vorher bestimmen können).

Pseudocode:
Delphi-Quellcode:
begin
  for I := 0 to Items.Count - 1 do
  begin
    FMyArrayObjectField := Items[I].ToArray;
    ...
  end;
end.

function TMyItem.ToArray: TArray<string>;
begin
  // hier das fehlende "Result := nil;"
  for I := 0 to Item.ChildCount - 1 do
  begin
    SetLength(Result, Length(Result) + 1);
    Result[High(Result)] := Item.Childs[I];
  end;
end;
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#8

AW: Warum macht es nichts, bei Rückgabe eines Interfaces nichts initialisiert zu habe

  Alt 30. Jan 2014, 23:52
Eine solche Warnung, vor allem bei dyamischen Arrays würde auch der Delphi IDE gut tun. Ich erinnere mich da an so manches Performance-Problem, wie z.B. "mit jedem Kompilieren dauert das nächste Kompilieren länger".
Der Grund war Code, der das dynamische Rückgabe-Array nicht abgelöscht und es fleißig mit "SetLength(Result, Length(Result) + 1)" in einer Schleife vergrößert hat (man hätte ja auch die Anzahl vorher bestimmen können).

Pseudocode:
Delphi-Quellcode:
begin
  for I := 0 to Items.Count - 1 do
  begin
    FMyArrayObjectField := Items[I].ToArray;
    ...
  end;
end.

function TMyItem.ToArray: TArray<string>;
begin
  // hier das fehlende "Result := nil;"
  for I := 0 to Item.ChildCount - 1 do
  begin
    SetLength(Result, Length(Result) + 1);
    Result[High(Result)] := Item.Childs[I];
  end;
end;
lol aua Erstens nicht initialisiert und zweitens lustig in der Schleife das Array reallokieren.
Stefan
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#9

AW: Warum macht es nichts, bei Rückgabe eines Interfaces nichts initialisiert zu habe

  Alt 31. Jan 2014, 00:10
zweitens lustig in der Schleife das Array reallokieren.
Durch den FastMM wird das aber ein bissl ausgeglichen, da der, durch ein paar kleine Optimierungen, nicht wirklich den Speicher bei jedem Durchlauf umkopiert.
- Inplace-Reallocation bei mittleren und großen Blöcken ... wenn dahinter noch Platz ist, wird das einfach angehängt
- und beim Reallocationen wird nicht nur das angeforderte angepasst ... wird ich Schritten erledigt, so daß die nächsten Reallocationen schon genügend Platz haben

Erstens nicht initialisiert
Wie gesagt, wenn man es genau nimmt, ist das ja initialisiert, da das halt ein Managed-Type ist ... Nur eben nicht so/dort, wie/wo man es "erwarten" würde.
Drum funktioniert das oftmals "zufälliger" Weise, aber in Schleifen aufgerufen, hat man dann seinen Spaß.

Es ist wirklich zu schade, daß hier die Prüfung "Variable nicht initialisiert" nicht greift.
Bin auch schonmal in diese Falle getreten.

Der Pseudocode von jbg sieht intern praktisch so aus.
So erkennt man dann auch ganz schnell, warum das schief gehen muß.
Und bei einmaligem/erstmaligem Ausführen, passt es ja zufällig noch.

Delphi-Quellcode:
procedure TMyItem.ToArray(var Result: TArray<string>);
begin // aber hier wird es eben nicht "nochmal" initialisiert
  for I := 0 to Item.ChildCount - 1 do
  begin
    SetLength(Result, Length(Result) + 1);
    Result[High(Result)] := Item.Childs[I];
  end;
end;

var
  FMyArrayObjectField: TArray<string>;
begin // FMyArrayObjectField wurde quasi in diesem Begin initialisiert
  for I := 0 to Items.Count - 1 do
  begin
    Items[I].ToArray(FMyArrayObjectField);
    ...
  end;
end;
Und aus dem
Delphi-Quellcode:
begin
  for I := 0 to Items.Count - 1 do
  begin
    Items[I].ToArray; // ohne Zuweisung
    ...
    EinProperty := Items[I].ToArray;
  end;
end;
wird das
Delphi-Quellcode:
var
  GeheimeTempVar: TArray<string>:
begin
  for I := 0 to Items.Count - 1 do
  begin
    Items[I].ToArray(GeheimeTempVar);
    ...
    Items[I].ToArray(GeheimeTempVar);
    SetterDes_EinProperty(GeheimeTempVar);
  end;
end;
Neuste Erkenntnis:
Seit Pos einen dritten Parameter hat,
wird PoSex im Delphi viel seltener praktiziert.

Geändert von himitsu (31. Jan 2014 um 00:21 Uhr)
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#10

AW: Warum macht es nichts, bei Rückgabe eines Interfaces nichts initialisiert zu habe

  Alt 31. Jan 2014, 00:33
Durch den FastMM wird das aber ein bissl ausgeglichen, da der, durch ein paar kleine Optimierungen, nicht wirklich den Speicher bei jedem Durchlauf umkopiert.
- Inplace-Reallocation bei mittleren und großen Blöcken ... wenn dahinter noch Platz ist, wird das einfach angehängt
- und beim Reallocationen wird nicht nur das angeforderte angepasst ... wird ich Schritten erledigt, so daß die nächsten Reallocationen schon genügend Platz haben
Genau, warum auch sauberen Code schreiben... Einfach ma Taktzyklen sinnlos verblasen, obwohl man vorher schon weiß, wie groß das Array sein muss Fällt bei 100 Elementen nicht ins Gewicht, aber dass nicht nur im kleinen geschludert wird, sieht man ja daran, dass Andreas jedesmal genug zu optimieren hat und aus Compiletimes im Minutenbereich nur noch Sekunden macht (Generics, *hust*)

Wie gesagt, wenn man es genau nimmt, ist das ja initialisiert, da das halt ein Managed-Type ist ... Nur eben nicht so/dort, wie/wo man es "erwarten" würde.
In der Routine ist Result nicht initialisiert, punkt. Dass ein u.U initialisierter Wert reinkommt (oder auch nicht), spielt keine Rolle, da man eine Routine isoliert betrachten muss. Und unter dieser Betrachtungsweise ist sie defekt.
Stefan
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