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Google Maps über COM (Component Object Model)

Ein Thema von Thom · begonnen am 23. Dez 2010 · letzter Beitrag vom 22. Mai 2022
Antwort Antwort
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Thom
Registriert seit: 19. Mai 2006
screenshot_panoramio.jpg

Use Google Maps API inside your Delphi application. Free, easy to use and much more powerful than a component.

Der Kern besteht aus einer Delphi-To-JavaScript-Bridge, mit deren Hilfe Delphi-Programme über das COM-Interface des Internet Explorers auf JavaScript-Objekte und -Funktionen zugreifen können. Die Kommunikation ist dabei bidirektional: Das bedeutet, daß Objekt- und anonyme Methoden aus JavaScript heraus aufgerufen werden können - zum Beispiel als Callback-Funktion, Event-Handler oder "injizierter" Code.

In diesem Framework wurde mit Hilfe dieser Delphi-To-JavaScript-Bridge das komplette Google Maps API abgebildet. Damit ist es möglich, alle Funktionen und Objekte dieses API's anzusprechen, ohne eine einzige Zeile JavaScript schreiben zu müssen.

Nun gibt es schon eine Reihe von Lösungsvorschlägen und Komponenten für Delphi, die das Google Maps API kapseln (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Weshalb dann noch dieses Framework?
Ganz klar zwei Gründe:
  1. Der Preis. Für Freeware oder OpenSource, die nach den Lizenzbedingungen von Google keine Premier Lizenz benötigt, sind diese Preise indiskutabel. Eine kostenlose Version, die das komplette API bedient, ist mir nicht bekannt.
  2. Die Flexibilität. Eine Komponente kann prinzipiell kein API ersetzen. Sie macht zwar die Arbeit des Programmierers bedeutend leichter und spart viel Zeit bei der Einarbeitung und Umsetzung des Projektes (bei kommerziellen Projekten ist Zeit gleich Geld, daher auch die hohen Preise für diese Komponenten) - schränkt aber mehr oder weniger stark ein.
    Eine JavaScript-ähnliche Programmierung ist nicht möglich.

Mit diesem Framework können JavaScript-Beispiele ohne Probleme nach Delphi umgesetzt werden - mit den Vorteilen einer Code-Vervollständigung und komfortablen Debugging-Möglichkeiten.

Ein kleines Beispiel:
Code:
[...]
<script type="text/javascript">
  function CreateMap() {
    var Options = {zoom: 13,
                   center: new google.maps.LatLng(47.651743,-122.349243),
                   mapTypeId: google.maps.MapTypeId.SATELLITE};
    new google.maps.Map(document.getElementById("div_map"),Options);
  };
</script>
</head>
<body onload="CreateMap()">
[...]
Delphi-Quellcode:
procedure TForm1.FormShow(Sender: TObject);
begin
  if Script=nil then
    with TScript.Create(WebBrowser1) do
      LoadAPIAsync(InitMap);
end;

procedure TForm1.InitMap(Sender: TObject);
var
  Options: TMapOptions;
begin
  with TScript(Sender) do
  begin
    Options:=TMapOptions.Create;
    with Options do
    begin
      Zoom:=13;
      Center:=New(Google.Maps.LatLng(47.651743,-122.349243));
      MapTypeID:=Google.Maps.MapTypeID.Satellite;
    end;
    New(Google.Maps.Map(Options));
  end;
end;
In der aktuellen Version 2.0 besteht das Framework aus rund 30000 Quelltextzeilen, 10000 Zeilen Dokumentation im XML-Format und rund 10000 Zeilen in reichlich 80 Demos.

Systemvoraussetzungen
  • Delphi ab Version 5 (empfohlen Delphi 2009 oder neuer zur Nutzung von Unicode und anonymen Methoden)
  • Internet Explorer ActiveX (zum Beispiel TWebBrowser (1) oder TEmbeddedWB)
  • bei einigen Demos installierte Indy-Komponenten
  • bei einer Demo eine installierte TChart-Komponente

Das Framework wurde bisher mit folgenden Delphi-Versionen getestet:
  • Delphi 5
  • Delphi 7 (vielen Dank an angos!) (2)
  • Delphi 2005
  • Delphi 2007
  • Delphi 2010
  • Delphi XE
  • Delphi XE2 32/64 Bit
  • Delphi XE3 32/64 Bit (vielen Dank an Stefan für die angepaßte inc-Datei und für's Testen!)
  • Delphi XE4 32/64 Bit
  • Delphi XE5 32/64 Bit

Bekannte Probleme

In Zusammenhang mit dem Internet Explorer 6 (sollte eigentlich keiner mehr benutzen):
  • Darstellungsfehler bei Schatteneffekten
  • langsamer Schatten- und Bildaufbau
  • keine Überblendeffekte
  • keine Base64/Data-Unterstützung
  • Probleme bei der Nutzung von Icons (die Demos Icon Simple und Icon Complex bleiben hängen)
  • keine Animation von Markern
  • das StreetView-Symbol verschwindet sporadisch
Allgemein:
  • werden vor Delphi 2007 TGIFImage und vor Delphi 2009 TPNGImage verwendet (bis dahin nicht Bestandteil von Delphi), können die entsprechenden Compilerschalter in der Datei gmConfig.inc aktiviert werden
  • die integrierte XML-Hilfe funktioniert noch nicht richtig und ist noch nicht vollständig
  • unter den verstärkten Sicherheitseinstellungen für den Internet Explorer in einem Server-System konnte bisher kein Zugriff auf die Funktionen der JavaScript-Engine hergestellt werden
  • die Demo Places Autocomplete führt unter IE9 64 Bit zu einem Absturz des Programmes, wenn das Edit-Feld benutzt wird

Installation, Migration bestehender Projekte

Da es sich um ein Framework handelt, muß nichts in der IDE installiert werden - es müssen lediglich die Pfade zur gmConfig.inc sowie den Verzeichnissen API und JScript eingetragen werden (global oder in den Projekt-Optionen).

Die Umstellung von bestehenden Projekten unter Verwendung der Versionen 1.x auf die Version 2.0 sollte sich in der Regel auf die Anpassung der Unit-Namen beschränken. Um eine bessere Übereinstimmung zur Google Maps API-Dokumentation zu erzielen, wurden einige Units umbenannt. Auf die Einführung eines Namespace wurde mit Rücksicht auf ältere Delphi-Versionen (noch) verzichtet.
Es wird empfohlen, die Initialisierung der Karte in eine separaten Methode auszulagern, um den Refresh-Mechanismus (Taste F5) des Frameworks nutzen zu können.

Lizenz

(Möglichst) kurz und schmerzlos:
Ich mag keine seitenlangen Texte, die meist nur verunsichern (siehe aktuelle Problematik mit einer speziellen Datenbank) und die sowieso kaum jemand liest. Noch weniger mag ich Quelltexte, die am Anfang einen Hinweis enthalten, der länger ist als der eigentliche Code. Auch bin ich aus dem Alter heraus, in dem ich nach jeweils drei Zeilen mein Copyright hinterlassen muß, als hätte ich die genialste Erfindung aller Zeiten gemacht und müßte wie ein Hund mein Revier markieren. Wer das nötig hat, soll das machen - ich jedenfalls nicht.
Deshalb nur folgende Regeln:
  1. Die Nutzungsbedingungen von Google sind zu beachten.
  2. Die Verwendung des Frameworks ist kostenfrei, wenn die Anwendung, die damit erstellt wurde, kostenlos und frei für alle zur Verfügung steht (siehe Lizenzbestimmungen von Google: Das schließt zum Beispiel die Kopplung an kostenpflichtige Hard- oder Software und eine innerbetriebliche Nutzung aus!!!). Das veröffentlichte Programm muß keinesfalls OpenSource sein.
  3. Keine Leistung - keine Verpflichtung. Wird das Framework in der kostenlosen Community-Edition verwendet, gibt es keinen Anspruch auf Bugfixes, Updates oder Hilfe. Das bedeutet natürlich nicht, daß ich hier im Forum nicht mehr auf Fragen antworte.
  4. Für jegliche andere Nutzung (kommerziell, innerbetrieblich, geschlossene Benutzergruppe) ist eine Lizenzierung bei Google und mir notwendig. Bei Nachfrage bitte per PM oder Email melden. Von meiner Seite sind dann Bugfixes, Updates und Support für ein Jahr garantiert.
  5. Wem das Framework gefällt und wer die Weiterentwicklung unterstützen möchte, kann das in Form eine Spende tun. Ab einer Spendenhöhe von gegenwärtig 25 € erhält der/die Spender/in als Dankeschön zusätzliche Units, Komponenten und Demos (siehe Abschnitt Erweiterungen) sowie alle weiteren Bonus-Komponenten, die in der Version 2.x veröffentlicht werden. Falls jemand kein PayPal-Konto besitzt, kann er mich auch für eine direkte Überweisung (innerhalb Deutschlands) kontaktieren. Für einen Betrag von mindestens 100 € wird der Spender namentlich genannt (falls er nicht anonym bleiben möchte). (3)

Erweiterungen
  1. Panoramio API
    - Wrapper-Unit
    - Demo
  2. KeyDragZoom Library
    - Wrapper-Unit
    - sechs Demos
  3. MarkerClustererPlus Library
    - Wrapper-Unit
    - fünf Demos
  4. RichMarker Library
    - Wrapper-Unit
    - zwei Demos

Viel Spaß!

(1) Wer für die Starter Editionen (XE bzw. XE2) keine TWebBrowser-Komponente besitzt, kann diese hier nachrüsten.
(2) siehe Beitrag
(3) Spenden über PayPal (Bitte Name und Email-Adresse angeben, damit ich die Bonus-Units versenden kann.)
Angehängte Dateien
Dateityp: zip GoogleMaps_1.1_Source&Demos.zip (587,1 KB, 1224x aufgerufen)
Dateityp: zip GoogleMaps_2.0_Source&Demos.zip (458,2 KB, 1744x aufgerufen)
Dateityp: zip gmConfig.inc_XE5.zip (1,9 KB, 417x aufgerufen)

Geändert von Thom (17. Sep 2013 um 14:03 Uhr) Grund: gmConfig.inc für Delphi XE5
 
Benutzerbild von Tonic1024
Tonic1024

 
RAD-Studio 2009 Ent
 
#381
  Alt 22. Mär 2013, 13:54
Du erwischt mich unvorbereietet

Ich werd mal intern was klären, auch wie ich das "neue" Projekt zeitlich einordnen darf/soll, und eine Testumgebung vorbereiten und Anfang der Woche auf das Angebot zurückkommen wenn das okay ist.

[Edit]Ach... Ich hab ja Urlaub. Nach Ostern, ja?[/Edit]

Gruß,

Toni

Geändert von Tonic1024 (22. Mär 2013 um 13:56 Uhr)
  Mit Zitat antworten Zitat
Thom

 
Delphi XE3 Professional
 
#382
  Alt 22. Mär 2013, 14:07
Kein Problem.
Da wünsche ich Dir einen erholsamen Urlaub und schöne Osterfeiertage - vorzugsweise ohne Schnee...

Viele Grüße
Thomas
Thomas Nitzschke
  Mit Zitat antworten Zitat
BBoy

 
Delphi 10 Seattle Professional
 
#383
  Alt 23. Mär 2013, 19:04
Bevor ich alle Seiten lese... Weißt du wann in etwa V3 kommen wird? Nur so etwa....

Wo finde ich eigentlich die: Geometrie-Bibliothek?

Geändert von BBoy (23. Mär 2013 um 19:06 Uhr)
  Mit Zitat antworten Zitat
Thom

 
Delphi XE3 Professional
 
#384
  Alt 23. Mär 2013, 19:14
Dauert wahrscheinlich noch einige Wochen. Das liegt daran, daß ich zwischendurch noch einige andere Dinge fertigstellen muß.

Die Geometrie-Bibliothek befindet sich in der Unit gmLibrariesGeometry.pas.
Thomas Nitzschke
  Mit Zitat antworten Zitat
alibaba
 
#385
  Alt 25. Mär 2013, 14:19
Nur mal zum Nachdenken...

Bin gerade dabei ein Delphi Programm zu portieren,
Ziel ist möglichst Plattformunabhängig zu operieren,
was liegt also näher als das ganze von Delphi nach Javascript
zu portieren und im Browser auszuführen.

Zwei Tools hab ich gefunden mit denen das zu funktionieren scheint:

1: dhtmlxSuite http://dhtmlx.com/

Grid, Edit, Form, Windows usw. mit einem funktionierentem Connector für diverse Datenbanken.

2: Leaflet http://leafletjs.com/

Map Ersatz bzw. Zwischenschicht für Google Maps und allen möglichen anderen OSM, Nokia, Bing ...
Superschnell und mit allem was man sich wünscht...


Klar das das trotzdem ne Menge Arbeit mit sich bringt aber es lohnt sich, Anbindung an Websockets, WebRTC usw. sind dann ein Kinderspiel.

FROHE OSTERN
lg
Albert
  Mit Zitat antworten Zitat
Thom

 
Delphi XE3 Professional
 
#386
  Alt 25. Mär 2013, 15:18
OK. Ich habe nachgedacht...

Hallo Albert,

vielen Dank für Deine Vorschläge! Aber ich vermute, Du hast den Sinn dieses Frameworks (und damit aller anderen, im ersten Beitrag verlinkten Komponenten) mißverstanden:
Das Google Maps API ist von Haus aus eine reine JavaScript-Lösung. Da muß man nichts umstellen, portieren oder dergleichen. Will oder muß man plattformübergreifen für einen Browser entwickeln, nutzt man einfach JavaScript und fertig.

Hier geht es aber darum, Delphi-Entwicklern die Nutzung zu ermöglichen, ohne selbst eine einzige Zeile JavaScript schreiben zu müssen. Das API wird übrigens im Browser (TWebBrowser) mit JavaScript ausgeführt (das ist auch die einzige legale Möglichkeit des Zugriffs).

Das, was Du vorschlägst, wäre ein JavaScript-Wrapper für einen Delphi-Wrapper für JavaScript...

Und ganz nebenbei: Ich mag Delphi (Pascal) als Programmiersprache. Sie ist mir wesentlich lieber als JavaScript. Das ist natürlich Geschmackssache und jeder kann dazu eine andere Meinung haben. Es gibt viele Entwickler, die Sprachen ohne Typisierung vorziehen und die mit Delphi nicht zurechtkämen.
Dazu kommt, daß eine kompilierte Anwendung bei effektiver Programmierung wesentlich schneller ist. Das kann ich deshalb mit Bestimmtheit sagen, da ich auch an Lösungen arbeite, die von TWebBrowser und JavaScript unabhängig sind. Dort ist die Darstellung locker um den Faktor 10 schneller.

In Sachen Plattformunabhängigkeit tut sich ja bei Delphi auch einiges. FireMonkey ist trotz seines schlechten Rufs und der unbestreitbaren Bugs ein Framework, das enormes Potential aufweist. Dank seiner vektororientierten Darstellung eignet es sich logischerweise hervorragend, vektorielle Daten - wie zum Beispiel geografische Informationen - darzustellen. Bei den kachelbasierenden (JavaScript-) Playern ist man dagegen darauf angewiesen, vom Server die vorgerenderten Tiles zu erhalten.

Ich wünsche Dir natürlich viel Erfolg bei der Umstellung von Delphi nach JavaScript und ebenfalls ein frohes Osterfest!

Viele Grüße
Thomas Nitzschke
Thomas Nitzschke
  Mit Zitat antworten Zitat
alibaba
 
#387
  Alt 25. Mär 2013, 16:12
UUPS, wollte Dir nicht zu nahe treten, ist halt meine Meinung,

denn Sinn Deines Frameworks und der Komponenten verstehe ich sehr wohl und habe die
grösste Hochachtung vor Deiner Arbeit, hab sehr viel davon gelernt.

Meine Anregung wäre gewesen statt der Google JS Api die JS Api von Leaflet zu nehmen
damit wäre man nicht von Google abhängig und kann dann mit dem gleichen Code in Delphi
auch andere Maps (Lizenzkosten) verwenden.

Delphi ist und bleibt auch für mich die beste IDE (zumindest bis Delphi 7)
Und zu Windows schweig ich.
lg
Albert
  Mit Zitat antworten Zitat
Thom

 
Delphi XE3 Professional
 
#388
  Alt 25. Mär 2013, 21:31
Ich muß mich entschuldigen - ich hatte Deine Vorschläge falsch verstanden.

Wegen der Nutzung anderer Player, die die Daten des OpenStreetMap Projektes nutzen, kamen schon mehrere Anfragen. Mit der im Framework verwendeten Delphi-to-JavaScript-Bridge ließe sich das auch ohne Probleme bewerkstelligen - es wäre nur eine Frage des zeitlichen Aufwandes.

Ein paar Überlegungen meinerseits dazu:

Player, die OpenStreetMap-Daten verwenden, gibt es etliche:
Auf der eines Seite gibt es die reinen JavaScript Lösungen, die einerseits weitestgehend plattformunabhängig nutzbar sind, andererseits aber immer eine JavaScript-Engine und damit in der Regel einen Browser benötigen. Genannt seien da als Beispiele CloudMade, OpenMapQuest, Leaflet und OpenCycleMap.

Darauf aufbauend gibt es die Gruppe von Komponenten, die diese JavaScript-Player in Browser-Komponenten für Delphi zur Verfügung stellen:
So hat zum Beispiel TMS seit einiger Zeit WebOSMaps im Angebot, mit dessen Hilfe OpenLayers in einer auf TWebBrowser basierenden Komponente in Delphi-Anwendungen genutzt werden kann. Zum Preis-Leistungs-Verhältnis:

ECMap bietet in der Delphi-Komponente neben Google Maps auch Google Earth, Bing Maps, CloudMade, OpenMapQuest und Leaflet an und setzt neben TWebBrowser auch Chromium Embedded an. Dieses Paket ist sehr umfangreich und hat dadurch auch einen entsprechenden Preis.

Auf der anderen Seite gibt es dann die Komponenten, die ohne JavaScript auskommen:
Die Firma THB Componentware aus Österreich bietet einen Komponente namens THBImage an, die Vektor- und Rasterdaten aus dem OpenStreetMap Projekt darstellen kann. Dazu gibt es eine Online-Demo, für die man ein ActiveX installieren muß. Beim Download des ActiveX-Controls schlägt aber sofort mein Virenscanner Alarm und entfernt den Download wieder von der Platte. Der Hersteller bekommt es offenbar noch nicht einmal hin, sein Plugin zu signieren. Wirklich sehr vertrauenserregend...

StelifeMap ist eine Komponente, die Rasterdaten (also auch wieder Kartenkacheln) ohne Browser-Komponente in Delphi darstellen kann. Der Preis von momentan 20,48€ + MwSt. für die Komponente ohne Quelltext liest sich ganz fair. Wie gut die Komponente selbst ist, kann ich nicht sagen, da ich noch nicht zum Testen gekommen bin. (*)

Trotz aller Freiheit der OpenStreetMap Daten sollte man einige Dinge nicht vergessen:
In dichtbesiedelten Gebieten - vor allen Dingen in Mitteleuropa - ist der Qualität der Karten teilweise erheblich besser, als bei Google Maps. Das ändert sich schlagartig, wenn man "den Rest der Welt" betrachtet. Das ist auch logisch und verständlich: Schließlich haben viele Menschen zum Beispiel in Südamerika oder Afrika andere Sorgen, als mit einem GPS-Gerät durch die Gegend zu laufen. Trotzdem wächst natürlich jeden Tag die Datenmenge enorm. Dadurch ist es schon eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, selbst eine Datenbank mit den OpenStreetMap-Daten aufzusetzen. Ich habe von vielen Projekten gelesen, die schon daran gescheitert sind.

Die Dienste, die Google Maps bietet, sind (momentan) unerreichbar. So werden zum Beispiel Routenanfragen innerhalb von einigen zehntel Sekunden beantwortet. Über OpenStreetMap dauert das bei längeren Strecken (ca. 500 km) auch mal 10 Sekunden und länger und die Länge der Route weicht dann unter Umständen um 1/5 von der Google Maps Route ab. Nicht umsonst ist gute Wegfindungssoftware (damit meine ich nicht nur für Straßen und Wege, sondern zum Beispiel auch für Spiele) extrem teuer.

Höhendaten sind in OpenStreetMap nicht flächendeckend verfügbar. Luftbilder - nun ja...

Der Download von OpenStreetMap Kacheln zwecks Offline-Nutzung ist zwar meistens erlaubt, wird aber nur in einem angemessenen Umfang geduldet, da hier Bandbreite und Serverkapazitäten arg strapaziert werden. Das kostet viel Geld, was wiederum irgendwo herkommen muß - und das ist bei OpenSource-Projekten nicht ganz so einfach. Und die Bereitschaft zu spenden ist leider eine recht unterentwickelte Eigenschaft. Geiz ist eben geil, auch wenn dadurch so manches tolle Projekt den Bach heruntergeht. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema.

Das sind nur einige Beispiele. Damit will ich auf keinen Fall OpenStreetMap schlecht machen. Ein kommerzieller Anwender muß sich aber natürlich sehr genau überlegen, auf welche Daten er Wert legt und wie genau diese sein müssen. Und da werden schnell 10000 $ für eine Google Maps Lizenz zum Schnäppchen.

Damit stellt sich unterm Strich bezüglich OpenStreetMap immer die Frage: Verwende ich eine fertige Lösung (mit/ohne JavaScript mit allen ihren tollen Features und Bugs) oder baue ich selbst eine Infrastruktur, die als Ausgangsbasis die OpenStreetMap-Vektordaten verwendet.
Der erste Weg ist bequem und relativ schnell umsetzbar - der zweite ist wesentlich flexibler, aber auch unvergleichlich aufwendiger.

Ich hoffe, ich habe Dich nicht zu sehr gelangweilt - frei nach dem Motto des Forums: Hier erhalten Sie Antworten auf Fragen, die Sie nie gestellt haben...

Bezüglich Delphi stimme ich Dir zu.
Und obwohl die neueren IDE's den einen oder anderen Bug haben - ich kann damit wirklich schön und komfortabel programmieren. So kann ich zum Beispiel wunderbar 64-Bit-ISAPI-DLL's erstellen und den Hauptspeicher des Servers mit 10 GB vollschreiben...
Hast Du schon mal XE3 getestet?

Betreffs Windows: Jaaa...

P.S.: Die Verarbeitung und Nutzung der OpenStreetMap-Vektordaten ist unabhängig vom Framework in Arbeit. Insofern mache ich eigentlich genau das, was Du vorgeschlagen hast - nur eben nicht mit einem vorhandenen JavaScript-Player.

(*) P.P.S.:
Ich hatte gerade die Komponente getestet.
Völlig unbrauchbarer Zoom: Man landet an der verkehrten Stelle. Ein gezielter Zoom auf eine bestimmte Stelle ist unmöglich. Der Schieberregler im Zoom-Steuerelement ist ohne Funktion (man verschiebt einfach die darunterliegende Karte).
Die sichtbaren Kartenkacheln werden immer komplett geladen, bevor die Karte verschoben werden kann. Das führt zu erheblichen Rucklern.
Wird die Karte nach Norden oder Süden verschoben, taucht sie oben bzw. unten wieder auf. Bewegt man sich dagegen nach Westen oder Osten, verschwindet die Karte aus dem Sichtbereich. Der Entwickler hat da wohl irgend etwas mißverstanden.
Von den Bugs und der mangelnden Qualität mal abgesehen, begeht der Anbieter auch einen klaren Lizenzverstoß: In der Demo erfolgt keinerlei Hinweis auf OpenStreetMap - dagegen steht an allen möglichen Stellen auf der Karte ein Copyrighthinweis auf Stelife.
Fazit: Auch hier Finger weg davon!
Thomas Nitzschke

Geändert von Thom (26. Mär 2013 um 01:55 Uhr)
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BBoy

 
Delphi 10 Seattle Professional
 
#389
  Alt 27. Mär 2013, 10:37
Wie kann man mit der Maus auf der Karte ein Rectangle ziehen?
Momentan setze ich mit einem Klick das linke obere Eck und mit dem nächsten das rechte untere Eck. Und zeichne dann das Rechteck mit Script.Google.Maps.Rectangle(RectangleOptions);
Mir wäre aber ein aufziehen mit der Maus lieber...

Und wie kann ich am einfachsten Entfernungen zwischen 2 Punkten messen? (die ich mir der maus setzte).
Oder die Strecke einer Polylinie die ich auf der Karte zeichne.
Also einfach mit Lat und Lng punkten ohne geocoder.

Geändert von BBoy (27. Mär 2013 um 10:49 Uhr)
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Thom

 
Delphi XE3 Professional
 
#390
  Alt 27. Mär 2013, 12:54
Für das interaktive Zeichnen eignet sich die Drawing-Bibliothek (diese wird ab Version 2.1 des Frameworks unterstützt; dort ist auch eine Demo dazu enthalten) und für Abstands- und Längenberechnungen kann man die Geometry-Bibliothek verwenden (ab Version 2.0).
Thomas Nitzschke
  Mit Zitat antworten Zitat
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