Basisklassenroutine kann nicht auf vererbte Variablen zugreifen?

[Aphton]

Wartet mal, bleiben wir beim Ausgangsproblem, beim Abstrakten.

Denn dieses angeführte Beispiel funktioniert bei mir unter Turbo Delphi Explorer.
Ich habs so gemacht:

Delphi-Quellcode:

var
  B: TBasisKlasse;

begin
  B := TAbgeleiteteKlasse.Create;
  try
    B.Variable := False;
    if B.TestVariable then Writeln('Testvariable #1');
//    TAbgeleiteteKlasse(B).ModifiziereVariable;
    (B as TAbgeleiteteKlasse).ModifiziereVariable;
    if B.TestVariable then Writeln('Testvariable #2');
  finally
    B.Free;
    Readln;
  end;
end.

Das zweite Writeln klappt. Also klappt das Ändern der Variable per ModifiziereVariable!

[hboy]

ich habe eben das hier implementiert:

Delphi-Quellcode:

program Project1;

{$APPTYPE CONSOLE}

uses
  SysUtils;

type TBaseClass = class
private
  B: Boolean;
public
  function ReturnVal: Boolean; virtual;
  procedure SetToTrue; virtual; abstract;
end;

type TDerivedClass = class(TBaseClass)
public
  procedure SetToTrue; override;
end;


function TBaseClass.ReturnVal: Boolean;
begin
  result := B;
end;

procedure TDerivedClass.SetToTrue;
begin
  B := True;
end;


var
  inst: TBaseClass;
begin
  inst := TDerivedClass.Create;
  (inst as TDerivedClass).SetToTrue;

  writeln(BoolToStr(inst.ReturnVal,true));
  readln;
end.

und es tut auch... ich suche mal weiter!

[Aphton]

Also besteht das Problem immernoch, wenn du die abstrakte Definition von SetToTru in TBaseClass entfernst?
Ist mal interessant... Also was für ne Delphi Version benutzt du? (Weil ich hier das Problem nicht habe!)

Edit: Omg deine Signatur ist köstlich!

[hboy]

Ich habe jetzt auf die Schnelle einen Objektzeiger und eine Boolean-Variable bei besagter Basisklassenmethode und bei einer Methode einer abgeleiteten Klasse ausgeben lassen und das beruhigt mich nun irgendwie nicht.

022A5294 False (Basisklasse)
022A524C True (abgeleitete Klasse)

Es ist etwas schwer, ein Beispielschnipselchen zu schreiben, das realitätsgetreu ist, da die Methode nach dem Auslösen eines Clickereignisses mittelbar über einen Ereignisknoten ausgelöst wird - aber auch dieser hat nur eine Liste von TNotifyEvent-Verweisen, die er abarbeitet. Vielleicht spielt es auch eine Rolle, wem die Instanz gehört. (jetzt werde ich vollends paranoid)

[implementation]

Ähem ...
Wie wäre es, wenn du die Variable statt auf private mal auf protected stellen würdest?
Private-Zeugs ist in Nachkommen nicht mehr zugänglich.
In dem Screenshot hattest du die Variable dort neu deklariert.
Das heißt: Sie existiert dann auf einmal 2x!
DAS ist das Problem.

[Aphton]

Omg du könntest sogar recht haben..

[hboy]

Zitat von implementation:

Ähem ...
Wie wäre es, wenn du die Variable statt auf private mal auf protected stellen würdest?
Private-Zeugs ist in Nachkommen nicht mehr zugänglich.
In dem Screenshot hattest du die Variable dort neu deklariert.
Das heißt: Sie existiert dann auf einmal 2x!
DAS ist das Problem.

der Screenshot ist auch nur just for fun, weil mir die IDE an der Stelle gecrasht ist und dass die Variable dort drinsteht, ist ein Copy&Paste-Fehler (Was bitte ist " auf (???).Personality kann nicht zugegriffen werden." oder so ähnlich für ein IDE-Fehler?)

[Stevie]

Zitat von implementation:

Ähem ...
Wie wäre es, wenn du die Variable statt auf private mal auf protected stellen würdest?
Private-Zeugs ist in Nachkommen nicht mehr zugänglich.

Innerhalb derselben Unit schon.

[hboy]

Ok, nehmen wir vielleicht einen Schritt Abstand, von außen sehen beide Implementierungen gleich aus,

Delphi-Quellcode:

Type TUserInteractionHandler = class(TObject)
private
    obj: TObject;
    ConnectionIsValid : Boolean;
    IsConnected       : Boolean;
public
    OnDisconnect      : TNotifyEvent;
    procedure Disconnect; 
    procedure VectorObjectsChanged(Sender: TObject); virtual; abstract;
end;

Type TCreatePointHandler = class(TUserInteractionHandler)
public
  procedure VectorObjectsChanged(Sender: TObject); {override;} // edit: das override ist unerheblich.
end;

implementation

procedure TUserInteractionHandler.Disconnect;
begin
  ConnectionIsValid := False;
  IsConnected := False;
  if assigned(OnDisconnect) then OnDisconnect(Self);
end;

procedure TCreatePointHandler.VectorObjectsChanged(Sender: TObject);
begin
  if assigned(obj) and ConnectionIsValid then
     Self.Disconnect;
end;

und zum Zweiten

Delphi-Quellcode:

Type TUserInteractionHandler = class(TObject)
private
    obj: TObject;
    ConnectionIsValid : Boolean;
    IsConnected       : Boolean;
public
    OnDisconnect      : TNotifyEvent;
    procedure Disconnect; 
    procedure VectorObjectsChanged(Sender: TObject); virtual; 
end;

Type TCreatePointHandler = class(TUserInteractionHandler)
end;

implementation

procedure TUserInteractionHandler.Disconnect;
begin
  ConnectionIsValid := False;
  IsConnected := False;
  if assigned(OnDisconnect) then OnDisconnect(Self);
end;

procedure TUserInteractionHandler.VectorObjectsChanged(Sender: TObject);
begin
  if assigned(obj) and ConnectionIsValid then
     Self.Disconnect;
end;

erstere tut das, was man erwartet, letztere nicht. Warum?


ps.: bei anderen Methoden, die etwas direkter aufgerufen werden, löst der Aufruf einen EAbstractError aus, wenn man die Override-Direktive weglässt, bei der angeführten Methode scheint der Aufruf jedoch keinen Fehler zu produzieren, ob man override hinschreibt oder nicht. Es werden keine Warnungen ausgegeben. Übrigens nutze ich den Turbo Delphi Explorer (build 10.0.2228.42451) unter Windows 7 (64 bit)

[Stevie]

Wenn du das override weglässt, verdeckst du die gleichnamige Methode aus der Elternklasse. Das heißt, wenn du eine Variable vom Typ TUserInteractionHandler hast und darauf VectorObjectsChanged aufrufst, gibts nen EAbstractError, weil der Aufruf nicht an die VectorObjectsChanged von TCreatePointHandler geht (Stichwort: Polymorphismus)
Müsste aber Warnings oder Hints beim Kompilieren geben.

P.S. Was erwartet man denn? Was rufst du denn auf?