Ich nehme an die Frage soll bedeuten: Wer keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten?!
Nein, soll sie nicht - wie schon gesagt: Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Kunde sind Partner - und die Meinung der Partner ist immer wichtig - egal wie sehr sie einem gegen den Strich geht (was mir deine jetzt nicht wirklich tut!).
Aber ich mache immer wieder die Erfahrung, daß Arbeitnehmer sich den Job des Arbeitgebers ein bischen sehr einfach vorstellen. Ein Grund dafür ist für mich die Stimmungsmache der Arbeitnehmervertretungen (hier ist das die Arbeiterkammer, weiß nicht wie das in .de heisst). Da werden Publikumswirksam irgendwelche Zahlen auf den Tisch geworfen, die meist mit der Realität nix zu tun haben.
Und in den Medien geht's immer nur um die Großen, wo die Geschichten schon eine ganz andere Dimension haben.
Aber wir kleinen, die nun mal (zumindest hier in Tirol) den mit Abstand größten Teil der Wirtschaftsleistung bringen, die müssen oft ganz schön kämpfen. Wie heißts so schön: ich bin selbständig - soll heissen, ich arbeite selbst und ständig.
Frisches Blut von außen scheint mir durchaus sinnvoll, und wäre sicherlich auch vorhanden, wenn es mehr Ausbildungsverfechter resp. tatsächliche Ausbilder, wirklich breit ausbildende Unternehmen gäbe.
Aber man muss sich klar sein: Wenn man den Jungs und Mädels eine gescheite Ausbildung geben will muss man da ganz klar investieren. Ein Lehrling (die .at-Version eines Azubis) ist erst mal eine Belastung. Das kann ich kompensieren, indem ich den die ganze Sch... machen lasse - aber damit geb ich ihm keine Ausbildung. Mach ich es richtig, muss sich jemand der viel vom Geschäft versteht (also eigentlich Geld verdienen sollte) statt ums Geschäft um den Lehrling kümmern. Erst mit der Zeit wird der Lehrling produktiv - aber er wird in seiner Ausbildungszeit die Investition nie wieder reinbringen.
Und wenn er dann seine Ausbildunga abgeschlossen hat und gut ist, dann geht er in ein anderes Unternehmen. Das ist natürlich für den Ausbildungsbetrieb schlecht - aber ich kann jedem nur dazu raten, auch mal wo anders zu arbeiten und ein breiteres Bild der Branche zu bekommen.
Unterm Strich denke ich, daß es mindestens 4 Profis (also ohne Sekretärin, Buchhaltung, Putzfrau etc.) für einen Lehrling geben sollte - und das ist eine ganze Menge!
Was rauskommt, wenn man mit aller Gewalt einen Lehrling haben will ohne sich der Verantwortung bewusst zu sein oder vielleicht gar nur weil man eine billige Arbeitskraft sucht seh ich immer wieder in den Abschlussprüfungen: Da kommen dann Leute daher, die in ihrer Ausbildung zum EDV-Techniker Kabel verlegt, Mauerschlitze gestemmt und Jause geholt haben. Und das ist eben auch nicht Sinn der Ausbildung.
Auf der anderen Seite ist es eine bürokratische Hürde sondersgleichen, wenn man sich einen Lehrling teilen will. Denn das wäre oft sinnvoll: Beim einen sieht er klassische Systembetreuung im Kleinkundenbereich, beim anderen den Betrieb eines Rechenzentrums, beim dritten bekommt er Einblick in die Entwicklung und unterm Strich hat er dann eine gute, breite Ausbildung. Aber mach das mal hier in .at - die Bürokratie lässt grüssen - wie's da in .de aussieht weiß ich nicht.
Naja, ich muss ja auch irgendwann arbeiten und nicht nur auf der
DP abhängen...
Luggi