NULL Werte aus mySQL pro Feld entfernen

[Joerginger]

Hallo liebe mySQL / SQL Gurus,

ich hab einige Entwicklungen "draussen", die ich gerne von MS-SQL zu mySQL portieren würde. Man könnte fast sagen: Portieren muss... Mit dem DP-Tutorial zu mySQL ohne Controls habe ich mich so halbwegs angefreundet, da ich allerdings nicht gerade das große Licht des SQL bin scheitere ich bereits an einem relativ trivialen Problem:

Wenn ich auf die DB zugreife bekomme ich (logo) einen Satz mit vielen Feldern retour, welche bis auf wenige Ausnahmen natürlich auch NULL als Inhalt haben können. Ich denke dabei alleine schon mal an jede winzige Artikeldatei wo nicht in 10 VK-Preisen der Wert 0, sondern eben NULL drinsteht. Wenn ich jetzt (ohne vorher zu wissen, ob ein Wert oder eben NULL drinsteht) eine Typumwandlung versuche krachts... (Klar, könnte man mit try-except vielleicht sogar lösen...)

Anyway: bei M$-SQL habe ich (für jedes!!! Feld) ungefähr folgende Syntax einfließen lassen, um 100% eine Exception zu vermeiden, nämlich

Code:

if Not(varIsNull(dsADR.FieldValues['ADR_NAME1'])) then Form1.lstADR.Cells[1,iNR]:=dsADR.FieldValues['ADR_NAME1'];
if Not(varIsNull(dsADR.FieldValues['ADR_NAME2'])) then Form1.lstADR.Cells[2,iNR]:=dsADR.FieldValues['ADR_NAME2'];
if Not(varIsNull(dsADR.FieldValues['ADR_PLZ'])) then Form1.lstADR.Cells[3,iNR]:=dsADR.FieldValues['ADR_PLZ'];

mittels "if Not (varIsNull)" zu prüfen ob ein Wert drinsteht... Das klappt hervorragend. Zumindest in MS-SQL.

Mit mySQL habe ich (laut Tutorial von DP)

Code:

Exies[i].name1:=_myRow[1]; //NAME1
Exies[i].name2:=_myRow[2]; //NAME2

folgende Zuweisungen gebastelt, ok, hier zum Testen nur in ein Array hinein. Sobald ich aber ein Feld erwische - und derer gibt's Viele - die eben NULL behinhalten geht der Jammer los.

Mein erster Versuch wäre gewesen, das gleich wie im MS-SQL zu lösen

Code:

if not varIsNull(String(_myRow[3])) then Exies[i].birthday :=_myRow[3];           //GEBURTZELTAG

allerdings hängts da (scheinbar) daran, dass _myRow[3] - wie auch jedes andere Feld, das ich aus mySQL zurückbekomme - vom Typ PChar ist... jedenfalls: es kracht trotzdem. Die übliche "Zugriffsverletzung bei Adresse 0392814612348257812358"

Dann hab ich als Lösungsansatz gefunden, dass man unter mySQL IFNULL(FELD_NAME,'') sagen könnte... hm. Funktioniert zumindest

Jetzt meine eigentlichen Fragen:
- Wie gehe ich das am cleversten an? Ich meine, 100% dafür Sorge tragen dass alle Datensätze niemals irgendwo NULL in sich tragen kanns nich sein.
- Muss ich für jedes verwendete Feld im Select schon das erwähnte ISNULL(NAME,'') verwenden??? Sieht ja irgendwie nicht so dolle aus: SELECT IFNULL(ADR_NAME1,''''), IFNULL(ADR_NAME2,''''), ISNULL(ADR_STRASSE,'''')... Schreib das mal bei 30-50 Feldern
- ist das der "only way", muss ich mir da eine func schreiben die aus einem gegebenen Feldnamen das IFNULL(F_N,'''') bastelt und an's stringQUERY dranhängt???
- Oder gibts einen smooth-and-easy-Trick für meine Problemstellung?
- ist meine try-except-finally Idee möglicherweise doch nicht so blöde?

Bitte um Wortspenden/Codeschnipsel. Danke!

GLG, Mr. Joerginger

[mkinzler]

-Andere Komponenten verwenden
-DB-seitig Views verwenden

[Joerginger]

Herzlichen Dank für die rasche Antwort, leider bin ich - wie erwähnt - eher Anfänger und kenn mi jetzt erst recht nicht aus...

Was andere Komponenten sind ist mir klar, hast Du / hat jemand einen Tip Welche Komponenten ich da verwenden soll(te)?

Was um alles in der Welt (Newbie-Alarm!!!) sind "DB-seitig Views"?

GLG, Joerginger

[mkinzler]

Ein View ist eine Abfrage auf dem Server, auf dem man wie eine Tabelle zugreifen kann.

Komponenten gibt es Viele. Wie hast du auf MSSQL zugegriffen? ADO? Darf es etwas kosten?

Zeos, MyDAC, dbExpress, ...

[Joerginger]

Oh, danke für die Infos.

Meine Programmierphilosophie (und leider bin ich mit 46 Jahren schon seeeehr lange dabei) ist immer (noch): Was ich selber schreibe, kann ich auch selber korrigieren. MS-SQL greife ich via ADODB und DB zu, alles handgestrickt, keine Controls. ADOQUERY erzeugen, SQL-String absetzen, glücklich sein... Ich denke es ist zwar schwieriger als Klick Klick Programm fertig, aber eben auch wesentlich flexibler. Daher hab ich mich dann in das DP-Tutorial eingelesen "mySQL ohne Komponenten", dort greife ich dann auch über die mysql.pas direkt auf die DB zu, via libmysql.dll

Scheint mir sehr flott zu sein und wäre im Prinzip auch praktikabel. So exzessive G'schichten mach ich nicht. Bisschen Daten reinklopfen, Abfragen über 2,5 Millionen Adressen nach div. Kriterien. Oder in meiner Gastro-Lösung werden eben Zeilen mit Bestellungen und Abrechnungen gebucht.

Da MS-SQL bei 5 Usern in der Mini-Version sperrt, ich aber einige Kunden habe die zumindest 6-15 User benötigen... stehe ich vor der Entscheidung ob ich auf mySQL umsteige oder den Kunden (versuche) MS-SQL in "nicht gratis" umzuhängen...

Aber ich sehe grad wieder mal, dass ich um einen guten SQL-Kurs nicht herumkommen werde. Da fehlt mir einfach noch zu viel des Wissens...

GLG, Joerginger

[mkinzler]

Per ADO sollte der Zugriff auf MySQL auch möglich sein.

[omata]

Zitat von Joerginger:

Da MS-SQL bei 5 Usern in der Mini-Version sperrt, ich aber einige Kunden habe die zumindest 6-15 User benötigen... stehe ich vor der Entscheidung ob ich auf mySQL umsteige...

Wenn schon Umstieg, warum nicht auf Firebird oder PostgreSQL? Mit MySQL handelst du dir da nur die Lizenzproblematik ein. Gerade wenn es um Geld geht -> Firebird oder PostgreSQL.

[Jumpy]

Kann man die Null-Felder nicht schon in der Query mit dem richtigen SQL-Statement abfangen? In Oracle gibts doch da sowas wie NVL, vllt. hats vergleichbares ja auch in MySQL?

[mkinzler]

Gibt es schon, will er aber umgehen ( siehe Ursprungsfrage)

[Sir Rufo]

Um jetzt mal auf den Ursprungsthread zu antworten

Zitat von Joerginger:

Jetzt meine eigentlichen Fragen:
- Wie gehe ich das am cleversten an? Ich meine, 100% dafür Sorge tragen dass alle Datensätze niemals irgendwo NULL in sich tragen kanns nich sein.

Nee, ist auch doof, vor allem weil es eine Weitere Information beinhaltet -> Es liegen keine Daten vor
Ist das absolut unerwünscht, dann eben NULL-Werte in der Tabelle verbieten

Zitat von Joerginger:

- Muss ich für jedes verwendete Feld im Select schon das erwähnte ISNULL(NAME,'') verwenden??? Sieht ja irgendwie nicht so dolle aus: SELECT IFNULL(ADR_NAME1,''''), IFNULL(ADR_NAME2,''''), ISNULL(ADR_STRASSE,'''')... Schreib das mal bei 30-50 Feldern

Nö

Zitat von Joerginger:

- ist das der "only way", muss ich mir da eine func schreiben die aus einem gegebenen Feldnamen das IFNULL(F_N,'''') bastelt und an's stringQUERY dranhängt???

Nö

Zitat von Joerginger:

- Oder gibts einen smooth-and-easy-Trick für meine Problemstellung?

Ja

Zitat von Joerginger:

- ist meine try-except-finally Idee möglicherweise doch nicht so blöde?

ähhm, die geht schon mal gar nicht ... Except (übers. Ausnahme) und sollte auch nur für Ausnahmen verwendet werden und nicht für den Regelbetrieb.

Aus den hier schon genannten Lizenzgründen würde ich an deiner Stelle Zugriffs-Komponenten verwenden, die ohne die libmysql.dll auskommen.

Weiterhin würde ich für die Darstellung der Werte eine generalisierte procedures schreiben ala

Delphi-Quellcode:

function FieldToStr( Field : TField ) : string;
begin
  if Assigned( Field ) then
    begin
      if VarIsNull( Field.Value ) then
        Result := '' // auch möglich Result := '(null)'
      else
        case Field.FieldType of
          ftInteger : Result := 
        end;
    end
  else
    Result := '';
end;

procedure DataSetShowInListView( DataSet : TDataSet; ListView : TListView; FieldList : array of string );
var
  idx : integer;
  valstr : string;
begin
  for idx := Low( FieldList ) to High( FieldList ) do
    begin
      valstr := FieldToStr( DataSet.FindField( FieldList[ idx ] ) );
      ...
    end;
end;

Ich würde aber in den meisten Fällen ein DBGrid (gut persönlich benutze ich ein cxGrid ) für die Anzeige bemühen, denn da braucht es dieses Geraffel nicht.

Weiterhin kann man sich auch Objekte anlegen, wo diese Daten enthalten sind und dann an die Liste übergeben (ORM).
Das Objekt selber kümmert sich dann um die richtige Umwandlung der Daten

Delphi-Quellcode:

type
  TAdresse = class
  private
    FVorname : Variant;
    function GetVorname : string;
    procedure SetVorname( const Value : string );
    procedure SetRawVorname( const Value : Variant );
  public
    property Vorname : string read GetVorname write SetVorname;
    property RawVorname : Variant read FVorname write SetRawVorname;
  end;


function TAdresse.GetVorname : string;
begin
  Result := VarToStrDef( FVorname, '' );
end;
  
procedure TAdresse.SetVorname( const Value : string );
begin
  FVorname := Value;
end;
  
procedure TAdresse.SetRawVorname( const Value : Variant );
begin
  FVorname := Value;
end;