Ich habe sogar einige Zeit
XML zur Konfiguration genutzt. Für Client-Server-Kommunikation nutze ich bis heute
SOAP, was ja eine Unterart von
XML ist. Doch dann bin ich zu der Meinung gekommen (wird jetzt ein bisschen weltfremd klingen) dass sich
XML langfristig gar nicht durchsetzen wird.
Warum? Zum einen ist die Parserei zu aufwendig. Klar gibt es
MSXML aber das will einerseits nicht jeder nutzen, aus verschiedensten Gründen (Lizenzpolitik, nicht X-Plattform etc.). Eigene Parser schreiben ist irgendwie hirnrissig. Third-Party-Parser sind meist kostenpflichtig und teuer.
Zum zweiten produziert
XML Unmengen Overhead. Es kommt ja nicht von Ungefähr dass die großen Softwareschmieden ihre
XML-Metadaten nochmal in ZIP umverpacken. Ich nenne da nur OOXML und Corel CDR als Beispiele. Microsoft hat fast 10 Jahre gebraucht bis sie in ihrem eigenen Office den hauseigenen Standard OOXML vollständig unterstützt haben. Das spricht in meinen Augen Bände.
Drittens zeigt sich schon langsam ein Trend gegen
XML. Da wäre z.B. das
W3C, das sich zuletzt bei HTML5 gegen eine Weiterentwicklung von XHTML und für ein Superset von HTML4 entschieden hat. Dann hat
SOAP mit REST einen Konkurrenten bekommen, der technisch näher an INI als an
XML dran ist. Auch erschließt sich mir nicht, warum man für seine Konfigurationsdaten ein Austauschformat wie
XML verwenden sollte. Außer der eigenen wird sich in den meisten Fällen keine andere Software mit den Daten befassen.
Daher denke ich, kann man ruhig bei INI bleiben für Konfig-Zwecke.
XML sollte man in neuen Projekten unter Umständen schon gar nicht mehr einsetzen.
Tja und Spotlight... Ich fand Spotlight gerade wegen der Baumstruktur gut. Das war auch sowas wie eine Hausmarke. vBulletins und phpBBs findet man wie Sand am Meer, die meisten sind auch noch schludrig aufgesetzt und nie über das Standard-Theme hinaus gekommen. Möglicherweise war die Baumstruktur in mancherlei Punkten sogar übersichtlicher als die Brettstruktur.
Was ich nie verstand: Peter hatte auf der SL-Startseite ein wirklich ansprechendes Layout, doch kaum dass man in die Unterseiten ging kam der dicke Stilbruch und man fühlte sich optisch zu Netscape-Browser und HTML3 zurückversetzt.
Problematisch war wohl die proprietäre Perl-Software mit der hoffnungslos und ersatzlos veralteten Datenbank - Sybase wenn ich mich recht erinnere. Peter war wohl irgendwann der Programmierer abhanden gekommen der das Ding aus einer gekauften Lösung weiter entwickelt hatte und so musste er sich notgedrungen selbst damit befassen.
Ich hatte ihm sogar mal angeboten, die Software
kostenlos in PHP und
MySQL neu zu schreiben, aber das kam wohl zu spät, da war der Burnout schon in vollem Gange. Oder er hat nicht geglaubt dass man das in 4 Wochen machen kann mit heutigen Frameworks. Obwohl er gesehen hatte dass ich mit "Twilight SL" damals schon einen moderneren Reader für sein veraltetes Forum geschrieben hatte - in anderthalb Wochen.
Die Sache mit den Moderatoren hab ich genauso gesehen und ihm auch mehrfach vorgeschlagen. Aber er hat es nie als ernsthafte Möglichkeit in Erwägung gezogen. Ich denke, weil er die Nase viel zu tief in Gesetzen und Paragraphen stecken hatte und überall nur noch Abmahnungen und Anwälte gesehen hat. Vermutlich hatte er selbst keinen guten, internet-fähigen Hausanwalt, sodass ihm zwei oder drei Abmahnungen richtig viel Geld gekostet haben. Tatsächlich war es aber schon damals so dass er höchstens als Mitstörer haftbar gmacht werden konnte da die Inhalte ja nachweislich nicht von ihm selbst stammten.
Und so ist die vielleicht beste deutschsprachige Community ganz jämmerlich zum Teufel gegangen. Denn die Leute die da waren, das war ein unschätzbares Kapital und Peter hats nach meiner Ansicht nicht erkannt.