Zitat:
Ist dann nicht auch das Türaufhalten für Frauen auch eine Diskriminierung?
Du hast das zwar unter "Ironie" gestellt, aber die Frage ist mE schon zu recht gestellt und zeigt, wie schwierig es sein kann, sich zu orientieren, wenn klassische Rollenbilder aufgeweicht werden und sich ändern. Ein allgemeines "Frauen muss man immer die Türe aufhalten" hat in Zeiten der Gleichberechtigung keinen Platz. Dass "Türen aufhalten" ein Zeichen der Höflichkeit und Fürsorge ist, ist aber auch klar + ich halte die Türe ja auch für meine Freunde auf, also kann man auch für Frauen die Türe aufhalten. Man muss es halt aushalten, wenn einem selber von einer Frau die Türe aufgehalten wird. Und ja, ich hab´s schon erlebt, dass ich einer Frau die Türe aufgehalten habe + sie gesagt hat "das brauch ich nicht". Und ja, ich kenn auch das andere, wo ich NICHT aufgehalten habe und sie komisch dreinschaut und mich unhöflich findet. Gibt es mit "in den Mantel helfen" auch. Oder "zahlen im Restaurant". Wie gesagt, Dinge ändern sich und diese Änderungen sind oft widersprüchlich und die eigene Position kann nicht immer unabhängig von anderen bestimmt werden.
Aber - und das ist wichtig: Gendern und Diskriminierung ist nicht das gleiche. Gendern ist die Lupe und zeigt uns Dinge, die wir vorher nicht gesehen haben.