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Delphi 11 Alexandria
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AW: Gendering in Jobangeboten
6. Apr 2022, 06:42
Dieser Text ist ein wunderschönes Beispiel dafür, weswegen ich "wissenschaftliche" Texte (und noch stärker Blog-Artikel, die einen solchen Anschein erwecken wollen) aus diesem Bereich weitgehend nicht ernst nehmen kann.
Zunächst mal wird hier eine Studie zitiert, die überwiegend englische Texte untersucht hat, um daraus Rückschlüsse auf den deutschen Sprachgebrauch zu ziehen. Dass Formulierungen wie "Meine Hausärztin hat mir empfohlen, dass" im deutschen absolut üblich, im englischen aber schlicht nicht möglich sind, wird unter den Tisch gekehrt. Man kann eine Studie zum Fressverhalten von freilebenden Koala-Bären auch nicht einfach so auf das von Waschbären in der Vorstadt übertragen, nur weil beides "Bären" sind. Bei den Naturwissenschaftlern würde man sowas sofort als Unsinn abtun - in der Genderforschung scheint das völlig normal zu sein.
Der Knüller ist aber der völlig unreflektierte Einsatz von KI bzw. "intelligenten Computerprogrammen": Eine KI hat festgestellt, dass männliche Formen häufiger auftreten. Mag ja sein. Weiter unten heißt es dann (im Kontext der Übersetzungen), dass KI Schwierigkeiten hat, weibliche Formen zu erkennen. Das hat dann schon fast Flacherdler-Qualität.
Ich will dabei nicht abstreiten, dass es in unserer Sprache (wie in vielen anderen auch) ein Ungleichgewicht in dieser Hinsicht gibt. Aber solche Texte sorgen bei mir nicht für ein Umdenken in Richtung "mehr gendern", sondern bewirken eher das Gegenteil.
The angels have the phone box.
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