Internet und Mitbewohner

[Jens Schumann]

Hallo,
seit kurzem wohnt meine Tochter in einer WG und wird die Inhaberin des Telefon-/ Internetanschlusses. Ihre Mitbewohner werden den Internetzugang ebenfalls nutzen.
Jetzt ist es nicht, trotz aller Beteuerungen, ausgeschlossen, dass einer oder eine
MitbewohnerIn illegal Musik oder Filme herunterlädt. Wie kann man sicherstellen, das meine
Tochter als Anschlussinhabenrin nicht belangt werden kann?

[angos]

imho muss deine Tochter technisch dafür sorgen, dass solche Aktivitäten nicht möglich sind, zB durch sperren entsprechender Ports und alleinigem Zugang zum Router, etc. sichergestellt durch sichere Passwörter. Was sie letzten Endes alles sperren muss, kann ich dir im Detail mangels genauerem Wissens nicht sagen.

Gruß

[Jumpy]

Das kann echt problematisch werden. Im TV war vor zwei-drei Wochen ein Bericht über die selbe Konstellation. Die Anschlußnehmerin war dabei sogar noch 3 Monate im Ausland und ihr Zimmer in der WG untervermietet (ich galub an eine Schweitzerin, die für ein paar Wochen an der Uni war). Die Untermieterin hat irgendwas illegales gemacht (noch nicht mal die Mitbewohner), hat das später auch schriftlich zugegeben, aber trotzdem hat die Anschlußnehmerin die ganzen Klagen und den Ärger am Hals.

[jfheins]

Habe ich anders gehört. Das WLAN muss zwar verschlüsselt sein, damit nicht jeder rein kann, aber die Mitbewohner sollen ja Zugriff haben.
In einem Prozess wurde auch mal festgestellt dass die Ehefrau ihren Mann nicht überwachen muss, ob dieser was illegales macht.
Ach, und deine Tochter sollte zumindest formal sicherstellen dass sowas natürlich verboten ust und jeder für Verstöße selbst haftet.

Ja, dass man Klagen an den Hals bekommt kann schon sein (das ist halt so in einem Rechtsstaat) aber man hat eine reale Chance zu gewinnen

[hathor]

Ports sperren ist NICHT ausreichend!

Wer ins Internet will, soll sich einen UMTS-Stick besorgen.

[Lemmy]

Hi,

IANAL: Deine Tochter ist immer mit im Boot, weil sie als Anschlussinhaberin mind. eine Mitschuld an der was-auch-immer-passiert-ist haben kann. Da gibts zwar auch andere Urteile, aber es ist je inzwischen nicht mehr gesagt, dass man auch recht bekommt, selbst wenn man recht hat.

Zumindest müsste deine Tochter jeglichen Zugriff protokollieren (revisionssicher usw.), was wiederum datenschutztechnische Probleme mit sich bringt. In wie weit sie die Daten dann auch längerfristig speichern darf, ist mir auch nicht ganz klar.... denn es ist ja nicht gesagt, dass eine entsprechende Unterlassungserklärung innerhalb von 6 Monaten nach der Tat ins Haus flattert...

Grüße

[WM_CLOSE]

Da besteht wohl dasselbe Problem wie bei den öffentlichen WLAN-Hotspots.
Der Betreiber haftet immer.
Wenn man sich gegenseitig so wenig vertraut, muss man den Internetzugang für die Mitbewohner/in sperren. Warum man dann aber gemeinsam in einer WG lebt...

Vielleicht besteht aber auch die Möglichkeit sich gemeinsam als Anschlussinhaber eintragen zu lassen. Es wird aber nicht den Papierkram im Falle iner Klage verhindern...

[BUG]

Zitat von Jens Schumann:

Wie kann man sicherstellen, das meine
Tochter als Anschlussinhabenrin nicht belangt werden kann?

So gut wie gar-nicht. Selbst wenn sie detaillierte Logs anfertigen würde (was ohne Absprache mit den Mitbewohner illegal wäre und sicher sehr aufwendig ist), kann sie deren Echtheit nicht beweisen.

Die am sichersten ist vermutlich die Nutzung eines externen Dienstleisters, wie z.B. FON. Der bietet aber nicht wirklich ein Modell, das man in einer Wohngemeinschaft haben möchte.

Hoffentlich ändert sich da nochmal was, Ansätze gibt es ja.


EDIT: Vielleicht könnte man (technisch) erzwingen, dass die Gäste nur über einen VPN-Anbieter ins Internet kommen. Damit wären die schon-mal nicht mit deiner IP unterwegs.

[SirThornberry]

Am besten den Zugang nur per Proxy oder dergleichen zulassen und dann die Zugriffe mit loggen (mit Wissen der Mitbewohner, am besten schriftlich festgehalten).
Dann kann im Falle eines Falles über die Logdateien gesehen werden wer der Übeltäter war.