Hallo zusammen,
es kommt wie immer, fast wöchentlich, neues Ungemach aus Brüssel.
Wer hat sich schonmal mit der PLD Richtlinie beschäftigt, die ist wohl durch.
https://www.trade-e-bility.de/news/p...ngsrichtlinie/
https://www.nomos.de/wp-content/uplo..._GesamtPDF.pdf
und hier die eigentlich Richtlinie
https://eur-lex.europa.eu/legal-cont...OJ:L_202402853
Das Fazit ist eigentlich:
- Jede Software ist ein "Produkt", auch freie Software, nur OpenSource-Code ist davon nicht betroffen.
- Hersteller wird jeder, wer das in der EU anbietet, also ein USA-Tool hier auf einer Webseite un zack: "Du bist Hersteller"
- Der Hersteller ist voll für Fehler haftbar, egal ob der Fehler aus einer eingebauten Komponente kommt
- Wird aus OpenSource ein ausführbarer Code, ist es ein Produkt.
- Schadenersatz ist generell anzusetzen, keine Klassifizierung in Risikogruppen, jede App kann beliebige Risiken haben
- Vertragliche Haftungsausschlüsse gibt es nicht mehr, es hafter der, den man zu fassen kriegt
- Haftungsgrenzen und Bagatellgrenzen sind aufgehoben
- Meiner Meinung nach ist auch eine Beweislastumkehr eingebaut, denn es kann jeder mit irren Behauptungen Schaden vorgeben
- Es werden die hyperkritischen Softwareprodukte, mit den allgemeinen Tools einfach in einen Topf geworfen
Was ich mich dazu Frage:
Wie ist das mit den ganzen freien Tools am Markt ( Node.js, PDF24, Gimp, XnView, Joomla, Wordpress, Vogelgeräusche-App, usw. usw. ) ?
Meiner Meinung nach wird es in Zukunft düster auf dem EU-Markt aussehen, mit den freien Tools, denn keiner kann und will sich solchen Risiken ausseten, für umsonst.
Das können am Ende nur sehr große Player, die eine eigene Rechtsabteilung haben, KMU und Hobbyanbieter fallen hinten runter.
Dass dies kein Unsinn ist, das sieht man villeicht schon an den KI-Tools, von denen einige nicht für die EU freigegeben sind,
und das ist von sehr großen Playern.
(Software mit KI-Bestandteilen ist da übrigens auch schon geregelt).
Trocknen wir uns hier sehenden Auges selber aus und werden technologisch links und rechts im Ferrari überholt?
Mein Gott, ich kann mit das Hohn-Gelächter über die EU aus USA, China, Indien und allen anderen schon gar nicht mehr vorstellen.
Ja, es gab und gibt schwarze Schafe, aber das ist die Minderheit.
Die meisten Firmen arbeiten redlich und versuchen das Beste anzubieten, was in ihren Möglichkeiten ist.
Für mich ist das ein Frontalangriff auf alle redlichen Unternehmen, nur um eine Minderheit von schwarzen Schafen auszumerzen.
Für einen kleinen, meiner Meinung nach ziemlich unnötigen und unklar definierten Gewinn, gegen ein paar böse Buben,
werden wieder alle Redlichen Mitbürger in Sippenhaft genommen, und für ihre Redlichkeit abgestraft.
Was meint Ihr dazu, müsste es da nicht eigentlich einen "Bauernprotest" gegen diesen Schwachsinn der EU Bürokraten geben,
oder findet Ihr das alles super und total notwendig?
Am Ende wird dadurch alles weniger Vielfältig, dafür aber wesentlich teurer, ist das das Ziel?