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masc-online

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Delphi 11 Alexandria
 
#30

AW: Sind mit Delphi erstellte Programm sicherer?

  Alt 9. Okt 2023, 19:03
"Das Programm braucht keinen privilegierten Zugriff, ist also sicher!"
Ich glaube kaum, dass man mit diesem Argument einen auf Sicherheit fixierten IT-Admin überzeugen kann.

"Zum Starten des Autos braucht man keinen Führerschein. Also ist es sicher." (Ich liebe hinkende Auto-Vergleiche.)
Beim ursprünglichen Zitat fehlt hoffentlich nur das Zwinker-Smiley. Ansonsten dürfte die Aussage gar keinen IT-Admin überzeugen. Auch ohne Admin-Rechte kann man genügend Schindluder treiben (Stichwort Ransomware).

Bei solchen Fragen geht es in der Regel weniger darum darzulegen, dass eine Software, die mit Programmiersprache A programmiert wurde, mehr oder weniger fehleranfällig ist, als eine Anwendung, die mit Programmiersprache B entwickelt wurde. Man soll nur darlegen, dass man weiß
  • Was die Anwendung macht
  • Was drin steckt
  • Es eine verantwortliche Person oder Firma gibt, die sich um den Lifecycle der Anwendung kümmert

Es hilft / ist in der Regel ausreichend, wenn man den entsprechend interessierten Personen darlegen kann:
  • In welcher Frequenz neue Versionen veröffentlich werden (gerne inkl. Changelogs)
  • Ein Fehlertracking / Support Tool im Einsatz zu haben
  • Eine Erreichbarkeit im Problemfall sicherzustellen
  • Welche Bibliotheken verwendet werden
    • Klingt erstmal lästig, aber eigentlich sollte man 3rd-Party-Komponenten schon aus Eigeninteresse inkl. Quelle dokumentieren
    • Wenn man nicht jeden Kleinkram angeben will (und auch aus bspw. Lizenzgründen nicht muss), sollten in der Liste zumindest die größeren Kandidaten auftauchen (bspw. Synopse mORMot, JEDIs, TMS VCL UI Pack, etc.)
    • Insbesondere eingebettete Browser sind inkl. Version anzugeben
    • Programme Dritter, die man mit ausliefert, inkl. Version und Lizenz angeben
    • Wenn man schon nicht selbst jeder Release-Note der entsprechenden Pakete hinterherlaufen will, kann die anfragende Person aufgrund der Infos auf Wunsch selbst ein CVE-Tracking der genutzten Pakete durchführen und dem Anwendungsentwickler bei Bedarf auf die Füße treten und anfordern, dass die Software entsprechend aktualisiert wird

Wenn alles nichts hilft, kann man noch einen Pentest für die Anwendung beauftragen, was aber dann auch kostet. Aber dann hätte man (wenn's gut läuft) im Anschluss in der Regel ein Schriftstück, in dem vermerkt ist, dass keine Probleme wie SQL-Injektions, unverschlüsselte Passwörter, Memory Leaks, etc. gefunden wurden. Oder man hat eine Liste mit offenen Punkten und weiß, was man noch zu verbessern hat.
Marian
«Sei nie zufrieden, aber immer glücklich, mit dem was du tust!»

Geändert von masc-online ( 9. Okt 2023 um 19:49 Uhr)
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