Moin,
ich hab in den letzten Wochen durch einige Kundenaufträge häufiger mal das Problem eine reproduzierbaren Firebird Benchmarks gehabt und dafür haben wir mittlerweile eine ganz gute Benchmark Lösung, die sowohl Multiuserbetrieb als auch Singleuser Betrieb gut abbildet. Man kann die Ergebnisse relativ kurz Zusammenfassen (alle Tests auf schnellen und aktuellen i7 CPUs):
-Bei extrem schnellen Datenträgern verliert man durch Virtualisierung bis zu 70% der Datenbankleistung (ja, wirklich, der Benchmark schafft virtualisiert nur ca. 1/3 der Leistung gegenüber dem gleichen Benchmark auf gleicher Hardware und
OS ohne VMWare Virtualisierung. Extrem schneller Datenträger ist in diese Fall eine Ramdisk innerhalb bzw außerhalb der vm).
-Bei Betrieb der
DB auf einer sehr schnellen SSD (SATA3 ocz Agility3 240 GB) verliert man durch Virtualisierung ca. 50% Leistung
-Bei Betrieb auf einer Festplatte ist der Unterschied zwischen Virtualisierung und Nicht Virtualisierung nicht so groß, ca. 10-20 %
-Ein paar Richtwerte des Benchmarks auf einem Intel i7, 32GB, 3TB HDD, 120 GB SATA3 SSD
-Betrieb ohne Virtualisierung 10 Clients auf Festplatte mit Superclassic ca. 900 opm (opm=Order pro minute, 1 opm entspricht ca. 15 inserts und updates und ca 30 selects)
-Betrieb ohne Virtualisierung 10 Clients auf ocz SSD mit Superclassic ca. 12000 opm
-Betrieb ohne Virtualisierung 10 Clients auf Ramdisk mit Superclassic ca. 45000 opm
-Betrieb ohne Virtualisierung 10 Clients auf Festplatte mit Superserver ca. 2200 opm
-Betrieb ohne Virtualisierung 10 Clients auf ocz SSD mit Superserver ca. 45000 opm
-Betrieb ohne Virtualisierung 10 Clients auf Ramdisk mit Superserver ca. 225000 opm
-Betrieb mit Virtualisierung 10 Clients auf ocz SSD mit Superserver ca. 22000 opm
-Betrieb mit Virtualisierung 10 Clients auf Ramdisk mit Superserver ca. 65000 opm
Was ich persönlich am wenigsten erwartet hatte: Den Bestwert hatte der Benchmark ohne Virtualisierung mit dem Superserver erreicht, obwohl 10 Clients parallel auf dem
FB Server eingedroschen haben, der als Superserver ja nur eine CPU benutzt. Durch die erheblich höhere I/O Last des Superclassics hat sich der Vorteil der mehreren benutzten CPUs nicht positiv bemerkbar gemacht. Im Taskmanager sieht man auch erst bei ssd bzw ramdisk eine signifikante CPU Leistung beim Firebird Superclassic Server, weil der ansonsten fast nur auf den Datenträger wartet. Wer genauere Infos zu den Benchmarks haben möchte, der kann die benutzten Skripte gerne bei uns
hier bekommen.
Wir haben gerade eine Agility3 60 GB SSD von OCZ im Dauerbetrieb mit dem Benchmark am laufen und versuchen dabei, mal die Dauerhaltbarkeit zu eruieren, mal schauen wann die abraucht (wird aktuell mit 10 Clients am Superclassic mit ca. 150 TB pro Tag im Lesebetrieb und 80 TB pro Tag schreibend mißbraucht. Fakten sind da besser als Gerüchte
Bisher läuft das seit einigen Tagen ohne Probleme. Samsung gibt für die 830 Serie eine Schreibleistung von 9PBfür die 240gb Version an, das würden wir in ca. 110 Tagen erreichen. Schaun mer mal
OCZ hat zugesagt, das die bei Ausfall auf jeden Fall getauscht wird. Sobald möglich werden wir das auch noch mal mit den Enterprise PCIe SSDs testen, laut technischer Daten sollten die nahezu Ramdisk Speed erreichen und trotzdem sehr haltbar sein, nur leider auch sehr teuer (ab ca. 4000 €). Je nach Anzahl der wartenden User ist das aber sicherlich eine sehr gute Investition.
Fazit: CPU ist fast egal, da ist alles in der oberen Liga was intel oder amd aktuell absolut schnell genug, solange es nicht gerade ein Atom Prozessor ist, wenn man einen sehr schnellen Datenträger hat. Dermacht den Unterschied!