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Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

Ein Thema von RWarnecke · begonnen am 21. Jul 2011 · letzter Beitrag vom 11. Aug 2011
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Hansa

Registriert seit: 9. Jun 2002
Ort: Saarland
7.554 Beiträge
 
Delphi 8 Professional
 
#1

AW: Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

  Alt 11. Aug 2011, 14:48
...Wenn mich ein Kunde anruft, der 500 oder 800 km weit weg wohnt, dann war das bislang immer ein Abzocker. Ich nehme solche Aufträge grundsätzlich nicht mehr an, weil solche Leute mit der Absicht, zu betrügen, gezielt nach weiter entfernten Entwicklern zu suchen scheinen....
Die Realität sind leider anders aus...läßt vermuten, daß du keine Ahnung hast, wie's in der Realität abgeht.
Was soll dieser Grundsatz ? Ich habe mit grossen und kleinen Firmen zu tun. Und dabei gibt es eben solche und solche. Aber die Realität sieht z.B. so aus : Letztes Jahr : bestehender Kunde aus Niedersachsen irgendwo in der Prärie (600 km). Der hat Ärger mit Drucker und das Problem war telefonisch nicht zu lösen. Per Internet lässt sich schlecht ein Drucker einstellen. Also rief ich da an und habe gesagt, dass ich wohl vorbeikommen müsse. Der hatte sich das schon gedacht. Die besagte Hausnummer war allerdings, dass er mit ca. 500 EUR rechnen müsse zuzügl. Hotel und Verpflegung. Da war ICE-Fahrkarte drin, die Fahrzeit wurde nicht berechnet, weil ich anderes in den 12 St. Fahrzeit machen konnte und den nicht zu sehr belasten wollte. Die Abzocker sitzen übrigens eher nicht auf Kundenseite, sondern auf der anderen. Hätte ich 1500 gesagt, dann hätte er wohl auch zähneknirschend bezahlen müssen. Vor Ort kassierte ich vorsichtshalber mal 300 EUR. Rest wurde dann überwiesen und fertig. Hätte es vorher mal Ärger gegeben dann wäre ich übrigens nur nach Eingang per Vorkasse losgefahren !

Nächster Fall geht in Richtung Perlsaus nicht sehr erfolgreicher Kundenakquise/Werbung etc. Wer was kauft, der will normalerweise vorher sehen was. Demo-Version ist manchmal zu wenig. Vorführung ist in vielen Fällen besser, verursacht aber immer Kosten. Kommt Verkauf zustande, dann lohnt sich das (zumindest bei mir) aber schon. Also Berlin : Grosskonzern. Berliner Tochterunternehmen fällt etwas aus dem Rahmen und hat relativ freie Hand. Irgendwie kam Kontakt zustande. 19:00 Uhr : diskutiere mit Kollege gerade über den Fall und das Telefon klingelt. Der geht dran und guckt seltsam. Das war der Berliner Chef und sagt, er wolle das mal vorgeführt kriegen, am besten morgen. Ich habe ihm dann gesagt, dass das so kurzfristig wohl sehr teuer würde, einen Flug zu buchen. Letzenendes war das dann auch Sache von 800 EUR. Hierbei wurde folgende Abmachung getroffen: bei Geschäftsabschluss bezahlen die nichts, ansonsten übernehmen sie die Flugkosten. Die Vorführung verlief zu beiderseitiger Zufriedenheit. Es wurde sogar schon über Hardware und Preise diskutiert. Wer rhetorisch nicht so begabt ist : da war nicht umsonst mein Kollege mitgekommen ! Der war damals Autoverkäufer und ich habe mich nicht gross gewundert, dass ich da das Programm erkläre und der hauptsächlich mit den Sekretärinnen flirtet. War aber gut so, eventuell haben die mehr Einfluss als der Chef.

Dann noch der mit dem abgelehnten Leasing. 3 Komplettsysteme verkauft und das sollte per Leasing laufen. Chef von dem Laden ruft an und sagt mir, dass er in Scheidung lebe und noch mit seiner Ex am verhandeln sei, wem was gehört, aber deshalb ginge das mit dem Leasing leider nicht. Geschäft geplatzt ? Ne, der Hardware-Anteil betrug 1/3. Mein Vorschlag war nun, dass er 1/3 sofort bezahlt und den Rest in 48 Monatsraten statt an die Bank an mich. Zu banküblichen Zinsen und Bankeinzug, versteht sich. So wurde das auch vertraglich abgemacht. Durch das bezahlte erste Drittel waren ja dann auch die Monatsraten wesentlich geringer als beim Leasing. Nach 4 Jahren war dann auch alles bezahlt.

Das waren jetzt 3 eher komplizierte Fälle. Insbesondere letzterer hätte mich relativ leicht abzocken können, aber selbst dann wäre mir kein materieller Schaden entstanden. Mit Zahlung der ersten Monatsrate war ja die Gewinnzone schon erreicht. Ich würde solche Sachen auch zuerst mal positiv angehen und nicht negativ. Allerdings immer darauf achten, zumindest nichts draufzulegen.

Ach ja : die Sache in Berlin die wurde doch nichts. Obwohl die ganze Firma dafür war, das Besprochene ein/umzusetzen. Hatte noch 3mal mit Chef telefoniert und ihm gesagt, wir könnten sofort loslegen und der sagt : "ich weiss das, aber es ist noch nicht durch. Ich kämpfe für sie". Der und ich auch hatten die Rechnung ohne die Konzernmutter gemacht und die waren was am umstrukturieren, so dass das alles so wie geplant denen nicht ins Konzept passte. Also wurde das doch nichts. Rechnung über Flug wurde geschrieben, 2 Tage später kam Scheck und fertig. Ich könnte das jetzt negativ sehen (Hetz-Tag in Berlin, sehr knapp, wurde noch nie am Flughafen ausgerufen und nicht mal ein Geschäft gemacht) und sagen : ach, die Welt geht sowieso unter. Nicht mein Ding. Es ist noch lange nicht aller Tage Abend ! Insofern habe ich die letztjährigen Delphi Tage u.a. auch benutzt, diese Geschichte neu aufzurollen.

P.S.: da hat jeder den gleichen Preis bezahlt ! Der Berliner wäre allerdings billiger weggekommen, allerdings wegen Mengenrabatt ! Und wenn der mit den 3 Systemen auch soviel bestellt hätte wie der Berliner : gleicher Preis für beide !
Gruß
Hansa
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marcoX

Registriert seit: 10. Jul 2011
45 Beiträge
 
#2

AW: Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

  Alt 11. Aug 2011, 15:02
...Wenn mich ein Kunde anruft, der 500 oder 800 km weit weg wohnt, dann war das bislang immer ein Abzocker. Ich nehme solche Aufträge grundsätzlich nicht mehr an, weil solche Leute mit der Absicht, zu betrügen, gezielt nach weiter entfernten Entwicklern zu suchen scheinen....
Ich mache sehr selten Auftragsarbeit, aber WENN, dann gilt folgendes Modell:

25% Anzahlung
25% bei 50% erledigter Arbeit
50% wenn fertig

Hat sich bisher sehr bewährt! Sind Anfahrtskosten etc. nötig, gilt hier natürlich auch:
Vorkasse! Weigert sich der Kunde: Lecko Mio! Soll er sich nen anderen suchen...

Geändert von marcoX (11. Aug 2011 um 15:05 Uhr)
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Delphi XE2 Professional
 
#3

AW: Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

  Alt 11. Aug 2011, 15:23
Also bei uns in der Firma gibt es eigentlich zu jeder Entwicklung ein Pflichtenheft (was der Kunde erstellt) und natürlich einen Vertrag.

Festpreise werden nur bei sehr kleinen Anwendungen bzw. Tools vereinbart, alles andere geht nach Aufwand. Dazu kommen dann auch Termin beim Kunden vor Ort für Präsentationen/Besprechung/Vorführung, Änderungen oder neue Funktionen usw.
Marc
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#4

AW: Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

  Alt 11. Aug 2011, 17:27
Also bei uns in der Firma gibt es eigentlich zu jeder Entwicklung ein Pflichtenheft (was der Kunde erstellt)
LOL
Wir haben die Erfahrung gemacht das selbst IT-Consultant-Firmen, Controller und Interne IT-Abteilungen &c. nicht in der Lage sind Vollständig und Präzise ihre Anforderungen zu Formulieren oder gar zu ermitteln. Das geht normalerweise nur wirklich gut in einem Dialog, weil wir eine Gewisse Erfahrung haben was in welchen branchen an Anforderungen üblich ist, bzw...was es alles für Anforderungen schon gab. Viel Verantwortliche sind sich über den Informationsfluss oder den Workflow im eigenen Unternehmen garnicht im klaren und es gibt auch keinen Singlepoint of truth um den zu ermitteln. Also haben wir Glück, wenn wir 1 oder 2 Leute aus dem Unternehmen interviewen dürfen...mit noch mehr Glück ist ein Zukunftiger PowerUser darunter...
Wir rechnen dann meist noch transparent x stunden an Customizing mit ein, die der Kunde dann mit kauft so das im Betrieb sichtbar werdende Anforderungen nicht gleich die ganze Buchhaltung bei uns involviert. Kunden die meinen das nicht zu brauchen....haben entweder Glück und es ist so...oder bekommen dann eben Angebote für Feature Requests...bzw. Diskutieren das Feature mit rein...udn wir hohlen uns das Geld später wieder.

Es gibt nur einige wenige Kunden bei denen das richtig läuft...ein großer Logistik Konzern z.b. hat mit uns vorher, eine ganze Woche lang vor Ort und unter Beteiligung und Interview aller Stakeholder ein Pflichtenheft entwerfen lassen. Egal ob das dann korrekt kalkuliert wurde, wir haben alle Punkte abgearbeitet die Software und Hardware eingeführt, die Mitarbeiter geschult, das Geld bekommen und gut. Keine Diskussionen keine Enttäuschungen auf deren Seite keine blank liegenden Nerven auf unserer Seite. Ein Wartungsvertrag abgeschlossen, falls mal was ist. Usw.
War ziemlich, cool.
Wenn alle Großen Firmen zu kleinen Firmen so nett wären
Andreas
Monads? Wtf are Monads?
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#5

AW: Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

  Alt 11. Aug 2011, 18:13
Was heißt da LOL?

Ich habe nicht geschrieben das ein Pflichtenheft vollständig ist.
Marc
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