das problem ist die rechtslage für anbieter digitaler produkte, auf die bei Kunden in vielen Ländern der Welt Umsatzsteuer fällig ist und zwar dummerweise die lokale, es sei denn, der Kunde ist zum Beispiel ein Business Kunde und hat in der EU eine gültige VAT ID.
Wenn du zB so ein Produkt an einen Privatkunden in Portugal verkaufst, geht das legal nur mit Ausweisung der portugisischen Umsatzssteuer und diese muss man auch unter Angabe der eigenen portugiesischen Ust ID an das Finanzamt in Portugal abführen. Das gleiche gilt für alle anderen europäischen Länder mit unterschiedlichen Umsatzsteuersätzen nahezu identisch. Bei bestimmten Umsatzgrenzen gibt es da zwar vereinfachte Verfahren, die aber ggf für Businesskunden in dem Land ohne VAT ID als gültige Eingangsrechnung trotzdem nicht funktionieren.
bei digitalriver bzw paddle übernimmt das per definition der provider meisten weil die regionale Niederlassungen in den Ländern haben oder den Monstermehraufwand ja nur einmalig machen müssen, um so eine Steuernummer da in dem Land für alle Verkäufe dann zu haben. Kaufmänisch nehmen die uns dafür dann aber 5-6 % vom nettoumsatz weg, aber der erheblich geringere Aufwand rechnet sich damit problemlos, jedenfalls dann wenn die restlichen ca 95% bei uns landen, wie es in der Vergangenheit auch immer war. das man auf Zahlungseingang 15-45 Tage warten musste nachdem der Endkunde an den provider gezahlt hat, war akzeptabel, weil zuverlässig.
Wer also eine Rechnung einfach so an einen Kunden in Europa oder sonstwo stellt, hat für eine Dienstleistung das Problem nicht, bei downloadable digital products sieht das aber komplett anders aus. Wenn wir also einfach mal eine Rechnung an einen Kunden im Ausland für ein downloadable Produkt stellt, wandert da auf ganz dünnem Eis, sein Kunde übrigens ebenso.
Ob die kohle dann per revolut, paypal oder sonstwie kommt, ist für die rechtmäßigkeit der dazu gestellten Rechnung erst mal unwichtig.
Und das bei digitalriver die kacke am dampfen ist sieht man leider hier, solange die bisher aber nur Leute rausschmeissen, weil der neue owner ein vollidiot ohne Ahnung ist, sei erst mal egal, wenn am ende die Kohle trozdem noch kommt, aber so einen dämlichen geschäftlichen Selbstmord hab ich bisher noch nicht gesehen, twitter bzw x war da zwar auch nicht besser, aber da war zumindest ein ziemlich vermögender Mensch mit Egoproblemen dahinter, der mit anderem Kram geld verdient und nicht nur verbrennt.
hier ien paar interessante nachrichten dazu
https://www.thelayoff.com/digital-river