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[ORM] Lazy Loading - Wie implementieren?

Ein Thema von mquadrat · begonnen am 23. Sep 2011 · letzter Beitrag vom 26. Sep 2011
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Seite 1 von 3  1 23      
mquadrat

Registriert seit: 13. Feb 2004
1.113 Beiträge
 
Delphi XE2 Professional
 
#1

[ORM] Lazy Loading - Wie implementieren?

  Alt 23. Sep 2011, 11:56
Hallo zusammen,

Ich hab mal wieder was aus der Ecke der Konzepte. Wie würdet ihr in einem ORM in Delphi Lazy Loading implementieren? Das Mapping des OR soll komplett extern erfolgen, also z.B. über XML-Konfigurationsdateien oder Attribute. Es sollen keine Getter / Setter von Hand geschrieben werden. Direkter Zugriff auf Relationen soll über Properties möglich sein (also z.B. Rechnung.Kunde.Adresse, wobei Adresse als lazy loading in Kunde gekennzeichnet wäre).

Generell gibt es für Lazy Loading ja vier Möglichkeiten:

- Lazy Initialization: Die Property wird null-initialisiert. Beim ersten Zugriff wird das passende Objekt erstellt und geladen.
- Virtual Proxy: Es wird ein Objekt erstellt, dass das gleiche Interface wie die Zielklasse hat. Alle Aufrufe werden durchgeroutet.
- Virtual Holder: Statt das Objekt direkt aufzurufen wird immer die getValue() Funktion des Holders aufgerufen.
- Ghost: Das korrekte Objekt wird erstellt, aber nicht befüllt.


Lazy Initialization
Hierfür müsste entweder der Getter von Hand geschrieben werden oder "self-aware" Properties verwendet werden. Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber ich denke dass müsste sich mit den Properties aus DSharp (oder einem ähnlichen Konzept) realisieren lassen.

Virtual Proxy
Um Code-Generierung zu vermeiden, müsste das Interface zur Runtime aufgebaut werden. Selbst wenn das geht, würde ich allerdings aufgrund der Typsicherheit von Delphi Probleme bei der weiteren Geschäftslogik erwarten oder es müsste im weiteren Verlauf immer eine Methode "getRealObject" mit dem richtigen Typ geben. Nicht wirklich komfortabel und schon fast ein Virtual Holder.

Virtual Holder
Sollte sich mit Generics durchaus machen lassen, sagt mir aber vom Konzept her so gar nicht zu.

Ghost:
Hier mat man ein ähnliches Problem wie bei der Lazy Initialization. Die Properties müssen den Zugriff realisieren und ggf. das Laden der Daten triggern. Man hat das Problem also von der aufrufenden Klasse in die aufgerufene Klasse verschoben. Auch das müsste mit den Properties von DSharp gehen, die Ihren Owner kennen.


Fazit:
Proxy und Holder haben IMHO konzeptionelle Unschönheiten, erlauben allerdings das Verwenden von "Standard-Properties". Lazy Initialization und Ghost verlangen den Einsatz von intelligenten Properties, was etwas unhandlich aber machbar ist. Ich würde also zu einem der beiden letzten tendieren.



Welche anderen Implementierungsmöglichkeiten gibt es? Was habe ich übersehen? Wie arbeiten existierende Delphi ORMs?
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Namenloser

Registriert seit: 7. Jun 2006
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3.724 Beiträge
 
FreePascal / Lazarus
 
#2

AW: [ORM] Lazy Loading - Wie implementieren?

  Alt 23. Sep 2011, 13:39
Lazy Initialization klingt für mich am pragmatischsten, und ich sehe auch nichts, was wirklich dagegen spräche. Die anderen Lösungen wären imo mit einem noch größeren Aufwand verbunden. Ein kurzes if not Assigned(Field) then Field := ... im Getter ist nun wirklich nicht die Welt...
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r2c2

Registriert seit: 9. Mai 2005
Ort: Nordbaden
925 Beiträge
 
#3

AW: [ORM] Lazy Loading - Wie implementieren?

  Alt 23. Sep 2011, 16:12
Das ist ein sehr interessantes Problem. Hab ich mir noch gar keine Gedanken dazu gemacht.

Welche anderen Implementierungsmöglichkeiten gibt es?
Weitere sind mir nicht bekannt.

Zitat:
Wie arbeiten existierende Delphi ORMs?
Kann ich dir leider nicht sagen. Ist aber nachguckbar.

Lazy Initialization klingt für mich am pragmatischsten, und ich sehe auch nichts, was wirklich dagegen spräche. Die anderen Lösungen wären imo mit einem noch größeren Aufwand verbunden. Ein kurzes if not Assigned(Field) then Field := ... im Getter ist nun wirklich nicht die Welt...
Es geht darum, dass Persistenz im Idealfall orthogonal zur Geschäftslogik sein sollte. Klar ist es nicht viel "Arbeit", aber unsauber. Wenn man den Mechanismus ändern will, kriegt man Probleme, der zusätzliche Code ist ne zusätzliche Fehlerquelle (lustig, wenn man sowas mal vergisst) und es macht den Code unübersichtlicher. Das ist jetzt nichts, was jetzt katastrophale Auswirkungen hätte. Es ist nur unschön und kann zu vermeidbaren Problemen führen. Und genau deshalb halte ich es für sinnvoll, hier zwei, drei Gedanken mehr drauf zu verschwenden.


Zwei Gedanken deshalb von mir:
- LazyInitialization könnte man u.U. mit Annotationen/Attributen reparieren. Also den Lazy-Initialization-Code zur Laufzeit einfügen. Hab ich aber nich nie gemacht, kann dazu also leider nicht viel sagen.
- Den Proxy fände ich eigentlich auch am schönsten, weil nun wirklich orthogonal. Ob man zu Laufzeit den Proxy erzeugen kann, weiß ich nicht. In Java geht das und so hege ich die Hoffnung, dass es in Delphi auch ne Möglichkeit gibt. Probleme mit der Typisierung sehe ich da nicht. Es könnte nur sein, dass das zur Laufzeit nicht geht und man auf Code-Generatoren ausweichen muss.

mfg

Christian
Kaum macht man's richtig, schon klappts!
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mquadrat

Registriert seit: 13. Feb 2004
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Delphi XE2 Professional
 
#4

AW: [ORM] Lazy Loading - Wie implementieren?

  Alt 23. Sep 2011, 16:58
Das ist ein sehr interessantes Problem. Hab ich mir noch gar keine Gedanken dazu gemacht.
Da immer bedauert wurde, dass in Delphi-Land so wenig über Konzepte nachgedacht wird, wollte ich das mal anstoßen

Zitat:
Zwei Gedanken deshalb von mir:
- LazyInitialization könnte man u.U. mit Annotationen/Attributen reparieren. Also den Lazy-Initialization-Code zur Laufzeit einfügen. Hab ich aber nich nie gemacht, kann dazu also leider nicht viel sagen.
- Den Proxy fände ich eigentlich auch am schönsten, weil nun wirklich orthogonal. Ob man zu Laufzeit den Proxy erzeugen kann, weiß ich nicht. In Java geht das und so hege ich die Hoffnung, dass es in Delphi auch ne Möglichkeit gibt. Probleme mit der Typisierung sehe ich da nicht. Es könnte nur sein, dass das zur Laufzeit nicht geht und man auf Code-Generatoren ausweichen muss.
Hätte beim Proxy die Property nicht den Typ des Proxys statt der eigentlichen Klasse? Oder möchtest du die eigentliche Klasse verstecken und immer den Proxy verwenden? Könnte aber auch sein, dass ich gerade auf der Leitung stehe, nachdem ich mich über die Live-Bindings Doku geärgert habe
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r2c2

Registriert seit: 9. Mai 2005
Ort: Nordbaden
925 Beiträge
 
#5

AW: [ORM] Lazy Loading - Wie implementieren?

  Alt 23. Sep 2011, 17:10
Hätte beim Proxy die Property nicht den Typ des Proxys statt der eigentlichen Klasse?
Nö.

Zitat:
Oder möchtest du die eigentliche Klasse verstecken und immer den Proxy verwenden?
Nö.

Bei nem Proxy hast du immer ne Basisklasse (bzw. ein Interface). Siehe GoF:207 oder, falls du das GoF-Book nicht zu Hand haben solltest, zur Not auch Wikipedia. Du deklarierst immer den Supertyp, hast aber entweder die eigentliche Klasse oder eben den Proxy. Der Code, der das nun verwendet, kriegt den Unterschied gar nicht mit ==> abstrakte Kopplung.

Zitat:
Könnte aber auch sein, dass ich gerade auf der Leitung stehe, nachdem ich mich über die Live-Bindings Doku geärgert habe
Hab die nicht gesehen. Was ärgert dich daran?

mfg

Christian
Kaum macht man's richtig, schon klappts!
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mquadrat

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Delphi XE2 Professional
 
#6

AW: [ORM] Lazy Loading - Wie implementieren?

  Alt 23. Sep 2011, 17:19
Interface.. logisch..


EDIT: Was mich an der Live-Binding Doku ärgert? Sie ist praktisch nicht existent

Geändert von mquadrat (23. Sep 2011 um 17:24 Uhr)
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Namenloser

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3.724 Beiträge
 
FreePascal / Lazarus
 
#7

AW: [ORM] Lazy Loading - Wie implementieren?

  Alt 23. Sep 2011, 17:27
Lazy Initialization klingt für mich am pragmatischsten, und ich sehe auch nichts, was wirklich dagegen spräche. Die anderen Lösungen wären imo mit einem noch größeren Aufwand verbunden. Ein kurzes if not Assigned(Field) then Field := ... im Getter ist nun wirklich nicht die Welt...
Es geht darum, dass Persistenz im Idealfall orthogonal zur Geschäftslogik sein sollte. Klar ist es nicht viel "Arbeit", aber unsauber. Wenn man den Mechanismus ändern will, kriegt man Probleme, der zusätzliche Code ist ne zusätzliche Fehlerquelle (lustig, wenn man sowas mal vergisst) und es macht den Code unübersichtlicher. D
1. Sorry, ich bin kein studierter Informatiker – was heißt „Persistenz orthogonal zur Geschäftslogik“?
2. Normal lässt man bei ORMs den Code doch eh generieren, da kann man doch den Getter ohne Probleme einbauen.
3. Was ist daran unsauber?
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Benutzerbild von Meflin
Meflin

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4.856 Beiträge
 
#8

AW: [ORM] Lazy Loading - Wie implementieren?

  Alt 23. Sep 2011, 17:32
Interface.. logisch..
Ich weiß nicht was mit Delphi möglich ist, NHibernate, mit dem ich gerade arbeite, implementiert die Proxies als zur Laufzeit erzeugte Ableitung der Entity.

Ach und weil du Konfiguration über XML erwähnt hast: Wer will das machen?? Automapping FTW, nur so als Denkanstoß
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mquadrat

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Delphi XE2 Professional
 
#9

AW: [ORM] Lazy Loading - Wie implementieren?

  Alt 23. Sep 2011, 17:41
@NamenLozer

Besser ist es IMHO, wenn der ORM keinen Code vorgenerieren muss, bzw. ich beliebige Klassen persistieren kann, von denen der ORM vorher noch gar nichts wusste.


@Meflin

Gute Frage. Mit dem Thema Code dynamisch zur Lautzeit erstellen habe ich mich bislang noch nicht befasst gehabt.

Automapping? Das funktioniert aber doch nur wenn
  • die Spaltennamen identisch oder zumindest ableitbar sind (Bei SAP sind z.B. alle Spaltennamen 5-stellig.. nicht wirklich sprechende Namen)
  • die Datentypen identisch oder ableitbar sind (Was ist wenn die Geschäftslogik mehr Typen kennt als die DB, also kein 1:1 Mapping möglich ist?)
  • keine weiteren Metadaten verwendet werden sollen (Ich würde das - auch wenn man sich drüber streiten kann in welcher Ebene validiert werden soll - mit Validierungsinfos anreichern).


EDIT: Ich würde das Mapping sowieso abstrahieren. Ob das dann aus einer XML, aus Attributen oder aus einem Automapping kommt kann sich ja dann jeder aussuchen
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Meflin

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#10

AW: [ORM] Lazy Loading - Wie implementieren?

  Alt 23. Sep 2011, 17:59
Automapping? Das funktioniert aber doch nur wenn...
OK, ich ging davon aus, man baut ein neues System. Anders sieht es vielleicht aus, wenn die Datenbank samt Daten schon existiert und ein neuer Client dafür entwickelt werden soll. Hier muss man vielleicht mehr manuell konfigurieren. In ersterem Fall will ich ja aber eigentlich nur die Ausnahmen der Regel konfigurieren, und nicht prinzipiell jedes einzelne Mapping. Das Mapping austauschbar zu machen ist daher ein sehr begrüßenswerter Schritt

Zum Thema Automapping: Ich finde das sehr elegant, wie Fluent NHIbernate das löst. Einerseits gibt es hier Conventions, die man einfach als Klasse implementieren kann (z.B. kann man darüber Tabellen/Spalten/Fremdschlüsselnamen etc generieren). Andererseits kann man glaube ich zumindest einzelne properties trotzdem manuell überschreiben (auch wenn ich das noch nie gemacht habe).

NHibernate an sich zu verwenden kam für uns jedenfalls aufgrund des XML-Overheads absolut nicht in Frage, deshalb dann Fluent NHibernate, welches ich dir als Anregungsimplementation größtenteils sehr empfehlen kann
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