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stahli

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AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 21. Dez 2021, 20:59
Zitat von stahli:
Alle Ärzte und Schwestern, mit denen ich zu tun hatte, waren zu sehen.
Demnach müsste die Hausärztin unsichtbar gewesen sein
Zitat von stahli:
Die Schwestern waren aber in beiden Praxen Frauen
Schwestern sind immer Frauen, wenn nicht sind es Brüder. (Eine geschlechtsneutrale Bezeichnung ist mir hier nicht bekannt.)
Ich werde öffentlich bekennen, dass meine Hausärztin sichtbar ist und dass die Schwestern in den Praxen Arzthelfende sind. Vielleicht mit einem Plakat oder so. Das wird deren Lebenssituation deutlich verbessern.

Aber ich muss gestehen, dass ich eine studierende, die als lernende bei der ärztlichen anwesend war, völlig vergessen hatte. Da wäre mir natürlich nicht passiert, wenn es ein beachtenswerter (männlicher) Student gewesen wäre.

Hochtrabenden Unsinn muss ich nicht verinnerlichen und nachvollziehen. Den grundsätzlichen Ursprung habe ich verstanden und lehne diese Überzeugungen grundsätzlich ab. Ich sehe es genau so wie in den von mir eingangs verlinkten Beiträgen.

Die Grammatik hat nichts mit Bevorteilung oder Benachteiligung zu tun, sondern mit einer funktionalen Kommunikation. Alle Befindlichkeiten kann man nicht abbilden und berücksichtigen - schon weil sie sich selbst aus den eigenen Gruppen heraus widersprechen.

Will man Geschlechter weniger betonen, weil dieses im Alltag nicht relevant ist oder will man Geschlechter immer explizit betonen (zumindest alle nicht-männlichen) damit zwischen Geschlechtern besonders unterschieden wird (und zwar beim zuschauen, beim zuhören, beim lehren, beim lernen, beim einkaufen, beim Busfahren, eben IMMER). Die Forderungen aller Bandbreiten kommen aus der feministischen Ecke. Welche Forderung ist die richtige welche soll man verwerfen?

Aber das alles hat nichts mit dem Alltag zu tun.


Ich musste z.B. erst mal überlegen, welche Geschlechter die Personen aus meinem Bericht da überhaupt hatten. Die spielten für mich real überhaupt keine Rolle. Erst wenn man gezwungen ist, das genau zu analysieren und vollständig korrekt zu berichten, werden Geschlechter im Alltag wichtig. Ich sehe überall ca. 50% Frauen. Hinterm Herd werden prozentual mehr stehen, aber da habe ich selten Einblick. Echt. Es nervt doch nur noch.

Frauen haben für weibliche Personen mit ...in eine eigene sprachliche Form, Männer haben das nicht. Eigentlich sind Männer hier benachteiligt. Wie auch immer - hier werden Pseudolösungen für Pseudoprobleme gefordert. In der Konsequenz würde sich in der Realität aber nichts ändern - abgesehen von einem entstehenden Sprachgewirr. Man müsste das wirklich mal konsequent eine Woche überall durchziehen. Dann wäre das sofort wieder vom Tisch.
Stahli
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"Jetzt muss ich seh´n, dass ich kein Denkfehler mach...!?" Dittsche (2004)

Geändert von stahli (21. Dez 2021 um 21:09 Uhr)
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