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Mindestqualifikation zu hoch?

Ein Thema von Pentium 80486 · begonnen am 17. Aug 2012 · letzter Beitrag vom 24. Aug 2012
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Phoenix
(Moderator)

Registriert seit: 25. Jun 2002
Ort: Hausach
7.643 Beiträge
 
#1

AW: Mindestqualifikation zu hoch?

  Alt 23. Aug 2012, 07:39
Nein! Der Irrtum liegt in der Fachinformatiker-Ausbildung. Wir haben selber Fachinformatiker / Anwendungsentwicklung ausgebildet. [...] Die gesamte fachliche Ausbildung muss im Betrieb erfolgen. [...]

Sucht man also einen Mitarbeiter, der direkt loslegen kann und dem man nicht noch ein halbes Jahr lang was beibringen muss, dann bleiben nur Entwickler mit Berufserfahrung oder Akademiker. Die haben zumindest eine fundierte theoretische Ausbildung und inzwischen wird an den Unis z.B. auch Projektmanagement gelehrt.

Ich würde daher sagen, dass die optimale Ausbildung für einen Programmierer der Bachelor ist. Master immer gern genommen.
Moment, da hab ich was nicht so ganz mitbekommen. Du fängst an mit Azubis zu argumentieren, und schlägst dann mit "Sucht man also einen Mitarbeiter..." den Haken zu voll qualifizierten Mitarbeitern. Das passt so nicht zusammen.

Man hat einen Azubi FI/AE bzw. FI/SI für mindestens 1,5 (Einstieg 2. Lehrjahr durch Abi und vorgezogene Prüfung) bis zu 3 Jahre (Normal) im Betrieb. Diese Zeit sollte ausreichen, den für seinen späteren Job zu qualifizieren. Wenn der nach seiner Ausbildung nicht fit für den Job ist, hat das das Unternehmen selber zu verschulden. Entweder der Ausbilder war Quark, oder man hat beim Azubi nicht genau genug hingeschaut und ihn genommen obwohl er eigentlich nicht geeignet war. Die Schuld an die Berufsschule abwälzen gilt nicht, da ist das Unternehmen voll in der Pflicht permanent dahinter her zu sein dass der Azubi auch das lernt was er später brauchen wird.

Die Ausbildung ans ich hat aber mit der Suche nach qualifizierten MA's nicht wirklich was zu tun. Wenn ein Unternehmen gescheit ausbildet sollte der Azubi, wenn er fertig ist, ordentlich Programmieren können und die Fähigkeit haben, Probleme selbständig zu lösen.
Sebastian Gingter
Phoenix - 不死鳥, Microsoft MVP, Rettungshundeführer
Über mich: Sebastian Gingter @ Thinktecture Mein Blog: https://gingter.org
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Benutzerbild von Jonas Shinaniganz
Jonas Shinaniganz

Registriert seit: 30. Aug 2011
249 Beiträge
 
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#2

AW: Mindestqualifikation zu hoch?

  Alt 23. Aug 2012, 09:27
Da kann Ich mich Phoenix wirklich nur anschließen. Eure Auszubildenden tuen mir akut leid. Denen gehts so wie uns hier.

Ich bin selbst Azubi. Mein Betrieb macht unter der Woche für uns Schulungen und in den ersten Wochen haben wir viele Unterlagen erhalten, welche wir in Teams durchgearbeitet haben. Übungsaufgaben zu Logik und später Programmieraufgaben wurden jeden Tag gestellt. Nach etwa einem halben Jahr haben wir schon eigene größere Projekte gemacht. Nach dem ersten Jahr sind wir jetzt konkreten Projekt-Teams innerhalb der Firma zugeteilt und arbeiten mit am Produkt.

In der BBS lernen wird allerdings wirklich sehr sehr wenig. Da Ich vom Gymnasium komme sind Fächer wie Englisch/Deutsch/Politik wertlose Zeitverschwändung für mich und deswegen auch für meinen Betrieb. In ETechnik lerne Ich viel Neues wenn auch nutzlos für die Programmierung, jedenfalls bringt mir Assembler wenig und generell ist das alles Hardwarebezogen. Wir haben auch ein Fach das sich Anwenungsentwicklung nennt, dort wird in C++ programmiert. Den Stoff aus diesem Fach (fürs erste Schuljahr) hatten wir jedoch im Betrieb in den ersten 2 Wochen abgehakt...

Ich glaube nicht das Ich für immer in diesem Unternehmen bleiben werden (wer kann das schon von sich behaupten) und habe das Gefühl das Delphi nicht wirklich breit vertreten ist auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Deswegen lese Ich in meiner Freizeit Bücher zu Java und C## und arbeite mommentan auf das offizielle Java Zertifikat hin. Ohne Engagement ist es alles nicht machbar, grade weil Ich auch gerne Zeit mit meiner Freundin verbringe , die mit mir zusammen leb.

Ich hoffe irgendwann eine halbtags-Stelle zu finden, um genug Zeit mit meiner Familie verbringen zu können und die Stelle sollte mich auch weiterhin geistig fordern und es soll Sinn machen morgens dafür aufzustehen...
Die Leiter der Entwicklungsabteilung dreht total am Mausrad!

Geändert von Jonas Shinaniganz (23. Aug 2012 um 09:32 Uhr)
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Lemmy

Registriert seit: 8. Jun 2002
Ort: Berglen
2.387 Beiträge
 
Delphi 10.4 Sydney
 
#3

AW: Mindestqualifikation zu hoch?

  Alt 23. Aug 2012, 10:36
Sorry Jonas, aber der ist einfach zu gut...
Da Ich vom Gymnasium komme sind Fächer wie Englisch/Deutsch/Politik wertlose Zeitverschwändung für mich

@Andidreas: Wie ich oben schon geschrieben habe: .NET Testing in Stuttgart für bis zu 65k. Ein ehem. Kollege arbeitet als Verleiharbeiter für größere Betriebe (ist glaube ich Java-Umfeld), da sind 60-70k drin. Angestellt ist der in Stuttgart, er arbeitet aber in Nürnberg, d.h. Wochenend-Pendler - wers mag....

Grüße
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mquadrat

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#4

AW: Mindestqualifikation zu hoch?

  Alt 23. Aug 2012, 14:18
Da kann Ich mich Phoenix wirklich nur anschließen. Eure Auszubildenden tuen mir akut leid. Denen gehts so wie uns hier.
@Jonas, Phoenix

Keine Angst, unser Azubi konnte am Ende Programmieren. Mir ging es darum, dass der Besuch der Berufsschule - außer der Urkunde am Ende - exakt nichts gebracht hat. Das duale Ausbildungssystem wird immer beworben als optimale Kombination aus Theorie und Praxis. Zumindest in unserem Fall (andere Berufsschulen mögen da vielleicht besser sein) musste/durfte er sowohl Theorie als auch Praxis bei uns lernen. Sowohl Stoff als auch Timing der Berufsschule waren mangelhaft. In anderen Berufen lernen die Azubis explizit die Theorie hinter der Berufspraxis in der Schule. Warum das bei den Anwendungsentwicklern nicht klappt, ist mir ein Rätsel. Wir haben damals von der IHK sogar die Aussage bekommen, das man sich nicht mit der Berufsschule über den Lehrplan einig werde, aber das egal sei, weil die Prüfung ja eh durch die IHK gestellt wird.

Aber ja, als Ausbilder ist man für die Qualität der Ausbildung voll verantwortlich und kann das auch nicht abschieben. Wollte ich auch nicht tun. Jemanden drei Jahre auszubilden, der am Ende nichts kann macht ja eh keinen Sinn. Weder für den Betrieb und vor allem nicht für den Azubi, für den man die Verantwortung trägt.


Zu dem Mitarbeiter-Thema: mhh da hab ich wohl einen Gedankensprung gemacht, der nicht so richtig angekommen ist. Der Grundgedanke war die Frage "Warum wollen alle nur noch Studierte". Darüber bin ich dazu gekommen, dass ich selber aufgrund der Erfahrungen mit der FI-Ausbildung und dem was mir mein Azubi erzählt hat, was die anderen so in den Unternehmen "lernen" eher keinen fertigen FIler einstellen würde, sofern er nicht einen sehr überzeugenden Lebenslauf hat. Statt dessen würde ich einen studierten Informatiker bevorzugen. Und dann kam der nächste Gedankensprung, dass eigentlich ein Bachelor optimal wäre, als Kompromiss sozusagen. Sorry, dass das wohl nicht so klar rüberkam.
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Jumpy

Registriert seit: 9. Dez 2010
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1.739 Beiträge
 
Delphi 6 Enterprise
 
#5

AW: Mindestqualifikation zu hoch?

  Alt 23. Aug 2012, 15:15
Darüber bin ich dazu gekommen, dass ich selber aufgrund der Erfahrungen mit der FI-Ausbildung und dem was mir mein Azubi erzählt hat, was die anderen so in den Unternehmen "lernen" eher keinen fertigen FIler einstellen würde, sofern er nicht einen sehr überzeugenden Lebenslauf hat.
Da ich selbst erst seit kurzem mit der Ausbildung durch bin: Das Problem ist ja, dass das Berufsbild sehr breit gehalten ist. Im Falle der AEler z.B. gibt es "Allround-Talente" die in Systemhäusern arbeiten und da Standard-Software verkaufen und ggf. für die Kunden anpassen und dazu untersch. Sprachen/Tools einsetzen. Die kennen dann aber keine Großprojekte, keine Versionsverwaltung, usw. Dagegen gibt es reine Desktop-Programmierer deren Firma eine/mehrere Standard-Software(n) herstellt und die den ganzen Tag Klassen/Module innerhalb eines gewachsenen Projektes schreiben, oft in immer derselben Sprache, z.B. C++. Dann gibt es die Leute deren Betriebe rund um Webanwendungen tätig sind. Die können u.U. nur spezielle Systeme (z.B. Typo3) und dazu PHP, HTML, CSS usw. Es gibt welche die fast nicht mehr machen als ein CMS-Verwalten.

Da nützt nur der Titel FIAE demjenigen, der die Bewerbung sichtet nicht wirklich was. Da ist es eher wichtig, das der aus einer vergleichbaren Sparte kommt, z.B. Wechsel von einer "Web-Klitsche" zur anderen.

Da könnte man dann meinen kommt die Berufsschule ins Bild. Da müsste ja jeder FIAE zumindest die Grundlagen gelernt haben, so dass ich als Firma davon ausgehen können sollte, dass der OOP-Programmieren kann, auch wenn der nur CMS verwaltet hat. Aber wie schon erwähnt, dazu ist der Schulstoff zu mager (kann ich nur bestätigen) und oft auch längst vergessen, da man in der Firma immer nur in einem bestimmten Bereich tätig war.

Ich frag mich nur gerade, ob das bei einem Studierten so anders ist? Das Basiswissen ist sicher breiter und fundierter. Aber wenn der in der Uni nur in Java programmiert hat, wird man den im Betrieb auch erst anlernen müssen, wenn da eine andere Sprache "gesprochen" wird.

Anfänger ist Anfänger.

Zwar kann ein guter/gut ausgebildeter Programmierer sicher in fast jeder Sprache zurechtkommen, aber erst der Umgang und die Erfahrung mit einer Sprache bzw. vor allem der dazugehörigen Bibliotheken machen diesen wirklich nützlich.

Daher ist es sicher auch schwer mit einer Bewerbung zu überzeugen, wenn man dabei die Sparte wechselt, da die Betriebe ja von einer Anlernzeit ausgehen müssen. Aber wer als Betrieb nicht nur kurzfristig denkt (machen die wenigsten) könnte so aber auch an gute Mitarbeiter kommen.
Ralph
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Andidreas

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#6

AW: Mindestqualifikation zu hoch?

  Alt 23. Aug 2012, 15:23
@Iwo Asnet
Das was ich zu den anderen sachen geschrieben hab waren meine Persönlichen Beobachtungen und Meinungen. Wie oft ich bei solchen Sachen dabei war oder selbst mitgemacht hab, suchs dir raus...

Zitat:
...und meine Beobachtung ist halt das viele Stundenten Probleme haben sich im Berufsalltag zurrecht zufinden und nicht wissen wie Sie Ihre Theorie anwenden sollen! Die stehen dann Buchstäblich wie der Ochs vorm Berg!
Das nennt sich 'Berufsanfänger'. Aller Anfang ist nun mal schwer.
Darf ich jetzt mal Fragen wieviel Ahnung du vom Gebiet Personal hast?
Ein Programmierer Programmiert durchschnittlich 15 Code Zeilen pro Tag
Wir sind hier doch nicht bei SAP!!!

Aber wir habens bald
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Iwo Asnet

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313 Beiträge
 
#7

AW: Mindestqualifikation zu hoch?

  Alt 23. Aug 2012, 15:30
@Iwo Asnet
Das was ich zu den anderen sachen geschrieben hab waren meine Persönlichen Beobachtungen und Meinungen. Wie oft ich bei solchen Sachen dabei war oder selbst mitgemacht hab, suchs dir raus...
Dachte ich's mir doch.

Zitat:
Darf ich jetzt mal Fragen wieviel Ahnung du vom Gebiet Personal hast?
Darf ich fragen, was das mit meiner Einschätzung bezüglich eines Berufsanfängers zu tun hat? Aber egal, einer von uns muss ja antworten: Ich bin im Coaching und Training von Juniorprogrammierern und den "Neuen" tätig. Ich leite sie an und bewerte sie. Ich stehe im Kontakt mit dem Personalmanagement und bin bei Bewerbungsgesprächend zugegen. Eine Vorauswahl wird durch die Teamleiter vorgenommen.

In der Vergangenheit (und zwischendurch), bei denen ich selbst der Bewerber bin, merke ich, wie andere sich anstellen und kann nachvollziehen, wie sehr man auf dem Bewerberstuhl schwitzt und wie man das Schwitzen vermeiden kann.
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Benutzerbild von Andidreas
Andidreas

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#8

AW: Mindestqualifikation zu hoch?

  Alt 23. Aug 2012, 15:45
Dachte ich's mir doch.
Und was denkst Du dir?

Umgangssprachlich geb ich dir Recht, also das ein Student ein Berufsanfänger ist.
Aber ich meine gelernt zu haben das er aufgrund seines Studiums auf das Berufsleben vorbereitet wird (Praxis Semster etc.) und eigentlich nicht mehr in diese Kategorie fällt.
Ein Programmierer Programmiert durchschnittlich 15 Code Zeilen pro Tag
Wir sind hier doch nicht bei SAP!!!

Aber wir habens bald
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