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Rollo62

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#93

AW: Gendering in Jobangeboten

  Alt 14. Dez 2021, 08:48
Interessant, ich habe da jetzt nur mal den ersten angesehen.
Darin ein Verweis hierzu
Zitat:
Adria Richards was an attendee at PyCon, a tech conference, as part of her job as a developer evangelist at Sendgrid, a tech company that manages emails.
She took offense to a conversation two men, also developers for a company called Play Haven, were having behind her during the conference, in which they referenced “dongles” and “forking”. Both of these are tech terms, they were construed to be used sexually on Adria’s part.
Without ever mentioning her offense to the men, she took their picture, posted it to twitter and asked PyCon to do something about it.
Nur mal zur Wortherkunft von Dongle:
Zitat:
Wortherkunft und Bedeutungsentwicklung

Das Substantiv dongle steht wohl im Zusammenhang mit dem Verb dangle[1][2] und ist bisher erstmals 1981 nachzuweisen,[1][3][4] im deutschen Sprachraum 1983.[5]

Das eingeschränkt auch als Substantiv verwendete Verb dangle hat die Bedeutungen „baumeln, hängen, herunterhängen, schlackern, wackeln“.[6] Dieses Wort wurde wohl um 1590 aus dem Skandinavischen, wahrscheinlich über das Nordfriesische ins Englische übernommen.[7] Das Wort dong ist einerseits ein lautmalerischer Ausdruck für einen tiefen Glockenton, umgangssprachlich aber auch ein Wort für den Penis oder künstliche Nachbildungen davon, bezeichnet also etwas Herunterhängendes.[8] Es wird oft in der lautmalerischen Doppelform ding-dong verwendet, aber auch schon lange in der erweiterten Form dingle-dongle. Letzteres wurde eben für glockenähnliche Klänge, aber auch schon vor 1963 in der Bedeutung „dangling“ verwendet.[9]

Aufgrund lautlicher Ähnlichkeit behauptete eine Werbung von Rainbow Technologies aus dem Jahre 1992[10], der Ausdruck dongle stamme vom Software-Entwickler „Don Gall“, welcher den Dongle als Kopierschutz erfunden haben soll. Dies verbreitete sich einige Zeit als urbane Legende.[11][12]

Im Englischen war mit dongle erst nur der Software-Schutz gemeint, eventuell auch Zugriffsschutz für die Hardware[13], weitete sich die Bedeutung im Englischen mit der Zeit auf andere kleine, angesteckte, hervorstehende oder herabhängende Teile aus. Das in der Hardwareentwicklung nächste Bauteil, welches so bezeichnet wurde, waren die kleinen Adapterkabel um Stecker für Netzwerk oder ISDN-Adapter („RJ-45“) bzw. Standard-Modem („RJ-11“) mit vielen in Laptops verwendeten schmalen PC Card zu verbinden.[12][14][15][16] Viele dieser Geräte für USB haben den Stecker im Gehäuse integriert und ein kurzes Kabel zum USB-Stecker, an dem sie baumeln. Der Ausdruck wird auch allgemein für Adapter für Peripheriegeräte verwendet.[13][1] Der nächste Entwicklungsschritt sind Funkübertragungsmodule am USB-Port (transmitter dongle) für Bluetooth, WLAN (wireless dongle), Mobilfunknetze (cellular dongle) oder herstellereigene Protokolle für Funktastatur und -maus kommen schließlich üblicherweise ohne Kabel aus, letztere können auch nur wenige Millimeter hervorstehen.[17][18][19][20][21] Funktionell-optisch besteht oft nur mehr wenig oder kein Unterschied zu USB-Sticks, USB-Laufwerken oder ähnlichen angeschlossenen Geräten, welche schließlich auch als dongle bezeichnet werden können und den USB-Dongles gleichen.[18][20][21]

Auch im Deutschen sind Tendenzen zu dieser Gebrauchsweise des Wortes dongle zu beobachten.
Wenn man damit Schwanzähnliches verbinden möchte,
dann liegt das wahre Problem vielleicht auch mal im Auge des Betrachters
Der Eiffelturm und der Turm von Pisa sind auch so paar dicke Dinger, die man besser mal abreissen sollte
Kann sein das es im englischen anders ist, aber zumindest war die Bedeutung von Dongle wohl nicht ursprünglich so gedacht.


Dazu kann ich nur sagen das es in anderen Sprachen wohl sexuelle Bezüge geben kann,
die wir gar nicht warnehmen.
Das ist auch gut wenn das jemand anspricht, und man versucht sich darauf einzustellen.
Auch ich wechsele seit geraumer Zeit von Master/Slave zu Main/Target, als Beispiel.

Ich hatte mal eine ganze Zeit Englischkurse bei einer "native" britisch-englischen Sprecherin,
welche ihr ganzes Leben in Deutschland wohnte, und beide Seiten sehr gut kannte.
Ihr Vater war britischer Offizier.
Was mir dort vor Allen beigebracht worden ist, dass es im traditionellen (britisch)-englischen diese besondere Note von Freundlichkeit, Achtung, Höflichkeit gibt, die mir im Deutschen total abgeht.
Das Englische klingt für mich immer sehr elaboriert und niedlich, aber auch manchmal etwas umständlich.
Jedenfalls geht man dort traditionell sprachlich sehr auf sein Gegenüber ein.

Ich fände diese Art Sprache auch hier sehr erstebenswert, mache sagen aber auch das klingt überheblich,
was ich ganz und gar nicht so sehen.
Cowboy-Englisch der USA, mit War gegen dies und War gegen das finde ich fürchterlich.

Kurz gesagt: "Der Ton macht die Musik".

! Das hat aber doch Alles nichts mit der Sprachstruktur an sich zu tun !
Die Engländer würden doch nicht auf die Idee kommen Ihre SPRACHE zu verbiegen, nur weil manche Leute sich nicht adäquat ausdrücken können, auf sowas kommen nur die Deutschen

Wir können uns doch auch im jetzigen Deutsch ausgesprochen höflich, zuvorkommend und geschlechterneutral ausdrücken, wenn wir das nur wollen, und wir können Lernen die unpassende Wortwahl zu Vermeiden.
So war das zumindest mal in einer Zeit als die Deutschen noch Dichter und Denker waren.

! Das wahre Problem ist doch, wir TUN DAS ABER NICHT
Stattdessen verlagern wir unser eigentliches Problem auf Sprachkonstrukte, und hoffen auf Effekte,
statt wirklich daran zu Arbeiten höflicher, einfühlsamen und toleranter zu werden.

Das ist nicht immer leicht, Fehler wie oben können passieren, aber die Bereitschaft das zu ändern sollte da sein.

Geändert von Rollo62 (14. Dez 2021 um 08:54 Uhr)
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