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Zurück Delphi-PRAXiS Delphi-PRAXiS - Lounge Klatsch und Tratsch 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke
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50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke

Ein Thema von haentschman · begonnen am 13. Aug 2011 · letzter Beitrag vom 17. Aug 2011
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Luckie

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#31

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke

  Alt 16. Aug 2011, 09:29
Sie wollten ja Technik - sie waren bloß zu blöd dafür.
Du meinst das ernst oder? Bist du schon mal auf die Idee gekommen, dass sie einfach nur nicht die technischen Möglichkeiten und Ressourcen hatten? Und was sie mit den beschränkten Mitteln zustande gebracht haben, grenzt teilweise schon an Genialität. Und andere Menschen einfach als doof zu bezeichnen, obwohl du sie und ihre Lebensumstände gar nicht zu kennen scheint, ist einfach nur sozial inkompetent.
Michael
Ein Teil meines Codes würde euch verunsichern.

Geändert von Luckie (16. Aug 2011 um 09:36 Uhr)
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#32

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke

  Alt 16. Aug 2011, 09:56
Gut, Jugendliche offen, unvoreingenommen ? 1992,93 aber noch nicht !
Also ich bin Jahrgang 93, für mich ist es völlig normal, dass Deutschland vereint ist, ich kenne es ja auch nicht anders.
Vermutlich meint er das Jahr, nicht den Jahrgang
Achso
Ja, das macht schon eher Sinn
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himitsu

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#33

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke

  Alt 16. Aug 2011, 10:23
Ich selber kann ja nicht viel dazu sagen, bis auf das, was man so gehört hat. (mit nichtmal 10 Jahren interessiert man sich halt noch nicht für sowas)


Du meinst das ernst oder? Bist du schon mal auf die Idee gekommen, dass sie einfach nur nicht die technischen Möglichkeiten und Ressourcen hatten?...
Toll, daß nach dem Krieg nahezu alle "guten" Industrieanlagen demontiert wurden und von den Russen hat man wenig zurückbekommen.
Der Westen wurde dagegen ja schnell wieder aufgebaut.

Und es ist nicht so das wir nichts produziert hätten ... wir hatten nur nicht sehr oft was davon, da Vieles nur für den Export (vorwiegend gegen Devisen) hergestellt wurde.
Auf einige Sachen wart ihr Wessis scheinbar auch recht scharf, vonwegen wir haben nur Schlechtes/Minderwertiges rausgebracht.
Selbst in Sachen Mikroelektronik waren wir nicht unbedingt die Schlechtesten ... Dresden (tiefster Osten) ist nicht umsonst sowas wie das europäische Silicon Valley genannt.

siehe Bei Google suchenmikroelektronik deutschlands
und ganz am Anfang:
http://www.focus.de/finanzen/news/mi...id_107898.html
http://www.innovations-report.de/htm...cht-82652.html
Und eine dresdner Firma, wegen welcher all die anderen, wie AMD und Infineon, erst hier hergezogen sind > ZMD (hatte ich mal viele Jahre für gearbeitet und bin daher überhaupt nicht voreingenommen ).

Und nehmen wir mal soeine kleine Geschichte: Hier wurden irgendwo recht gute Spaten hergestellt, aber wenn wir mal einen haben wollten, dann brauchte man gute Kontakte, um sie sich aus dem Westen zurückzuholen.


Man sehe sich auch mal die Arbeitslosenzahlen an
- hier hatte doch fast jeder irgendeine Arbeit und das obwohl oftmals sogar beide Elternteile gearbeitet haben (relativ kurz nach der Geburt)
- jetzt schau mn auf die Straße und durchschnittlich jeder Zehnte, den man sieht, ist arbeitslos (und das wo sich Frauen schonmal beschweren, wenn sie nach 2 Jahren wieder voll arbeiten müssen, falls sie überhaupt arbeiten)



PS:
http://www.youtube.com/watch?v=7bydatZ8Ev0 (in Bild)
http://www.die-sachsen-kommen.de/shtm/erfindungen.htm (oder Text)
$2B or not $2B
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Tonic1024

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#34

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke

  Alt 16. Aug 2011, 10:41
Vielleicht feiern wir ja irgendwann noch
"10 Jahre Fall der Mauer in den Köpfen"
Als im Osten lebender Wessi unke ich mal, dass bis dahin noch mindestens eine Generation nötig sein wird.
Vielleicht geht das schneller als man denkt... Also ich persönlich war zum Mauerfall 11 Jahre alt und hatte noch nie davon gehört, dass es zwei Deutschlands gibt. Es ist mir als wären wir wiedervereinigt seit ich denken kann.

Und die weiter oben angesprochene Offenheit der Ossis, die ich im Übrigen durchaus bestätigen kann, tut den Wessis, zu denen ich mich auch zähle, bei einer Durchmischung sicher ganz gut. Ich war beim Bund in meiner Einheit einer von wenigen Wessis und hab mich bei denen pudelwohl gefühlt.

Ich persönlich empfinde ein gewisses Nord-Süd Gefälle in den Köpfen (auf Charakter und Denkweisen bezogen) mittlerweile als viel ausgeprägter.

Toni
Der frühe Vogel fängt den Wurm, richtig.
Aber wird nicht auch der frühe Wurm vom Vogel gefressen?
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DeddyH

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#35

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke

  Alt 16. Aug 2011, 10:54
Nunja, ich bin Mitte 40 und habe daher (auch beruflich) hauptsächlich Kontakt zu Leuten meines Alters oder gar etwas älter. Und da hört man dann häufiger Sprüche wie "Der benimmt sich wie ein Wessi". Auf den Einwand hin, dass ich ja auch einer bin kommt dann meist "Sie habe ich ja nicht gemeint". Aber auf einen Vergleich der beiden Systeme möchte ich mich hier nicht auslassen, ich habe mich viel mit der DDR beschäftigt (man möchte ja etwas mehr über seine Heimat erfahren), weil das für mich halt vor der Wende "das unbekannte Land im Osten" war. Aber eins noch zum Thema Arbeitsplätze: wenn man einfach 4 Leute für eine Arbeit einstellt (die Kosten spielen ja keine Rolle), die einer allein locker schaffen kann, ist Vollbeschäftigung keine unerreichbare Illusion.
Detlef
"Ich habe Angst vor dem Tag, an dem die Technologie unsere menschlichen Interaktionen übertrumpft. Die Welt wird eine Generation von Idioten bekommen." (Albert Einstein)
Dieser Tag ist längst gekommen
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Progman

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#36

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke

  Alt 16. Aug 2011, 10:58
Zu diesem Thema möchte ich mich auch mal zu Wort melden. Mir sträuben sich die Haare, wenn ich lesen muss (meist von Besserwessis, die die DDR nie kennengelernt haben), wie abgrundtief schlecht die DDR und ihre Bevölkerung war. Immerhin sind das 40 Jahre Leben von ca. 16 Millionen Menschen, dass man eben mal so ins total negative zieht. Ich bin 1946 bei Franfurt/Main geboren und meine Mutter gelangte mit mir als Baby nach Thüringen, da sie dort meine Großeltern fand, die aus dem Sudetenland vertrieben waren. So kam es, dass ich in der "bösen" DDR aufgewachsen bin.
Ich bin 1953 eingeschult worden. Wir hatten auch noch Lehrer, die (wie auch im Westen) schon im dritten Reich Lehrer waren. Und es gab auch durchaus mal ne Backpfeife vom Lehrer.
ABER:
Wir hatten Schulspeisung. Das heißt, jeden Tag ein warmes Mittagessen für 2 Mark die Woche und jeder Schüler bekam täglich eine Flasche Milch. Jeden Sommer gings ins Ferienlager (ohne nennenswerte Kosten) und ich wurde einige Jahre jedes Jahr zu einer 3-wöchigen Kur geschickt, weil ich laut Arzt zu klein und zu leicht war Also ein sozialer Standard, den sich das heutige Deutschland anscheinend nicht leisten kann. Nach der Schule war es kein Problem, eine Lehrstelle zu bekommen. Für viele nicht immer der Traumberuf, aber es blieb keiner ohne Lehrstelle.
Dann im Berufsleben: Ein fester Sozialversicherungsbeitrag für jeden und Behandlungen und verschriebene Medikamente kosteten nicht. Das Wort Zuzahlung war uns unbekannt.
Und für die, die glauben, ich möchte die DDR verherrlichen, noch soviel: Ich habe 2 mal 21 Monate wegen versuchter Republikflucht im Knast gesessen. Ich bin also kein glühender Verfechter dieses Regimes. Aber man muss unterscheiden zwischen Bevölkerung und Machthabern. Es herrschte auf alle Fälle ein wesentlich besseres soziales Klima als heute.
Der Mauerbau hat eigentlich schon den Anfang vom Ende der DDR eingeläutet. Nur das wusste damals noch keiner. Und dass sich eine politische Kaste immer mehr von der Bevölkerung entfernt, erleben wir ja heute auch wieder..... Wer weiß, wo das mal endet
Karl-Heinz
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#37

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke

  Alt 16. Aug 2011, 11:13
wie abgrundtief schlecht die DDR und ihre Bevölkerung war.
Das Letztere habe ich in dieser allgemeinen Form äußerst selten bis nie gehört. Egal in welche Richtung die Vorurteile gehen, es sind immer einige wenige gewesen, die den Ruf von vielen ruiniert haben.
Detlef
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jobo

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#38

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke

  Alt 16. Aug 2011, 11:19
Und auch hier geht es wieder nicht ohne "Besserwessis" usw.

Soziale Standards:
Natürlich war das nicht schlecht, auch wenn diese Dinge allein weder gereicht haben, die Menschen zu binden (damit wären wir wieder beim Thema Mauerbau), noch dass sie verzichtbar waren, denn was wäre sonst überhaupt der "Vorteil" eines solchen Systems gewesen. Geschweige, dass es schlicht nicht bezahlbar war, trotzdem Topware hauptsächlich als Devisenbringer ins Ausland verkauft wurde.
Und vor dem Mauerfall gab es im Westen glaub ich auch noch keine Zuzahlung, oder? Ob die medizinischen Standards vergleichbar waren, kann ich nicht sagen.
Gruß, Jo
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DeddyH

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#39

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke

  Alt 16. Aug 2011, 11:21
Vor dem Globalisierungswahn gab es im Westen auch noch eine soziale Marktwirtschaft, die diesen Namen zumindest im Ansatz verdient hatte. Dass sich dies geändert hat, hat mit dem Mauerfall IMO aber wohl eher weniger zu tun.
Detlef
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himitsu

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#40

AW: 50 Jahre Mauerbau... persönliche Eindrücke

  Alt 16. Aug 2011, 13:14
Ich hatte gehört, daß der Westen eigentlich auch Wirtschaftlich nicht grade gut dastand.
Was für ein Glück, daß wir dann gekommen sind, um euch zu helfen (mit unserer Arbeitskraftund's biss Kaufkraft).
$2B or not $2B

Geändert von himitsu (16. Aug 2011 um 13:20 Uhr)
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