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Wortgebrauch "Binär" und Konsorten...

Ein Thema von Aphton · begonnen am 28. Sep 2010 · letzter Beitrag vom 29. Sep 2010
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Aphton

Registriert seit: 31. Mai 2009
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#1

Wortgebrauch "Binär" und Konsorten...

  Alt 28. Sep 2010, 19:26
Was ich in letzter Zeit immer häufiger zu lesen bekomme und mir jedesmal wieder aufs Neue Kopfschmerzen bereitet ist, wenn einer fragt, wie man Daten "binär" speichert.

Zuerst einmal, was bedeutet binär?
Binär ist doch einfach eine Betrachtungsweise/Darstellungsform eines Wertes.
Man kann Zahlen binär, hexadezimal und in unserem allgegenwärtlichen System - dem 10er System (dezimal) - darstellen.

'A' (Ascii-Darstellung)
65 (Dezimale Darstellung)
0x41 (Hexadezimale Darstellung)
1000001 (Binäre Darstellung)
--> des ein und selben Wertes!

Folglich ist es totaler Unfug, diese Wörter in Bezug aufs Speichern zu verwenden - zumindest meiner Meinung nach.

Will man zum Beispiel einen String, oder noch genauer in diesem Fall Char, 'A' speichern, so steht in der Datei, in der man es dann letzendlich gespeichert hat, der Wert, der Binär auf die Festplatte ~reinmagnetisiert wurde, 65 (nach Definition). Unsinnig wäre die Annahme, wenn man davon ausgeht, dass man nicht "binär" gespeichert hat, sondern in irgendeiner anderen Art und Weise, die Daten dann als Ascii drin stehen -> "65" (Übrigens, das hier belegt einen doppelt so großen Speicher).

Wie steht ihr dazu?
Irgendwie will ich hiermit dieses Missverständnis klären. Falls einer es besser artikulieren könnte, wäre ich dieser Person gegenüber sehr dankbar.

MfG
das Erkennen beginnt, wenn der Erkennende vom zu Erkennenden Abstand nimmt
MfG

Geändert von Aphton (28. Sep 2010 um 20:24 Uhr)
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Matze
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#2

AW: Wortgebrauch "Binär" und Konsorten...

  Alt 28. Sep 2010, 19:39
Wie steht ihr dazu?
"Binär speichern" ist für mich schon korrekt. D.h. die Daten werden 1:1 gespeichert ohne irgendwelchen überflüssigen Krams (Zeilenumbrüche etc). Binäre Dateien sind daher meist auch kleiner als Dateien, die z.B. im ASCII-Format gespeichert werden, jedoch ohne weiteres nicht editierbar.

Natürlich hast du Recht, dass im Endeffekt alles nachher irgendwie binär auf der Festplatte landet, aber "binär speichern" heißt für mich, dass ich die Daten nunja binär speichere ohne sonstige Informationen. D.h. natürlich auch, dass das Auslesen nur dann funktioniert, wenn man den Aufbau der Binärdatei kennt. Sonst kann man mit einer Binärdatei nichts anfangen.

Ich speichere z.B. Messwerte gerne binär, da das u.a. aus den genannten Gründen viel schneller geht (ja, da haben wir wieder diese Wortkombination *g*).
Hersteller von Programmiersprachen, Compilern & Co. verwenden diese Begriffe übrigens genauso wie einige hier.

Geändert von Matze (28. Sep 2010 um 19:42 Uhr)
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alzaimar
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#3

AW: Wortgebrauch "Binär" und Konsorten...

  Alt 28. Sep 2010, 19:52
Binär bedeutet also, Daten im internen Format des Rechners, auf dem sie sich befinden, zu speichern, quasi Speicher -> Pladde.

Folgerichtig ist damit der Austausch der Daten stark eingeschränkt, so kann man z.B. keine 'binären' Daten 1:1

Die Bezeichnung 'binäre Daten' ist schon recht alt und beschreibt im Englischen (binary file, binary data) ursprünglich ein natives Format ohne jegliche Regeln, also 'Rohdaten', was ein adäquater Begriff im Deutschen wäre.

Schon in den 70er Jahren, als ich erste Gehversuche in Sachen Programmierung unternommen habe, konnte ich nur zwischen 'ASCII' und 'BDAT' (binary data) wählen. Das war auf einer HP Workstation.

Ich gehe also davon aus, dass das 'binäre Format' keine verblöndende Übersetzung ohne Verstand ist, sondern mittlerweile eine eigenständige Bedeutung hat, was auch ein Blick ins deutsche Wiki offenbart.

Ich finde es aber gut, das Du dir Gedanken über diese Begrifflichkeiten machst, denn es zeigt, das Dir deine Sprache und die korrekte Verwendung wichtig erscheint.
"Wenn ist das Nunstruck git und Slotermeyer? Ja! Beiherhund das Oder die Flipperwaldt gersput!"
(Monty Python "Joke Warefare")
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Uwe Raabe

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#4

AW: Wortgebrauch "Binär" und Konsorten...

  Alt 28. Sep 2010, 19:59
Der (fach-)umgangssprachliche Gebrauch mancher Begriffe mag bei puristischer Betrachtung durchaus als unsinnig beurteilt werden. Solange aber die überwiegende Mehrheit das darunter versteht, was gemeint ist, geht das schon in Ordnung. Wahrscheinlich ist der Versuch, den sachlich korrekten Begriff in der Community durchzusetzen, mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt. Das beginnt, wie dieser Thread augenfällig beweist, allein schon für das Problem, die Unsinnigkeit verständlich aufzuzeigen.
Uwe Raabe
Certified Delphi Master Developer
Embarcadero MVP
Blog: The Art of Delphi Programming
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Matze
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#5

AW: Wortgebrauch "Binär" und Konsorten...

  Alt 28. Sep 2010, 20:03
Wahrscheinlich ist der Versuch, den sachlich korrekten Begriff in der Community durchzusetzen, mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt.
Muss ja, da es die ganzen IDEs vormachen und die haben eine Art Vorbildfunktion.

Im Prinzip hat Aphton Recht, dass alles binär gespeichert ist (was den PC betrifft), aber das übernimmt oft das Betriebssystem oder wer auch immer und nicht der Programmierer. Evtl. rührt es daher, dass "binär speichern" so verbreitet ist, wenn wir das selbst so veranlassen.

Ein kleiner Auszug aus einer OH:

bin.png
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Satty67

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#6

AW: Wortgebrauch "Binär" und Konsorten...

  Alt 28. Sep 2010, 20:19
Unter MS-DOS gab es auch *.bin(ary) Dateien, die meines Wissens ein direktes Speicherabbild waren. Wobei ich heute Binary-Format auch immer als "uncodiertes Format" sehe.

Kann für mich aber trotzdem logisch aufgelöst werden:

Binary Format:
Alle Byte-Werte erlaubt, womit die kleinste Einheit ein Bit ist.

ASCII-Format:
Das Bit 127 darf nicht gesetzt sein, weshalb man die Daten nicht mehr auf Bit-Ebene betrachten kann, sondern nur auf Bytes-Ebene, um Position von Bit 127 zu erkennen. (zumindest wenn man blind mitten rein sticht)


Geändert von Satty67 (28. Sep 2010 um 20:21 Uhr)
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#7

AW: Wortgebrauch "Binär" und Konsorten...

  Alt 28. Sep 2010, 20:30
Der (fach-)umgangssprachliche Gebrauch mancher Begriffe mag bei puristischer Betrachtung durchaus als unsinnig beurteilt werden. Solange aber die überwiegende Mehrheit das darunter versteht, was gemeint ist, geht das schon in Ordnung. Wahrscheinlich ist der Versuch, den sachlich korrekten Begriff in der Community durchzusetzen, mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt. Das beginnt, wie dieser Thread augenfällig beweist, allein schon für das Problem, die Unsinnigkeit verständlich aufzuzeigen.
Sie (Du?) gerechtwertigst somit die Umgangasprache, nur weil eben mehrere Menschen etwas / mehr darunter verstehen, aber diese jedoch nicht direkt korrekt sein muss?! Ich kanns verstehen, aber damit nicht komform gehen -.-
Ich schätze mal, ich bin da zu "pingelig"...

Edit: Übrigens, das mit "zum Scheitern verurteilt" mag zwar in einige Fällen zutreffen - und ich denke sogar, dass es hier höchstwahrscheinlich auch eintreten wird - aber nur deswegen es nicht probieren wäre ja auch nicht richtig.
[SIZE="8"]Sonst hätten wohl noch einige unter uns ein geozentrisches Weltbild (mal weit daher geholt) usw. usf. ...[/SIZE]

MfG
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Geändert von Aphton (28. Sep 2010 um 20:39 Uhr)
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Satty67

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#8

AW: Wortgebrauch "Binär" und Konsorten...

  Alt 28. Sep 2010, 20:53
Hab' ichs überlesen oder hast Du uns garnicht gesagt, wie Du es gerne hättest?

Einfach nur "Daten binär speichern", also ersatzlos streichen oder trotzden sinnvoll qualifizieren wie "Daten unformatiert/direkt speichern"?

€: Also eine Unterscheidung, ob Text-Format (also nur lesbare Zeichen + Text-Formatierungszeichen) gegenüber einem Format, das alles Bytes enthalten kann, wäre schon hilfreich.

Geändert von Satty67 (28. Sep 2010 um 20:57 Uhr)
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BUG

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#9

AW: Wortgebrauch "Binär" und Konsorten...

  Alt 28. Sep 2010, 20:58
Ich denke das man das einfach als grobe Kategorie zu verstehen ist. Da eine Datei immer "binär" gespeichert wird, nennt man einfach alle nicht genauer zu beschreibenden Daten Binärdaten. Damit gibt man unter anderem zu verstehen, das man damit Rechnen muss, dass alle möglichen Bitkombinationen darin vorkommen könnten (also auch Steuerzeichen).

Vergleiche es zum Beispiel mit "Geräusch" und "Musik". Wenn du das gesamte Sortiment als "Geräusch" bezeichnest, fliegst du eventuell aus dem Plattenladen. Wenn du aber irgendwo irgendetwas Undefiniertes hörst, wird es wohl als normal angesehen, wenn du es "Geräusch" nennst.
Intellekt ist das Verstehen von Wissen. Verstehen ist der wahre Pfad zu Einsicht. Einsicht ist der Schlüssel zu allem.
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Aphton

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#10

AW: Wortgebrauch "Binär" und Konsorten...

  Alt 28. Sep 2010, 21:04
Hab' ichs überlesen oder hast Du uns garnicht gesagt, wie Du es gerne hättest?

Einfach nur "Daten binär speichern", also ersatzlos streichen oder trotzden sinnvoll qualifizieren wie "Daten unformatiert/direkt speichern"?
Hmm, also es ist nicht so, dass ich es für mich persönlich geändert haben will. Ich will ja nur, dass es generell richtig - sofern die andere Verwendung "falsch" ist - verwendet wird.

Wie man nun tatsächlich fragen sollte, ist ja Diskussionssache. Entsteht dabei etwas Korrektes, könnte man das ja dann evt. übernehmen. Ich will ja nicht hier tonangebend sein und alles nach meiner Pfeife deklarieren.

Ganz konkret "Daten roh speichern/laden" klingt meiner Meinung ganz gut und richtiger als binär (jetzt nur mal so als Vorschlag).

MfG
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