Hi Matthias,
ein paar Gedanken zu dem Ganzen:
- Wenn die externen Anschlüsse aus dem Gerät herausgehen sollten diese definitiv gut geschützt sein. Sprich Aus/Eingänge galvanisch entkoppelt, zB über Optokoppler oder bei den digitalen Ausgängen Relais (alles auch eine Frage der Verwendung der IOs). Die Trenner und eventuelle ICs auf externer Seite bieten sich (wenn der Platz vorhanden ist) in einer sockelbaren Bauform an, dadurch kann man, wenn wirklich mal was zerschossen wird, die betroffenen Teile leicht tauschen.
- Digitale Aus/Eingänge sind davon abgesehen natürlich kein Problem
- Stromaus/eingänge sollten mit externen ICs auch realisierbar sein, für galvanische Trennung würde sich hier etwas mit digitaler Schnittstelle anbieten, die kann man dann meist recht gut galvanisch trennen.
- Festspeicher: Billigstes bei >1 MB dürfte wohl fast ne SD-Karte sein, die kosten ja quasi nix und das prinzipielle Ansteuern ist über SPI auch nicht weiter problematisch. Nur wenn man dann noch ein Dateisystem nutzen wollen würde bräuchte man auch hier wieder nen Stück mehr an Rechnerleistung.
- RS232 bekommt man eigentlich immer
- Ethernet ist schon von der Rechnerleistung wieder nen gutes Stück aufwändiger, wenn man keine Controller mit internem Protokollhandling für wenigstens Ethernet+
IP+UDP oder
TCP (oder beides) nutzt, aber auch realisierbar. (ohne Protokolle zB einfach den Microchip ENC28J60, mit Protokollen gibt es diverses).
- USB als Host wird dann wieder nen großer Brocken. Da musst du ja einiges an Protokollen unterstützen, oder eben wiederum einen Host-Controller, der geeignete Protokolle mitbringt (glaub der FTDI Vinculum kann sowas zb, soweit ich das noch im Kopf habe).
- Display mit 80*4/5? Kenn ich als Alpha-Numerisches Display gar nicht (was das 4/5 Zeilen ja impliziert (zumindest in meinen Augen
) ), da wohl eher nen vollgraphisches. Da bekommt man aber meist eher so 128x64, also 21*8 Zeichen. 256x64 wären immerhin 42*8 Zeichen. Aber gerade Displays gehen auch schnell in die Kosten.
- Folientastaturen sind kein Problem, man muss nur eine passende finden
- 50 Hz Verarbeitungsrate für alles? Könnte eng werden, insbesondere mit den Skripten.
- Komponenten die man in ein paar Jahren noch bekommt: Auch die Elektronik wird immer kurzlebiger, solange man nicht echte Industrieteile verwendet. Also ATmegas zB bekommt man in 10 Jahren wohl nur noch pinkompatible, in 20 sicher gar keine kompatiblen mehr
- Skripte im Controller: Da gäbe es zwei Möglichkeiten: Interpreter auf dem Controller: Von der Technik her überall realisierbar, allerdings langsam und braucht auch entsprechend Speicher. Alternativ "Compiler" (für die genutzte Skriptsprache) auf dem uC: Wesentlich bessere Performanz, allerdings solltest du in dem Fall darauf achten, dass du einen Controller hast, der keinen getrennten Code/Daten-Adressraum hat, damit du die Skripte aus dem
RAM ausführen kannst. Sonst musst du nach jeder Parameteränderung selber neu flashen, was dann Speicherplatzmäßig auch wieder eng wird.
Controller die ich mal als Empfehlung in den Raum werfen könnte, da gutes Stück leistungsfähiger aber auch nicht viel teurer als nen AVR8: Fujitsu 16FX. 16 bitter, je nach Ausführung viel Flash/
RAM, viele IOs und Schnittstellen, Programmierung und On-Chip-Debugging über USART (also zB auch über nen FTDI-Chip, ich selber hab das mal so realisiert dass ich über nen FT2232H einen Kanal Daten normal austausche und den zweiten Kanal für Programming/Debugging nutze). Die gibt es sicher auch noch ne ganze Weile.
Grüße,
Chris
PS: Linux-"fähige" Mikrocontroller gibts natürlich auch. Mehr oder weniger jedes lesitungsfähige Kleingerät hat sowas ja heutzutage (zB Router,
Access-Points, NAS, Handhelds ...). Die sind aber vom Schaltungsaufbau her wesentlich komplexer. Beispiele: AVR32, ARM, Marvell ...