Ist Delphi so Bedeutungslos ?

[BUG]

Ich fände es interessant, wenn Emba die allgemeine Kritik am Preis (insbesondere für Einsteiger) und die Müdigkeit zu FM zu wechseln zum Anlass nehmen würde, eine günstige nur-FM-Edition rauszubringen:
Der Preis wird nicht "versaut" weil professionelle Entwickler noch Bestandssoftware warten/migrieren müssen. Für Einsteiger/Hobbyisten gibt es eine günstige IDE und insgesamt wird die ganze Community in Richtung FM geschubst.

[Bernhard Geyer]

Zitat von DSCHUCH:

hm, Rechnung: wir nehmen mal ein Team von 5 an. (und natürlich kauft man Komponenten nur MIT Quellcodes)

...

Total 3920

dann schau ich mal was wir so haben (Vollversion - Update), jeweils ungefähr auf Person herunter gebrochen und auf Verlängerung Pro Jahr

Delphi Pro: 1000/600 (Pro Person)
DevArt DAC: 300/200 (UniDac)
GUI (LMD): 50/50 (Einzige Haupt-GUI-Bibliothek)
TRichview: 100/- (Kein Abo - Version von 2002 reicht)
Sonstiges: 1000/500 (Teilweis ohne Abo da Quellcode für eigene Fixes ja vorhanden sind)
AQTime: 200/- (Hattn wir schon immer ohne Abo. Mussten erst wegen Vista/Win7 updaten)
-
Summe: 3000/1500 €

Sind evtl. auch günstiger als Ihr da wir einige wichtige Komponeten schon als Java-Komponenten mit MPL/BSD-Lizenz verwenden.

Zitat von DSCHUCH:

* PDF (FR bekommt ja seit Jahren keinen ordentlichen PDF export hin, dafür kann es jetzt FireMonkey ^^ ... das haben natürlich andere erkannt und bieten wieder Produkte, die das ausbügeln => http://www.gnostice.com/)

Autsch. Bloss nicht Gnostice. Katastrophale SW-Qualiät. Haben sie wieder raus geschmissen da sie bei uns bei jeden 2 Kunden mit realen PDF's zu Anwendungabstürzen geführt haben.

Zitat von DSCHUCH:

Da man von EMB nur Bugfixes mit neuen Versionen bekommt, geht der Spaß ja auch noch kontinuierlich weiter....

Das ist ein großes Problem. War bei der D8/2005 noch versucht Zeitnah unsere Anwendung umzustellen. Aber bei den IDE-Schrottqualitäten haben wir es bleiben lassen. Das Portierungsziel ist aktuelle eher XE2

[Insider2004]

Ich glaube der Preis spielt wirklich keine Rolle. Das Problem mit Firemonkey ist, dass es einfach komplett inkompatibel ist. Solange ich keine VCL app einfach in FM öffnen kann und compiliere und das Ding läuft, solange wird FM dahin dümpeln. Mit Lazarus geht das ja auch. Das 2. grosse Problem ist, dass FM total alpha ist. Bis vor kurzem war das TMemo ein leerer Wrapper, der kaum was gemacht hat. Wenn ich FM versionieren würde, würde ich sagen 0.25.

[cookie22]

Zitat von BUG:

Ich fände es interessant, wenn Emba die allgemeine Kritik am Preis (insbesondere für Einsteiger) und die Müdigkeit zu FM zu wechseln zum Anlass nehmen würde, eine günstige nur-FM-Edition rauszubringen:
Der Preis wird nicht "versaut" weil professionelle Entwickler noch Bestandssoftware warten/migrieren müssen. Für Einsteiger/Hobbyisten gibt es eine günstige IDE und insgesamt wird die ganze Community in Richtung FM geschubst.

Wer würde denn eine Produkt Edition kaufen, mit der man nichts gescheit entwickeln kann, weil das Framework unausgegohren oder verbuggt ist?

Ich persönlich möchte nicht in richtung FM geschubst werden, warum auch. Für Windows hätte ich dann doch lieber native Controls.

[Bernhard Geyer]

Zitat von Insider2004:

Das Problem mit Firemonkey ist, dass es einfach komplett inkompatibel ist. Solange ich keine VCL app einfach in FM öffnen kann und compiliere und das Ding läuft, solange wird FM dahin dümpeln.

AFAIK geht der Mischbetrieb FM/VCL. Jedoch wird er nicht offiziell unterstützt.

[DSCHUCH]

würde mich noch interessieren wir ihr debugged (eurekalog), released / compiliert (finalbuilder), dokumentiert und modelliert.

Du kommst ja auch bereits auf Erstausstattung von 3000€ ohne diese (mal davon abgesehen das man so noch nicht einmal eine Endnutzerdokumentation hinbekommt, braucht man ja auch wieder Zusatzsoftware)

letztendlich gebe ich hier UNION recht, paar Hunder Euro spielen Grundsätzlich keine Rolle. EDIT - wegen mir auch paar tausen, sagen wir bis 3

ABER: bin ich ein StartUp und sage ich will zB mit paar Leuten an der Uni ein Projekt hochziehen, dann spielen die Personalkosten keine Rolle, aber 3000-5000€ je Entwicklerlizenz. Kein Mensch würde sich heutzutage dafür entscheiden. Auch unsere Software ist vor 15 Jahren aus meinem Hobby heraus entstanden, damals (Ende 90er) war Delphi wirklich innovativ und (entscheiden: als kostenlose Raubkopie überall verfügbar, weswegen jeder, der sich für Rechner interessierte an unserer Schule Delphi hatte => man hatte sofort Mitstreiter (Im Informatik-Unterricht hatten wir TurboPascal)).

Zitat von Bernhard Geyer:

Autsch. Bloss nicht Gnostice. Katastrophale SW-Qualiät. Haben sie wieder raus geschmissen da sie bei uns bei jeden 2 Kunden mit realen PDF's zu Anwendungabstürzen geführt haben.

gut zu wissen - wollten wir demnächst auch erstmal untersuchen, dann schiebe ich das projekt gleich auf Halde und unsere Kunden müssen damit leben
* RTF nicht richtig exportiert werden und nicht transparent sind => Hintergründe überdeckt etc
* 1 DIN A4 > 1MB ist (super bei heutigen "Papierlosen Büro", email etc....)

Zitat von Bernhard Geyer:

Das ist ein großes Problem. War bei der D8/2005 noch versucht Zeitnah unsere Anwendung umzustellen. Aber bei den IDE-Schrottqualitäten haben wir es bleiben lassen. Das Portierungsziel ist aktuelle eher XE2

Also wenn Ihr noch vor XE seid, muß ich sagen - lohnt sich der Umstieg schon. Die XE IDE ist schon gut, wesentlich besser als die Älteren. Die neuen Features und Sprachelemente sind auch gut und erhöhen die Produktivität. XE2 haben wir übersprungen, hat aber auch einen ganz guten Ruf. XE3 scheint ja - nach dem was man liest - mal wieder ein (halbfertiger) Schuß in den Ofen zu sein.

[WInfo]

Zitat von Insider2004:

Das Problem mit Firemonkey ist, dass es einfach komplett inkompatibel ist.

Sehe ich nicht so. Das Hauptproblem ist, dass sich niemand drauf verlassen kann, ob und wie das Paket weiterentwickelt wird. Lt. MEissig sind die veröffentlichen Roadmaps eher als Brainstroming anzusehen, das man evtl mal machen möchte, aber ob die einzelnen Punkte kommen noch wann 2013 oder 2113 wird vollkommen offen gelassen. Dass sich vor diesen Hintergrund jeder überlegt ob er auf ein neues Feature (bspw. Firemonky) aufspringen soll um darauf sein Businessmodell zu gründen, überlegt sich jeder 2 Mal.

Aber jetzt nicht falsch verstehen, mir ist es erheblich lieber, wenn etwas vernünftig und solide entwickelt wird, statt einfach schnell dahingerotzt. Aber langsam wird es mal Zeit, dass der Compiler wieder auf einen Stand gebracht wird, der dem Stand der Technik entspricht. Das ist schon schade, wenn man so etwas zu einen Compiler sagen muss der mal technologisch führend war ...

[DSCHUCH]

und das man nach 12 monaten keine bugfixes mehr erhält. würde man beispielsweise für 5 jahren bugfixes erhalten, wenn man jetzt auf FM setzt, wäre das was anderes und man könnte mal ein kleines projekt beginnen (selbst wenn essentials wie hints, rtf usw (noch) nicht vorhanden sind). da ich aber jetzt schon weiß, daß es nicht fertig ist und ich gezwungen bin, neue Delphi Versionen zu kaufen um Bugfixes zu bekommen.....

ich frage mich, wie die nur einem entwickler die erste version des mobile studio verkaufen wollen, die ja mit sicherheit auch noch millionen an bugs beinhaltet und auch nach 1 jahr schon wieder nicht mehr supportet wird.

[stahli]

... und Matthias meinte kürzlich, als ich ihn persönlich nochmal auf die Probleme bezüglich FMX und DataBinding ansprach, "Hast Du Dich schon mal an den Support gewandt?"

Das Hauptproblem ist, dass man nicht weiß, was einen mit der guten alten Emba erwartet und dass man von einer Qualitätsverbesserung nach allen Erfahrungen nicht wirklich ausgehen kann.
Leider!


EDIT: Und 1-2 T€ (aller 2-4 Jahre) tun mir schon weh, wenn ich mit der Programmierung nicht wirklich Einnahmen generieren kann. Dann sollte wenigstens die Qualität stimmen.

[Popov]

Ich kann mich erinnern wie vor vielen Jahren einer mal im Internet seine Angst geäußert hat, da er als Privatperson AutoCad auf seinem Rechner installiert hat, dass plötzlich die Herrn in grün vor seiner Tür stehen und er deshalb einen hoch Strafe zahlen müßte. Er überlegte sein AutoCad zu löschen. Ich weiß inzwischen nicht mehr wer die Antwort gab, aber es soll irgendwer aus dem Umfeld des Herstellers gewesen sein. Die Aussage war: Autodesk interessiert es nicht ob Hänschen Klein sein Vogelhäuschen mit AutoCad plant. So oder ähnlich war die Antwort.

Nun, die Antwort klingt simpel, ist aber eine Aussage: der Hersteller sieht Privatpersonen nicht unbedingt als Zielgruppe für sein Produkt an.

Ich kann mich erinnern, dass während des Studiums eigentlich jeder sein AutoCad illegal auf seinem Rechner hatte. Wir haben damals gescherzt, dass wenn die Hersteller Razzien an den Unis und sonstige Schulen machen würden, sie die Hälfte der illegalen Kopien so einkassieren könnte. Haben sie natürlich nie gemacht, denn das waren die potentiellen Kunden von morgen.

Delphi bekam seine ersten Kunden wohl von Turbopascal. Und es gab viele TP Programmierer. Der Erfolg war somit vorprogrammiert. Aber der Kundenkreis ist abgegrast und jeder neue Delphiprogrammierer muss nun überzeugt werden Delphiprogrammierer zu werden und zuerst paar hundert bis tausend Euro zu investieren. Machen einige, aber nicht alle.

Delphi befindet sich also in einem Teufeskreis. Delphi 1 profitierte noch von der TP Substanz, die ist aber nicht mehr da. Entweder sie verschenken Delphi an Hobbyprogrammierer und schafen sich so ihren neuen Kundenkreis, mit all den Risiken, oder sie machen es nicht und hoffen auf eine Wunder, dass aus irgendeiner Grund, plötzlich Programmierer Lust bekommen mit Delphi zu programmieren.