Ich finde, ausgerechnet Office Anwendungen sind keine guten Usability Beispiele, da die jedem UI Trend hinterher hecheln oder auch gerne mal vorweg nehmen wollen - mit Ausnahme eventuell von Tabellenkalkulationen. Grau auf Grau ist da noch das offensichtlichste Beispiel. Aber die ganzen Buttons nur noch per Maus bedienen zu können ist für jemanden, der repetitive Arbeiten durchführt, und seien wir ehrlich, das ist die schweigende Mehrheit, ein Graus.
Einfach mal folgenden Ablauf im Kopf durchspielen: kurzen Text schreiben / Zahlen eingeben, Programm diesen Text oder die Zahlen verifizieren lassen, weitere Daten eingeben, Programm einen Abgleich durchführen lassen, Ergänzungen eingeben, Programm nach Übereinstimmungen suchen lassen, noch etwas eingeben, speichern. Von vorne anfangen.
Das kann jetzt schnell und das kann langsam gemacht werden, beide Lösungswege haben weder mit dem Computer noch mit dem Anwender zu tun, es liegt am Programm. Welche der folgenden beiden Möglichkeiten ist wohl die schnelle Lösung?
- Programm erlaubt alle Schritte über die Tastatur durchzuführen
- Programm benötigt Maussteuerung
Welche davon benötigt allerdings keine Einarbeitung? Und darum wird ganz offensichtlich Variante 2 vom Management gekauft. Während Variante 1 nach wenigen Stunden Einarbeitung bereits die Produktivität/Datenverarbeitung deutlich steigert, wird es bei Variante 2 nie dazu kommen, weil "Hand weg von der Tastatur und Maus suchen, dann Pfeil suchen und steuern und irgendwann passend klicken" schlicht lahm ist. Das sollte auch ein Entwickler merken, sobald die große Welt der Keyboard Shortcuts sich ihm offenbart hat. Leider stirbt das Wissen um diese Shortcuts offenkundig aus.
Aber dafür hat ein sogenannter Usability Ingenieur dann tagelang über die Grautöne gebrütet...
Aber BTT: Icons in Buttons finde ich überflüssig und zu anfällig für Fehldarstellungen in HiDPI und Fehlinterpretationen in verschiedenen Kulturkreisen.