Entwickler mit weiblichen Geschlechtsteil sind nicht besser oder schlechter als Entwickler mit männlichem Geschlechtsteil.
Das haben du, ich und alle anderen auch nicht behauptet
So wie wir keine Unterschiede machen zwischen größeren und kleineren Softwareentwicklern sollten wir auch keine Unterschiede machen zwischen männlichen und weiblichen Softwareentwicklern (abgesehen von medizinischen Belangen und Toiletten - aber nicht bei der Arbeit).
Stimmt. Du hast hier den Schlüsselbegriff "sollten" verwendet. Genau das ist das Problem. Die Realität ist leider anders.
ABER! Sprachlich gibt es eine Sonderregel, um konkret weibliche Personen aus einer Gruppe zu benennen. Man hängt ein "...in" oder "...innen" an die Funktionsbeschreibung an. Das nennt sich m.E. Movierung (ich bin aber kein Sprachwissenschaftler und auch keine Sprachwissenschaftlerin).
Das IST eine sprachliche Sonderform.
Nein, es ist keine Sonderregel, sondern einfach nur eine Regel. Das Problem mit dieser Regel ist folgendes:
Das generische Maskulinum wird auch für die neutrale Bezeichnung verwendet. Durch die Movierung (Anhängen von -in) entsteht der Effekt, dass das Femininum untergeordnet wird. Es gibt dazu auch wissenschaftliche Untersuchung, die sich auch mit den gesellschaftlichen Auswirkungen auseinandersetzen.
Das war also meinerseits kein Versehen sondern eine bewusste Aussage, für die ich mich auch nicht entschuldigen werde.
Zumindest stellst du dich der Diskussion, was nicht jeder macht, der deinen Standpunkt vertritt. Danke dafür.
Ich würde mir halt wünschen, dass man - gerade, wenn man mit Wissenschaft oder Informatik zu8 tun hat - die Dinge halt sachlich und logisch betrachtet.
Schon richtig, aber wir sind alle gesellschaftlich geprägt und haben dieses Rollenverständnis bei unserer Erziehung mitbekommen. Leider erlebe ich das bei vielen Kindern noch heute. Mein Enkel hat sich kürzlich schwarze Schuhe gewünscht, weil er mit rosa Schuhen im Kindergarten(!) gemobbt wird. Von solchen Beispielen könnte ich noch eine ganze Menge bringen.
Bezeichnend ist auch, dass "alter, weißer Mann" gerade von den toleranten Gruppen ständig als Beleidigung benutzt wird.
Ich bin selbst ein "alter, weißer Mann". Aber ich hinterfrage mich ständig, was solche Themen betrifft und erwische mich manchmal doch noch, dass ich nicht alles so mache, wie ich es von mir selbst erwarte. Allerdings überdenke ich dann mein Verhalten und passe es gegebenenfalls an. Ich betrachte es auch nicht mehr als Beleidigung, sondern eher als Anregung.
Wenn wir ein generisches Femininum einführen würden (was es ja, wie im verlinkten Beitrag erläutert wurde auch gibt), dann müssten alle, die gegen das generische Maskulinum sind, auch dagegen sein. Es gäbe ja dadurch keine Verbesserung des "Grundproblems" - außer wenn das Grundübel der Welt der Mann an sich ist.
Also mal überlegen:
Wir würden nur noch Bürgerinnen haben und Entwicklerinnen einstellen. Männliche Bürger und Entwickler würde man z.B. Bürgerer und Entwicklerer nennen.
Dann hätten wir genau die jetzige Situation, nur mit komplexeren Wörtern.
Also wäre es besser, eine allgemeine Bezeichnung für alle zu finden.
Wie wäre es mit Bürgerxyz und Entwicklerxyz?
Da das aber etwas umständlich klingt, könnten wir "xyz" letztlich auch weg lassen.
Jetzt hab ichs´s!
Die Idee mit dem "x" am Ende wurde auch schon versucht, hat sich aber auch nicht durchgesetzt.
Für mich ist Diskussion um dieses Thema der wesentliche Aspekt. Eine brauchbare sprachliche Lösung habe ich bisher auch noch nicht gesehen, aber die Versuche halten die Diskussion in Gang. Was eigentlich passieren muss, ist ein grundsätzliches Umdenken, damit gendern keine Notwendigkeit mehr ist. Bei meinen Erfahrungen, wie auch heute noch Kinder in diesem antiquiertem Rollenverständnis erzogen werden, wird das noch 100 Jahre dauern.