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Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

Ein Thema von messie · begonnen am 7. Dez 2010 · letzter Beitrag vom 6. Apr 2011
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#241

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 13:04
Sein wir doch mal ehrlich, die Atom Befürworter hier tun ja gerade so als ob die Grünen alle AKWs auf einmal ausschalten wollen. Das ist ja gar nicht so, es sollen ja nur die alten und gefährlichen vom Netz. Das sind genau 8 Werke, die Uralt sind und sich technisch nicht mehr aufrüsten lassen. Und auch diese Werke wären zu ihrer normalen Lebensdauer ausgelaufen und nicht alle direkt abgeschaltet worden.

Komischerweise war dieser Weg ja während der Rot/Schwarzen Regierung noch der richtige und die CDU auch damit einverstanden. Ist doch irgendwie komisch wie schnell die ihre Meinung ändern.
Ich denke nicht, dass es so ist. Die Grünen kommen von der Anti AKW Bewegung und den Friedensdemonstranten. Von daher wollen sie natürlich alle AKWs abschalten. Nur haben sie als sie in der Regierung waren das natürlich nicht umsetzen können, weil sie dann zumindest mitverantwortlich auch für die Energieversorung waren. Interessant ist die Aussage, dass nur die "gefährlichen" vom Netz sollen. Hatte Trittin nicht damals genau die Pflicht, die gefährlichen sofort vom Netz zu nehmen. Hat er aber nicht! Weil auch in seiner Überprüfung offensichtlich die AKWs als sicher eingestuft wurden.

Die CDU hat in der großen Koalition natürlich wie die SPD Kompromisse schließen müssen und deshalb die teilweise Rücknahme der Verkürzung damals noch nicht umsetzen können.

Ich glaube aber auch, dass die "German Angst", wie sie im Ausland genannt wird, dazu führen wird, dass wir bestimmte AKWs früher als wirtschaftlich sinnvoll abschalten werden und, da wir als eine der führenden Wirtschaftsnationen weiter günstigen Strom benötigen, Atomkraft aus dem Ausland importieren werden. Sollten die Grünen an die Regierung kommen, werden sie vielleicht das auch noch zu verbieten versuchen. Haben sie auch dort Erfolg, werden wir als Wirtschaftsnation weit nach hinten fallen. Das wird Arbeitsplätze kosten, die Sozialausgaben steigern und unseren Staat massiv ändern. Ich weiß nicht, wer das will. Ich nicht!
Du bist schlecht informiert Mr Spock. Wir haben genau 8 AKWs die aus dem Verkehr gezogen werden müssen, weil sie zu alt sind und unsicher sind. Die Aufrüstung dieser Werke ist zu teuer und nicht rentabel. Darum wird da auch nichts mehr dran gemacht und sie laufen weiter wie sie sind.

Vor wenigen Monaten noch waren unsere AKWs total sicher. Gestern dann das drei monatige Moratorium. Warum zur Hölle ändern die ihre Meinung so schnell? Warum müssen 100% sichere AKWs neu bewertet werden?
Selbst Mappus hat gesagt er will seine Wahlen nicht aufgrund eines solchen Tricks gewinnen und kann nicht versprechen, dass die Werke auch aus bleiben. Soviel Ehrgefühl hatte man ihm gar nicht zugetraut nach S21, alle Achtung.

Normale Menschen, die sich so verhalten kommen mit der Diagnose Schizophrenie in die Klapse, bei unserer Kanzlerin nennt man das Realpolitik.

Der Wohlstand scheint dir ja recht Wichtig zu sein, dabei übersiehst du nur, dass seit Frau Märkel Kanzlerin ist wir vom Land mit den höchsten Löhnen in Mitteleuropa zu Land mit den niedrigsten abgestiegen sind. Deutschland ist zu Billiglohn-Land verkommen und das unter deiner so hoch gepriesenen CDU/CSU Regierung. Das ganze Volk verarmt, genau wie in Amerika sind auch hier die Konservativen dafür verantwortlich.

Sei so lieb und beantworte mir doch eine Frage. Wohin mit dem Atommüll? Dazu äußerst du dich gar nicht.
Gruß
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Geändert von cookie22 (15. Mär 2011 um 13:11 Uhr)
 
Lemmy

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#242

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 13:08
Für den Verbraucher, privat und natürlich auch Industrie. Die Autoindustrie in Deutschland ist sehr erfolgreich, braucht aber bezahlbare und zuverlässige Versorgung mit Strom.
ah ja..

Und wer bezahlt noch mal die Endlagerung? Und wer bezahlt noch mal den Rückbau der AKWs?
http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt...380194,00.html

Und wer bezahlt die Schäden bei einem Störfall? In Japan ist der Betreiber dran - nicht so in D. Sorry, aber wenn ich alle Risiken auf den Staat abwälzen kann, dann kann ich auch große Töne spucken...

und warum sorgt die Bundesregierung dann nicht mit einer winzig kleinen Anpassung eines Gesetzes dafür, dass wir Energie aus Wasserkraftwerken aus Norwegen bekommen? Billiger gehts nimmer: Selbst die Kosten für das Unterseekabel tragen die Projektbeteiligten....
 
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Assarbad

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#243

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 13:10
Nur haben sie als sie in der Regierung waren das natürlich nicht umsetzen können, weil sie dann zumindest mitverantwortlich auch für die Energieversorung waren.
Habe ich etwas verpaßt? Der Atomkonsens (2002) fiel doch wohl in die Zeit ihrer Regierungsverantwortung, oder?
Es ging um die Forderung alle AKWs sofort abzuschalten.
Okay, ich habe was verpaßt. Nämlich diese Forderung.

Es gibt Extremforderungen in allen Lagern. Aber das sind dann eben üblicherweise auch Randpositionen von Leuten am Rand.

Nein, bei Sicherheit gibt es keinen Spielraum für jeden Umweltminister. Hätten die Grünen "gefährliche" AKWs gefunden, hätten sie diese sofort abschalten müssen.
Okay, dann mal zur Begriffsklärung: ab wann siehst du ein AKW als gefährlich an? Beginnt das schon vor der Kernschmelze?

Ich denke, daß gerade Trittin trotz ideologischer Vorbelastung ziemlich realistisch da herangegangen ist. Und damals hat man im Hinblick auf das fortschreitende Alter eben auch eine Zunahme der Gefährlichkeit angenommen und entsprechend für die Zukunft eine Abschaltung einiger alter AKWs beschlossen. Nannte sich Konsens - zwischen AKW-Betreibern und Regierung/Staat. Wurde natürlich später wieder aufgehoben.

Für den Verbraucher, privat und natürlich auch Industrie. Die Autoindustrie in Deutschland ist sehr erfolgreich, braucht aber bezahlbare und zuverlässige Versorgung mit Strom.
Bezahlbar ist ein gutes Stichwort. Nur wann fangen wir an die Folgekosten durch die Nutzung einer Technologie die wir eben nicht komplett beherrschen mit einzurechnen? Endlagerung ist da nur ein Thema, wenn auch sicher das kostspieligste. Aber seit den 1970ern als die letzte Teilbindung des Geldes an Edelmetalle aufgehoben wurde, haben die Politiker eben gelernt wie man Kosten auf die Zeit nach der eigenen Karriere verlegt - das gilt auch für Atomenergie-Folgekosten.

Sorry, aber wenn ich alle Risiken auf den Staat abwälzen kann, dann kann ich auch große Töne spucken...
Wobei ja jemand dieser "Lösung" zustimmen mußte.
Oliver
"... aber vertrauen Sie uns, die Physik stimmt." (Prof. Harald Lesch)

Geändert von Assarbad (15. Mär 2011 um 13:15 Uhr)
 
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MrSpock
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#244

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 13:28
Vor wenigen Monaten noch waren unsere AKWs total sicher. Gestern dann das drei monatige Moratorium. Warum zur Hölle ändern die ihre Meinung so schnell? Warum müssen 100% sichere AKWs neu bewertet werden?
Selbst Mappus hat gesagt er will seine Wahlen nicht aufgrund eines solchen Tricks gewinnen und kann nicht versprechen, dass die Werke auch aus bleiben. Soviel Ehrgefühl hatte man ihm gar nicht zugetraut nach S21, alle Achtung.
Ich bin davon überzeugt, dass unsere Atomkraftwerke sicher sind. Diese Beurteilung muss immer wieder überprüft werden. Insbesondere, wenn es neue Erkenntnisse gibt. Wenn ein Flugunfall passiert, werden häufig alle Flugzeuge dieser Baureihe "gegrounded" und neu überprüft, um weiterhin auch die maximale Sicherheit zu gewährleisten. Wenn wir herausgefunden haben, welche Sicherheitstufen in Japan versagt haben und warum, könnte man vor diesem Hintergrund prüfen, ob so etwas bei uns auch möglich wäre und ggf. zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen treffen. Aus diesem Grund macht ein Aussetzen der Verlängerung Sinn.
Albert
Live long and prosper


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#245

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 13:29
Sorry, aber wenn ich alle Risiken auf den Staat abwälzen kann, dann kann ich auch große Töne spucken...
Wobei ja jemand dieser "Lösung" zustimmen mußte.
Lobbyarbeit in Kombination mit unfähigen oder korrupten Politikern macht’s möglich
 
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Phoenix
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#246

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 13:45
Der Wohlstand scheint dir ja recht Wichtig zu sein, dabei übersiehst du nur, dass seit Frau Märkel Kanzlerin ist wir vom Land mit den höchsten Löhnen in Mitteleuropa zu Land mit den niedrigsten abgestiegen sind. Deutschland ist zu Billiglohn-Land verkommen und das unter deiner so hoch gepriesenen CDU/CSU Regierung. Das ganze Volk verarmt, genau wie in Amerika sind auch hier die Konservativen dafür verantwortlich.
Du übersiehst offenbar, dass wir dank der Wirtschaftspolitik der FDP eine der besten Arbeitsmarktentwicklungen der EU hatten und sogar im Krisenjahr noch Arbeitslosigkeit abgebaut haben. Das Volk verarmt nicht, sondern kann sich Stück für Stück wieder aus Harz 4 in Lohn & Brot bewegen und hat endlich wieder die Möglichkeit, zu verdienen.
Sebastian Gingter
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Über mich: Sebastian Gingter @ Thinktecture Mein Blog: https://gingter.org
 
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#247

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 13:49
@MrSpock: Du musst aber bedenken, dass es bei gewissen Sachen kein Risiko geben darf.
Bei einem richtigen Atomunfall sind die Folgen eben nicht so einfach zu beheben.
Nach einer Bombenexplosion kann man wieder aufräumen, selbst nach einem Biowaffenangriff kann man alle Schädlimge wieder vernichten, aber Plutonium, das überall verteilt ist, das kann man nicht beseitigen. Da hilft nur abwarten (ein paar Mio. Jahre)
 
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#248

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 13:56
@MrSpock: Du musst aber bedenken, dass es bei gewissen Sachen kein Risiko geben darf.
Bei einem richtigen Atomunfall sind die Folgen eben nicht so einfach zu beheben.
Nach einer Bombenexplosion kann man wieder aufräumen, selbst nach einem Biowaffenangriff kann man alle Schädlimge wieder vernichten, aber Plutonium, das überall verteilt ist, das kann man nicht beseitigen. Da hilft nur abwarten (ein paar Mio. Jahre)
Leider nur zu wahr!
Gruß
K-H
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#249

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 13:58
Zitat:
Ich bin davon überzeugt, dass unsere Atomkraftwerke sicher sind. Diese Beurteilung muss immer wieder überprüft werden. Insbesondere, wenn es neue Erkenntnisse gibt.
Es ist aber Fakt das sie es nicht sind. Auch Norbert Röttgen ist der Ansicht, dass mindestens 7 unserer AKWs einen Anschlag wie am 11 September nicht überstehen würden. Ganz davon ab, kann menschliches Versagen nie ganz ausgeschlossen werden.

Du musst mir mal verraten, wie an 100%igen fakten gerüttelt werden. Wenn sich der Stand der Dinge so schnell ändert, sollte man dem Urteilsvermögen der Beteiligten eventuell nicht trauen.

Wenn unsere AKWs so sicher sind, warum dann überhaupt aussteigen. Warum nicht neue AKWs bauen?

Nochmal meine Frage, wohin mit dem Atommüll? Wer Dreck macht muss ihn auch wegräumen.

Zitat:
Du übersiehst offenbar, dass wir dank der Wirtschaftspolitik der FDP eine der besten Arbeitsmarktentwicklungen der EU hatten und sogar im Krisenjahr noch Arbeitslosigkeit abgebaut haben. Das Volk verarmt nicht, sondern kann sich Stück für Stück wieder aus Harz 4 in Lohn & Brot bewegen und hat endlich wieder die Möglichkeit, zu verdienen.
Ja genau, Leute die voll Arbeiten gehen und Hartz 4 aufstocken müssen und aus den Statistiken fallen. Man kann sich seine Arbeitslosen auch weg lügen. Wir haben Millionen Leiharbeiter, die für 8€ und weniger die Stunde die letzten Drecksarbeiten machen. Den Rest zahlt der Steuerzahler, Du übrigens auch. Damit bewegt sich niemand aus Harz 4. Das füllt nur der Industrie die Taschen, nicht dem Volk. Du weißt schon, dass die FDP gegen Mindestlöhne ist um die Leute noch mehr ausbeuten zu können? Deutschland ist Billiglohnland und CDU/FDP forciert das kräftig weiter.
Gruß
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Geändert von cookie22 (15. Mär 2011 um 14:03 Uhr)
 
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#250

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 15. Mär 2011, 13:59
Es gibt kein kein Risiko. Ich dache ich hätte das schon relativ früh in der Diskussion deutlich angesprochen. Ausnahmslos jede Technologie birgt unbekannte und unbezifferbare Risiken. Geothermie ist zum Beispiel potentiell richtig gefährlich. Da kann mehr passieren als einem Lieb sein kann.

Im übrigen war die Dekontamination des Plutoniums bei Tschernobyl auch 'nur' eine Sache von einem 10cm-Erdaushub. Das ist teuer und aufwändig und man hat hinterher ne Menge kontaminierter Erde, aber wenn die weggeräumt ist ist der Platz ohne weiteres wieder bewohnbar, weil das stark strahlende Zeug halt weg ist.
Sebastian Gingter
Phoenix - 不死鳥, Microsoft MVP, Rettungshundeführer
Über mich: Sebastian Gingter @ Thinktecture Mein Blog: https://gingter.org
 
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