Das Industriezeitalter, in dem jeder in der Fabrik gearbeitet hat ist nunmal vorbei.
Damals hat es das Agrarzeitalter abgelöst, in dem jeder Zweite Bauer war.
Und heute wird es durch das Informationszeitalter verdängt.
Der Industriesektor versinkt, und die Leute verdienen ihr Brot im tertiären Wirtschaftssektor.
Es werden nicht wirklich weniger Arbeitsplätze, sie verlagern sich nur. Damals wie heute.
Zu einem gewissen Teil ist das ja tatsächlich so und ich als breit aufgestellter ITler sehe dem ganzen (für mich) auch locker entgegen, weil Spezialisten immer gebraucht werden.
Allerdings ist das etwas zu kurz gedacht.
Prof. Ulrich Beck:
Zitat:
Man dachte ja immer, wenn die Arbeitsplätze in der Industrie abgebaut wird, dann kommen neue Arbeitsplätze in der Dienstleistungsbranche, und die Dienstleistungsgesellschaft ist sozusagen die Hoffnung, das, was danach kommt. Wenn wir gerade die aktuellen Nachrichten hören über die Arbeitslosigkeit, dann haben wir auch einen radikalen Einbruch in der Dienstleistungsgesellschaft, die Dienstleister bauen auch die Arbeitskräfte ab. Wir wissen das, wie die Banken, wie die Versicherungen, die Kaufhäuser, überall wird es eigentlich leer von Arbeit, denn die Arbeitsplätze werden automatisiert.“
Mal ein praktisches Beispiel:
Es ist kein Geheimnis, dass große Supermarkt-Ketten damit liebäugeln, auf kurz oder lang Kassiererinnen durch automatische Scan-Systeme, automatische Warenausgabe o.ä. zu ersetzen. Nun benötigt die Programmierung und Wartung dieser Systeme natürlich auch ein paar Spezialisten, die große Masse der Arbeiter wird aber auch nicht mehr gebraucht. Nehmen wir an, wir haben 5 Millionen Kassiererinnen, dann schaffen wir also 100.000 neue Stellen für die Automaten und setzen gleichzeitig 4,9 Millionen Kassiererinnen vor die Tür.
Wir alle kennen diese Entwicklung sogar noch selbst aus einer anderen Dienstleistungs-Branche. Ja, richtig, bei den Banken. Jeder kann sich noch an die Zeiten erinnern, als jedes kleine Dorf eine eigene Bank hatte. Heute macht das zum Großteil "General Bankautomat". Depots verwaltet man im Internet und selbst Kredite kann man bis auf die Unterschrift mittlerweile fast vollständig online abschließen.
Lange rede, kurzer Sinn, man kann diesen Fortschritt verteufeln und sich mit immer mehr Arbeitslosen abfinden oder das positive darin sehen und es auch nutzen. Ich bin für letzteres. Steigern wir die Produktivität ruhig weiter, lassen wir Maschinen die Arbeit so weit wie nur möglich machen (
und lassen den Menschen endlich am Nutzen dieses Fortschritts teilhaben !) und ermöglichen so eine ganz neue Art von Gesellschaft.
Auf kurz oder lang wird es sowieso in diese Richtung gehen, da spiele ich jetzt mal Prophet und da kann sich jeder überraschen lassen