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Piraten 9% in Berlin

Ein Thema von marcoX · begonnen am 18. Sep 2011 · letzter Beitrag vom 25. Sep 2011
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Namenloser

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#1

AW: Piraten 9% in Berlin

  Alt 19. Sep 2011, 00:37
Ich finde es übrigens dämlich, wie die Medien jetzt ausgerechnet immer wieder die Punkte Nahverkehr und Cannabislegalisierung hervorheben. Das verfälscht doch ziemlich den Eindruck, und zeigt, dass sie überhaupt nicht verstanden haben (oder nicht verstehen wollen), worum es den Piraten im Kern geht.
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marcoX

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#2

AW: Piraten 9% in Berlin

  Alt 19. Sep 2011, 00:49
Ich finde es übrigens dämlich, wie die Medien jetzt ausgerechnet immer wieder die Punkte Nahverkehr und Cannabislegalisierung hervorheben. Das verfälscht doch ziemlich den Eindruck, und zeigt, dass sie überhaupt nicht verstanden haben (oder nicht verstehen wollen), worum es den Piraten im Kern geht.
Wie du weisst, sind die meisten Presseorgane mehr oder weniger mit Parteien verflochten. Wusstest du z.B., dass Kai Diekmann (BILD-Chef) Trauzeuge von Helmut Kohl war?

Nun kann sich jeder selbst schnell ausmalen, warum hier massiv Stimmung gegen die Piraten oder den "neuen Splitter im Hintern der Etablierten" gemacht wird. Unfaire Methoden sind dabei besonders beliebt, gerade solche Reizwörter wie Cannabis.

Damit erhofft man sich wahrscheinlich, dass die ganzen "Rentner" wie hysterisch austicken und "Elfriede, Elfriede, die Spinner wollen Cannabis legalisieren, wir sollten doch schnell CDU wählen" herausprusten. Liest man im Kommentar-Bereich vieler Zeitungen, klappt das sogar erstaunlich gut.

Hier kommt eben ein Haupt-Denkfehler des Bürgers zu tragen: Er denkt ja immer, Politiker wie auch Presse wären irgendwo "dumm" oder "unfähig" und würden deshalb soviel Mist reden, tun und schreiben. Das sind sie gewiss nicht. Sie machen ihre Arbeit verdammt gut - bloß nicht für den Bürger sondern halt für die Lobby-Verbände: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitr...Strippenzieher

Geändert von marcoX (19. Sep 2011 um 01:20 Uhr)
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#3

AW: Piraten 9% in Berlin

  Alt 19. Sep 2011, 06:18
Ich habe selber vor dem massivem Linksruck auf dem BPT 2010 mit den Piraten Sympathisiert (und bin danach ausgetreten).
Mir ist dort nämlich klar geworden, dass bei den Piraten niemand mit dem nötigen Realitätssinn ist, sondern primär nur Träumer. Die Ideale sind wichtig, klar und ohne Zweifel, aber viele der Wünsche der Piraten (z.B. bedingungsloses Grundeinkommen) sind a) nicht finanzierbar, b) zu überzogen und c) sind die Konsequenzen nicht genug durchgedacht.

Das ist wie der Sozialismus: Prinzipiell ist das eine schöne Idee einer Gesellschaft, in der jeder für die Gesellschaft arbeitet so gut er kann und dafür jeder das erhält, was er braucht. In der Realität ist das nicht durchführbar, weil es zu viele Menschen gibt die das System ausnutzen und es immer an bestimmten Dingen fehlt. Zudem wird hier der inherente Wunsch des Menschen nach Individualismus komplett zurückgedrängt.

Ähnlich ist es bei den Piraten BGE? Wird ausgenutzt werden und ist nicht finanzierbar. Kostenloser Nahverkehr im milliardenverschuldeten Berlin? Geile Idee. Aber wer bezahlts? Es sind viele kleine pragmatische Punkte die mich inzwischen an den Piraten stören. Die hätten lieber bei Ihrer Kernkompetenz bleiben sollen, denn die Urheberthemen und Internetthemen sind hier wirklich gut ausgebaut.
Sebastian Gingter
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#4

AW: Piraten 9% in Berlin

  Alt 19. Sep 2011, 07:20
Die hätten lieber bei Ihrer Kernkompetenz bleiben sollen, denn die Urheberthemen und Internetthemen sind hier wirklich gut ausgebaut.
Wer sich nur auf solche Themen beschränkt, wird aber nicht gewählt.
Gruß
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#5

AW: Piraten 9% in Berlin

  Alt 19. Sep 2011, 08:39
Ein sehr schöner Blogeintrag dazu: http://www.danisch.de/blog/2011/09/1...lin/#more-4070

PS: Seine Blogeinträge zur Computersicherheit sind auch sehr lesenswert. Besonders die zur Kinderpornosperre: http://www.danisch.de/blog/?s=kinderpornosperre
Michael
Ein Teil meines Codes würde euch verunsichern.
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#6

AW: Piraten 9% in Berlin

  Alt 19. Sep 2011, 09:14
Die hätten lieber bei Ihrer Kernkompetenz bleiben sollen, denn die Urheberthemen und Internetthemen sind hier wirklich gut ausgebaut.
Wer sich nur auf solche Themen beschränkt, wird aber nicht gewählt.
Themen zu besetzen 'um gewählt zu werden' ist einer der Kritikpunkte die die Piraten bei den anderen Parteien bemängeln. Das dann selber zu machen stärkt nicht gerade die Glaubwürdigkeit.
Sebastian Gingter
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#7

AW: Piraten 9% in Berlin

  Alt 19. Sep 2011, 09:20
Wenn man irgendwo mitmachen will, muß man sich schon zu gewissen Themen äußern, ob das nun zu den jeweiligen Kernkompetenzen gehört oder nicht.
Gruß
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mkinzler
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#8

AW: Piraten 9% in Berlin

  Alt 19. Sep 2011, 09:21
Hoffen wir mal dass der selbe Effekt eintritt wie damals bei den Grünen und Teile des Wahlprogrammes ( Datenschutz, Urheberrechte usw.) von anderen Parteien übernommen wird.
Markus Kinzler
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#9

AW: Piraten 9% in Berlin

  Alt 19. Sep 2011, 09:25
Hoffen wir mal dass der selbe Effekt eintritt wie damals bei den Grünen und Teile des Wahlprogrammes ( Datenschutz, Urheberrechte usw.) von anderen Parteien übernommen wird.
Hoffen wir aber gleichzeitig auch, dass die Piraten nicht so werden wie die Grünen.

Edit:
Wenn man irgendwo mitmachen will, muß man sich schon zu gewissen Themen äußern, ob das nun zu den jeweiligen Kernkompetenzen gehört oder nicht.
Dem widerspreche ich. Auch in der Politik sollte der Grundsatz gelten „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten“. Sonst kommen lustige Sachen dabei heraus...

Geändert von Namenloser (19. Sep 2011 um 09:30 Uhr)
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#10

AW: Piraten 9% in Berlin

  Alt 19. Sep 2011, 09:57
Ich will dann mal aus erster Hand berichten. Eine Freundin von mir ist bei den Piraten aktiv. Da bin ich, aus Interesse, mal mit zu einer Plenumssitzung gegangen. Ich hatte erst gedacht: "Oh mein Gott, wo bist du denn hier gelandet?" Denn die Sitzung fand in einer Imbissbude statt! Aber wie ich später erfahren habe, nur weil ihr Raum im Bürgerhaus an dem Tag anders belegt war wegen einer Veranstaltung. Im Protokoll wurde ich dann als Freibeuter geführt. Da hatte ich dann auch so meine Zweifel, wie ernst man sie nehmen kann. Aber OK, das sind nur Oberflächlichkeiten.

Um was es jetzt genau ging, habe ich nicht mehr in Erinnerung. Von den 20 Anwesenden gab es vielleicht 5, die ernsthaft diskutiert haben, der Rest hat nur da gesessen und mehr oder weniger zugehört. Ein Thema war, wer verteilt GEMA-freie Liederbücher an die Kindergärten. Wurde geklärt, fand ich eine gute Aktion. Dann wollte einer einen regelmäßigen Videopodcast machen. OK, warum nicht. Aber wie er ihn machen wollte, hat bei mir Entsetzen ausgelöst. Ich will da jetzt nicht auf die Details eingehen, jedenfalls habe ich mich dann auch zu Wort gemeldet, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. Mir wurde zu gehört und meine Meinung zur Kenntnis genommen. das Thema wurde dann vertagt, damit noch mal alle drüber nachdenken können. Auch OK. Dann ging es um die Verlängerung einer Straßenbahntrasse. Das Thema wurde anscheinend schon länger diskutiert und ich konnte jetzt nicht so genau sagen, ob sie dafür oder dagegen sind und aus welchen Gründen. Auch OK. Die Informationsflyer für die Wahlen und die Heftchen mit dem Parteiprogramm waren auch in Ordnung.

Aber ich habe auch mitbekommen, mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben. Und das Hauptproblem ist Geld -- schlicht und ergreifend Geld. Sie können sich kein eigenes Parteibüro leisten. So ist die Parteizentrale zum Beispiel ein Szeneladen in der kasseler Fußgängerzone. Schlecht. Jemand würde zum einem dort nicht die Parteizentrale vermuten und zum anderen wird sich wohl der ein oder andere etwas scheuen so einen Lack- und Ledermodewarenladen (Es ist kein Sexshop!) zu betreten. Und es wirkt natürlich unseriös. Aber aufgrund der finanziellen Situation nicht anders möglich. nach den Wahlen hätten sie eine Koalition eingehen können. Dann hätten sie sogar ein Büro im Rathaus bekommen. Gute Sache das. ABER dann wären sie nicht mehr politisch unabhängig geblieben. Es wurde dann so entschieden, dass man das Angebot ausschlägt und sich und seinen Wählern treu bleibt. Kann ich vertreten die Entscheidung.

Jedenfalls war ich teilweise positiv überrascht, dass sie nicht doch nur eine Spaßpartei sind die nur aus Freaks und realitätsfernen Menschen besteht. Bei manchen Themen hatte ich auber auch das Gefühl: Mensch lasst den Unsinn und kümmert euch um Sachen, die realisierbar sind und die Wähler bringen, ohne dabei zu stark von ihrer Linie abzuweichen. Mein Hauptkritikpunk war, dass es einfach an Öffenlichkeitsarbeit fehlt. Ich meine, wer von den normal Bürgern kennt die Piraten schon? Ich meine jetzt nicht nur vom Namen, sondern was sie wollen und für was sie stehen? Aber da wären wir wieder beim Problem Geld.

Letztendlich finde ich es gut, wenn sie sich politisch auf Themen beschränken von denen sie Ahnung haben. Und wenn sie in den Parlamenten nur mehr oder weniger beratende Funktion haben, die Finger in die Wunden legen und zu Themen von denen sie keine Ahnung haben und es wie Dieter Nur halten: "Einfach mal die Fresse halten." Ich glaube, dann haben sie schon fürs erste viel erreicht.
Michael
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