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Delphi.Narium

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Delphi 7 Professional
 
#129

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 21. Dez 2021, 21:16
Zitat von stahli:
Aber ich muss bekennen, dass ich eine studierende, die als lernende bei der ärztlichen anwesend war, völlig vergessen hatte. Da wäre mir natürlich nicht passiert, wenn es ein beachtenswerter (männlicher) Student gewesen wäre.
Studenten sind immer männlich, ein Hinweis, das männliche Studenten männlich sind, ist eigentlich nicht erforderlich (aber typisch männlich)

Zitat von stahli:
Hochtrabenden Unsinn muss ich nicht verinnerlichen und nachvollziehen.
Es gehört aber schon was dazu, um überhaupt in der Lage zu sein zu erkennen, dass das Geschriebene Unsinn ist oder sogar hochtrabender Unsinn. Das setzt eigentlich eine fundierte fachliche Erpertise voraus.
Wenn für mich für etwas gilt:
Zitat von stahli:
Mit solchen hochtrabenden Ausführungen kann ich wenig anfangen.
so erlaube ich mir nicht das als "Hochtrabenden Unsinn" zu bezeichnen. Das ist schlicht und einfach respektlos.
Man darf gerne anderer Meinung sein, aber das heißt nicht sofort, dass man die andere Meinung auch herabwürdigen muss.

Durch das "Gendern" wird nichts an der deutschen Grammatik geändert, es wird lediglich angeraten neutraler zu formulieren.

Zitat von stahli:
Will man Geschlechter weniger betonen, weil dieses im Alltag nicht relevant ist oder will man Geschlechter immer explizit betonen
Das darf man selbst entscheiden: Entweder geschlechtsneutral formulieren oder alle aufführen.
Zitat von stahli:
Aber das alles hat nichts mit dem Alltag zu tun.
Doch, für alle die, die immer ignoriert werden, ist das Alltag, nicht für die Ignorierenden (oder müsste es hier grammatikalisch Ignoranten heißen?)
Zitat von stahli:
Die Forderungen aller Bandbreiten kommen aus der feministischen Ecke.
Gut dass sich hier im Thread auch schon ein paar Kerls entsprechend "feministisch" geäußert haben
Zitat von stahli:
Frauen haben für weibliche Personen mit ...in eine eigene sprachliche Form, Männer haben das nicht.
Nee, die Frauen haben durch das -in nicht eine Sonderstellung, sondern den Hinweis darauf, dass sie eben keine Männer sind, sondern "nur" Frauen. Im Ursprung nur als Hinweis darauf, dass sie die Frau eines Herren, mit entsprechender Berufsbezeichnung war. Die Fleischerin war im Ursprung lediglich die Frau des Fleischers. Die Amtsrätin die Frau des Amtsrates, aber nicht die Frau, die den entsprechenden Beruf ausübte. Die Ärztin war früher "lediglich" die Frau des Arztes. Die Frau Dr. Geheimrat, die Geheimrätin, war "lediglich" die Frau des Herrn Dr. Geheimrat.

Das -in ist nicht als Bevorzugung oder Herausstellung, geschweige den Besserstellung gemeint (gewesen), sondern "nur" als Hinweis, dass es sich bei der Person eben nicht um einen Mann handelt, sondern um das "Anhängsel" an einen Mann, was eben durch das Anhängsel -in deutlich gemacht wurde. (Jedenfalls wenn wir mal auf den Ursprung dieser Formulierungsform zurückgehen.) Das es heute nicht mehr zwingend so gesehen wird, ist ja schon mal ein Fortschritt.

Zitat von stahli:
Ich musste z.B. erst mal überlegen, welche Geschlechter die Personen aus meinem Bericht da überhaupt hatten. Die spielten für mich real überhaupt keine Rolle.
Das ist für meine Begriffe aber kein Grund, dann grundsätzlich die männliche Form zu verwenden. Wenn's egal ist, nehme ich die sprachliche Form, die erkennen lässt, dass es egal ist.

Interessant ist, dass Du dabei in Betracht ziehst, dass alle Personen mehrere Geschlechter haben könnten.
Zitat von lieber so?:
Ich musste z.B. erst mal überlegen, welches Geschlecht die Personen aus meinem Bericht da überhaupt hatten. Das spielte für mich real überhaupt keine Rolle.


Und ja, was ich hier mache ist in einem bestimmten Teil sicherlich Korinthenkackerei oder Haarspalterei, aber wir müssen damit Leben, dass diese Ungenauigkeit für andere durchaus verletzend sein kann. Und darauf kann man Rücksicht nehmen. Wir möchten ja auch von den anderen Personen respektvoll behandelt werden.

Und bei Stellenausschreibungen, amtlichen Bekanntmachungen, Gesetzen, Berichten in Funk und Fernsehen, schriftlichen Medien, u. s. w., erwarte ich diesen respektvollen Umgang allen Personen gegenüber.
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